Hallo Pflanzenfreunde,
bevor jetzt im Oktober der Futtermais (auch Körner- oder Feldmais genannt)
abgeerntet werden, habe ich mir noch eine Pflanze genauer angesehen.
Bei uns zu Hause wurden viele Grünflächen umgebrochen und verstärkt Mais angebaut.
7 bis 9 Tonnen/Hektar, große Erträge werden durch den Anbau von Hybridsorten erzielt.
Für die Jagd bedeutet das: der Hase wandert ab und die Maisfelder ziehen die Wildschweine magisch an.
Die Schäden durch die Wildschweine sind beachtlich.
Mais dient zur Mehlherstellung und als Futtermittel. Mais ist das energiereichste Futtermittel und wird unter anderem an Hähnchen, Legehennen und Mastschweine verfüttert.
Weiterhin werden aus Mais Stärke, Margarine und Speiseöl gewonnen.
Bei der Verwertung des Mais unterscheidet man zwischen Silomais und Kornmais. Beim Silomais, der im nicht voll ausgereiften Zustand geerntet wird, wird die gesamte Pflanze zerkleinert und in Silos gelagert. In den möglichst luftdichten Behältern kommt es zu einer Milchsäuregärung, wodurch sich das Häckselgut in eine haltbare Silage verwandelt, die v. a. im Winter als Futter dient.
Beim Körnermais werden nur die Körner der ausgereiften Maispflanze verwendet, die aus Haltbarkeitsgründen nach der Ernte getrocknet werden müssen. Die Körner haben neben der Fütterung weitere Verwendungs-Möglichkeiten, wie z. B. die Ethanol- und die Stärke-Gewinnung.
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Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Zea
Art: Mais
Wissenschaftlicher Name: Zea mays
Bild 1 Illustration

1 = Rispe mit männlichen Blüten
2 = Kolben
3 = Lieschblätter
Pflanzenschutz:
durch Beizen des Saatgutes werden Auflaufkrankheiten vermieden.
Im Jugendstadium ist Mais sehr empfindlich gegen Unkraut.
Insektenschädlinge sind der Stengelbohrer und Maiszünsler.
Bild 2 Stengelbohrer

Bild 3 Maiszünsler

Ernte:
Der Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn der Trockensubstanzgehalt 60 bis 65 Prozent beträgt.
Wuchsform:
Das einjährige Gras wird etwa 2 bis 3 Meter hoch. Mais ist eine einhäusige, getrennt geschlechtliche Pflanze. Am Ende des hohlen Halmes befinden sich die männlichen Blüten in einer so genannten Rispe. Die Weiblichen Blüten sind in Kolben zusammengefasst, die in den Blattachseln wachsen. Sie werden von mehreren Hüllblättern umschlossen, aus denen die Narbenfäden der Blüten hervorschauen.
Früchte:
Die Früchte des Mais, die Maiskörner, sind botanisch gesehen einsamige Schließfrüchte (Karyopsen). Dieser Fruchttyp ist typisch für Gräser. Eine Schließfrucht ist dadurch gekennzeichnet, dass sie als Ganzes von der Pflanze fällt. Die Maiskörner sind je nach Sorte gelb, weiß, rötlich oder violett.
Vermehrung:
Bei Mais findet überwiegend Fremdbefruchtung statt, da die männlichen Blüten einer Pflanze vor deren weiblichen reifen. Der Pollen der männlichen Blüten wird durch den Wind verbreitet und bleibt an den klebrigen Narbenfäden der weiblichen Blüten hängen.
Herkunft:
Die Vorfahren des Kulturmais stammen ursprünglich aus den Tropen Mittelamerikas. Die Wildformen des Mais werden unter dem Namen Teosinte zusammengefasst.
Geschichte:
In Mexiko deuten archäologische Funde von etwa 6.600 v. Chr. darauf hin, dass hier das Domestikationszentrum der Kulturart liegt. Von dort aus breitete sich der Mais zunächst nach Südamerika aus. Nach Europa gelangte der Mais durch Christoph Kolumbus Mitte des 16. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war Kulturmais auch schon in Asien und Afrika bekannt. In Europa breitete sich der Maisanbau schnell aus. Zunächst fand er nur in warmen Regionen statt. Züchtungen robuster Sorten begannen Anfang des 19. Jahrhunderts nach der großen Missernte der Kartoffeln und ermöglichten auch den Anbau in kühleren Regionen.
Bild 4 Mais (Zea mays) Schnittstelle

Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner
http://www.aeisner.de/W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
1. (Querschnitt 50 µm) mit 70 % Ethanol
2. Fixieren in 70 % Ethanol 24 Stunden
3. Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
4. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
5. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
6. Auswaschen mit Aqua dest. 15 Sek.
7. Acriflavinlösung 30 Sekunden
8. Auswaschen mit Aqua dest. 15 Sek.
9. Nachfärbung Astrablaulösung 40 Sek.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau habe ich eine kleine Spur Acrflavin beigemischt.
10. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben
11. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
12. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einzusetzen
13. Einschluss in Entellan
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot. Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb. Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot, Suberin hellrosa.
Bild 5 Mais (Zea mays) Übersicht

Die Sprossachse hat einen Durchmesser von 1 cm.
Foto erstellt mit „Magni Flash“; siehe Internetseite von Herrn Sebastian Hess
http://www.magniflash.de/Bild 6 Mais (Zea mays) Vergrößerung

Färbung: Etzold-grün
Bild 7 Mais (Zea mays) Leitbündel

Bild 8 (Zea mays) Leitbündel mit Beschriftung

Geschlossenes kollaterales Leitbündel. Das Phloem besteht aus:
SR Siebröhren und Geleitzellen (weiße Pfeile)
Im Xylem liegt ein:
IG wassergefüllter Interzellulargang
Häufig liegen ringförmige Verdickungsleisten zerrissener Ringtracheiden in der Schnittebene (roter Pfeil)
LBS verholzte Leitbündelscheiden
T Trachee
Bild 9 Fluoreszenz

Literatur:
• Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen; Thieme Verlag Stuttgart 1997
• Franke, W.: Nutzpflanzenkunde, Thieme Verlag Stuttgart 1992
• KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung (Hrsg.): Leitfaden Nachwachsende Rohstoffe – Anbau, Verarbeitung, Produkte; C.F. Müller Verlag Heidelberg 1998
• Rehm, S.: Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen: Anbau und wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. 3. Auflage Stuttgart 1996
• Bellmann, H. et. al.: Steinbachs Großer Tier- und Pflanzenführer; Ulmer Verlag 2005
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen