Botanik: Olivenblatt (Olea europaea) mit Schuppenhaaren *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, September 27, 2010, 10:04:29 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,
Ölbaum (Olivenbaum), Gattung der Ölbaumgewächse mit rund 20 Arten im tropischen und mittleren Asien, in Afrika, im Mittelmeergebiet, in Australien und Neukaledonien. Die wichtigste Art als Kultur- und Nutzpflanze ist der Echte Ölbaum, ein mehr als 1000 Jahre alt werdender, 10 - 16 Meter hoher Baum. Die Frucht ist eine pflaumenähnliche Steinfrucht (Olive), deren Fruchtfleisch sehr ölreich ist. Der Kern enthält kein Fett. Der Ölbaum wird seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. im südlichen Vorderasien angebaut. Diese Bäume werden sehr alt, fraglich ist, ob die bei Jerusalem gezeigten Bäume vom Ölberg tatsächlich biblisches Alter haben.

Systematik
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung: Ölbäume (Olea)
Art: Echter Olivenbaum
Wissenschaftlicher Name : Olivenblatt (Olea europaea)
Bild 1 Illustration (Olea europaea)


Bild 2 Mikrotomschnitt

Schlittenmikrotom Reichert-Jung Hn 40 mit schräg gestelltem Messer, 35 µm.
Beim Schneiden ist darauf zu achten, dass die Unterseite des Blattes der Klinge zugekehrt ist, da das Schwammparenchym sonst leicht zerrissen wird.

Bild 3 (Olea europaea)  Schnittstelle

Blatt, Querschnitt
Vorder- und Rückseite der Laubblätter des Europäischen Olivenbaumes. Der Olivenbaum ist eine immergrüne Pflanze, das heißt, er verliert zu keiner Jahreszeit all sein Laub, sondern mehrere Jahre alte Blätter werden jahreszeitunabhängig abgeworfen. Die gegenständigen, kleinen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 5 mm lang. Die einfache, ledrige Blattspreite ist schmal lanzettlich bis elliptisch, selten schmal eiförmig, 1,5 bis 10 cm lang, 0,5 bis 2 cm breit, ganzrandig und läuft lanzettenförmig spitz nach vorne zu. Auf beiden Seiten der Mittelrippe befinden sich 5 bis 11 Hauptseitennerven. Die Blattoberseite ist graugrün. Die Blattunterseite ist silbrig glänzend und grau gefärbt.

Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner   http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
1. (Querschnitt  35 µm) mit 70 % Ethanol
2. Fixieren in 70 % Ethanol  12 Stunden
3.  Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
4. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
5. Zellinhalte entfernen: mit  Cholrix ; 1:10 verdünnt
     mit verdünntem Essigwasser neutralisieren
     kräftig wässern
6.  Vorfärbung  Acridinrotlösung      10 Min.
7. Auswaschen mit Aqua dest.  15 Sek.
8.  Acriflavinlösung     5 Sekunden
9. Auswaschen mit Aqua dest.  15 Sek.
10.  Nachfärbung  Astrablaulösung    2 Min. ( ! )
      Bei der Nachfärbung mit Astrablau habe ich eine kleine Spur Acrflavin beigemischt.
11.  Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben
12.  Entwässern mit 2x  gewechseltem Isopropylalkohol   ( 99,9 % )
13.  Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol oder Rotihistol einzusetzen
14.  Einschluss  in Entellan  
 
Hinweis:
Bei dem Einsatz von Rotihistol hat sich der Schnitt schlagartig verdreht und  er hat sich aufgerollt.
Bei der Verwendung von Xylol hatte ich keine derartigen Probleme.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot. Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb. Zellwände der innenliegenden Hypodermis  tiefrot, Suberin  hellrosa.

Bild 4 (Olea europaea) Übersicht

Makrofoto mit Compakt Camera vom Dauerpräparat.
Der Schnitt ist im Original  6 mm breit.

