Margeritenblüte in Dünnschnitt

Begonnen von Frank Fox, Juli 02, 2010, 19:42:59 NACHMITTAGS

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Frank Fox

Hallo an alle,

wie schon vor einiger Zeit mal von mir angekündigt zeige ich Euch heute
den von mir präparierten Schnitt (12µm) einer Margeritenblüte.
Das Einbetten und Schneiden dieser Blüte gestaltete sich für mich schwieriger als
zunächst angenommen!
Gefärbt habe ich wie immer mit Wacker-Farben.
Fotos von einem Präparat in Längsschnitt werden demnächst folgen.
Bei einigen Fotos habe ich mit leichter Polarisation gearbeitet.

Kommentare und Kritik sind wie immer willkommen!!!


Blüte der Margerite


Paraffinblock
















Amplival - Umbau unendlich

GF Plan-Apo 12,5/25

Voll-Format Kamera 5D-MKII

Grüße Frank Fox  
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Rolf-Dieter Müller

Hallo Herr Fox,

eine schöne Dokumentation, besonders weil Sie die Schnitte ausgehend vom Objekt über den Paraffinblock zeigen.

Mir würde bei der Färbung die Brillianz der Wackerfarben fehlen. Ich weiß, Paraffinschnitte sind hierbei besonders anspruchsvoll und oft kann man gar nicht ein erwartetes Ergebnis erreichen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

Frank Fox

Hallo Herr Müller,

das stimmt.  ::)
Bei sehr dünnen Schnitten ist natürlich auch weniger Material zum Färben da.
Deshalb sind die Dünnschnitte auch nicht so farbenprächtig wie die dickeren Handschnitte.
Vielleicht werde ich mal einen dickeren Schnitt anfertigen und diesen färben, als Vergleich.

Herzliche Grüße
Frank Fox
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Rolf-Dieter Müller

#3
Zitat von: FrankF in Juli 02, 2010, 21:41:35 NACHMITTAGS
...
Bei sehr dünnen Schnitten ist natürlich auch weniger Material zum Färben da.
Deshalb sind die Dünnschnitte auch nicht so farbenprächtig wie die dickeren Handschnitte.
Vielleicht werde ich mal einen dickeren Schnitt anfertigen und diesen färben, als Vergleich.
...

Die Schnittdicke passt schon, daran sollte es nicht liegen.

Ich schneide verholzte Zweigstück bis auf 8 µm runter und bekomme bei der Wackerfärbung mehr Brillianz.

Gut, es sind nicht eingebettete und nicht aufgeklebte Schnitte, so dass der Schnitt beim Färben von Farblösung umspült wird und diese von allen Seiten eindringen kann. Doch würde ich den Grund woanders suchen, aber auch nur dann, wenn Sie ein anderes Ergebnis haben wollen.

Ansätze wären:


  • Entwässerung,
  • Art der Beleuchtung,
  • Farbmanagement der Kamera,
  • übermässige Bildverarbeitung.

Trotz allem sind die Zellwände ja differenziert angefärbt und wenn Sie mit dem Ergbnis zufrieden sind ist alles  in Ordnung.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

Frank Fox

Hallo Herr Müller,

ein verholztes Zweigstück kann man natürlich nicht mit einem Schnitt durch eine "zarte" Blüte vergleichen.
Bislang habe ich hier im Forum noch keine Schnitte durch Blüten gesehen.
Eine Referenz würde mich sehr interessieren
Ich besitze einige Schnitte von Robin Wacker und die sind auch nur "zart" gefärbt.

Stärker gefärbte Schnitte würden mir aber auch besser gefallen. ::)

Als Beleuchtung setzte ich bei diesem Foto eine LED mir 12000 Kelvin ein um mehr Kontraste zu erhalten.
Zum Farbmanagement der Kamera, ich fotografiere alle Fotos als RAW-Fotos im RGB Farbmodell.
Entwässert sind die Schnitte auch gut, ich spüle drei Mal mit Iso nach.

Herzliche Grüße aus Trier
Frank Fox
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Fahrenheit

Lieber Frank,

sehr schöne Schnitte und aus meiner Sicht für das Material auch ein sehr schöne Färbung!

Rolf-Dieter hat es schon geschrieben: klasse, dass Du auch das 'Original' und das angeschnittene Paraffinklötzchen zeigst.

In meiner Sammlung befinden sich ebenfalls einige Blütenquerschnitte, die alle nicht so kräftig angefärbt sind, wie wir das z.B. von einem kleinen Zweig kennen.
Auch meine Handschnitte von eher 'weichen' Proben zeigen bei der Wackerfärbung, die beim Ahorn zu einem wahren Farbfeuerwerk aufläuft, nur wenige und teilweise etwas mattere Töne, wie z.B. beim Raps.
Aus meiner Sicht geben hier die jeweiligen Gewebe die Intensität der Färbung vor und wir erhalten somit auch über die Färbungsintensität eine Aussage über den Aufbau der Probe.

Dies gilt natürlich nur, wenn sonst alles stimmt. Rolf-Dieter hat ja schon einige mögliche Fehlerquellen genannt und in aller Regel sind zu erst die vom Acridinrot angefärbten Gewebe betroffen. Aber da sehe ich besonders bei Deinen beiden letzten Bildern kein Problem.
Ich gebe zu, bei meinen letzten Proben wurde ich auch unsicher, ob ich keine Fehler gemacht habe - zur Prüfung meiner Prozessschritte und der verwendeten Reagenzien kam dann der Ahorn unters Messer.  :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
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Für draussen: Leitz HM

Bernhard Lebeda

Hallo Frank

ich finde die Färbung wunderschön und der Zartheit einer Blüte absolut angemessen. Wo steht das geschrieben, dass Farben immer knallen müssen?


