Phototrope Brillengläser zum Mikroskopieren geeignet ?

Begonnen von Peter Bergmann, November 30, 2008, 13:46:43 NACHMITTAGS

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Peter Bergmann

Liebe Mikrofreunde,

die harte "Schutzschicht" meiner an sonsten guten Gleitsichtbrille löst sich in Wohlgefallen auf. Sie blättert nahezu unsichtbar ganz einfach ab.
Seitliches Licht lässt einen dann im Nebel stehen.
Anaufschiebbar steht nun der Weg zum Brillen"macher" an.



Aufnahme mit LOMO MBS10

Nun gibt es ja diese Gläser, welche sich in heller Umgebung einfärben. Sie nennen sich wohl "Phototrope Brillengläser".

Wäre die Frage: "Hat jemand Erfahrung mit solchen Gläsern in Verbindung mit dem Mikroskop"?
Ich persönlich tendiere dahin, eine solche Brille am Mikroskop nicht zu verwenden. Obwohl ich ein Bündel Brillen für unterschiedliche Anwendungen hasse.
Oder kann jemand sagen .... ja geht prima. Kein Problem! ???

Schöne Adventstage! Und schaut mal eure Brillengläser an! Peter B.


Peter B.

Detlef Kramer

Lieber Peter,

sag ich jetzt einfach mal so, obwohl wir das bisher nicht "beschlossen" haben.

Also, das Abblättern habe ich an der Brille (von Fielmann) mit Kunststofflinsen unserer Tochter auch erlebt. Die Erklärung des Optikers: falsche Reinigung. Lass ich jetzt mal dahin gestellt. Ich denke, das Problem ist der Kunststoff, der, bestenfalls, durch Aufdampfen einer dünnen Quarzschicht, gehärtet wird. Ich habe mich bisher konstant geweigert, so etwas für mein Alltagsleben zu akzeptieren. Meine normale Gleitsichtbrille ist aus Glas. Punkt. Allerdings besitze ich zum Auto fahren auch seit neuestem eine Dieser Plastik-Brillen, allerdings vom erfahrenen Fachhändler (entsprechender Preis). Das wiederum ist keine Gleitsichtbrille, aber fototroph.

Ich würde eine Gleitsichtbrille niemals zum Mikroskopieren verwenden; meine diesbezüglichen Experimente (im Unterricht) waren zu ernüchternd.

Ich würde auch niemals eine Brille mit Kunststofflinsen zum Mikroskopieren verwenden, da die Gefahr, durch unsanften Kontakt mit den Okularen etwas zu beschädigen, einfach zu groß ist. Denn, es ist doch einfach so: so bald die hauchdünne Quarzschicht beschädigt ist, ist alles verloren.

Ich mikroskopiere ohne Brille und ich würde allen, die unter gravierenden Problemen leiden, wie starker Astigmatismus, eine einfache Brille mit Glaslinsen zu nehmen - nicht Gleitsicht.

Ich hoffe, ich habe alle relevanten Aspekte berücksichtigt.

Herzliche Grüße (aus Reinheim bei Groß-Zimmern; das versteht nur Peter, Verzeihung!)

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Manfred Melcher

Hallo Peter,

phototrope Brillengläser lassen sich ohne Einschränkungen zum Mikroskopieren benutzen. Ich trage nichts anderes. Die Gläser reagieren nicht auf künstliches Licht und die minimale Grundtönung der Gläser (10-15%) stellt auch keine Beeinträchtigung dar. Problematischer ist sicherlich die Gefahr des Zerkratzens. Hier sind mineralische Gläser vorzuziehen, da der ständige Okularkontakt im Laufe der Zeit seine Spuren auf dem Kunststoffglas hinterlassen wird. Dies kann auch der Hartlack einer Hartschicht nicht vermeiden. Die Schichtablösungen auf Deinem gezeigten Foto haben allerdings meist andere Ursachen. Solche oft großflächige Ablösungen kann es geben, wenn die Gläser größeren Temperaturschwankungen unterworfen sind. Besonders anfällig hierfür sind höherbrechende Kunststoffmaterialien. Diese Probleme können bei allen Glasherstellern auftreten und werden in der Regel innerhalb der zweijährigen Gewährleistung kostenlos ersetzt.

Viele Grüsse

Manfred

Günther Langer

Hallo Peter,

ich habe eine phototrope Brille mit Gleitsichtgläsern - kein Kunststoff. Ich habe keine Probleme damit. Das Anstoßen an den Okularen ist insofern kein Problem, weil ich an allen Okularen Augenmuscheln aus Gummi habe. Das Problem ist das unangenehme Anstoßen - trotz Gummi. Ich lasse also die Brille lieber weg und lasse sie an so einer Strippe um den Hals baumeln.
Die meisten brillentragenden Mikroskopiker machen es ähnlich. Man schaut entspannter durchs Okular, ohne aufpassen zu müssen, dass man mit der Brille nicht anstößt.

Viele Grüße

Günther L.
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
Suche: Leitz Photar 12,5 mm

Peter Bergmann

Guten Morgen Manfred, Günther und Detlef,

danke für die Hinweise zur Handhabung der Brille im Bereich des Mikroskop's.
Ja es ist eben etwas lästig wenn man ohne Brille ins Mikroskop gesehen hat, und dann beim Blick neben das Mikroskop erst mal nach der Brille tastet. Und dann natürlich zielsicher auf die Gläser greift. Nun, ich werde künftig von einer Plastebrille absehen.
Diese meine gezeigte Brille war nicht von Fi...... sondern am Bügel steht Ro...... .
Mir aber war beim Kauf derselben schon ein wenig schlecht bei einem Preis, für dem man einen guten, gebrauchten Apochromaten bekommt.
Wo da blos bei dem Drahtgestell und  den zwei zugehörigen Massenwarelinsen der Wert steckt?

Detlef, alles klar! Ich habe gleich mal drauf ein Glas vom frisch abgefüllten Sanddornwein getrunken. Sicher schwebten in dem ungefilterten Wein noch ein paar Sternhaare, welche im Pol + Lambdaplättchen schöne Adventssterne abgeben!

Gruß in die Runde aus dem Land der "Blauen Steine" ! Peter b.

Peter B.