Wer weiß, was das ist?

[Olaf Kossek]

Hallo und einen schönen guten Abend,

bei der Untersuchung einer Moosprobe aus dem Blumenkasten des Balkons fand ich in einer Alge ein Objekt, welches ich absolut nicht zuordnen kann. Ganz schwach war eine Struktur (wie gekörnt) zu erkennen, die man auf dem Foto nur noch erahnen kann. Weiß vielleicht jemand, was das sein könnte?

Die Aufnahme wurde im Hellfeld mit einem 40/0.65 und der Tucsen 3.0 am C-Mount gemacht. Das Eintrocknen des Präparates machte dem Objekt nichts aus - es behielt seine Form und Farbe. Bei Bedarf stehen noch weitere Bilder zur Verfügung.

Ich bedanke mich.

mit freundlichen Grüßen aus Augsburg

Olaf

[***]

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[Olaf Kossek]

Hallo,

nein, trotz intensiver Suche habe ich nichts weiter gefunden. Dieses Objekt scheint das einzige in der Probe zu sein.

mit freundlichen Grüßen aus Augburg

Olaf

[***]

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[Olaf Kossek]

Hallo Mike,

wenn es denn eine Pilzspore ist, stellt sich doch die Frage, was sie in der Alge zu suchen hat. Ich habe die Alge vorsichtig gedreht und aus verschiedenen Winkeln betrachtet - das Ding war defnitiv darin! Seit einer Woche läßt mir das keine Ruhe - alle mir zur Verfügung stehende Literatur wurde schon gewälzt, das Internet (im konkreten Fall einmal nicht so ergiebig) durchsucht und alles ohne Ergebnis.

mit freundlichen Grüßen aus Augsburg

Olaf

[schmidt]

Hallo,

das Objekt sieht tatsächlich so ähnlich aus wie eine Alternaria -Spore.
Ich finde sie immer mal im Filtrat meines Niederschlagsmessers.
Es gibt in dieser Gattung auch Pflanzenparasiten.

Grüße Steffen

[Olaf Kossek]

Hallo,

der Tip war, so glaube ich, ein Treffer. Die Bildersuche bei Google nach Alternaria brachte einige Treffer, die dem Objekt von der Erscheinung her schon recht nahe kommen. Nun weiß ich, nach was ich suchen muss und hoffe, in den Tiefen des World Wide Wait doch noch die Informationen zu finden.

Danke an Mike und Steffen und einen schönen Abend

Grüße aus Augsburg

Olaf

[***]

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[Detlef Kramer]

Hallo,

gleich und ganz deutlich: ich will mich nicht falschen Federn schmücken!!! Eigentlich hat es Mike ***** heraus gefunden durch einen alten Beitrag im Mikrokosmos.

Also es handelt sich nicht um eine Alge, sondern um ein Moos-Protonema mit einer aufsitzenden Knospe. Kurz zur Erklärung: aus den haploiden Sporen, die aus den braunen Mooskapseln entlassen werden, entwickelt sich ein fädiges Gebilde, das Protonema, das durchaus Ähnlichkeit mit einem Algenfaden hat. Daran entwickelt sich aus Knospen das eigentliche Moospflänzchen, das immer noch haploid ist. An diesen Pflänzchen entrwickeln sich die Geschlechtsorgane: Antheridien (männlich) und Archegonien (weiblich). Die Antheridien entlassen bewegliche Sporen, die zu den Antheridien schwimmen und dort die Eizellen befruchten. Daraus entwickelt sich das diploide Sporangium, das dann wiederum, nach Reduktionsteilung, haploide Sporen entlässt, aus denen sich das Protonema entwickelt.

Wie gesagt, Mike hat den entscheidenden Hinweis gefunden!

Herzliche Grüße

Detlef

[Bernhard Kaiser]

Guten morgen Herr Kramer,

bitte entschuldigen Sie die kleine Korrektur:

Die Antheridien entlassen bewegliche Spermien, die zu den Archegonien schwimmen und dort die Eizellen befruchten.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

[Detlef Kramer]

Hallo Herr Kaiser,

ja, vielen Dank für die Korrektur. Allerdings:

"Ein Spermium oder Spermatozoon (umgangssprachlich auch Samenfaden oder Samenzelle genannt) ist eine zu eigenständiger Bewegung fähige männliche Keimzelle, die der Befruchtung der weiblichen Eizelle dient" (Wikipedia), demnach ist das bewegliche Spermium ein weißer Schimmel. Aber Spore ist voll daneben, denn Sporen dienen der ungeschlechtlichen Fortpflanzung. Richtig wäre gewesen: bewegliche Gameten = Spermien.

Ein kleiner Ausflug in die Spittzfindigkeiten.

Herzliche Grüße und ein schönes 3. Adventswochenende,

Detlef Kramer

[Olaf Kossek]

Hallo und ein schönes Wochenende.

vielen Dank an alle Beteiligten - wieder etwas gelernt. In meinem jugendlichen Leichsinn habe ich das als Grünalge angesehen. (Das Übliche halt: erster Blick - sieht aus wie eine Grünalge - ist eine Grünalge - hinterfragen nicht nötig ).  Nun habe ich meine Literatur gewälzt und bin im Campbell (Biologie, 6. Auflage S. 696 ff) fündig geworden. Dort ist der Entwicklungszyklus der Moose am Beispiel von Polytrichum ausführlich erklärt.

Den Vorschlag von Mike, einen Versuch zu unternehmen, die Quelle der Sporen zu finden, habe ich abgebrochen. Nicht weil man nichts finden würde - im Gegenteil. Bei acht Proben, die ich in 50 - 100 Meter Umkreis um den ersten Fundort genommen habe, waren massenhaft solche Sporen vertreten. Eine offensichtlicher quantitativer Unterschied zwischen den Proben war nicht erkennbar, so daß die Richtung eines gehäuften Vorkommens der Sporen ohne genaue Auszählung nicht auszumachen ist. Der Aufwand ist mir aber dann doch zu hoch, um z.B. einen im Garten liegenden Reisghaufen als mit Alternaria befallen zu ermitteln.

mit freundlichen Grüßen aus Augsburg und einen schönen 3.Advent
Olaf

[***]

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