Makrofotos mit Canon PS S 5 IS

Begonnen von Klaus Herrmann, Dezember 07, 2010, 12:35:03 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

ich teste gerade eine Makro-Einrichtung von Promicron auf der Basis einer Canon PowerShot S 5 IS und bin ganz begeistert, wie einfach plötzlich Objekte von der Größe einer Postkarte bis runter zu 1 mm kleinen Mini-Schnecken mit 2 Wechselobjektiven abgedeckt werden können.

Ich habe jetzt das Objektiv für die kleinen Objekte gewählt, weil ich eine Reihe von seltenen Minischnecken für einen Schneckenforscher ablichten soll.
Die Präparationstechnik wurde hier schon mehrfach beschrieben. Man muss das kleine Objekt auf eine Nadel kleben und einen dunklen Hintergrund drunter legen. Durch die Lichtführung wird alles störende ausgeblendet. Ich habe also den Hintergrund nicht "gereinigt".

Die Kamera hat einen optischen 12x Zoom. Für Formatfüllung bin ich hier bis 24x gegangen, was immer noch ein ordentliches Bild ergibt.
Remotesteuerung ist möglich, habe ich hier für den Test aber nicht gemacht. Die Canon-SW ist ja sehr bedienerfreundlich.

Das Stativ ist ein Wild Stemistativ, aber es kann an jedes stabile Stativ adaptiert werden. Eine Besonderheit hat diese Variante: man kann die gesamte Einheit um 180° schwenken und das Objekt bleibt immer im Fokus.






Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jan Kros

Hallo Klaus

Wunderschöne Aufnahme dieser kleine Schnecke.

Herzlichen Gruss
Jna

HDD

Hallo Klaus,

In Gedanken habe ich mich mit diesem Teil auch schon beschäftigt. Es hat ja einen stolzen Preis.
Du hast ja jetzt nach geraumer Zeit wohl ein wenig Erfahrung mit diesem Makro-Fototeil gemacht.

Ist die Bildqualität wirklich so sehr viel besser als bei einem Stemi der Oberklasse mit einer DSLR?

Schreib doch bitte mal Deine Meinung.

Herzlichen Dank und viele Grüße

Horst-Dieter

Frank Fox

Hallo lieber Klaus,

sehr schön !.
Hast Du einen Qualitätsvergleich zu Lupenobjektiven´, z.B. Photare oder Luminare?
Ist das Foto gestacked und ist das Objektiv abblendbar?

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
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Peter V.

#4
Lieber Klaus,

was hier besonders fasziniert, ist der gelungene Mix der beteiligten Unternehmen. Fast ein Rätselfoto. Wieviel Marken erkennen Sie?
Ich fange mal an:

Zeiss
Leica
Wild
Schott
Promicron
Canon

Habe ich noch etwas übersehen?  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Kurt Wirz

Hallo Klaus
Deine Kombination ist sehr preisgünstig.
Das Preis Leistungs Verhältnis ist sehr gut!
Ist man mit der Qualität zu Frieden, dann ist alles bestens.
Für bessere, höher aufgelöste Aufnahmen benötigt man ein vielfaches von 500 Euro.
Grundsätzlich ist eine Festbrennweite Optik besser wie ein Zoom.
Converter und Vorsatzlinsen verschlechtern die Bildqualität.
Wenn das Schneckengehäuse 1mm breit ist, links und rechts 0.5mm schwarzer Hintergrund, dann ist deine Aufnahme 2mm breit.
Um diesen Bildausschnitt mit einer Nikon D300 zu erreichen ist eine optische Vergrösserung von (Chipbreite 23.6mm / Bildbreite 2mm) 12 X nötig.
Dazu eignet sich ein Luminar 25mm oder 16mm, jedes Luminar (gebraucht) erhält man für den Preis von etwa 500 Euro.
Es sind auch Mikroskop Objektive geeignet die gebraucht ebenfalls etwa 500 Euro kosten.
Was sofort auffällt, ist der Arbeitsabstand, beim Luminar und dem Mikroskop Objektiv sind es um die 15mm; im Gegensatz zu deinem oder vergleichbaren Setups mit bis zu 50mm.
Grundsätzlich erhöht ein kurzer Arbeitsabstand die Auflösung.
Anhand der Auflösung (Anzahl Linien/Bildhöhe (LP/BH)) der Optik, sagt man, dass eine 8MPixel Kamera (500 Euro mit Optik) reicht.
Verwendet man eine Kamera mit 16MPixel (z.B. Nikon D7000, 1'200 Euro ohne Optik) sieht man eine erhöhte Auflösung.
Angaben über die Auflösung von Optik sind Grenzwerte, wo die Optik noch qualitativ super ist.
Die Objektive sind analoge Teile, das heisst, dass die Auflösungsqualität langsam schlechter wird (eine Kurve sinkt langsam ab), nicht so wie bei digitalen Bauteilen deren Auflösungsmaximum nicht überschritten werden kann (eine Kurve sinkt steil ab).
Mit einer 16MPixel Kamera holt man mehr Auflösung aus dem Bild wie mit einer 8MPixel Kamera und dies zum 3-5 fachen Preis.
Jetzt kommt noch das WICHTIGSTE!
Die Beleuchtung!
Unabhängig von der Kamera und Optik Qualität, ist auch hier die Beleuchtung für hohe Detailschärfe und Zeichnung verantwortlich.
Eine gut ausgeleuchtete Aufnahme bewirkt eine nicht zu verachtende Steigerung der Auflösung!
Die Bearbeitung am Computer kann ebenfalls Wunder bewirken.
Preis, Leistung. Für den 5 Fachen Preis, erhält man die doppelte Auflösung.
Unter folgender Adresse siehst du, wie teuer eine preisgünstige und gute Ausrüstung sein kann.
http://www.kurtwirz.ch/html/ablauf_70_1.html

