Kornrade, Workshop Schneiden, Dank an Eckhard

Begonnen von Klaus, Juni 25, 2010, 19:37:10 NACHMITTAGS

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Klaus

Liebe Schnipseler,

Mein Euparal ist jetzt einigermaßen trocken und ich möchte gerne die Bilder von meinen ersten Gingkoschnitt mit Euch teilen. Vor allem geht mein Dank an Eckhard, der uns das Schneiden und Färben von Frischmaterial in Darmstadt so begeisternd beigebracht hat. Auch an Klaus Herrman geht mein Dank für Ratschläge und Chemikalien! Insgesamt sind 5 Schnitte "gelungen", hier der nach meiner Meinung beste:

5x nur freigestellt:


10x unbearbeitet:



und zu guter Letzt 40x unbearbeitet:



Anregungen und Kommentare würden mich freuen.

Gruß

Klaus

Klaus Herrmann

Hallo Klaus,

das hat doch was, da kann Eckhard zufrieden sein bei solchen Erstlingswerken!

Das ist die schöne Mischung bei der Kornrade: Theorie und Praxis, die anregt mal selber was zu versuchen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Rolf-Dieter Müller

Hallo Klaus,

die Färbung ist Ihnen gut gelungen, ein schöne ausdifferenzierte Anfärbung, die auch zeigt, das die Methodik von Eckhard Völcker durchaus workshopfest ist.

Das Sie die Aufnahmen nicht bearbeitet haben ist schon einmal sehr gut. Jedenfalls bis auf die Freistellung des Schnittes, denn das ist eigentlich bei der von Ihnen verwendeten Kamera und den Mikroskopobjektiven nicht notwendig. Ich kann das nur aus eigener Erfahrung bestätigen, denn meine Ausstattung ist mit der Ihren vergleichbar.

Ich würde aber einmal die Aufnahmeeinstellungen überprüfen, für A-Plane fehlt mir etwas Auflösung. Es sind nur Kleinigkeiten wie Kondensorstellung (d.h. streng köhlern) und Kondensorblende (ganz öffnen, wenn überhaupt nur nach der 2/3-Regel schließen).

Übrigens haben Sie ein sehr interessantes Objekt geschnitten, denn man kann es mit anderen Färbungen vergleichen. Zum Beispiel haben Jörg (Fahrenheit) und Norman Reppingen (altes Forum) den Gingko in äußerst spannenden Beiträgen bearbeitet.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

Klaus Henkel

Zitat von: Klaus in Juni 25, 2010, 19:37:10 NACHMITTAGS

Mein Euparal ist jetzt einigermaßen trocken und ich möchte gerne die Bilder von meinen ersten Gingkoschnitt mit Euch teilen. Vor allem geht mein Dank an Eckhard, der uns das Schneiden und Färben von Frischmaterial in Darmstadt so begeisternd beigebracht hat. Auch an Klaus Herrman geht mein Dank für Ratschläge und Chemikalien! Insgesamt sind 5 Schnitte "gelungen", hier der nach meiner Meinung beste:


Ein gut gelungener Schnitt, die Färbung ebenfalls. So stelle ich mir einen guten Handschnitt vor - haben Sie mit der Hand geschnitten?

Das Rot im dritten Bild mit dem 40er zeigt schön die Zellwände und die Poren zwischen den Zellen. Die dicke große Zelle am oberen Rand zeigt die "Eierköpftechnik". Die vornehmen Herrschaften schlagen das Ei nicht mit dem Löffel kaputt, sondern köpfen es mit dem Frühstücksmesser. Daher der "Krater" in jener Zelle, die oberste Zellrundung ist abgeschnitten, und man sieht durch dieses Loch auf die grüne Zellwand unten, während rundum die seitlichen Zellwände ins Bild ragen. Diese anschauliche "Dreidimensiolaität" entsteht nur dann, wenn der Schnitt nicht zu dünn ist.

Bei den beiden anderen Vergrößerungen würde eine etwas offenere Aperturblende das schöne Rot und Orange-Gelb besser zur Wirkung bringen.

Und was ist das nun für eine Färbung? Weil Sie bei Klaus Herrmann Rat gesucht haben, dürfte es sich um Etzold-grün (mit Alciangrün) handeln?

Gruß KH

Klaus

Vielen Dank für die Anregungen. Ich nehme das als Motivation, die Einstellungen insbesondere der Kondensorblende noch zu verbessern. Wenn es gelingt, zeige ich die Fotos.

Bei dem Schnitt handelt es sich um einen Handschnitt eines frischen Gingkostengels mit einem Zylindermikrotom. Der Stengel wurde in eine Möhre eingebettet. Färbung: 10 min. Acridinrot, 1 min. Acriflavin, 2 min. Astralblau. Entwässert mit Isopropanol.

Gruß

Klaus

Eckhard

Hallo Klaus,

Das ist Dir gut gelungen. Mit etwas Übung wird der Schnitt noch besser.

An der Färbung gibt es nichts zu meckern, genauso soll Ginko, mit W3A gefärbt, aussehen.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

peter-h

Liebe Schipseler,

in der Anleitung vom Workshop wird zwischen Ethanol und Isopropanol unterschieden. Frage :
Kann das Ethanol durch Isopropanol ersetzt werden, oder gibt es Gründe für diese Unterscheidung?

Viele Grüße
Peter Höbel

Klaus Henkel

Zitat von: Eckhard in Juni 27, 2010, 13:42:33 NACHMITTAGS

Das ist Dir gut gelungen. Mit etwas Übung wird der Schnitt noch besser.
An der Färbung gibt es nichts zu meckern, genauso soll Ginko, mit W3A gefärbt, aussehen.
Eckhard

Wortklauberei will ich jetzt wirklich nicht betreiben. Doch setze ich meine Meinung gegen die Ihre, indem ich den Schnitt ideal nenne, der nach meiner Sicht in nichts verbessert werden könnte. Sicher, er könnte dünner sein, so bei 10 bis 5 µm herunter, aber das würde ihn nicht besser, sondern das räumliche Zellgefüge unkenntlich machen. Leider verführt die Mikrotomtechnik immer wieder einmal zu der irrigen Ansicht, daß dünner besser sei.
Gruß KH

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

ZitatKann das Ethanol durch Isopropanol ersetzt werden, oder gibt es Gründe für diese Unterscheidung?

Bei W 3A schwerlich, weil es absolut wasserfrei sein muss, und das ist bei Ethanaol schwer zu erreichen, weil hygroskopisch im Gegensatz zum Isopropanol.

Und wässrige Alkohole lösen das Rot heraus.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Rolf-Dieter Müller

Zitat von: peter-h in Juni 27, 2010, 16:31:13 NACHMITTAGS
...
in der Anleitung vom Workshop wird zwischen Ethanol und Isopropanol unterschieden. Frage :
Kann das Ethanol durch Isopropanol ersetzt werden, oder gibt es Gründe für diese Unterscheidung?
...

Hallo Herr Höbel,

dafür wo es vorgesehen ist, kann Ethanol nicht durch Isopropylalkohol ersetzt werden.

Ethanol und dessen Verdünnung dringt aufgrund der Konsistenz schnell in das Objekt und dieses ist für die Verbesserung der Schneidfähigkeit und ggf. Fixierung (wenn nicht danach mit AFE fixiert wird, in dem aber auch Ethanol enthalten ist) erforderlich.

Isopropylalkohol ist in der Konsistenz etwas "öliger" und deshalb nicht so gut geeignet. Dafür gibt es den Isopropylalkohol zu 100%. Diesen genutzten Vorteil hat ja Klaus Herrmann schon beschrieben.

@Herr Henkel, ich stimme in diesem Fall Eckard Völcker zu. Gut, es müssen nicht gerade 10 µm sein was sicher bei diesem Objekt und Handmikrotomschnitten nicht gehen würde. Aber ein kleinwenig dünner geht es schon. Zielgröße dürfte bei diesem Verfahren ca. 25-30 µm sein.

@Klaus (Beitragseröffner), nochmals herzlichen Glückwunsch zu dem Beitrag Ihrer ersten Ginkgoschnittes zu dem sich zwischenzeitlich eine so interessante Diskussion entwickelt.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller


Eckhard

Lieber Herr Henkel,

zu meinem Hinweis, dass der Schnitt mit etwas Übung noch besser wird, stehe ich uneingeschränkt. Mein Workshop sollte nur die grundlegende Vorgehensweise aufzeigen. Übung macht den Meister und es ist erstaunlich, wie weit man mit Übung bei dieser Vorgehensweise kommt.

Als zum Üben ermunterndes Beispiel hier auch ein Ginko:


16x Plan Neofluar Wasserimmersion

Herzliche Mikrogrüsse
Eckhard Völcker
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

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