Vom Entlein zum Schwan mit gleicher Ausrüstung (Ameise)

Begonnen von Denis, Juni 03, 2010, 23:37:06 NACHMITTAGS

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Denis

Hi @ll!

Gestern habe ich mir vorgenommen, meine Ameisen-Fotoausrüstung am Stemi wieder aufzubauen. (Zeiss Stemi 2000c + Tucsen 3 MP + 4 "Jansjö's" Nach mehreren Versuchen gelang mir nur dieses enttäuschende Ergebnis einer Ameise von ca. 3 mm Größe. Dabei wurden die Lichtquellen mit Hilfe von Styropor indirekt auf die Ameise reflektiert. Die Bilder wurden mit Helicon Focus gestackt.



Schulterzuckend dachte ich, das ist nun mal das Limit meiner Ausrüstung. Muss man halt mal in eine höherwertige Kamera investieren...

Am nächsten Tag erwachte ich mit neuem Lebensmut. Ich nahm dieselbe Ausrüstung und experimentierte etwas herum. Ich kam darauf, aus Papier einen kleinen Kegel mit Öffnung oben (zum Durchgucken mit dem Stemi) zu bauen. Dann mit den Lampen das Papier von außen! anleuchten.
Das Ergebnis war wie folgt:



Kleiner Merksatz: Nicht die Ausrüstung und der Kostenfaktor machen es immer aus, sondern oft auch einfach die Technik bzw. das Wissen des Benutzers! Was für Fotoapparate schon lange gilt, gilt auch für Mikroskopfotos!

Gruss
Denis

Bernhard Lebeda

Hallo Dennis

...aus welchem Gen Labor stammt denn die beflügelte Ameise  ??? ;D ???


Tschüss

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Denis

Zitat von: Bernhard Lebeda in Juni 03, 2010, 23:46:27 NACHMITTAGS
Hallo Dennis

...aus welchem Gen Labor stammt denn die beflügelte Ameise  ??? ;D ???


Tschüss

Bernhard

Hallo Bernhard,

alle Ameisenköniginnen sind beflügelt, bevor sie befruchtet werden und ihre Flügel abwerfen.

Gruss
Denis

CMB

#3
Hallo Denis,

vielleicht ein Vorschlag, wie Du weiter vorankommen kannst.

1. Als Untergrund/Hintergrund eine schwarze, nicht refektierende  Pappe verwenden.
2. An einer weissen Filmdose den Deckel entfernen und den Boden abschneiden. Dose /Ring über das Insekt stülpen, so dass es durch das Stemi beobachtet werden kann. Den Turm einseitig außen  mit Alufolie bekleben. Das Licht von der der Folie gegenüberliegenden Seite von außen auf den Turm fallen lassen .
3. Weißabgleich durchführen .
4. Fotografieren wie gehabt.

Viel Erfolg weiterhin wünscht
CMB

Peter V.

ZitatKleiner Merksatz: Nicht die Ausrüstung und der Kostenfaktor machen es immer aus, sondern oft auch einfach die Technik bzw. das Wissen des Benutzers! Was für Fotoapparate schon lange gilt, gilt auch für Mikroskopfotos!

Wohl wahr!!!

Hier wird immer wieder bewiesen, dass man mit einfachsten Mitteln ( Freihandfotografie durch das Okular am Zeiss KF-2 und Müller-Biolab oder mit einem einfachen Standard mit China-Achromaten ) hervorragende Ergebnisse erzielen kann. Worüber ich selbst oft staune.....

Weiterhin viel Erfolg beim Experimentieren wünscht
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bernhard Lebeda

#5
Zitat von: Denis in Juni 03, 2010, 23:55:47 NACHMITTAGS


Hallo Bernhard,

alle Ameisenköniginnen sind beflügelt, bevor sie befruchtet werden und ihre Flügel abwerfen.

Gruss
Denis

Danke Denis, wieder was gelernt!


Beste Grüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

Zitatalle Ameisenköniginnen sind beflügelt, bevor sie befruchtet werden und ihre Flügel abwerfen.

Wirklich nur die Königinnen, ich dachte es sind - in größerer Zahl - die Drohnen, die dann auch Erfüllen Ihrer Aufgabe ihr Leben aushauchen.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Denis

Zitat von: Jürgen Boschert in Juni 04, 2010, 09:34:48 VORMITTAG
Hallo zusammen,

Zitatalle Ameisenköniginnen sind beflügelt, bevor sie befruchtet werden und ihre Flügel abwerfen.

Wirklich nur die Königinnen, ich dachte es sind - in größerer Zahl - die Drohnen, die dann auch Erfüllen Ihrer Aufgabe ihr Leben aushauchen.

Beste Grüße !

JB

Hallo Jürgen,

selbstverständlich sind auch die Drohnen beflügelt. Hatte ich vergessen zu erwähnen. Drohnen sind aber zur Identifikation einzelner Spezies ungeeignet, da sie kaum Unterscheidungsmerkmale aufweisen. Zudem sind sie nur saisonal vorhanden. Die Drohnen lassen sich von den Ameisenköniginnen am einfachsten unterscheiden anhand der Fühlerform: Ameisenköniginnen haben "geknickte" Fühler, während sie bei den Drohnen "gerade" durchgehen.

