Frage zur Canon 550D Adaption an Jenaval

Begonnen von Peter V., Dezember 15, 2010, 21:29:22 NACHMITTAGS

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Peter V.

#30
Hallo Frank,

ZitatKannst Du vielleicht einmal ein paar Fotos ohne diese 1,6er Fotoanpassung machen?
Wie soll ich das machen ohne einen entsprechend langen Ofenrohradapter?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

wilfried48

Hallo Peter,
ZitatAus diesen Bilder schließe ich übrigens, dass die sehr einfache und sehr preiswerte gute alte Coolpix-Lösung meines Erachtens gegenüber der erheblich teureren 550D-Adaption nicht nennensswert abfällt - vielleicht ist sogar fast das Gegenteil der Fall? Mir kommen die Fotos der Canon ein wenig "vermatscht" vor
Ob es aber eine Verwacklungsunschärfe ist - ich weiss es nicht, glaube es aber eher nicht. Jedenfalls hatte ich mir von der 550 irgendwie "knackigere" Fotos erhofft.

das sehe ich nicht so, der Kontrastumfang ist bei der 550 D bei weitem besser. Schau dir mal die Histogramme in deinen Bildern an dann wirst du sehen, dass die CP insbesondere in den dunklen Bereichen keine Inhalte mehr hat.
Bei Bezeichnungen wie "Knackig" wird oft übersehen ob gleichzeitig auch der volle Kontrastumfang von wenigstens 8 bit also 255 Grausufen übertragen wird. Billigere Kameras haben meist einen geringeren Kontrastumfang, wirken also von Haus aus kontrastverstärkend und liefern daher bei Objekten, die den vollen Kontrastumfang gar nicht beinhalten, ihn also auch nicht fordern, vermeintlich knackigere Bilder die bei den besseren Kameras dann als vermatscht bezeichnet werden. Das kann man in der Bildbearbeitung (Kontrastverstärkung) beheben ohne den Kontrastumfang gegenüber dem "Billig"chip zu verlieren. Nur umgekehrt geht es nicht, wenn der Kontrastumfang beim "Billig"chip nicht da ist, das Objekt ihn aber fordert, geht Bildverarbeitungsmässig nur etwas bei Absenkung des Gesamtkontrasts.

Dass bei deinen Aufnahmen Verwacklung keine Rolle spielen kann sieht man doch an der Ausschnittsvergrösserung
der Diatomee.

Also ich finde der Kauf der 550 D hat sich schon gelohnt, insbesondere, wenn du Objekte anschaust, die wirklich
einen hohen Kontrastumfang fordern. Gefärbte Dünnschnitte sind das meistens nicht.
Und bei lichtschwachen Fluoreszenzaufnahmen die mehrere Sekunden Belichtungszeit erfordern ist man am geringeren Rauschen des besseren chips auch erfreut.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Peter V.

#32
Hallo!

Hier ein paar Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten sowie nochmal im Vergleich mit einer CP 990, GF-Planachromat 40fach

1) 550D über 1,6x-Adaption:

mit "normaler Belichtungszeit"





mit sehr langer Belichtungszeit:



2) 550D mit Direktadaption ohne 1,6x-Tubus. Ich habe in Ermangelung eines Ofenrohres die Kmera direkt auf den Fotoausgang gelegt ( also nicht in die korrekte Ziwschenbildlage) und fokussiert, bis das Bild in der Kmera scharf war. Ich kenne mich allerdings zu wenig in der Optik aus, um beurteilen zu können, ob das Bild trotzdem aussagekräftig hinsichtlich der Fragestellung ist.




