Romeis, Mikroskopische Technik 18. Auflage Mai 2010

Begonnen von UPSi, Mai 26, 2010, 13:28:47 NACHMITTAGS

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UPSi

Moin in die Runde,

die seit einiger Zeit angekündigte und immer wieder verschobene 18. Auflage des bekannten Standardwerks ist nun erhältlich. Bei Amazon bestehen schon Lieferzeiten von 5-6 Tagen.
Einen Blick in die neue Auflage konnte ich noch nicht werfen. Bei meinem Buchhändler ist dieses Buch bisher nicht verfügbar gewesen. Falls jemand dieses Werk schon besitzt, bin ich für eine kurze Buchkritik dankbar. Besonders interessiert mich, was ist neu, anders  und möglicherweise besser zur vorherigen Auflage. Der Preis von annähernd 65 Euronen macht das Werk nicht gerade zum Schnäppchen und das Geld sollte daher gut angelegt sein.

Herzliche Grüße
Ulf

Peter V.

#1
Hallo,

ich habe den neuen "Romeis" zur Ansicht hier, halte mich allerdings nicht für kompetent genug, dieses Werk hier zu "rezensieren". Auch kenne ich die Vorauflagen nicht.
Ich frage mich allerdings nach dem ersten Durchblicken generell, welche Zielgruppe der "Romeis" letztlich anspricht ( und bisher angesprochen hat ).
Er beschäftigt sich umfassend mit allen Techniken der Präparation biologischer Proben, sowowhl den Bereich Botanik, Zoologie als auch menschliche Histologie betreffend. Mir wäre keine Berufsgruppe bekannt, die Einblick in all diese Techniken haben muss, andererseits ist aber eben jeder Teilbereich, der für bestimmte Berufs- oder Anwendergruppen interessant wäre, dann wieder nicht ausfürhlich genug. Er enthält zwar viele "Kochrezepte", die man aber vermutlich auch aus anderer Quelle bekäme.
Bevor nun der Hammer der "Romeis-Freunde" auf mich niederkommt - es soll keine Kritik sein, sondern wirklich ein enrst gemeinte Frage.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Henkel

Zitat von: Peter V. in Mai 26, 2010, 14:19:49 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe den neuen "Romeis" zur Ansicht hier, halte mich allerdings nicht für kompetent genug, dieses Werk hier zu "rezensieren". Auch kenne ich die Vorauflagen nicht.
Ich frage mich allerdings nach dem ersten Durchblicken generell, welche Zielgruppe der "Romeis" letztlich anspricht ( und bisher angesprochen hat ).
Er beschäftigt sich umfassend mit allen Techniken der Präparation biologischer Proben, sowowhl den Bereich Botanik, Zoologie als auch menschliche Histologie betreffend. Mir wäre keine Brufsgruppe bekannt, die EDinblick in all diese Techniker haben muss, andererseits ist aber eben jeder Teilbereich, der für bestimmte Berufs- oder Anwendergruppen interessant wäre, dann wieder nicht ausfürhlich genug. Er enthält zwar viele "Kochrezepte", die man aber vermutlich auch aus anderer Quelle bekäme.
Bevor nun der Hammer der "Romeis-Freunde" auf mich niederkommt - es soll keine Kritik sein, sondern wirklich ein enrst gemeinte Frage.

Herzliche Grüße
Peter


Botanik wäre ganz neu im Romeis. Ansonsten empfehle ich: Abwarten. Der Mikrokosmos wird bestimmt eine profunde Rezension dieses für mehrere Mikroskopikergenerationen wichtigen Werkes bringen.
MfG KH

liftboy

Hallo in die Runde,
den "Neuen" habe ich rechtzeitig bekommen (vorbestellt) und, weil ich nicht warten konnte/wollte bis er nun endlich kommt, in der Bucht für teuer Geld die Vorausgabe erstanden.
Vorab: beide Werke sind fast nicht miteinander zu vergleichen!
Der neue ist dünner (kann aber auch am Papier liegen), bunter und möglicherweise auch zeitgemäßer.
Zielgruppe ist eindeutig die Patologie, bzw. Interessierte mit ausreichend technischem Hintergrund (Uni etc.) [Also nichts für mich, aber trotzdem interessant]
Alles sehr straff aufgebaut und gut zu lesen.
Der alte war da ausschweifender und altmodischer. Die gleiche Zielgruppe aber nicht so technisch [Also eher was für mich]
In jedem Fall interessant.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Siggi O.

Hallo Ulf,

das Inhaltsverzeichnis gibt Dir doch einen schönen Überblick über das Werk.

http://www.buecher.de/shop/zellbiologie-cytologie/romeis-mikroskopische-technik/mulisch-maria-welsch-ulrich-hrsg-/products_products/detail/prod_id/23344186/

Im Vordergrund stehen auf jedem Fall Präparations- und Färbemethoden.
Das der Patologe die Zielgruppe ist, möchte ich nicht bestätigen.