Bild 5  (Olea europaea) Dunkelfeld


Der Olivenbaum zählt zu den immergrünen Pflanzen und verliert daher zu keiner Jahreszeit sein Laub. Nur mit der Zeit werden im bestimmten Rhythmus alle Jahre alte Blätter abgeworfen und durch neue ersetzt. Die Blätter des Olivenbaum sind in ihrer Struktur her fast einzigartig: besonders Merkmal sind bei den einfach gestielten, fast ledrigen Laubblätter die oberseitige graugrüne Färbung und auf der Unterseite eine silbriger Glanz. Auch bestimmend sind die an der Unterseite wachsenden Härchen (Sternhaare genannt) oder die sternförmigen Schuppenhaare. Diese Schuppenhaare haben eine ganz bestimmte Aufgabe und zwar schützen sie nicht nur dem Baum vorm Austrocknen sondern fangen mit ihren Haaren vom Stamm austretendes Wasser auf und fügen dieses dem Laub wieder erneut zu.
Geschichtliches:
Die Völker rund um das Mittelmeer kennen zahlreiche Legenden über den Ursprung der Ölbaumkultur. Hinweise auf die Entdeckung des Olivenöls gibt es im alten Ägypten, bei den Griechen und Römern. In Jericho wurde vor 8000 Jahren aus wilden Oliven bereits ein Öl gepresst. Seit 3000 v. Chr. wurden Olivenbäume am Nil, in Palästina und Syrien, in den Oasen Libyens, auf Kreta und den griechischen Inseln angebaut. Olivenöl zählt damit neben Wein und Weizen zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit. Seit  der Zeit der Eroberungen und der Ausweitung des Handels durch Griechen, Etrusker, Karthager und Phönizier ist der Olivenbaum im ganzen Mittelmeerraum mit einer großen Vielfalt an sehr unterschiedlichen Sorten verbreitet. Oliven prägen vielerorts das Landschaftsbild. Trotz vieler Exporte in die Neue Welt, nach Australien und Fernost ist der Olivenbaum aber eine mediterrane Kulturpflanze geblieben. 97 % aller Olivenbäume stehen heute in den Anrainerstaaten des Mittelmeeres. Dort wird auch heute noch das meiste Olivenöl konsumiert. Das geringere Risiko der Menschen aus Südeuropa an Herz- und Kreislauferkrankungen sowie an Krebs zu erkranken gab Anlass zu medizinischen Untersuchungen über den Gesundheitswert des traditionellen Nahrungsmittels.
Für die Ägypter symbolisierte das Blatt des Ölbaumes göttliche Macht und sie nutzten sein Öl, zusammen mit anderen Ingredienzen, zur Mumifizierung ihrer Könige. Aufgrund der antimikrobiellen Eigenschaften der Inhaltsstoffe hatten sie damit eine gute Wahl getroffen und konnten so ihre Herrscher guten ewissens in die Ewigkeit entlassen.
Im Mittelmeerraum wurde das Olivenblatt von jeher bei vielen Krankheiten verwendet. So beispielsweise bei Infektionen, Fieber und Schmerzen. Auch in unseren Breiten war die heilsame Wirkung der Olivenblätter früh bekannt.
Im Krieg zwischen Spanien und Frankreich (Anfang des 19. Jahrhunderts) wunderte sich das französische Militär darüber, dass die verwundeten
Soldaten der Gegenseite so schnell wieder einsatzbereit waren. Bald aber fanden sie des Rätsels Lösung: Die spanischen Wundärzte behandelten ihre
fiebrigen Soldaten mit einem aus den Blättern des Ölbaumes gebrühten, grünen, bitter schmeckenden Tee. Sie machten sich also diese durch Traditionüberlieferte fiebersenkende Wirkung zunutze.
Bild 6  (Olea europaea) obere u. untere Epidermis


Bild 7  (Olea europaea) Beschriftung

Cu = Cuticula
oE = obere Epidermis
Pp = Palisadenparenchym
Sch = Schwammparenchym
SA = Spaltöffnungsapparat
uE = untere Epidermis
SH = Schuppenhaare

Bild 8 (Olea europaea) Leitbündel


Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

wimeisrhi

Guten Tag Herr Koch,
wie immer bei Ihren Beiträgen absolut informativ und tolle Bilder.
Wir haben so einen olivenbaum im Garten (im Topf) stehen und jetzt muss ich mir den auch mal genauer ansehen.
Viele Grüße Kärnten
Wilhelm meister

Mila

Lieber Hans-Jürgen,

schön, Deine Blattquerschnitte. Demnächst werde ich mit meinen Schülern Blattquerschnitte frei per Hand schneiden. Bisher nahm ich dazu immer Christrosen- und Lorbeerblätter, da diese so schön fest sind, aber das müsste mit den Olivenblättern ja auch gut klappen, oder was meinst Du?
Jedenfalls würde ich gerne Deine Bilder zeigen (dreireihiges Palisadenparenchym und die schönen Haare),

viele Grüße
Mila

Hans-Jürgen Koch

@ Guten Tag Herr Meister,

danke für die netten Worte.