Gut Licht

Kurt

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

vielen Dank für Lob, Anmerkungen, Interesse und Fragen! :D

# Peter,
-auf dem Schreibtisch steht VOKO
- der Strom für die Beleuchtung und Kamera kommt von ENBW
- die Lampen kommen von Osram
- der Hersteller der Objektive ist ein Zeiss-Lieferant
- transportiert wurde das Ganze mit einem Mercedes
Die Welt ist komplex, man muss sich deshalb auf das Wesentliche beschränken!  :-*

# Frank einen Vergleich mit Lupenobjektiven in Kombination mit Balgenauszügen werde ich nicht machen, weil mir diese Art der Makrofotografie zu aufwändig ist. Ich habe das in meiner analogen Zeit noch gemacht und bin sicher, dass es nichts Besseres gibt.

# Horst-Dieter den Vergleich mit meinem Olympus SZX 12 mit Planapo habe ich an einem Beispiel gemacht. Ist aber nicht direkt vergleichbar, weil ich die A 620 mit dem einfachen "Universaladapter" verwendet habe. Die Handhabung ist nicht so simpel, wie bei dieser Makroeinrichtung. Und das ist das Entscheidende: man kann problemlos einen sehr großen Objektbereich abdecken, und man hat einen großen Arbeitsabstand, was für Beleuchtungsvariationen hilfreich ist. In diesem Fall ist die Aufgabenstellung: die Schnecken sollen auf schwarzem Untergrund schweben. Kann man sicher mit PS-Bearbeitung hinbekommen; ich mach das nur mit etwas schwarzer Pappe einer Büroklammer und Lichtführung.
Fürs Stacken wäre noch ein Feintrieb schön, gibt es - kostet nur...Hier ist es ein HF-Stack aus 5 Bildern, also nicht sehr aufwendig.

Für ein halbes Mückenauge oder ein paar Schmetterlingsschuppen würde ich ans Auflichtmikroskop gehen (Neupreis 20.000.-  ;D )

Für mich ist die Einrichtung bislang die am einfachsten einzusetzende kompake Makrofotoeinheit mit einem sehr großen Vergrößerungsbereich.
Passt mit einem Handgriff an den Wild-Durchlichttisch, wo ich auch Pol habe. Damit werde ich dann noch Übersichtsaufnahmen von großen Präparaten machen, die durch die Größe am DL-Mikroskop schon Probleme bereiten.. Da wird man kaum die Auflösung eines 100fachen Stitchs erzielen,aber das würde ich auch so nie machen.

Das Teil ist konzipiert für Industrie-Labore, wo man schnell in guter Qualität eine Makroaufnahme eines Schadteiles anfertigen muss und es taugt auch, wie ich finde für anspruchsvollen Hobbybereich, wo es auf "Schönheit" ankommt.

Die Erwartungen eines Charles Krebs wir es nicht erfüllen - der macht aber in der Zeit in der ich damit 50 Aufnahmen mache gerade mal eine, die dann preiswürdig ist keine Frage!

