Reinigung der Objekttraegerunterseite & der Deckglasoberseite nach Oeleinsatz

Begonnen von Rawfoto, Oktober 15, 2010, 22:01:08 NACHMITTAGS

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Rawfoto

Liebe ForumskollegInnen

Nach einer Oelparty am heutigen Abend stelle ich mir die Frage wie Ihr an die Reinigung herangeht...

Ich habe fuer die Unterseite dest. Wasser, Wundbenzin und Ethanol versucht um die Schlieren weg zu bekommen. 50:50 von erstem und dritten Aveline Tupfer 8x8cm haben die besten Ergebnisse gebracht ...

Auf der Seite des Deckglases habe nur 1 und 4 getestet, die Alkoholmischung greift aber den Lackring an. Leichte Faerbung am Tupfer, da habe ich natürlich nicht weitergemacht ...

Ein guter Rat ist also gefragt!

An so Tipps wie Spuehlmittel, Spucke und Co. habe ich mich nicht herangewagt ...

:-)

Gerhard
Gerhard
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Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Gunther Chmela

Ich wundere mich immer wieder, wenn über ,,Probleme" bei der Reinigung von Präparaten nach Gebrauch der Ölimmersion berichtet wird. Damit keine Missverständnisse entstehen: Im Folgenden rede ich von Dauerpräparaten!

Ich reinige die Präparate mit nichts anderem als mit Zellstofftüchern - oben und unten.
Mit einem Tuch wird zunächst die Hauptmenge des Öls beseitigt (,,Vorwisch").
Mit einer ölfreien Stelle desselben Tuchs erfolgt dann eine etwas gründlichere Reinigung (,,Hauptwisch").
Mit einem neuen (!) Tuch wird dann gründlich, aber ohne jeden Druck gereinigt (,,Nachwisch").
Schließlich und letztlich wird, wieder mit völlig ölfreiem Zellstoff noch einmal geputzt (,,Polierwisch").

Die beiden letzten Vorgänge erfolgen etwa so, wie man Brillengläser reinigt.

Es erübrigt sich wohl, noch einmal zu sagen, dass das alles ohne jeden Druck erfolgen muss! Es werden keinerlei spezielle Reinigungsflüssigkeiten verwendet! Die so gereinigten Präparate sind absolut ölfrei – das kann man, wenn man der Sache nicht traut, sogar mit Lupe unter Schrägbeleuchtung prüfen!

Und ich schwör's: Ich hab's noch nie anders gemacht, obwohl ich wirklich sehr viel mit Ölimmersion arbeite. Und meine Präparate sind nach sehr vielen Anwendungen alle noch so, wie sie vor vielen Jahren waren!

Beste Grüße – und fröhliches Putzen!
Gunther Chmela



Rawfoto

Guten Morgen

Danke, oft liegt das Naheliegende einfach sehr fern :-)

Also mit der Kuechenrolle oder mit Tempobox ...

Na wenigstens bei der Kontrolle lag ich richtig!

Es geht um Dauerpraeparate, die Frischpraeparate werden entsorgt und die Objekttraeger mit Pril, Frosch und co. gereinigt ... Deckglaeser verwende ich kein zweites Mal ...

:-)

Gerhard
Gerhard
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Nomarski

Hallo,

bei der beschriebenen Reinigungsmethode kann man dann irgendwann von den 0,17er Objektiven auf o.D.-Objektive übergehen. Mit der Deckglaskorrektur läßt sích zwischenzeitlich alles anpassen, falls man dann doch nochmal trocken beobachten will. :D

Beste Grüße
Bernd

olaf.med

Moin, Moin,

in der Auflichtmikroskopie arbeiten wir sehr viel mit Ölimmersion und die muß absolut rückstandslos entfernt werden, da die Präparate anschließend häufig in der Elektronenestrahl-Mikrosonde untersucht werden. Dies geschieht im Hochvakuum in dem Ölreste eine Mords-Schweinerei machen. Die besten Erfahrungen zur Reinigung habe ich mit Petroläther gemacht. Der hat einen sehr niedrigen Siedepunkt und einen hohen Dampfdruck und verfliegt sofort. Lacke werden nicht angegriffen.