@ Liebe Mila,

das war mein erster Blattquerschnitt, ich habe bewusst das Olivenblatt ausgesucht. Es ist fest und lässt sich gut bearbeiten.
Beim Schneiden ist darauf zu achten, dass die Unterseite des Blattes der Klinge zugekehrt ist, da das Schwammparenchym sonst leicht zerrissen wird.
Gerne darfst Du meine Bilder im Unterricht verwenden.

Mit freundlichem Gruß

Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

Klaus Herrmann

Hallo Hans-Jürgen,

eine schöne gelungene Darstellung des Blattquerschnittes.

Wenn ich das erste Übersichtsbild (4) anschaue, dann ist die Welt noch in Ordnung: unten sind Schuppenhaare und sicher auch Stomata, wie sich das für eine Pflanze im trockenen Mittelmeerklima gehört. Das DF-Bild(5) zeigt das ebenso, danach aber wird es für mich verwirrend: plötzlich sind auch auf der Oberseite Schuppenblätter oder irre ich mich da?

Noch was: im Kleingedruckten hast Du eine m. E. wichtige Beobachtung versteckt, die man nicht groß genug herausheben kann:

ZitatBei dem Einsatz von Rotihistol hat sich der Schnitt schlagartig verdreht und  er hat sich aufgerollt.
Bei der Verwendung von Xylol hatte ich keine derartigen Probleme.

Haben andere Kollegen diese Beobachtung auch schon gemacht?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen, lieber Klaus,

Dir, lieber Hans-Jürgen, zu nächst einmal vielen Dank für die sehr schön und umfangreiche Dokumentation!

Die Beobachtung von Klaus möchte ich bestätigen: es scheint auch auf der Blattoberseite Trichterhaare zu geben. Schön zu sehen auch am linken Bildrand von Bild 8. Das mehrzellige Haar dort sitzt auf einem roten (sklerifizierten) Stiel und liegt in einer kleinen Vertiefung ganz eng an der Cuticula an.

Vielleicht eine Möglichkeit, auch die Feuchtigkeit des Taus zu nutzen? Oder Drüsenhaare zum Ausscheiden eines Öls/Harzes zur Erhöhung des Verdunstungsschutzes?

Lieber Hans Jürgen, vielleicht kannst Du ja noch einmal Detailbilder der Haare auf der Blattoberseite einstellen.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Rawfoto

Lieber Herr Koch

Besten Dank, topp Beschreibung ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Hans-Jürgen Koch

Lieber Klaus, lieber Jörg, lieber Gerhard,

danke für Euer Interesse.
An dem Olivenblatt habe ich sowohl an der Unterseite, als auch an der Oberseite Haare (Schuppenhaare ?) gefunden.
Eine Erklärung habe ich dafür nicht.

Bild A
Olivenblatt (Olea europaea); Dunkelfeld


Bild B
Olivenblatt mit Haare an der Oberseite (Olea europaea); Dunkelfeld


Gruß

Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Detlef Kramer

Hallo,

wenn diese Schuppenhaare, so wie bei den Bromeliaceen, tatsächlich der Wasser- und Nährstoff-Aufnahme dienen, was ich im Moment nicht nachprüfen kann, dann macht es durchaus Sinn, wenn diese auch auf der Blattoberseite vorhanden sind, denn das Wasser kommt meistens von oben ...

Das letzte Foto, das den Fuß des Haars sehr schön zeigt, lässt einen solchen Schluss übrigens als sehr möglich erscheinen - sieht nämlich ganz so aus, wie bei z.B. einer Tillandsia.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Klaus Herrmann

Danke Hans-Jürgen,

dass Du noch ergänzende Bilder gemacht hast; die Erklärung von Jörg und Detlef sind plausibel. Einmal Verdunstungsschutz unten und oben Taufänger.

In Naturaliste zeigt Bernard gerade Oleanderblatt-Schnitte und zwar das Detail Verdunstungsschutz durch haargefüllte Einbuchtungen, in denen die Stomata sitzen.
Bemerkenswert ist bei ihm ein Bild, wo Stomata quer geschnitten sind und gleichzeitig welche in Aufsicht zu sehen sind. So habe ich das bisher noch nie gesehen!

