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Blitz

Begonnen von Eckhard F. H., Mai 14, 2010, 10:01:45 VORMITTAG

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Eckhard F. H.

Hallo Gemeinde,
vor mir steht die Aufgabe, mein Mikro mit einem Blitz nachzurüsten. Konstruktive Zwänge existieren nicht. Zwar bietet die Bucht reichlich profane Kamerablitze, aber irgendwie dünken mir solche dafür zu unprofessionell (Größe, Form, großer Abstrahlwinkel). Kann jemand etwas spezielleres vorschlagen? Allerdings sollte es zudem preiswert sein.
Gruß - Eckhard N.

Eckhard F. H.

Hallo, ich nochmal!
Bei Jauch ist der Publikumsjoker eine Bank. Im kollektiven Sammelsurium der Spezie Mensch ist dort immer jemand, der in hinterste Ecken geblickt hat. Warum nicht in dieser Thematik: Elektronikblitz, rund, klein?
Gruß - Eckhard N.

Peter V.

#2
ZitatWarum nicht in dieser Thematik: Elektronikblitz, rund, klein?

Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem Genetiker es immer noch nicht geschafft haben, die berühmte eierlegende Wollmilchsau zu züchten!

Aber ohne diese thread jetzt kapern zu wollen ( in der Hoffnung, dass meine Frage letztlich zu den gewünschten Antworten im Sinne von Herr Nowack beiträgt ):

Gibt es eigentlich von keinem Hersteller eine Komplettlösung mit Mikroblitz? Sind mikroskopische Blitzeinrichtungen ausschließlich eigene Bastellösungen? Und wenn dem so ist: Warum? Zu geringe Nachfrage?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Werner Jülich

Zu geringe und dazu noch unterschiedliche Nachfrage. Wenn es hoch kommt, sind es bei uns 2-3 Nachfragen pro Jahr, das lohnt für keinen Hersteller, wohl aber für Herrn Stahlschmidt

Werner Jülich

Klaus Henkel

Zitat von: Peter V. in Mai 14, 2010, 20:44:24 NACHMITTAGS

Gibt es eigentlich von keinem Hersteller eine Komplettlösung mit Mikroblitz? Sind mikroskopische Blitzeinrichtungen ausschließlich eigene Bastellösungen? Und wenn dem so ist: Warum? Zu geringe Nachfrage?
Herzliche Grüße
Peter


Hier ist die Begründung:

http://www.mikroskopie-muenchen.de/seriefoto8.html
Suchen Sie sodann die Überschrift: Ohne Mikroblitz fotografieren?

Zu entschuldigen bitte ich, daß in dem Kapitel noch von Umkehr- und Negativfilmen die Rede ist. Aber Ihre Frage wird auf jeden Fall beantwortet.


peter-h

Wie Herr Jülich schon schrieb, fast keine Nachfrage !
Welche Firma sollte dann eine variable Lösung für Leitz, Nikon, Olympus, Zeiss (alphabetische Reihenfolge) und Geräte von 1920 bis 2010 anbieten?

Die von Herrn Henkel in der Veröffentlichung aufgeführten Literaturangaben von 1961 - 1993 sind auch nicht mehr in unsere heutige Zeit übertragbar. Optik und Physik ist geblieben, aber die Elektronik und der Kamerabau haben sich in den letzten 10 Jahren so stark verändert, dass viele gute Ideen von früher einfach nicht mehr umsetzbar sind.

Dafür gibt es heute Kameras, welche bis herab zu 1 / 10 000 sec belichten können !
Mag sein, dass das sehr provokativ klingt, aber die E-Technik bewegt sich heute schneller als uns oft lieb ist.
Eine Olympus OM1 = tolle Kamera (früher) . Heute darf man nach KB-Filmen suchen und muß im Extremfall einen Farbfilm kaufen, der danach zu einem SW-Film entwickelt wird.
Wer kennt noch die Bücher von Dr. E. Mutter mit zig Rezepturen für Entwickler jeder Art? Wie schön war die Arbeit in der Dunkelkammer! Aus vorbei ! Mein Durst-Vergrößerer mit Farbmischopf ist schon lange auf dem Schrottplatz, denn noch nicht einmal geschenkt wollte ihn jemand.  Wandel der Zeit.

