Fehler gemacht: hypo-osmotische Fixierung von Phytolacca sp.

Begonnen von Leo van Griensven, Oktober 09, 2010, 19:22:49 NACHMITTAGS

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Leo van Griensven

Hallo,

Ich bin Anfanger in Fixieren und Schneiden. Diese Aufnahme zeigt das: ich habe ein Fixierung gemacht ohne die Osmolaritat von Fixierungmittel  zu beachten. Deshalb war es hypo-osmotisch und das sieht man hier. Aber es gibt auch Krimpfrisse (??) zu sehen. Was verursacht denn das ?

Was ich hier zeige ist  ein Phytolacca Stengel, fixiert in 4 % gepufferte Formaldehyde 24 Stunde,  2 x 10 Minuten Microwave auf Eis Stand 2. Danach in 70 % ethanol, 80, 90, 96, 100 %. Dann 50 %  und 100 % Technovit 7100 24 Stunde cf Technovit Protocol. Mit Mikrotom ein Querschnitt gemacht  und mit TB in Borat gefarbt.

Wie kann ich diese Risse vorkommen ?

Danke,

Leo van Griensven



Detlef Kramer

Hallo Leo,

willkommen in der Runde der Pflanzen-Anatomen.

Deine Probleme verstehe ich leider nicht ganz. Einen hypoosmotischen Schock kann es bei Pflanzen-Gewebe eigentlich überhaupt nicht geben, die Zellwände bewahren davor. Und Plasmolyse gibt es nur bei hyperosmotischer Behandlung. Für die Pflanzenanatomie empfiehlt sich allerdings eine Mischung von Formaldehyd mit Essigsäure (gleiche Konzentration) und Alkohol (50 -70 %).

Die Risse sind natürlich nicht schön, aber, das kann nun leider immer vorkommen, wenn der Kontakt des Einbettungsmittels zu den Zellwänden nicht optimal ist.

Interessant: Deine Anwendung der Mikrowelle. Das ist mir aus der Elektronenmikroskopie bekannt. Damit kann man Prozesse sehr beschleunigen. Hier sehe ich allerdings keine Vorteile.

So schlecht ist der Schnitt dennoch nicht.

Es bleiben Fragezeichen!

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Leo van Griensven

Zitat von: Detlef Kramer in Oktober 09, 2010, 20:47:45 NACHMITTAGS
Hallo Leo,

willkommen in der Runde der Pflanzen-Anatomen.

Deine Probleme verstehe ich leider nicht ganz. Einen hypoosmotischen Schock kann es bei Pflanzen-Gewebe eigentlich überhaupt nicht geben, die Zellwände bewahren davor. Und Plasmolyse gibt es nur bei hyperosmotischer Behandlung. Für die Pflanzenanatomie empfiehlt sich allerdings eine Mischung von Formaldehyd mit Essigsäure (gleiche Konzentration) und Alkohol (50 -70 %).

Die Risse sind natürlich nicht schön, aber, das kann nun leider immer vorkommen, wenn der Kontakt des Einbettungsmittels zu den Zellwänden nicht optimal ist.

Interessant: Deine Anwendung der Mikrowelle. Das ist mir aus der Elektronenmikroskopie bekannt. Damit kann man Prozesse sehr beschleunigen. Hier sehe ich allerdings keine Vorteile.

So schlecht ist der Schnitt dennoch nicht.

Es bleiben Fragezeichen!

Herzliche Grüße
Detlef


Lieber Detlef,

Danke fur die freundliche Worter. Ich habe fixiert mit Roti Histofix  von Roth. Plasmolyse   kann verursacht sein  durch die Pufferung von Histofix. Wenn das PBS ist, dann mochte das schon zu hoch sein fur Pflanzenzellen. Aber ich weiss nicht ob der osmotische Wert von Pflanzen niedriger ist als von Tiere.
Diese hohe Essigsaure Konzentration scheint mir ein bischen zu hoch fur Toluidinblau Farbung, weil ich gerne Metachromasie unterscheiden mochte. Aber auch da kenne ich diese Materie nicht genug.
Wissen sie wie hoch die osmotische Druck in Pflanzenzellen ist verglichen mit tierische Zellen ?

Herzliche Grusse,

Leo

Detlef Kramer

Hallo Leo,
ZitatWissen sie wie hoch die osmotische Druck in Pflanzenzellen ist verglichen mit tierische Zellen ?
.

Auf alle Fälle höher, als bei Tieren, da die Pflanzenzelle ja ihre Zellwand hat, die sie in Form hält. Aber, das ist nicht unbedingt die Frage. Die Fixierungsmittel machen im Allgemeinen die Plasmamembran sofort durchlässig, s.d. der hydrostatische Druck zusammenbricht.

Das Fixierungsmittel muss in jedem Fall vor der Färbung sorgfältig ausgewaschen werden; dann genügt die Pufferung des Toluidinblaus mit NaHCO3 o.ä. vollkommen aus. Ich habe leider keine Erfahrung mit dem Roti Histofix und weiß auch nicht, aus was es besteht.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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