Ich denke eine schöne Ergänzung zu diesem Beitrag!

http://www.lenaturaliste.net/forum/viewtopic.php?f=94&t=6492
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

vielen Dank für die Detailaufnahmen. Detlef hat unseren Fund ja bereits bestätigt und die plausibelste Erklärung scheint mir wirklich die Nutzung von Tau zu sein.
Ein Blattabdruck von der Oberseite wäre sicher nicht uninteressant. Mal schauen, ob ich die Tage ein Olivenblatt in die Finger bekomme.

Lieber Klaus,

ja, der Oleander ist wirklich eine gute Ergänzung, danke für den Link. Ich habe gerade mal meine Sammlung durchforstet und auch ein Präparat von einem Oleanderblatt gefunden, das diese Besonderheit aufweist. Allerdings nicht wie bei Bernard in einer Vertiefung, sondern in zwei nebeneinanderliegenden ...

Herzliche Grüße
Jörg
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Detlef Kramer

Lieber Jörg,
ZitatAllerdings nicht wie bei Bernard in einer Vertiefung, sondern in zwei nebeneinanderliegenden ...

Es mag an der Tageszeit liegen, aber das verstehe ich nicht. Kannst Du das, am besten in einem neuen Beitrag, erläutern?

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Winfried Todt

Hallo,
ich bin beeindruckt von den gelungenen Bildern und von den bisherigen Erläuterungen und habe viel gelernt und will in keinster Weise die angeführten Leistungen schmälern.
Zu der Wasseraufnahme der Blätter möchte ich doch folgendes anmerken und in den Raum stellen:
Wasser, auch Regen (ist ja auch Wasser), hat eine Oberflächenspannung. Die Oberflächenspannung ist beim Wasser abhängig von den sich im Wasser befindlichen Verunreinigungen (Seifenwasser hat bekanntlich die geringste Oberflächenspannung).
Da es aber noch kein Seifenwasser vom Himmel regnet kann ich mir nicht vorstellen, dass diese winzigen Öffnungen (< 100stel mm) wie sie hier beschrieben wurden Wassertropfen aufnehmen können. Ich unterstelle, dass sie nur Wasserdampf aufnehmen und dies sowohl auf der Oberseite, wie auch auf der Unterseite des Blattes
Es gibt zwar Versuche für Schüler, die ein verwelktes Blatt mit dem Stiel nach oben ins Wasser stellen und wo das Blatt dann Wasser aufnimmt, aber das hat mit der momentanen Beschreibung nichts zu tun.
Viele herzliche Grüße
Winfried

Mila

Hallo,

im Europäischen Arzneibuch (EuAB) wird von Schild- und nicht von Schuppenhaaren gesprochen. Beim Suchen im www fand ich eine pdf-Datei wo beschrieben ist, dass die Schildhaare Sonnenlicht absorbieren/reflektieren (?) und so das Blattgewebe vor UV-B-Strahlung schützen.

Die Datei kann ich hier nicht einbinden, es ist die erste Datei, die man hier

http://www.google.de/search?q=schildhaare%2B%C3%B6lbaum&hl=de&client=firefox-a&hs=hWo&rls=org.mozilla:de:official&prmd=b&ei=Q7miTLOmCsaTOPvixKUE&start=0&sa=N

anklicken kann.

Hier noch ein Scan der EuAB-Monographie:



Viele Grüße
Mila

Klaus Herrmann

Guten Morgen zusammen, liebe Mila,

Dein Link ist ja eine Goldgrube! Bin mal ins Detail gegangen und finde:

ZitatSchildhaare
Die mikroskopischen Schildhaare an der Unterseite der Blätter absorbieren die
schädlichen ultravioletten Strahlen (UV-B) und schützen dadurch das für die
Fotosynthese zuständige Blattgewebe.
Bei direkter Strahlung sind sie in der Lage, bis zu 20% der Sonnenstrahlen zu
reflektieren, weshalb die Krone in einem besonderen Licht erscheint, fast als hätte sie
einen "Heiligenschein".

Da werden aber nur die Unterseite-Schildhaare beschrieben und für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Das Palisadenparenchym ist auf der photosynthetisch wirksamen Oberseite und da sind für einen guten UV-Schutz doch viel zu wenig Haare. Ich denke also eher, dass die Funktion Wasser-Aufnahme an der Oberseite durch Kondensation des Taus und Absorption über die eingesenkten "Füße" vordergründig ist. An der Unterseite machen sie Verdunstungsschutz. Dafür spricht auch die Parallele zum Oleanderblatt, wo an der Unterseite richtige Kavernen sind, die mit Haaren ausgekleidet sind.
Die können ja keine Reflektion bewirken.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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