Und so sehe ich es auch mit dem Blitz. Wer über all die Technik verfügt und das Wissen um Optik und E-Technik hat, der wird sich seinen Blitz auch heute noch bauen, aber fertig von der Stange ?  Vielleicht bin ich zu pessimistisch, oder doch nur realistisch ?   ;)
Freuen wir uns über die herrlichen Bilder der wenigen Blitzer im Forum !

Schönes Wochenende und blitzende Grüße
Peter Höbel

junio

Liebe Mikrofreundinnen und -freunde!

Da großen Mikroskophersteller in der Vergangenheit ihre "Blitz-Kunden" zu mir geschickt haben und immer noch schicken, kann ich bestätigen, dass die Nachfrage nach Mikroblitzen enorm zurückgegangen ist. Die Gründe liegen wohl in der von Peter Höbel beschriebenen Entwicklung. Gleichwohl gibt es noch viele gute Gründe, am Mikroskop zu blitzen, die auch schon ausreichend gewürdigt wurden: Spiegel- und Verschlussschlag, Eigenresonanzen des Stativs, Mobilität des Objektes......und bezüglich der angesprochenen Verschlussgeschwindigkeiten der heutigen Kameras folgender Einwand: eine 80000stel Sekunde gelingt mir nur im Hellfeld mit professioneller Beleuchtung, mittleren Objektiven und einer Kamera-Empfindlichkeitseinstellung von 3200 ASA.

Als ,,Blitzfan"  helfe ich gerne jedem Mikroskopiker bei seinen Problemen weiter und bin bereit, Tipps zu geben und Konstruktionsprinzipien zu diskutieren. Ich biete auch weitergehende Hilfen an. Allerdings in den Keller an die Dreh- und Fräsbank stelle ich mich unentgeltlich nur für beste Freunde, da bitte ich um Verständnis.

Herzliche Grüße von Jürgen Stahlschmidt

Hier noch einmal ein Hinweis auf  meine standardisierten Blitztechniken http://www.nwv-hagen.de/mikroskopie%20neuig%20ueber.htm

Paul Keller

Hallo Blitz-Gemeinde,
eine edle Lösung wäre die Entwicklung in Richtung LED.
Im Max-Planck Institut in Göttingen entwickelten die Herren Stasicki, Hiller & Meier vor über 20 Jahren ein Led-Stroboskop für die Hochfrequenz-Kinematografie. In Versuchen (mit Einzelblitz!) wurden 660nm Leds im Mikrosekundenbereich mit bis zu 10A betrieben. Wenn nun ein DSLR Blitzgenerator auf Led umgebaut werden könnte, so dass die Kamera im Blitzmodus arbeitet und eine Dauerlicht-Mikroskop-Led vor der Verschlussöffnung ausschaltet - blitzt - und wieder einschaltet, dann . . . .
Ich träume weiter und hoffe, dass sich unter den Mikroskopikern ein Elektroniker (be)findet der sich unser annimmt.
Helvetische Grüssen,
Paul
Gruss,
Paul

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

Hallo Blitzfreunde,

genau die nun beschriebene Idee habe ich schon im alten Forum beschrieben. Reaktionen nahe Null.
Mit der heute erhältlichen 100 Watt LED, welche eine Lichtleistung von 6500 Lumen (Datenblatt) abgibt und das soll etwa einer 300 - 500 Watt Glühlampe entsprechen, wäre im Pulsbetrieb von 100µs - 1ms sicher auch 10 000 Lumen herauszuholen. Das bischen Elektronik ist absolut kein Thema !
Aber wer möchte dafür Geld ausgeben?  Allein die LED liegt bei 150.- bis 200.- Euro. Dann noch einige Bauteile und die Bauteilkosten sind schnell bei 250.- bis 300.- Euro !!!
Kaum jemand wird Bauteilkosten = Verkaufspreis setzen wollen. Also belaufen sich die Kosten bei sehr geringen Stückzahlen in der Gegend eines kleinen Mikroskops.  :o

Schön wenn ich mich irre und ganz falsch liege, aber da sind die Lösungen von Herrn Stahlschmidt doch geradezu ideal und auch noch bezahlbar ............... leider mit ganz alter Blitztechnik  ;D , aber funktionstüchtig und X-fach gebaut.

Gruß
P. Höbel

Eckhard F. H.

Ein Sammeldank an alle, die sich zum Thema äußerten und auch an jene, die es unterließen. Beide trugen zur Erkenntnis bei, daß wohl nur Eigenbau mein Begehr erfüllen wird. Wohlan denn, es sei!
Gruß - Eckhard N.