Wenn Du viel über Geräte und Mikroskopische Verfahren lesen möchtest, wirst Du vielleicht enttäuscht sein,
da dieser Teil gerade mal 38 Seiten umfasst.

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
Vorstellung: Hier klicken!

Peter V.

#5
ZitatBotanik wäre ganz neu im Romeis.

Sagen wir mal so: Sie ist vorhanden, aber im Promillebereich. Es gibt zumindest eine Anleitung für die FCA-Färbung nach Etzold mit einem botanischen Schnitt als Beispielbild und die Darstellung von Chromosomen aus der Wurzelspitze.
Der Pathologe ist ganz sicher nicht der zur primärern Zielgruppe gehörig, denn den interessiert der Inhalt des Romeis zu sicher 99% überhaupt nicht ( außer, er wäre auch privat Hobbymikroskopiker  ;) ). Evtl. die Histo-MTA, abere dafür sind die betreffenden Kapitel letztlich dann doch wieder zu oberflächlich....
Wie gesagt, mir ist die Zielgruppe noch nicht ganz klar ( womit ich keineswegs auch nur angedeutet haben möchte, dass das Buch etwa "schlecht" sei; zudem halte in den Preis angesichts des Umfang - gemessen am üblichen Preis für Fachbücher - für absolut angemessen. )

Herzliche Grüße
Peter

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Hyperion

Hallo wertes : Forumn,

Ich möchte mir den neuen Romeis auch unbedingt kaufen (BTW: Sollte ich mir Gedanken machen, wenn ich bei der Suche nach einer neuen Wohnung als Single schon 0,5-1 Extrazimmer nur für Bücher, Hobbies und co einplanen und die Hausratversicherung aufstocken muss?).

Aber ich habe nochmal kurz eine Verständisfrage: Ist das Buch eher ein Lehrbuch zu den Methoden oder eher ein Kochbuch mit echten "man nehme" Vorschriften ? Oder beides ein wenig?

Werden auch moderne Sachen behandelt wie Immunofluoreszenzverfahren an Schnitten?

Peter V.

#7
ZitatIch möchte mir den neuen Romeis auch unbedingt kaufen (BTW: Sollte ich mir Gedanken machen, wenn ich bei der Suche nach einer neuen Wohnung als Single schon 0,5-1 Extrazimmer nur für Bücher, Hobbies und co einplanen und die Hausratversicherung aufstocken muss?).

Damit kommst Du aus??? Dann sei froh...!  ;) Du solltes aber 1,0 Extraraum mindestens einplanen.
Der Romeis ist eine Mischung, etwa halbe-halbe ( Kochrezepte : Lehrbuch ).
Auch moderne Methoden ( Enzymhistochemie, Immunlokalisation, in-situ-Hybiridierung, Tissue-printing )  finden sich dort, aber allesamt eben jeweils auf wenigen Seiten ( jeweils ca. 15 - 30 Seiten ) dargestellt.

Ihr wisst ja, dass bei Amazon und Co. eine kostenfreie Rücksendung auch bei "Nichtgefallen"  innerhlab von 14 Tagen möglich ist......?

Herzliche Grüße
Peter
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Frank D.

Liebe Scheibchenschneider,

ich habe IHN, 2008 bestellt und vor 3 Wochen erhalten, heute wieder Richtung Thieme & Frohberg geschickt.
Dort ist die kostenlose Rückgabe innerhalb eines Monats über einen angeforderten Retourenschein möglich.

Da ich mich mehr für die technische Seite der mikroskopischen Gerätschaften interessiere, war dieses "Kochbuch der angewandten Mikroskopie" nicht das Richtige für mich.
Dies soll nicht als Kritik verstanden werden -ich besitze nicht die Kenntnis den Inhalt zu beurteilen-, doch wenn ich das, was ich oberflächlich gelesen habe auf den Umfang dieses Werkes projiziere, scheint der Preis von 65 Euro gerechtfertigt.

- Von einem, der die Mikroskopie nur mit halbem Herzen betreibt -

Hyperion

#9
Hallo Frank,

kein Grund sich zu rechtfertigen. Es hat doch ein jeder seine eigenen Interessen und das ist auch gut so, sonst wäre die Welt ja langweilig.
Der eine interessiert sich mehr für die Technik, der nächste mehr für das Objekt was drunter liegt, wieder ein anderer begeistert sich besonders für die Geschichte und sammelt vielleicht sogar und wieder ein anderer ist vielleicht ein All-Rounder der von allem ein bischen macht....
Da kauft sich dann jeder seine ganz persönliche Literatur für die ganz persönliche Bibliothek. Keiner muss alles haben und schon gar nicht allein deswegen weil etwas gut ist und am Ende vielleicht doch nur im Schrank steht und verstaubt.

