Ramalina farinacea, neue Bilder

Begonnen von Ralf, Mai 20, 2010, 20:40:16 NACHMITTAGS

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Ralf

Hallo.

R. farinacea habe ich vor etwa einem Jahr schon mal hier vorgestellt. Das damals gezeigte Exemplar war aber verkümmert und nicht sehr typisch für die Art, deshalb heute neue Bilder eines Fundes aus der Eifel bei Rockeskyll:

- Habitus



- Typisch sind die bandförmigen Loben mit randständigen Soralen



- Nahansicht der Sorale



- Lobenquerschnitt durch ein Soral. Färbung mit Lactophenol-Methylblau-Acidfuchsin.



- Lobenquerschnitt durch ein Soral. Phasenkontrastaufnahme.





beamish

Hallo Ralf,

wieder eine tolle Dokumentation der von mir wohl zu unrecht ungeliebten Flechten (find ich halt schwierig...).
Dabei machen die wirklich was her, besonders wenn man das, so wie Du, darstellen kann!

Herzlich Martin

PS: Rockeskyll klingt ja fast eher nach einem 100Seelen Nest im australischen Outback... ;-)
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Ralf

Zitat von: beamish in Mai 20, 2010, 20:56:51 NACHMITTAGS
............. der von mir wohl zu unrecht ungeliebten Flechten (find ich halt schwierig...).


Lieber Martin,

Du willst mir damit jetzt nicht sagen, dass Pilzbestimmung und Pilzmikroskroskopie einfacher ist, oder?  ;) :D :o ??? . Man kann auch von Pilzen wunderbare Fotos machen, wenn man kann.......Mir war bisher die Bestimmung der Pilze immer zu schwierig, das ist ein Grund, warum ich mich mit Flechten und nicht mit Pilzen beschäftige.


beamish

Lieber Ralf,

ich bin da vielleicht zu stark beeindruckt von den (mit erheblichem, jedenfalls für mich, Aufwand begleiteten) chemischen Analysen, die wohl oft für die Artbestimmung nötig sind. So weit muß man m.W. bei Pilzen noch nicht gehen, daß man die Inhaltsstoffe analysieren muß, um zur Art zu gelangen. (Mal abgesehen von Untersuchungen auf molekularer Ebene, die mir eh verschlossen sind)
Für Dich ist das vielleicht was ganz einfaches, für mich als Chemie-4-Minus-Kandidat eine echte Hürde....
Ich betrachte Deine schönen Beiträge aber immer fasziniert!

Herzlich,

Martin
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beide mit Canon EOS 500D

rekuwi

Lieber Ralph,

wie immer eine schöne Dokumentation.
Mir geht es zwar in gewisser Weise auch wie Martin, die chemischen Komponenten sind mir zu schwierig, aber ich finde im Gegenteil Flechten höchst interessant. Seit ich eine bessere Einschlaglupe mit mir herumschleppe ist keine Flechte mehr vor "intimen" Blicken sicher. Sie zeigen so interessante Details in ihren Ausformungen, bin immer wieder erstaunt was uns die Natur Schönes bietet.
Und dank zweier ausgeliehener Bücher über Flechten kann ich immerhin schon die häufigsten davon erkennen.

Liebe Grüße
Regi

Ralf

Liebe Regi,

über Dein Interesse an Flechten freue ich mich natürlich sehr.

Flechtenmikroskopie kann man zunächst auch ganz ohne Chemie betreiben. Einfache Handschnitte gelingen auch ohne weitere Hilfsmittel und die meisten Flechten lassen sich auch ohne DC-Versuche bestimmen. Versuche es einfach mal. Macht Spaß!



Holger Adelmann

Hallo Ralf,

das ist mal wieder eine sehr gelungene Doku von Dir, vielen Dank !

Hast Du denn noch eine stärker vergrösserte Aufnahme des Sorals ?
Du kennst mich ja nun ein wenig und weisst, dass ich schon mal gerne den Feinbau studiere  ;)

Herzliche Grüsse
Holger

Ralf

Lieber Holger,

ich hab mal neue Bilder in höherer Auflösung gemacht. Man sieht aber, dass meine Dauerpräpate der Ramalina nicht so gut zur Darstellung der Soredien geeignet sind, daher am Ende des Beitrags noch zwei besser geeignete Bilder.

Allgemein zur Erläuterung der Begriffe: Sorale sind Durchbrüche auf der Thallusoberfläche. In den Soralen werden Soredien gebildet. Eine Soredie dient der ungeschlechtlichen Vermehrung und besteht aus einem "Algenpäckchen" und Pilzfäden.

Hier nun die Bilder:

- Soredien, gefärbt mit Lactophenol, Methylenblau Säurefuchsin:



- Photbionten im "normaler" Umgebbung. Diese werden hier offensichtlich stärker gefärbt, was immer man daraus auch lernen kann.....




Und hier zwei ältere Aufnahmen von mir (Soredien einer Lobaria pulmonaria). In diesem Frischpräparat sind die Verhältnisse besser zu erkennen.