Probenpräparation - chemisches und thermisches Ätzen

Begonnen von Sandy, Dezember 13, 2008, 14:47:08 NACHMITTAGS

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Sandy

hallo liebe leute :) ich hätte ein paar detail-und anwendungsfragen bezüglich der verschiedenen chemischen und thermischen ätzmethoden zur probenvorbereitung ätzens..

1. für welche gefüge bietet sich das anlass -bzw anlaufätzen besonders gut an? ich hab gelesen, für eisen beispielsweise (,weil es bei der thermischen ätzung unter vakuum sonst zu gefügeveränderung an den korngrenzen kommt!? warum ist das so?..)

2. die grundlegende verfahrensweise beim chemischen und elektrolytischen ätzen sind mir bekannt. trotzdem hab ich probleme, eine entsprechende probenauswahl zu treffen. im sinne von: welches verfahren wird typischerweise für welche werkstoffe angewandt? (bei reinen edelmetallen ist das chemische ätzen aufgrund ihrer passivität nicht anwendbar.. aber wonach richtet sich die auswahl bei legierungen. spielt die homogenität eine rolle?)

danke für tipps, ideen oder wissen ;) im vorraus
die sandy

Alfred Schaller

#1
Hallo Sandy,
die Ätzverfahren zur Sichtbarmachung des Gefüges metallischer (und anderer) Werkstoffe entstanden meist durch "try and error" und beruhen auf jahrzehntelanger Erfahrung, ebenso deren Auswahl für bestimmte Werkstoffe oder Anwendungen.
Chemisches Ätzen: Es gibt oft mehrere Ätzlösungen für Makrogefüge (z.B. Schweißnaht) und Mikrogefüge für viele Werkstoffe und viele Zwecke (z.B. Sichtbarmachung von Korngrenzen, von Karbiden, von Restaustenit usw.
Beispiel: unlegierter Stahl - 3% HNO3 (in Alkohol) bei Raumtemperatur, hochlegierter Stahl - sogenannte V2A-Beize bei ca. 50°C (starke Säuremischung)
Man kann hochlegierte Stähle auch elektrolytisch ätzen - geht (durch die "Strom-Unterstützung") bei Raumtemperatur mit schwächeren Elektrolyten.
Zu 1: Ätzanlassen wird (selten) verwendet, um mit dem Sauerstoff auf unterschiedlich orientierten Kornflächen unterschiedlich dicke Oxidschichten zu bilden, die dann unterschiedliche Färbung zeigen.
Ausführlicher z.B. hier: http://www.metallograf.de/start.htm bei Probenvorbereitung.
Ich finde es interessant, dass solche Feinheiten im Studium oder einer Ausbildung überhaupt noch behandelt werden.
Viele Grüße
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -

Sandy

vielen dank für die tipps und den link :) hab die mündliche prüfung grad bestanden!! studiere übrigens dentaltechnologie und so details werden in 'werkstoffanalytik' erfragt..is halt schon alles sehr praxis- bzw anwendungsbezogen!

viele liebe grüße
SANDY