Gruß, Olaf  
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

reblaus

Hallo -

zur Ölentfernung nahm ich ebenfalls seit "ewiger" Zeit die von Herrn Chmela beschriebene Papierkombination.
Neuerdings verwende ich aber zum Polier-Endwisch eine Mikrofasertuch, das es bei dem großen Nahrungsmittelversorger mit vier Buchstaben im Zweierset gibt (ein grobes in weiß/geblümt und ein einfarbiges feines). Die Mikrofaser nimmt den letzten Schleier etwas schneller und mit noch weniger Druck weg - aber Achtung, auch eine eventuelle Tuschbeschriftung neben dem Deckglas
!
Ich zerschneide solch ein feines Tuch in kleinere Teile, die dann nach kurzem Gebrauch in die Wäsche wandern:

Es lebe das modernisierte, oft gewaschene Leinenläppchen!

Viele Grüße

Rolf

Rawfoto

Danke fuer Eure Tipps, meine "versauten" Objekttraeger von Gestern halten bereits einer Kriminaltechnischen Untersuchung stand ...

Kontrolle mit dem CD-Plan 40 und der Deckglasdicke auf 0.0 :-)

:-)

Gerhard
Gerhard
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Dieter Stoffels

Hallo Gerhard,

ich arbeite relativ häufig mit ölimmergierten Objektiven. Zur Reinigung der Präparate verwende ich Pads, die in Supermärkten zur Entfernung von Schminkeresten auf der Haut verwendet werden (z.B. DEMAK UP, u.a.). Diese Pads müssen aus reiner Baumwolle bestehen. Einen Pad reiße ich in der Mitte auf, gebe auf die aufgerissene Faserschicht etwas (zuvor destilliertes) Wundbezin und wische hiermit das Öl ab. Durch das Aufreißen der Faserschicht steht eine hohe, aber "fasergebundene" Oberfläche  zur Verfügung, die das Öl aufnehmen kann.
Diese Reinigung wiederhole ich einmal. Eine Destillation des Wundbezines ist nur notwendig, wenn nach dem Verdampfen eines geringen Volumens des Benzins ein ölig-wachsartiger Rückstand verbleibt. Nach einer derartigen Reinigung sind die Objektträger sicher ölfrei.

Viel Erfolg beim Entölen!

Dieter

Robert Götz


Mit Papier allein bekomme ich das Öl nicht vom Deckglas runter. Ich nehem Xylol, damit lässt es sich rückstandslos entfernen.

Gruß
Robert


Holger Adelmann

Ich fand den Tipp mit Spucke in einem ca 80 Jahre alten Mikroskopiebuch - geht hervorragend  ;D

Herzliche Grüsse
Holger

Dieter Stoffels

Hallo Holger,

ich vermute, dass der Anteil an Emulgatoren in Deiner Spucke nicht ausreichen wird, um das Immersionsöl vollständig zu entfernen. Hier bietet sich ausgepresste Galle an, deren Verwendung vermutlich in Abschnitt B Deines Buches beschrieben wird.

Herzliche Grüße!

Dieter

peter-h

Einen Zahnstocher mit Augenwatte umwickelt und dann mit Wundbenzin befeuchtet. Nach einer Vorreinigung dann nochmal eine "Ladung" und es finden sich keine Spuren.

Gruß
Peter Höbel

Rawfoto

Hallo Peter

Meine Tests mit Wundbenzin geben einen leichten Film, xylol hingegen ist mein derzeitiger Faforit ...

Uebrigens, PHAKO eignet sich besser wie die Schiefe Beleuchtung um eine Kontrolle durch zu führen.

:-)

Gerhard
Gerhard
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