Der Verdacht die Farben könnten unter übermässiger Bildbearbeitung gelitten haben, ist angesichts eines so erfahrenen Fotografen und Photoshopexperten wie Frank (siehe Vorstellung!) ziemlich grotesk und nimmt für mich langsam Dimensionen einer Phobie an!


In den Ferien werde ich mich auch wieder der Mikrotomie widmen. Einige positive Versuche hatte ich schon, ist aber noch nix fotowürdiges dabei. Ich hoffe bald Dein Niveau zu erreichen, Frank!


Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Muschelbluemchen

@FrankF

Ich habe sowas auch mal gemacht durch die Blüten von Ringelblume.
War viel Arbeit und viel kann dabei schief gehen - deshalb auch besondere Bewunderung deiner schönen
Arbeit!

mit freundlichen Mikrogrüßen
Leopold

Mila

#8
Hallo Frank,

ich finde Deine Schnitte klasse und auch gut gefärbt. Für mich sind die Bilder sehr wertvoll, denn sie zeigen ja nun einen Schnitt durch eine Blume, also einen Blütenstand (ein Pseudanthium), der sich aus einzelnen Blüten zusammen setzt.

Demnächst werde ich auch Schnitte durch eine Korbblütler-Blume erhalten, sie sind schon auf ihrer Reise fast bei mir gelandet, ich bin sehr gespannt darauf :)

Ich freue mich auf mehr Blütenschnitte,
viele Grüße
Mila

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: FrankF in Juli 02, 2010, 23:20:17 NACHMITTAGS
...
Als Beleuchtung setzte ich bei diesem Foto eine LED mir 12000 Kelvin ein um mehr Kontraste zu erhalten.
Zum Farbmanagement der Kamera, ich fotografiere alle Fotos als RAW-Fotos im RGB Farbmodell.
Entwässert sind die Schnitte auch gut, ich spüle drei Mal mit Iso nach.
...

Hallo Herr Fox,

hier haben wir schon einmal zwei gute Ansätze, wenn Sie die Bilder aus RAW standardisiert konvertieren.

Es sind

1. Entwässerung mittels Isopropylalkohol
und
2. die Beleuchtung für die Mikroaufnahme.

Ich nehme jetzt mal Ihren Wunsch nach "stärker gefärbten Schnitten" auf, wobei die Färbung nicht stärker gefärbt ausfallen soll, sondern nur die Farbwirkung entsprechend ihren Eigenschaften brillianter wiedergegeben werden könnte.

zu 1.
Robin Wacker hat im Mikrokosmos 95, Heft 4, 2006 seine Färbvorschrift veröffentlicht. Sie ist für Paraffinschnitte entwickelt und die Entwässerung erfolgt nur mit Triethylphosphat. Wacker begründet dieses mit der Entfernung von Acridinrot durch Isopropylalkohol. Ich möchte das insofern ergänzen, das die Farbentfernung mit bis in Spuren von Wasser versetztem Isopropylalkohol geschieht und mit Wasser verdünnter Alkohol ist während des Entwässerungsprozesses ja reichlich vorhanden.

Wenn Sie jetzt zu recht auf die hier im Forum gezeigten "schönen" wackergefärbten Schnitte verweisen, muss berücksichtigt werden, das bei der Färbung von nicht aufgeklebten Schnitten die Entwässerung genauso problembehaftet ist, aber hier gut funktioniert da der Alkohol schneller in die Schnitte eindringt.

Ob jetzt die Anwendung der ursprünglichen Wackerfärbung für Ihre Schnitte vorteilhafter ist, könnten Sie ganz gut beurteilen, wenn Sie einmal ein Schnitt direkt nach der Färbung ohne Entwässerungsprozedur aufnehmen.

Im übrigen gibt es zum Triethylphosphat eine interessante Alternative die ich bei gefärbten Paraffinschnitten eines befreundeten Mikroskopikers gesehen habe. Es ist eine alte Technik in dem die Farben gebeizt werden. Hinweise hierzu finden Sie in den Büchern zur botanischen Mikrotechnik, die in der Mikrofibel enthaltenen Literaturempfehlungen gelistet sind.

zu 2.
Für Mikroaufnahmen von gefärbten Schnitten ist eigentlich nur die Verwendung von Halogenlicht optmal. Nicht nur das alle Lichtfarben in annährend gleichmässiger Intensität bereitgestellt werden, liefert es auch Lichtanteile die fluoreszierende Eigenschaften der Wackerfarben unterstützen.

Bevor Sie jetzt für Ihr Mikroskop den Umbau auf Halogenlicht überlegen, könnten Sie erst einmal diese Wirkung durch Einspiegelung einer hilfsweise aufgebauten Halogenlichtquelle testen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

Frank Fox

Hallo Herr Müller,

Danke für diese für mich wertvollen Hinweise.

Ich werde hier im Forum mal Vergleichsaufnahmen zeigen, die mit verschiedenen Lichtquellen gemacht wurden.
Zur Zeit arbeite ich mit:
- LED 12000K
- LED 6500K
- und Blitz

Eine Halogen-Glühlampe werde ich auch mal einsetzen und die Resultate hier zeigen.

Danke auch an alle, die mir auf meinen Beitrag geantwortet haben  :)

Herzliche Grüße
Frank Fox
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