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Bildqualität ?

Begonnen von peter-h, Mai 21, 2010, 00:03:47 VORMITTAG

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Klaus Henkel

Zitat von: peter-h in Mai 21, 2010, 23:20:49 NACHMITTAGS

Eine DSLR, ganz gleich welcher große Name dahinter steht ist eine komplexe Mischung aus Mechanik und Elektronik. Die Elektronik hält fast immer sehr sehr lange, aber die Mechanik nutz sich ab !!!
So sind recht unterschiedliche Angaben von 30 000 - 100 000 Auslösungen für eine DSLR bekannt und in einschlägigen Foren auch zu finden. Danach darf dann der mechanische Verschluß oder der Spiegel getauscht werden.  :o
Meist nichtmehr in der Garantiezeit !  Sehr bitter !


Lieber Herr Höbel und die anderen alle!

Obwohl sich die "mechanische Zeit" im Bau von Kleinbild-Spiegelreflexkameras dem Ende zuneigt, möchte ich doch eine Lanze brechen für die Mechanik. Sogar meine Schraub- und M-Leicas hatten zuweilen Macken, die man in Wetzlar zu einem angemessenen Preis oder aber gratis und schnell per portofreiem (!) Postpaket, inklusive Entschuldigungsbrieflein in Ordnung brachte. Als ich dann mit Mikrofotografie begann, wurde mir bald klar, daß meine schöne Leica-Zeit zu Ende war. Ich tauschte meine Leica-R-Ausrüstung gegen Olympus OM 4TI, mit viel Makro- und Mikrozubehör.

Sieben Mal war meine OM 4TI und andere OM nicht viel seltener beim Hamburger Olympus-Service. Was bin ich mit diesen Kameras durch die Büsche gekrochen, über die Schulter gehängt sind sie des öfteren mal an Brückengeländer oder Telegrafenmasten geknallt. Sei hatten allesamt viele Jahre ein rauhes Leben bei mir. Kein einziges Mal hatten sie einen mechanischen Defekt, aber es gab wohl keine elektronische Baugruppe die nicht mindestens ein Mal, die meisten öfter mal ausgetauscht worden ist. Ähnliche Erfahrungen berichteten mir Vereinsfreunde, auch von anderen Fabrikaten.

So viel nur zur Zuverlässigkeit der Elektronik und der schlimmen, schlimmen Abnutzung mechnischer Teile.

Gruß KH

smashIt

Zitat von: peter-h in Mai 21, 2010, 23:20:49 NACHMITTAGS
Eine DSLR, ganz gleich welcher große Name dahinter steht ist eine komplexe Mischung aus Mechanik und Elektronik. Die Elektronik hält fast immer sehr sehr lange, aber die Mechanik nutz sich ab !!!
So sind recht unterschiedliche Angaben von 30 000 - 100 000 Auslösungen für eine DSLR bekannt und in einschlägigen Foren auch zu finden. Danach darf dann der mechanische Verschluß oder der Spiegel getauscht werden.  :o
Meist nichtmehr in der Garantiezeit !  Sehr bitter !

Wer einen Hang zu Serienaufnahmen hat und gerne Bilder über Combine Z oder Helicon jagt, der sollte sich diese Tatsache vorher gut überlegen.

na so wild is es auch wieder nicht ;)
der verschluss hält nomalerweise lange genug damit die cam technisch mehr als nur überholt is und dann sowieso getauscht wird
und mit den langsam in schwung kommenden EVIL cams (micro 4/3 z.b.) wird der markt sicher ordentlich aufgemischt in den nächsten jahren
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

reblaus

Lieber Herr Henkel -

hier muss ich entschieden zustimmen! In der Theorie sollten elektronische Bauteile weniger anfällig sein - bewegt sich ja nix - aber die Praxis zeigte schon bei manchen Automobilen, dass dies nicht stimmt.

Da auch ich den Weg über Contaflex, OM 1, OM 2 etc. etc. gegangen und heutzutage natürlich fast völlig unabhängig von fototechnischer Feinmechanik bin (bei mir auch nie beschädigt), verreckt derzeit natürlich nur noch Elektronik.