Wenn ich die Schneckenserie durch habe, kann ich sicher noch mehr dazu sagen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hier noch die andere Schnecke, die ich mit meinem Stemi aufgenommen habe, sie ist etwas größer, etwa 3 mm und wie gesagt schon anders adaptiert und andere Kamera. Stack aus 7 Bildern

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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HDD

Hallo Klaus,

Herzlichen Dank für die ausführliche Information.
Mit Deiner Stemi-Aufnahme habe ich gesehen was ich sehen wollte.

Ich denke das ist doch schon etwas anderes.
Wenn Du aber schnelle Serien-Aufnahmen ohne großen Kult herstellen
musst, dürfte die Makro-Einrichtung die Arbeit erheblich vereinfachen.

vielen Dank nochmal und schöne Grüße

Horst-Dieter

... übrigens noch ein Tip: Setz mal eine Beleuchtung zusätzlch senkrecht von vorne,
da wo sie Dir beim Arbeiten am meisten im Weg ist. ;D
So bekommst Du den Reflex links oben weg.


Klaus Herrmann

Hallo Horst-Dieter,

wart mal bis ich wirlich den Äpfel-Äpfel-Vergleich gemacht habe.
Hier sind zu viele Variablen drin!

Geduuuuld!

Herzlich

Klaus
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Kurt Wirz

#10
Hallo Klaus, und ein Hallo an alle Mikroskopiker
"Die Erwartungen eines Charles Krebs wir es nicht erfüllen - der macht aber in der Zeit in der ich damit 50 Aufnahmen mache gerade mal eine, die dann preiswürdig ist keine Frage!"
und
"Für ein halbes Mückenauge oder ein paar Schmetterlingsschuppen würde ich ans Auflichtmikroskop gehen (Neupreis 20.000.-"
Mikroskopiker investieren viel Geld und Zeit, um die richtige Beleuchtung zu finden.
Mikroskopiker investieren ebenfalls viel Zeit in die Präparation ihrer Objekte.
Bei Mikroskopikern kann man viel lernen, was die Vorbereitung und den optischen Teilbereich bis zum fertigen Bild an geht.
Makrofotografen sind Weltmeister in der Geduld. Viele Makrofotografen sind starke Umweltschützer und lehnen es ab, das Objekt vor dem Ablichten zu bearbeiten.
"Normale" Fotografen wenden oft viele Tricks an, so auch die Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung. Mode- und Werbefotografie ist sehr modern ausgerichtet.
Astronomen sind ebenfalls sehr geduldig, sie können am Objekt nichts verändern und auch die Beleuchtung nicht direkt beeinflussen.
Astronomen haben die Vorteile der digitalen Fotografie erkannt und sind Weltmeister im Schärfen und Details hervorzuzaubern, die man nicht ahnte.
Zurück zu meinen zitierten Sätzen.
Charles Krebs ist geduldig und schätzt ein sauberes Bild mit vielen Details. Die Sauberkeit kostet mit Retuschieren viel Zeit.
Die Details erreicht er mit einer guten (20'000.- Euro) Ausrüstung, doch entscheidend ist seine Beleuchtung (Mikroskopiker sind die Besten) und seine Bildbearbeitung (Astronomen sind die Besten).
Zeigt man einem Mikroskopiker eine neue Beleuchtungs Technik, dann ist er hell begeistert. Diese Begeisterung sollte er auch zeigen, wenn es um neue Software zum Schärfen geht.
Ich meine mit meinen Äusserungen, dass ein sehr hohes Potential in unserer Ausrüstung (auch in der Preisgünstigen) liegt, das wir nicht auskosten (durch Bildbearbeitung).
Wenn ich eine 20'000.- Euro Ausrüstung besitzen würde, wären meine Bilder nur minim besser, denn das schwächste Glied in der Kette zum perfekten Bild bin ICH. Mit einer 20'000.- Euro Ausrüstung bin ich nicht gescheiter (eher überfordert) und die Bilder sind nicht Detail reicher.
Eine Canon PS S 5 IS kann sehr viel, wenn man richtig Beleuchtet und die Bilder optimal bearbeitet.
Eine 20'000.- Ausrüstung ist nicht einfach so besser, man muss sie zu bedienen wissen.
Wer die neuen Möglichkeiten der digitalen Fotografie in der Bearbeitung der Bilder nicht in Anspruch nimmt ist selber Schuld!
Je billiger die Kamera umso mehr lohnt sich die Nachbearbeitung!

Gut Licht

Kurt