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Philonotis fontana ?

Begonnen von A. Büschlen, Mai 27, 2010, 09:38:16 VORMITTAG

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A. Büschlen

Hallo,

hier möchte ich eine Philonotis Art dokumentieren. Ich habe sie mit der Moosflora als P. fontana bestimmt. Der Fundort ist ein Teichrand im Reusstal unter 500 M.ü.M

Die Laminazellen sind am unteren Ende (oder doch am obern Ende?) mamillös. Allerdings machte es mir einige Mühe dies zu dokumentieren. Ist dazu ein Blattquerschnitt zwingend?

Fotografiert habe ich am Mikroskop Wild M 20 mit der Nikon Coolpix 990 und am Wild M5 freihändig mit der Nikon Coolpix 995.
Die letzten vier Bilder sind mit schiefer Beleuchtung gemacht.
















Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Bernhard Kaiser

Guten Morgen Herr Büschlen,

ob die Blattzellen am oberen oder unteren Ende mamillös sind kann ich so nicht eindeutig erkennen.
ZitatIst dazu ein Blattquerschnitt zwingend?
Nein.

Die trockenen Pflanzen von P. fontana sollten sehr schwer benetzbar sein. P. fontana kommt wohl am häufigsten vor und ist sehr vielgestaltig.
Die Gattung Philonotis ist, wie alle Wasser- und Feuchtmoose sehr schwierig zu bestimmen.

Mit Philonotis cf. fontana liegen Sie nicht falsch.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

A. Büschlen

Guten Tag Herr Kaiser,

danke für Ihre Antwort. Sie sind der sichere Wert am frühen Morgen:-))

Für die mikroskopischen Präparate habe ich trockenes Pflanzenmaterial verwendet. Dabei ist mir eine "schwere Benetzbarkeit" nicht aufgefallen. Allerdings fehlt mir auch die umfassende Erfahrung um dazu ein verbindliches Urteil zu geben.

Welche Objektiv-Vergrösserungen oder welches mikroskopische Kontrastverfahren eignet sich den besonders um die mamillöse Struktur der Laminazellen zu dokumentieren?

Einen guten Tag wünscht

Arnold Büschlen
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- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
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- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Bernhard Kaiser

Hallo Herr Büschlen,

ich habe mir gerade Material von Philonotis fontana nochmals unters Mikroskop gelegt. Bei 400x konnte ich die Mamillen gut erkennen.
Dabei habe ich festgestellt, daß an der Blattunterseite diese ausgeprägter und dadurch besser erkennbar sind.
Offensichtlich sind die Blätter an der Oberseite weniger oder gar nicht mamillös.
Diese Feststellung muß ich allerdings an verschiedenen Belegen noch genauer überprüfen. Aus der Literatur ist mir diese Erscheinung momentan nicht erinnerlich.

Zitatoder welches mikroskopische Kontrastverfahren eignet sich den besonders um die mamillöse Struktur der Laminazellen zu dokumentieren?

Wenn Sie 1 Tropfen K OH 10% an den Deckglasrand setzen, treten die Mamillen nach der Durchtränkung des Blattes mit K OH unübersehbar deutlich auf der nun schön braunen Blattunterseite hervor.

Mit 600x ist das Bild natürlich noch deutlicher.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

A. Büschlen

Hallo Herr Kaiser,

danke für diese Hinweise. Ich werde sie beachten und dann eine Rückmeldung machen.

Herzlich grüsst

Arnold Büschlen
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A. Büschlen

Guten Tag,

ich habe nun versucht die Mamillen in einem digitalen Bild darzustellen.

Ich zeige auf dem Bild einen gezähnten Blattrand, links die Zähne, rechts die Mamillen. Objektiv 40x, Optovar 1,25x Nikon Coolpix 990 mit Leitz Periplan 10x



Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen

Mamillen sind laut  der Moosflora nach aussen vorgewölbte Zellwände. Adj. mamillös
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Bernhard Kaiser

Guten Morgen Herr Büschlen,

ich habe mich inzwischen über das Vorkommen von Mamillen auf den Blättern von P. fontana in der Literatur etwas umgesehen.
So heißt es bei
Limpricht K.G. (1895 Bd.II) Die Laubmoose Deutschlands, Östereichs und der Schweiz:
...dorsalseits oder beiderseits jede untere Zellecke mamillös...

bei
Nebel/Philippi (2001 Bd. 2.) Die Moose Baden-Württembergs: dagegen nur
...Laminazellen am unteren Ende mamillös...

Limpricht ist unter folgender Adresse digital zu finden (Band 4. und folgende):
http://bibdigital.rjb.csic.es/ing/Volumenes.php?Libro=486

Die unvergessene Patricia Geißler (Genf +) hat dieses Werk -sehr zu Recht- einmal die Bibel der Bryologen genannt.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

A. Büschlen

Guten Tag Herr Kaiser,

besten Dank für Ihre Ergänzungen zur Frage der Mamillen und die Hinweise zu weiterer Literatur.
Seit Kurzem habe ich nun Zugang zu den 3 Bänden der Moose Baden-Württenbergs!
Am Wochenende fand ich auf einer Bergwanderung eine weitere Philonotis Art.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
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