Die schmeiß ich halt weg - ist ja nicht eine Anschaffung fürs Leben.

Gruß

Rolf Blaich

peter-h

Sehr geehrter Herr Henkel,

waren es vielleicht andere Zeiten im Kamerabau?  Allerdings ist meine Leica M2 nun auch defekt - Verschluß !
Und die frühere Rollei SL66 (rein mechanisch) Verschußprobleme, und meine ganz alte 6x6 Pentconsix , verschenkt da Verschluß defekt.  Vermutlich hatte ich nur Pech.

Und weil es so einfach ist die Elektronik an den Pranger zu stellen, na gut. Aber hier eine kleine Zusammenstellung von erfreuten Nutzern, welche dann doch das Problem hatten, welches ich ansprach.

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bei meiner Canon 40D ist - glücklicherweise noch in der Garantiezeit
- anscheinend der Verschluß nach ca. 14.000 Auslösungen kaputt gegangen.
Beim Suchen hier und in anderen Foren scheint es so, als ob dieses Problem
öfters aufzutreten scheint.

Bei meiner ist auch der Verschluss gewechselt worden. Nach geschätzten
10.000 Auslösungen. Würde kostenlos repariert.

So, letzte Woche hat meine reparierte Canon 40D nach weniger als 2000
Aufnahmen
die Fehlermeldung Err 99 abgegeben. Von Spiegel gab es dabei
komische Geräusche. Die Kamera ist wieder in Reparatur.

Bei der analogen F100 wurden zwei Verschlüße, der Spiegelkasten
und dreimal der Auslöser getauscht.

Bei meiner 40D Err99 nach 14500 Auslösungen -> Verschluß defekt .

Der alte Verschluß hatte 18.000 Auslösungen . Ist wohl eine
Schwachstelle bei den Modellen. Hoffentlich hat die 7D nicht denselben Verschluß .

Nach ca. 60.000 Auslösungen hat die 40D bei mir den berühmten Err99 angezeigt.
Das Ding direkt in Berlin persönlich abgegeben und nach 3 Tagen hab ich das
gute Stück (innerhalb Garantiezeit) wieder abholen dürfen, Verschluss wurde ausgetauscht.

Bei einem Kollegen im Prinzip genau das selbe Spiel, auch nach ca. 50-60.000
Auslösungen
war Schluss

Die Lebenszeit des Verschlußes der 40D wird von Canon mit 100000
Auslösungen spezifiziert.


Am vergangenen WE, hat leider der Verschluss meiner 1Ds Mark II seine Arbeit
mit Defekt quittiert. Schade eigentlich, den das gute Stück hatte gerade mal
9000 jungfräuliche Klicks hinter sich.

Bei meiner Ex - 30D hat es in der Tat bei 7.000 Auslösungen den Verschluss zerlegt.

Ich habe nach 23.000 Auslösungen einen neuen Verschluss bekommen.
Ein Jahr später nach ca. 15.000 Auslösungen ist er schon wieder hinüber. Ist das Normal?

Meiner hat auch bei knappe 15000 seinen Geist aufgegeben.Reparaturkosten €224,-

Bei meiner 350D war nach ca. 20.000 der Verschluss hinüber.

Also ich habe jetzt zum zweiten Mal einen neuen Verschluss
(zuletzt bei 35.000 Auslösungen) bekommen und bin wieder sehr zufrieden mit der Kamera.

der verschluss meiner 20d ging nach runden 45.000 auslösungen / 26 monaten über den jordan.

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Verstehen Sie nun was ich meine ?

Schöne Pfingsten
P.H.

derda

Hallo Peter,

eine schöne und ausführliche Auflistung. Mir ging beim Lesen der hohen Anzahl von Auslösungen im Digitalbereich durch den Kopf, wie viele Filme man dafür gebraucht hätte  ;).

Man sieht auch, wie man als Verbraucher immer wieder als Betatester missbraucht wird. Die Firmen kalkulieren knallhart => da wird das billigste verbaut, was bei einem Großteil der Durchschnittsverbraucher die Garantie- und Gewährleistungszeit übersteht.

Wer überdurschnittlich knipst, teilt deine Erfahrungen.

VG

Erik


peter-h

Hallo Erik,
nie hätte ein Fotograf mit 36er KB-Filmen an solche Zahlen gedacht  ;D Wenn wir aber heute im digitalen Zeitalter ohne Filmchen je Objekt schnell mal 100 Einzelbilder in unterschiedlichen Bildebenen machen, um danach die geeigneten 50 Bilder für einen Stack durch HeliconFocus zu jagen, dann sehen solche Zahlen schon ganz anders aus.

Schöne Pfingsten und Grüße
Peter

Werner Jülich

Im Prinzip haben Sie Recht, die DSLR sind Verbrauchsmaterial, rechnen wir mal pro Gehäuse 50.000 Aufnahmen, dann entstehen je nach Gehäuse Kosten im Objektträgerbereich. Ich würde aber aus Kundenerfahrung auch den Mikroskopkameras nicht das ewige Leben testieren wollen, da gibt es auch genug Ausfälle, wenn auch aus unterschiedlichsten Gründen.
Prinzipiell halten aber richtige Mikroskopkameras recht lange.
Wenn ich nach Ausfällen sortieren würde, kämen zuerst die Kompaktkameras mit Varioobjektiven, dann die DSLR, dann die CMOS, dann die CCD-Kameras. Letztere sind teurer und vielleicht ist man da bei Design und Fertigung sorgfältiger, ich kann es nicht sagen.
Werner Jülich

Klaus Henkel

Lieber Herr Höbel, bei so viel Verschußsachen muß ich doch annehmenen, daß Sie zu heftig auf den Auslöseknopf drücken und die Verschlüsse deshalb kaputt gehen. Wie haben Sie Auslösungen gezählt - oder macht das heute die Weichware?
Und weil Sie auch eine Pentacon-Six erwähnt haben: Ein Mechaniker in einem Pasinger Hinterhof fragte mich einmal, ob ich rein zufällig einen Zahnstocher dabei hätte. Als ich verneinte, stocherte er ersatzweise mit einem Zündholz an der Verschlußaufhängung der PentaconSix und meinte dann: So, jetzt müßte der Verschluß wieder funktionieren. Das tat der denn auch. Und fürs Gewußt-wo verlangte der Kameraspezialist ein Paar Weißwürscht und ein Bier, die ich in der benachbarten Brauereikneipe in Naturalien beglich.

Nein, ich will Ihre beeindruckende Aufstellung nicht ins Lächerliche ziehen, ganz bestimmt nicht. Und weil sie von einem seriösen Zeitgenossen stammt, ist sie für mich auch glaubhaft, wenngleich ich ob der genauen Buchführung doch ein wenig verwundert bin. Ich selbst habe nur bei einer einzigen Kamera Verschlußprobleme gehabt, das war bei der Leica R3, der ersten Reflex-Leica nach den legendären Leicaflex-Modellen. Die R3 beruhte auf Leitz-Optik, für die noch heute viel "Gebrauchtgeld" gezahlt wird, und auf Minolta-Mechanik, die in Portugal gebaut wurde. Ich hatte trotz mehrfacher Einsendung ans Werk andauernd Verschlußüberlappungen. Entweder war der Steg zwischen den Aufnahmen zu breit oder zu schmal bzw es überlappten sich die Aufnahmen. Ansonsten: Niemals echte Verschlußprobleme, obwohl ich nicht wenig fotografiert habe. Doch selbst in einschlägigen Freundeskreisen als "triggerfinger" verschrieener Fotoamateur, bin ich wohl doch eine Zehnerpotenz unterhalt Ihrer Verschlußauslösezahlen geblieben. - Das mag denn wohl auch den Unterschied in der mechanischen Abnutzung begründen. Aber es erklärt nicht den Verschleiß an elektronischen  Baugruppen und Leiterplatten, den ich erleiden mußte.

Doch eines Tages werden unsere Nachfolger gar nicht mehr wissen, wovon wir hier reden. Dann werden unsere Kameras vollgestopft sein mit Elektronik, die sich selbst repariert, ohne daß es der "User" überhaupt bemerkt. - Warten wir's ab!

