30mm Okulare am Ortholux I

Begonnen von ortholux, Dezember 03, 2010, 16:51:37 NACHMITTAGS

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ortholux

Ein "Arme-Leute-Orthoplan". Nur schöner.

Der einzig "echte" Vorteil, den ein Orthoplan neben der nochmal erhöhten Stabilität und der Möglichkeit, noch exotischeres Zubehör, wie Nomarsky und Linnik, zu adaptieren, bietet, ist das große Sehfeld von 28mm, das nur mit entsprechenden Okuaren übersehen werden kann.

Diese Okulare haben bekanntermaßen einen Steckdurchmesser von 30mm, entgegen den 23,3mm Normdurchmesser der Ortholux-Tuben.

Was tun, wenn man jenes große Sehfeld nutzen mag, bereits stolzer Besitzer einer umfangreichen Ortholux-Ausrüstung ist und sich nicht die ganze Mechanik ein zweites mal in Form eines Orthoplan anschaffen möchte?

Der einfachste Weg ist, sich einen 30mm-Tubus zu besorgen. Ja, einen gab es tatsächlich. Wenn auch nur einen Monotubus.



Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, deren Kernstück der Tubusadapter ist, der für Vergleichs- und Diskussionsbrücken gebraucht wird.



Der Durchmesser der Ringschwalbe beträgt 41mm. Das ist auch der Durchmesser, wie ihn die kleinen schwarzen mit dem dreieckigen Fuß nutzen. Laborlux, SM. Für die POL-Varianten dieser Geräte war ein 30mm Monotubus erhältlich, der sogar noch eine Bertrandlinse und eine Lochblende integriert hat.



Diese Tuben, haben das für Pol-Mikroskope übliche Bajonett, welches sich aber einfach abmontieren lässt. Man ersetzt dieses durch einen entsprechenden Ring mit 41mm-Schwalbe. Hierfür muß man nicht gleich die Drehbank bemühen. Die Befestigungslöcher sind nämlich bei diesen Ringen identisch. Also bei ebay für unter 10 Euro einen entsrechenden Monotubus geholt. Fertig.



Was tun, wenn wir aber binokular kucken wollen?

Man nehme:
einen Tubusadapter
eine, von einem Monotubus abmontierte Ringschwalbe
einen FSA GW-Tubus vom Orthoplan.

Die Ringschwalbe ist aus Messing gefertigt und daher mit Nadelfeilen (Schlüsselfeilen) recht einfach zu bearbeiten. Es genügt, 4 Nuten zu feilen und die originalen Zylinderkopfschrauben gegen Senkkopfschrauben zu tauschen. Dann können wir die Ringschwalbe einfach montieren.



Das kann man auch schöner machen. Aber sieht ja keiner.

Bedingung für eine ensprechende Abbildungsleistung sind natürlich W (Weitfeld?)-Tubuslinsen



Et voila. Quasi ein Orthoplan. Wenn man auch noch die Beleuchtungsadapter (Original-Zubehör) auftreibt, lassen sich sogar die Orthoplan-Lampenhäuser uneingeschränkt nutzen. Das gilt allerdings nur für solch hoffnungslose Glühlicht-Romantiker wie mich.



Ein Wermutstropfen bleibt. Die Tubuslänge wird durch den großen Orthoplan-Tubus auch verlängert. Es lassen sich zwar sämtliche Objektive benutzen, allerdings sind die schwächeren als 10:1 nicht mehr abgeglichen. Man muß den Tisch etwas anheben, wodurch beim Rückschwenken auf das 10:1 die Gefahr besteht, die Probe mit dem Objektiv zu beschädigen.

Viel Spaß beim Basteln!
Wolfgang

ortholux

Nachtrag:

Es wurde mindestens ein Tubusadapter gefertigt, der es ermöglicht Orthoplan-Tuben am Ortholux zu verwenden!
Ich habe ihn hier beschrieben: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=24860

Wolfgang

andr_brno

Hallo Wolfgang,
Zitat (aus dem anderen Beitrag)
ZitatSchaut man genauer hin, erkennt man die größeren Ausmaße und eine schwache Streulinse im Inneren.
Gleicht diese Linse die größere Tubuslänge aus?
Grüße Andreas

ortholux

#3
Ja, davon gehe ich aus.

Wenn ich Tubusadapter mit Orthoplantubus bei fokussiertem Objekt gegen einen Ortholx-Tubus tausche, bleibt der Fokus erhalten. Was die These belegt.

Wolfgang