Das heißt nicht das man deshalb die Mikroskopie nur mit halben Herzen betreibt. Im Gegenteil man weiss was man will und hat heute mit dieser Eigenschaft vielen Menschen etwas vorraus, wie ich finde.

In diesem Sinne eine schönen Abend noch!

Peter V.

#10
ZitatBotanik wäre ganz neu im Romeis.

Nachtrag:

Das neue eigene Kapitel "Präparationstechniken und Färbungen von Pflanzengewebe für die Lichtmikroskopie" umfasst immerhin 19 Seiten und bildet sogar das Haga-Rasieklingenmikrotom und ein Zylindermikrotom ab und enthält einige Färbevorschriften.
Gleichzeitig zeigt es aber auch wieder den Nachteil des "eierlegenden Wollmilchsaubuches" auf: Für den Pflanzenschnippler sind eben gerade mal 19 von über 500 Seiten wirklich relevant. Und so verhält es sich eben mit vielen Kapiteln und Anwendungsbereichen. Deshlab ja meine ( etwas ketzerische ) und durchaus erst gemeinte  Frage: WER soll die Zielgruppe des Romeis sein? Wenn es denn einen Beruf wie den eines  allgmeinen "Biologisch-mikropräparatorischen Assisteneten" gäbe....
Dennoch ein "schönes" und nicht zu teures Buch für jeden, der ganz allgemein interessiert ist, sich einen Überblick über das breite Gebiet der biologischen Mikropräparation zu verschaffen.

Herzliche Grüße
Peter
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Hyperion

Ich denke für Biologiestudenten lohnt sich  die Anschaffung bestimmt.

Detlef Kramer

Zitatch denke für Biologiestudenten lohnt sich  die Anschaffung bestimmt.
NICHT!

Das ist meine Meinung. Diese Methoden spielen in der modernen Biologie kaum eine Rolle und ein(e) Studierende(r) wird kaum etwas damit zu tun bekommen.

D.K.
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Siggi O.

Zitat von: Peter V. in Mai 28, 2010, 08:17:16 VORMITTAG

Deshlab ja meine ( etwas ketzerische ) und durchaus erst gemeinte  Frage: WER soll die Zielgruppe des Romeis sein? Wenn es denn einen Beruf wie den eines  allgmeinen "Biologisch-mikropräparatorischen Assisteneten" gäbe....


Hallo Peter,

bei Lehrbüchern dieser Art gibt es nicht die Zielgruppe, sondern immer mehrere.
Und da der Romeis bereits in der 18. Auflage angeboten wird, ist der Kundenkreis sicherlich nicht gerade klein.

ZitatDer ROMEIS ist seit fast 100 Jahren das Standardwerk der mikroskopischen Technik. Über 17 Auflagen hat dieses Methodenbuch die Entwicklung der lichtmikroskopischen Verfahren begleitet und ist bis heute ein unverzichtbares Laborhandbuch für alle Mediziner, Biologen, Mikrobiologen und Chemiker, die cytologische, histologische, pathologische oder histochemische Forschung betreiben.

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
Vorstellung: Hier klicken!

Hyperion

#14
ZitatDiese Methoden spielen in der modernen Biologie kaum eine Rolle und ein(e) Studierende(r) wird kaum etwas damit zu tun bekommen.

Gut. Ich gebe Ihnen Recht. Ein molekular arbeitender Biologe braucht neben seinen Kits nicht besonders viel an Literatur.

Denn dann könnte man genausogut sagen Biologiestudenten sind nicht die Zielgruppe vom Strasburger, denn das was heute so geprüft wird entspricht gerade mal ein bis zwei dutzend Seiten aus diesem Buch und dafür gibt es deutlich preiswertere Bücher.

Ich bin aber davon ausgegangen das der heutige Student sich auch mal für Sachen interessiert die nicht in einer Klausur dran kommen (können), aber dennoch interessant sind und sich da auch mal das ein oder andere Buch dazu kauft. Aber warscheinlich bin ich da zu idealistisch da heute ja Hinz und Kunz studiert und das meist aus ganz anderen Gründen als Interesse am Fach. Wenn ich hin und wieder mal Studenten betreue gibt es fast nur lange Gesichter wenn die Versuche nicht soo schnell gehen das man um 14-15 Uhr daheim ist und mir kommt es so vor als wären die Praktikas und co für viele eher notwendiges Übel als das sich mal einer freut sowas machen zu DÜRFEN.
Echte Begeisterung ist anscheinend selten geworden.