Gruss
Denis

Denis

#8
Zitat von: CMB in Juni 04, 2010, 02:10:55 VORMITTAG
1. Als Untergrund/Hintergrund eine schwarze, nicht refektierende  Pappe verwenden.
2. An einer weissen Filmdose den Deckel entfernen und den Boden abschneiden. Dose /Ring über das Insekt stülpen, so dass es durch das Stemi beobachtet werden kann. Den Turm einseitig außen  mit Alufolie bekleben. Das Licht von der der Folie gegenüberliegenden Seite von außen auf den Turm fallen lassen .

Hallo CMB,

habe deine vorgeschlagene Technik mal ausprobiert.




Dazu zum Vergleich die Filmröhre ohne Alufolie.



Persönlich bin ich mir noch unsicher, welches das "bessere" Bild ist - ein homogen ausgeleuchtetes Bild oder ein dreidimensional wirkendes, dafür an einigen Stellen überbelichtetes Bild. Auch frage ich mich, ob die nun erzielten Bilder wirklich "besser" sind als das ganz oben gezeigte, mit einem Papiertrichter gemachte Bild...

Gruss
Denis

PS: einen schwarzen Hintergrund verwende ich die ganze Zeit, die Ameisen sind leider auf weißen Papierplättchen aufgeklebt und die Nadel, die zur Befestigung der Plättchen verwendet wurde, reflektiert halt auch noch...

CMB

Hallo Denis,

ich glaube dass ohne einen wirklich schwarzen Hintergrund Du nicht vorankommen wirst,
die Camera ist vermutlich mit jeder gewählte Belichtung wegen dieses Kontrast überfordert.

Kann man das weisse Papier nicht schwarz einfärben?

Die Frage, welche das "bessere" Bild ist, hängt von den angelegten Massstäben ab.

Freundliche Grüsse
CMB
Für mich wäre die Abbildung feinster Oberlächenstrukturen der maßgebliche Aspekt verbunden mit der Homogenität der Ausleuchtung. Keine Passage über- oder unterbelichtet. Andere Kriterien haben aber gleichfalls ihre Berechtigung.


Klaus Henkel

Zitat von: Denis in Juni 09, 2010, 19:42:11 NACHMITTAGS
Persönlich bin ich mir noch unsicher, welches das "bessere" Bild ist - ein homogen ausgeleuchtetes Bild oder ein dreidimensional wirkendes, dafür an einigen Stellen überbelichtetes Bild. Auch frage ich mich, ob die nun erzielten Bilder wirklich "besser" sind als das ganz oben gezeigte, mit einem Papiertrichter gemachte Bild...

Das Foto mit der Belichtung durch den Papierkegel ist zweifellos "das beste". WENN es denn auf die Wiedergabe feinster Details im Aufbau des Insekts ankommt, also auf alles, was man überhaupt sehen kann. Wenn aber eine bestimmte Struktur im Bild dargestellt werden soll, dann ist es völlig egal, ob man die anderen erkennt oder nicht, ob sie über- oder unterbelichtet sind.

Soweit die Gewichtung und Beurteilung nach wiss.-naturkundlichen Gesichtspunkten.

Wenn man jedoch "gehängt" werden möchte, in einer Fotoausstellung der örtlichen Kreissparkasse oder seine Aufnahme in einer Fotozeitschrift gedruckt sehen möchte, also wenn es eine "schöne" Aufnahme, oder eine aus überraschendem Blickwinkel, oder wenn eine bestimmte Verhaltensweise des Tieres dargestellt werden soll, dann gelten andere Gesichtspunkte. Deshalb befinden sich Fotografen aus dem Amateurbereich stets im Konflikt: Darfs eine fotografisch schöne Aufnahme sein, vielleicht gar im Gegenlicht mit aufregenden Spitzlichtern, oder ist eine Aufnahne angezeigt, die alles sauber ausgeleuchtet zeigt, was den Insektenkundler interessiert. Dieser offenkundige Gegensatz schlägt durch bis auf die Produkte: Blitz schräg von oben mit Schattenaufhellung von vorn, oder schattenloser Ringblitz ...

Aufnahmen, die einen gelungenen Kompromiß zwischen beiden Fotowelten darstellen, sind sehr selten und den Schöngeistern in der Wissenschaft einserseits und den wissenschaftlich arbeitenden Fotokünstlern andererseits zu verdanken.
Gruß KH

Günther Langer

Hallo,

noch eine Anmerkung zum Thema "Schwarz". Die meisten schwarzen Flächen, die man für Hintergründe (Kartons, Folien etc.) findet, sind eher grau. Das schwärzeste Schwarz, das ich gefunden habe, erreicht man mit Schultafelfarbe.
Hier noch ein interessanter Link zur "Farbe-Schwarz-Forschung": http://www.zeit.de/2010/15/farbe-schwarz-forschung.

Tiefschwarze Grüße

Günther

PS: Wenn man Insekten aufkleben muss, sollte man reine Methylcellulose (z.B. Bastelkleister, nicht Tapetenkleister!) nehmen. Damit lässt sich das Insekt problemlos wieder lösen, z.B. mit einem feuchten Pinsel.
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
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