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Blaulichtkanone

Begonnen von peter-h, November 17, 2010, 15:44:09 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Fluoreszenzler,

bei einigen Auflichtfluoreszenzversuchen an Radiolarien aus Barbados war ich etwas nachlässig   :-[
Ein relativ frisches Präparat mit Radiolarien in ZRAX (von Prof. Bill Dailey) wurde unter Blaulichtanregung auf Fluoreszenz untersucht. Keine Besonderheit, reine Routine.
Als Objektiv war ein Zeiss Plan Neofluar 63/1,2 W Korr. eingesetzt. Nun gab es zwischendurch einige andere Arbeiten ~10min und dann wieder ans Präparat. Jetzt Übersicht mit einem 10x Objektiv und Leuchtfeldblende vom Auflichtkondensor IV FL auf. Schreck laß nach  :( :o :(



Der in Bildmitte dunkle Fleck ist die Einbrennstelle der kleinen Blaulicht-LED @455nm ! Schön durch die zugezogene Leuchtfeldblende abgegrenzt.
Das Experiment wurde noch mehrmals wiederholt und zeigte immer das gleiche Resultat. Nach ca. 10min hat sich das ZRAX verändert !
Glück im Unglück, denn nur in der Fluoreszenz zeigt sich die Veränderung. Ob der Fleck stabil bleibt wird die Zeit zeigen.

Resümee : Nicht nur UV, auch Blaulicht kann Spuren hinterlassen !

Nachdenklich
Peter Höbel

Werner Jülich

Nur zur Sicherheit, weil ich manchen LED nicht so ganz traue, gab es wirklich nur den einen Peak oder war da eventuell noch eine zweite Spitze ?

Werner Jülich

peter-h

#2
Es ist die LUXEON LED 3 Watt royalblue 455nm. Betrieben mit 750mA.
Gemessen hatte ich die LED nur von 400 - 550 nm. Ob noch ein Peak unterhalb von 400nm ist ? Ich werde nachsehen.

Grüße
Peter Höbel

Nachtrag : schnell noch von 300 - 400nm nach einem Peak gesucht und nicht gefunden.

Guy Marson

#3
Hallo´le,

Hier eine Beobachtung betreffend energiereiche Strahlung. Bei der Durchsicht von Substraten (totes Holz, Rindenteile, usw..) benutze ich 4 parallelgeschaltete weiße 5mm LEDs die in einer Entfernung von c. 5 cm zu den Objekten unterm Bino montiert sind. Obwohl nur c. 350mW (@6000°K) abgestrahlt werden, ist das allemal hell genug. Neben den weißen LEDs ist eine Nichia (NCCU033) mit 120mW Output @365nm (in gleichem Abstand) angebracht.
Über die Substrate läuft oft jede Menge Kleinvieh. Die Beleuchtung lässt sich per Fusstaster von Weiß auf UV umschalten. Eigentlich will ich wissen ob und wie Pilze fluoreszieren. Sehr interessant ist ebenso die Autofluoreszenz diverser Arthropoden - und vieler Eier (.....).  
Nachdenklich machte mich die Feststellung, dass quasi *alle* Arthros sofort nervös werden und "einen Gang zulegen" sobald das Licht von Weiß auf UV umgeschaltet wird. Die meisten verstecken sich schnell in den nächsten Schatten. Das UV-Licht scheint sofort schmerzhaft zu wirken oder es ist sehr ungewohnt für die Tiere. Nach Umschalten (loslassen des Fusstasters) von UV nach Weiß verhalten die Tierchen sich sofort wieder normal.
Diese Beobachtungen sind leicht nachvollziehbar. Fazit: Schön dass es schnell schaltbare UV-LEDs gibt (.....................). Die Royal-Blue hab ich grad nicht angeflanscht, werde sie aber mal testen - wie beschrieben.
Ciao,
Guy

Dieter Stoffels

#4
Hallo Guy,

ob das UV-Licht schmerzhaft auf die Athropoden wirkt, vermag ich nicht zu beurteilen. Sicher ist aber, dass Athropoden auf Licht einer bestimmten Wellenlänge selektiv reagieren können. Licht einer bestimmten Wellenlänge, aber auch polarisiertes Licht kann verschiedene Verhaltensmuster auslösen und/oder steuern (Paarung, Fluchtverhalten, Nahrungserwerb, usw.). Hierbei wird es Unterschiede zwischen wasser- und landlebenden Arthropoden geben. Auch bei Quallen (gehören nicht zu den Arthropoden) ist ein selektives Verhalten in Abhängigkeit des eingestrahlten Lichtes festgestellt worden.

Viele Grüße!

Dieter

Rene

OK, so what do you expect happening in the resin Peter? Might be a positive thing, if the background disappears?!

I think it was Dailey who advocated heating slides for considerable time so give higher RI due to extra polymerization. Blue light might be a more efficient way?

Just a thought,

Rene

Guy Marson

Hallo Dieter,

ZitatLicht einer bestimmten Wellenlänge
Oh, der Sache werde ich demnächst mal etwas nachgehen, mal eine RGB-LED installieren und etwas rumtesten.
Peter schrieb mal (in einem anderen Thread) von der letalen Wirkung der blauen- und/oder UV-LEDs auf Kleinlebewesen. Und dass die nicht an diese Wellenlängen angepasst seien.. kann ich mir bestens vorstellen! Alles grad off-topic hier, wo es doch grad um die Wirkung kurzwelligen Lichtes auch chemische Verbindungen geht, aber sehr interessant! Danke für den Hinweis!
Ciao,
Guy