Lein (Linum usitatissimum) zu hart zum Schneiden

Begonnen von EugenOnegin, Juli 08, 2010, 14:40:41 NACHMITTAGS

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EugenOnegin

Hallo liebe Mikroskopiergemeinde,

ich kämpfe im Moment mit dem gemeinen Lein oder Flachs. Die Sprossachse ist für einen dünnen Mikrotomschnitt einfach zu hart (soll mit einem Grundschlittenmikrotom geschnitten werden). Ich versuche seit mehreren Tagen den Fasern mit 20%iger Essigsäure die Härte abzugewinnen, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Es handelt sich beim Lein ja auch wohl eher um Cellulosefasern. Ist denen mit Essigsäure überhaupt beizukommen oder klappt das nur bei verholzten also ligninhaltigen Geweben? Im Moment schneide ich das Ganze mit einer Möhre und nur mäßigem Erfolg (komme einfach nicht unter 30 Mikrometer, ohne das Brüche auftreten). Kann sowas zum Erfolg führen oder muss ich direkt mit einer Paraffineinbettung arbeiten?

Für einen Tip zur Vorgehensweise wäre ich sehr dankbar, der Romeis gab da nicht so viel her.


Vielen Dank im Vorraus und viele Grüße aus Münster,


Fabian Herrmann

Dieter Stoffels

#1
Hallo Fabian,

ich weiß nicht, ob es Dir um Schnitte durch den Sproß oder um Schnitte durch die Lein- oder Flachsfasern geht. Ist Letzteres gefragt, würde ich Dir empfehlen, das Fasermaterial für eine längere Zeit mit kochendem Wasser zu behandeln um dann erneut zu versuchen Schnitte herzustellen. Solltest Du eine Einbettung erwägen, ist Paraffin sicher ungeeignet. Geeignet wäre eine Einbettung in Histowachs, ein hochmolekulares Polyethylenglykol (PEG; Firma Chroma in Roxel bei Münster!), das den erzeugten, hydratisierten Status der Fasern erhält. Solltes Du die Möglichkeit haben Gefrierschnitte anzufertigen (vielleicht im Institut), wäre eine derartige Methode auch geeignet.

Viele Grüße!

Dieter

EugenOnegin

Hallo lieber Dieter,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Es geht mir um einen Schnitt durch die Sprossachse. Ich werde mal deine Variante mit dem Wasser probieren und dann versuchen mit einer Möhre zu schneiden.

Viele Grüße aus Münster,

Fabian