Werner Jülich

Vielleicht noch ein Gedanke, wenn wir hier über spektakuläre Lumenzahlen diskutieren. Der normale Mikroskopbastler wird die mechanischen und elektronischen Voraussetzungen zur Adaption einer LED schaffen, dann aber vor der Frage kapitulieren müssen, wie eine optisch wirksame! Adaption auszusehen hat. Ich meine Leuchtfläche und Abstrahlwinkel. Wenn wir davon ausgehen, dass die vorhandenen. lichtbündelnden Komponenten genutzt werden sollen, dann wird die Auswahl an verfügbaren Hochleistungs-LED überschaubar. Meines Wissens hat noch keiner mehr als 1000 Lumen hinter dem Kollektor gemessen.
Werner Jülich

typestar

#11
Lieber Herr Jülich,
Sie schrieben (Hervorhebung durch mich)

Zitat von: Werner Jülich in Mai 16, 2010, 08:45:41 VORMITTAG
Der normale Mikroskopbastler wird die mechanischen und elektronischen Voraussetzungen zur Adaption einer LED schaffen, dann aber vor der Frage kapitulieren müssen, wie eine optisch wirksame! Adaption auszusehen hat. Ich meine Leuchtfläche und Abstrahlwinkel.

Kennen Sie Multichip-LEDs, die wie die neuen 50Watt Chips (wahrscheinlich noch -sicherlich aktiv - kühlbar) von rund 4000 lm produzieren UND eine schmalere Abstrahlcharakteristik aufweisen?

Zitat von: Werner Jülich in Mai 16, 2010, 08:45:41 VORMITTAGWenn wir davon ausgehen, dass die vorhandenen. lichtbündelnden Komponenten genutzt werden sollen, dann wird die Auswahl an verfügbaren Hochleistungs-LED überschaubar. Meines Wissens hat noch keiner mehr als 1000 Lumen hinter dem Kollektor gemessen.

Gibt es denn solche "passenden" LEDs für ein Lampenhaus im Bereich von sagen wir mindestens 3500 Lumen, das eine 100 Watt Halogen-Beleuchtung wirklich übertreffenwürde - oder gar eine 200 Watt? Haben Sie Hinweise?

Wenn bisher nicht mehr als 1000 Lumen "vorne" (bzw. "oben) rausgekommen sind - könnte es nicht sein, dass man einfach bisher
eben nur entsprechend schmal abstrahlende LEDs eingesetzt hat, und es halt - weil die Entwicklung so rasend schnell ist - die neuen, spektakulären SUPER LEDs schlichtweg nicht gab. Und man eben die bisher verfügbaren, bis dato sehr leistungsfähigen LEDs - wie etwa die OSRAM (die in der Papierform) eben rund 1100 lm produzieren konnte(n)  eingesetzt hat , bei entsprechend mäßigem und reduzierten Kühlaufwand.
Sicherlich, alle diese High-End-PowerLEDs haben eine sehr breite Abstrahlcharakteristik um 120 Grad.

Aber gehen wir davon aus, dass man halt so eine Adaptierung einmal macht und dann denn Preis der LED nicht anschaut, denn die Einbauerei ist
ja auch ein Zeit und Geld-Aufwand - Ist es denn dann wirklich eine "Schnaps-Idee" in ein Lampenhaus einfach eine aktuelle (leider derzeit noch teure) High-Power-LED einzubringen (korrekt gekühlt etc.) die eben einmal sagen wir bei 50 Watt mind. 3700 lm / 4500 lm oder gar - bei 100 Watt über 7000 lm produzieren kann? - Und das, wie im anderen Thread hier besprochen für bezahlbare 50 bis 80 EUR - oder eben in Europa vom
Fachhändler (und im Hintergrund der gleichen China-Taiwan-Quelle) für 150.- bis 200 EUR.

Das was der Kollektor an Licht bekommt, bündelt er doch sowieso, nicht wahr? und wenn es ein sehr viel höherer Lichtanteil ist, dann eben diesen. Oder stellt sich der kleine Maxi wie ich das zu simpel vor? Ich meine, wenn ein großer Teil der "eingebrachten Lichtmenge" (sprich Lumen) sozusagen unbenützt bleibt und an der Kondensor-Linse vorbeistreicht bzw. "vergeudet" wird - wäre denn - insgesamt final nicht doch wesentlich mehr Licht, das am Mikroskop-Objektiv ankommt.
Also im Sinne von Energie- bzw. Licht-Effizienz: dass ein schmal /korrekt abstrahlender zur Kollektorlinse passender LED-Emitter ein "korrekteres" Licht oder "Leuchtbild" geben würde, ist mir klar.
Aber irgendwo müsste das produzierte Licht ja "hinkommen"? Oder ist das wieder zu milchmännchenmäßig gedacht und man ist einfach zu beeindruckt von der gigantomanischen Lumenzahl, die da kolportiert und (nehmen wir an zum hohen Prozentsatz) auch produziert werden kann?

