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Eibe Nadelquerschnitt

Begonnen von peter-h, August 08, 2010, 13:52:43 NACHMITTAGS

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peter-h

Es war ein Versuch.

Kann man ohne Vorbehandlung - Fixierung - einen Querschnitt einer Eibennadel bekommen? Es ging leidlich, wenn man nicht die vermurksten Schnitte zählt   :o , und sicher können es Könner der Materie weit besser  ;)


Methode :
1. schneiden (hier 40µm) und sofort für 2 Stunden in AFE
2. Alkoholstufen 70% - 50% - 30% - 4x wässern
3. erste Färbung mit Chrysoidin 8 min
4. gut mit dest.Wasser abspülen
5. Etzold grün für 5 min
6. gut mit dest. Wasser abspülen 3x wechseln
7. in Isoprop 99,95% überführen und 4x wechseln
8. in Euparal einbetten
9. für mind. 12 Stunden bei 60°C trocknen, dabei das Deckglas mit einer M8 Mutter beschweren

Aufnahme mit PlanApo 10/0,32 , weisse LED , DFK72 , aus 4 Bilder zusammengesetzt (Panorama)
Wer es groß liebt : http://www.mikroskopie-ph.de/Eibennadel-04.jpg

Und was kann man noch sehen?

links mit Epi-Fluoreszenz , Blauanregung @ 455nm , rechts im Dunkelfeld

Einen schönen Sonntag und Gruß
Peter Höbel


Hans-Jürgen Koch

Hallo Peter,

der Nadelquerschnitt ist perfekt gelungen. Du hast Dir nach meiner Erfahrung ein schwieriges Material ausgesucht.
Ich hatte selbst große Schneideprobleme, die Nadeln der Eibe sind sehr weich. Längeres Fixieren ist ratsam.

Gruß

Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

peter-h

Danke Hans-Jürgen,

dann traue ich mich auch noch den Stängelquerschnitt zu zeigen.  ;D Natürlich ist dabei das Rindenparenchym stark zerrissen. Ob es an der Schnitttechnik oder dem Messer lag, oder da es Frischmaterial also ohne Fixierung ? Es darf spekuliert werden.

40µm Schnitt auf einem Schlittenmikrotom, lang ziehender Schnitt, C-Messer ca. 5° Deklinationswinkel.
Färbung wie beschrieben.

Gruß
Peter

Bernhard Lebeda

Hallo Peter

da ist überhaupt nichts eingerissen! Genau so sieht Eibenstängel quer aus!!

Sehr schön gelungen.


Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Mila

Hallo Peter,

klasse! Du kannst das :)

Viele Grüße
Mila

Detlef Kramer

Lieber Peter,

ich kann mich nur anschließen: nix eingerissen, alles comme il faut!

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Peter V.

Lieber Peter,

an der intakten Epidermis ( rötlich gefärbt ), die den "Einziehungen" bis zum Grunde folgt, siehst Du, dass absolut nichts eingerissen ist.
Ein sehr schönes Präparat und sehr schön fotografiert.
Was Du auch anfaßt....es gelingt!

Herzlichen Glückwunsch von Peter zu Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Fahrenheit

Lieber Peter,

Respekt! Schnitt, Färbung und Photografie sind bei Spross und Nadel bestens gelungen.

Etzold Grün enthält ja auch Chrysoidin. Darf ich fragen, warum Du zusätzlich mit dem Farbstoff vorfärbst?
Um sicher zu stellen, dass das Chrysoidin gut aufzieht, reicht es meiner Ansicht nach, bei der Färbung mit Etzold Grün einmal kurz bis vor den Siedepunkt zu erhitzen (keine Bläschen ...).

Herzliche Grüße
Jörg
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Für draussen: Leitz HM

-JS-

Lieber Jörg,
zunächst einmal möchte ich mich Deinen lobenden Worten sehr gern anschließen:
@ Peter, ein gelungenes Gesamtszenario - Hut ab!
So, nun aber ein oft gelesenes Zentralzitat btr. Etzolg Grün:
ZitatUm sicher zu stellen, dass das Chrysoidin gut aufzieht, reicht es meiner Ansicht nach, bei der Färbung mit Etzold Grün einmal kurz bis vor den Siedepunkt zu erhitzen (keine Bläschen ...).
Klingt gut, ist gut, 'funzt' zweifellos auch, wenn man/frau es kann....
Das Zauberort hier ist *wenn*  :D
Spiritusbrenner haben ganz zweifellos ihre Tücken. Und 'hot spots' gewinnen bei diesen eine *völlig* andere Anmutung.
Was die viel besungenen 'Bläschen' betrifft: deren nahezu überfallartig und fies-dramarturgisches Auftreten dürfte parallel zur
Erkenntnis sein, dass 'well boiled cuts won't' (<-- frei nach murphy).
Gleiches gilt übrigens auch für die immer wieder nahezu gebetsmühlenartig vorkommende Unsitte, die kleinen quadratischen
Färbeblöckchen aus Preßglas über der Spiritusflamme zu erwärmen  ;D ;D
Also: Ich finde, dass die Chrysoidin-Vorfärbung, wie von Peter vorgenommen, durchaus ihren Sinn hat und letztendlich auch zu sehr
schönen Resultaten geführt hat - ganz "ohne kurz bis vor dem Siedepunkt erhitzen (ohne Bläschen)".
Guad's Naechdle
Joachim




... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Fahrenheit

Lieber Joachim,

von den Tücken des Spiritusbrenners ist mir nichts bekannt- bei mir tut der immer ganz brav seinen Dienst.  :)

Zur Färbung nutze ich 8cm-Uhrgläser. Wenn ich erhitzen muss, klemme ich einen Reagenzglashalter aus Holz (überdimensionale Wäscheklammer  ;D) an und halte das ganze kurz über (nicht in) die Flamme des Brenners. Dabei sind regelmäßig etwa 10 Tropfen Färbelösung (Etzolds Gemische oder Chrysoidin alleine, z.B. bei Müller SAC) im Uhrglas und ich schüttele das ganze während des Erwärmens leicht, um lokale Überhitzung und Siedeverzögerungen zu vermeiden.
Wenn die Lösung sich erwärmt, steigt irgendwann etwas Dampf auf. Das reicht. Da bleibt noch genug Zeit, das Glas von der Flamme zu nehmen, bevor das Sieden beginnt.
Kochen zerstört die Schnitte i.R. übrigens nicht - man muss nur darauf achten, dass die Blasen aus den Parenchymen wieder raus sind, bevor man eindeckt ...  ;D

Was die Pressglasblöckchen angeht: Schutzbrille nicht vergessen ...  ;D ;D

Das Erhitzen mit Chrysoidin soll übrigens vor allem sicher stellen, dass die wachshaltige Cuticula gut angefärbt wird. Peter zeigt hier aber auch ohne Erhitzen perfekte Ergebnisse und von daher bin ich neugierig, ob dies mit der Vorfärbung zusammen hängt.

Es wäre eine Alternative für sehr empfindliche Proben und Situationen, wo man keinen Brenner oder keine Klemme zur Hand hat; allerdings zum Preis eines etwas höheren Reagenzienverbrauchs.
Da die Farbstoffe der klassischen Färbungen alle nicht unbedenklich sind -Chrysoidin ist z.B. als Xn (gesundheitsschädlich)  und N (umweltgefährlich) klassifiziert - versuche ich persönlich, den Verbrauch so gering wie möglich zu halten.

Herzliche Grüße
Jörg
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peter-h

Allen ein Dankeschön für die netten Worte  ;D

Hauptgrund für meine "Vorfärbung" war, dass ich eine kräftigere Farbvariante durch das Chrysoidin haben wollte. Natürlich geht es im Uhrglas und hierfür habe ich mir sogar eine kleine Wärmeschale als gute Wärmeankopplung zu meiner Heizplatte erstellt, aber mir sind die Pressglasschälchen lieber und die möchte ich nicht auf diese Temperatur bringen  :o :o :o
Zudem ist mein Verbrauch an Chrysoidin im Tropfenbereich und nicht täglich  ;) da ist es sicher vertretbar. Allerdings möchte ich als Frischling der Schnippelkunst keine neue Färbemethode einführen, da kennen sich andere besser aus.

Einen schönen Tag
Peter

Fahrenheit

Lieber Peter,

ZitatAllerdings möchte ich als Frischling der Schnippelkunst  keine neue Färbemethode einführen, da kennen sich andere besser aus.

Du kennst doch sicher das nette Wort: "Lehrmeinungen ändern sich nicht, sie sterben aus!"  Von daher lasse ich Deine Aussage nicht gelten und bitte Dich, frisch von der Leber weg Deine Ideen umzusetzen und hier bekannt zu machen. So weit kommt es hoffentlich nicht, dass man auch hier im Forum - und dass sogar freiwillig - diesen schädlichen Maulkorb anlegt.

Wenn meine Frage so verstanden wurde, bitte ich, das zu entschuldigen. Zumal ich mich mit meinem guten Jahr "Erfahrung" selbst als Frischling sehe.
Ich war nur neugierig und gespannt, was hinter der Vorfärbung steckt.

Sicher werden wir Hobby-Färber uns bezüglich der Umweltschädlichkeit unseres Tuns auch nicht mit der BP messen können, zumal wenn wir unsere Abwässer sammeln und korrekt entsorgen. Bei uns ist das ganz einfach: alles kommt in einen der 5-Liter-Kanister, in denen das demineralisierte Wasser angeboten wird. Wenn der voll ist, kann man ihn beim Wertstoffhof abgeben - das ist sogar kostenfrei.

Herzliche Grüße
Jörg
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