Schönen Gruß aus Südfranken (resp. Oberbayern). - KH

peter-h

Herr Henkel,

Sie schreiben :
Doch eines Tages werden unsere Nachfolger gar nicht mehr wissen, wovon wir hier reden. Dann werden unsere Kameras vollgestopft sein mit Elektronik, die sich selbst repariert, ohne daß es der "User" überhaupt bemerkt.

Ich sage : ganz alter Hut  ;D hatten wir schon 1984 in einem kritischen Medizinprodukt noch mit Intel 8086 Prozessor. Nennt sich Watchdog.  Es zieht sich so ein System bei Softwareversagen wieder selber aus dem Sumpf. Sicher wird so ein alter Watchdog in 10 Jahren neu erfunden - selbstverständlich dann mit neuem Namen  ;D

Grüße
P.H.

liftboy

Hallo lieber Klaus,
genau das ist der Grund, warum ich bei den "Russen" hängen geblieben bin. Das mag vielleicht nicht schön sein, das mag nicht neu sein und vor allem mag es nicht "Zeiss" sein. Aber es funktioniert! Es ist einfach zu reparieren und Teile findet man allemal (auch in Jena).
Meiner Meinung geht der Fortschritt nicht immer in die richtige Richtung. die Digitale Fotografie hat ihre Berechtigung, allein wenn ich bedenke, welche Filmmengen ich verschlissen habe, aber man muss nicht alles ausreizen.
Gewisse Dinge kann man einfach nicht dokumentieren, die muss man original betrachten; und das macht doch den eigentlichen Reiz aus, etwas nicht wiederholbares gesehen zu haben.
Und das mit dem Südfranken geht auch in Ordnung (auch wenn die Bayern das nicht gern hören)
Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

peter-h

Ein kleiner Nachtrag noch für alle Optiker.

Die Frage kam immer wieder auf : wie kann ich eine C- oder CS-Mount Kamera an ein Mikroskop adaptieren. Hier eine Rechnung und ein Lösungsvorschlag, wie ich mit einem sehr gebräuchlichen Astrookular ein Objektiv für eine kleine Kamera realisieren kann. Wie ganz zu Beginn gezeigt, ist eine solche Verfremdung eines Astrookulars (nicht Mikroskop-Okulars) eine durchaus brauchbare Lösung. Dieser gezeigte 4-Linser kostet gerade mal 19,90 Euro.



Da diese Lösung nach dem richtigen Mikroskopokular angeflanscht wird, ist praktisch jede Adaption möglich. Und da die Pupillenlage vor dem Objektiv liegt, sind die alten Probleme wie bei den Kompaktkameras auch nicht vorhanden.
Dies als Anregung für neue Ideen zum Pfingstfest  ;D

Mikrooptische Grüße
Peter Höbel


junio

Lieber Peter Höbel,

ich bin jetzt erst dazu gekommen, das Plössl-Okular für den Einsatz zu modifizieren, nachdem es 2 Monate auf meinem Schreibtisch lag. Ich setze es seit gestern für meine Videokamera (Bildaufnehmergröße 6,4 mm x 4,8 mm) am 160er Zeiss-Mikroskop ein. Es gibt mit dem Kpl 8- Okular ein recht farbreines, und planes Bild mit einem großen Auschnitt aus dem Sehfeld. Die Pupillenlagen müssen gut eingehalten werden, daher ist es wichtig, bei der mechanischen Ausführung Justierspielräume einzuplanen. Danke für die wertvollen Hinweise auf der Homepage.

Wir sehen uns in einer Woche. Bis dahin beste Grüße von

Jürgen Stahlschmidt   

Nomarski

Hallo,

also ich habe das Plössl-Okular so adaptiert:


Mit der Ringschwalbe am anderen Ende ist es zum einen Zeiss-kompatibel und sowohl an CS-Mount als auch an C-Mount-Kameras verwendbar. ;)



Beste Grüße
Bernd

junio

Hallo Bernd,

so sieht im Prinzip auch meine Lösung aus!

Beste Grüße von Jürgen.

peter-h

Es freut mich, wenn der Nachbau gut gelungen ist.
Jedenfalls eine sehr preisgünstige Lösung mit ordentlichen Abbildungseigenschaften - nicht nur bei mir  ;)


Schöne Grüße
Peter