Ich danke sehr für alle diesbezüglichen Erhellungen und Aufklärungen - und hoffentlich nicht Des-Illusionierungen...

Schönen Sonntag noch:

Christian

Werner Jülich

In einem anderen Beitrag habe ich zu den neuen Kaltlichtquellen mit einer LED von Zeiss geschrieben, dass diese, es gibt zwei Versionen, wesentlich heller sind als die Pendants mit Halogenlampen, das wären die KL1500 bzw. 2500 LCD.
Was ich nicht deutlich genug beschrieben habe ich der Zwang zur aktiven Kühlung, sprich Lüfter um die LED-Temperatur auf einem gesunden Niveau zu halten.

Man kann leicht ausrechnen, wie voluminös eine passive Kühlung sein müßte, die es erlauben würde, auf den vibrierenden Lüfter zu verzichten und Stand heute würde ich da das Limit sehen. Man kann sich moderne Konstruktionen vorstellen, die das Mikroskopstativ in den Kühlkreislauf integrieren, aber soweit sind wir, soweit mir bekannt, noch nicht.
Wird aber wegen mangelhafter Wärmeabfuhr die LED zu warm, bricht die Lebensdauer radikal zusammen und es kommt zu signifikanten Farbverschiebungen. Das kann also nicht die Lösung sein.

Profis würden anders argumentieren, nicht mit immer neuen Höchstleistungen sondern ganz pragmatisch, ob die zur Zeit verfügbare Leistung für ihre Anwendungen ausreicht oder nicht. Denn wenn LEDs nicht ausfallsicher sind, führt eine defekte LED, anders als eine defekte Halogenlampe zum Serviceeinsatz, soviel Energiekosten können Sie nicht sparen, die dann durch den Serviceeinsatz verbraucht werden.
Wir empfehlen daher, entweder mit den üblichen 3-5 W LEDs zufrieden zu sein, oder aber auf die Kaltlichtquellen mit LED zurückzugreifen und das Licht mittels Faseroptik einzukoppeln.

Zum Abschluß, unser Farbsehen ordnet einem eher blauen Weiss die höhere Intensität zu, was manchmal zu Fehlschlüssen beim Intensitätsvergleich mit dem gelblichen Halogenlicht führt. Kamerachips sehen dies aber manchmal nicht so.

Werner Jülich

junio


ZitatSchön wenn ich mich irre und ganz falsch liege, aber da sind die Lösungen von Herrn Stahlschmidt doch geradezu ideal und auch noch bezahlbar ............... leider mit ganz alter Blitztechnik   , aber funktionstüchtig und X-fach gebaut.

Lieber Peter Höbel,

da bin ich aber missverstanden worden.

Ich arbeite schon mit neuester Systemblitztechnik in Verbindung mit einem Spiegelkasten (bei angesetzter Mikroskopbeleuchtung)  oder einem Blitzwürfel, der auf der Leuchtfeldblende ruht (bei eingebauter Mikroskopbeleuchtung). Für Doppelkollektorbesitzer allerdings, die einen umgebauten Blitz aus analoger Zeit haben, der mit  einer digitalen Kamera nicht mehr kompatibel ist, gibt es die Möglichkeit, die Fotodiode durch einen regelbaren Widerstand zu ersetzen, dass ist "alte Blitztechnik", aber sehr probat.

Anderen Wege erscheinen mir nicht standardisierbar und stellen individuelle Bastellösungen dar, die nur von Mikroskopikern realisiert werden können, die entsprechende elektronische und optische Kenntnisse und feinmechanische Fertigungsmöglichkeiten haben oder eben über vielfältige Beziehungen verfügen.     

Einen schönen Sonntag wünscht Jürgen Stahlschmidt

peter-h

Entschuldigung Herr Stahlschmidt,

da habe ich mich doch an zu alten Veröffentlichungen über ihre Adaption orientiert. Ich hoffe Sie verzeihen mir.  :-[

Viele Grüße
Peter Höbel