Und im Vergleich dazu die "gute alte" Coolpix 990:







Herzliche Grüße
Peter


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Frank Fox

#33
Hallo Peter,

ich gebe Wilfried vollkommen Recht.
Das, was man als Schärfe empfindet ist immer ein Zusammenspiel
aus Kontrast und Auflösung.
Hoher Kontrast kann sehr schnell zu dem Empfinden verleiten,
das Foto wäre scharf abbelichtet.
Viele Kameras (vor allem die Kompaktkameras) neigen dazu, den Kontrast zu verstärken.
Hast Du schon mal mit RAW-Daten gearbeitet?
In diesem Format steigerst Du noch einmal den möglichen Kontrastumpfang bis (bei Canon) auf 14 Bit pro Kanal, im
Gegensatz zu jpeg von gerade einmal 8 Bit pro Kanal.
Übrigens, ich finde die Aufnahme mit dem provisorischen Ofenrohr am Besten.

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
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Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

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www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

Christian Linkenheld

Zitat von: Frank Fox in Dezember 18, 2010, 14:29:48 NACHMITTAGS
In diesem Format steigerst Du noch einmal den möglichen Kontrastumpfang bis (bei Canon) auf 14 Bit pro Kanal, im
Gegensatz zu jpeg von gerade einmal 8 Bit pro Kanal.
Hallo,

bei derartigen Diskussionen verliere ich immer den Überblick, weil mir beispielsweise nicht klar ist, was die Bittiefe (z.B. 8 oder eben 14 Bit) mit Begriffen, wie dem Kontrastumfang zu tun haben könnte.

viele Grüße

Christian

Frank Fox

Hallo,
sehr viel!
In der Analogfotografie entscheidet das Filmmaterial über den Kontrastumfang. Bei der Digitalfotografie ist es (auch) die Leistung des Analog-Digitalwandlers.
Und das gibt man in Bit an!
Bei "normalen" jpeg-Aufnahmen wird in der Regel im Histogramm die linke und/oder rechte Seite beschnitten.
Man verliert an Kontrastumfang.
Mit ein Grund, warum viele Profi-Fotografen im RAW-Daten-Format arbeiten.

Man kann aber auch gerne mal hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kontrast_(Optik)
;)
Viele Grüße
Frank
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wilfried48

Hallo Frank,

Christian hat schon recht, Kontrastdifferenzierung wäre der exakte Ausdruck gewesen.

Aber oft wird umgangsprachlich das verwendet (siehe auch oben von mir) was man empfindet
nämlich der Umfang an möglichen Kontraststufen.

Aber in der exakten Definition ist Kontrastumfang ist ja schon anderweitig vergeben, nämlich als Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle im Bild.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

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Frank Fox

Hallo Wilfried,

ok, stimme ich zu.  :)
In Photoshop benutzt man den Begriff Tonwertumpfang.
Fakt ist aber, dass im jpeg-Format durch Beschneidung dieser Kurven der Unterschied zwischen hellsten und dunkelsten Stelle im
Bild  und somit der Kontrastumpfang kleiner wird !

Herzliche Grüße
Frank
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Christian Linkenheld

Hallo,

zur Diskussion um das Thema LiveView mit Canon-DSLRs hat mich von Hans-Jürgen Steinkohl folgende Mail erreicht, die ich hier auf seinen Wunsch hin zitiere:


"Mit Interesse habe ich nun im Mikroskopie Forum die Abhandlung ,,Canon 550 D an Jenaved" verfolgt, wo Frank Vox doch ziemliche Verwirrung wegen der erschütterungsfreien Auslösung der Canon Kameras mit Live View erzeugt hat. In unserer kleinen Mikroskop Gruppe arbeiten alle mit dem Canon System, sodass ich hier aus dieser fundierten Erfahrung heraus folgendes zum Canon Live View Auslösesystem zur Klärung beitragen möchte. Vielleicht könne Sie die wesentlichen Punkte an die oben genannte Abhandlung im Forum noch anhängen.

Folgende Canon EOS SLR arbeiten mit dem gleich funktionierenden Live View:Canon EOS 450/500/550/1000/40/50/60/7/ 5D MKII( nicht 5D!)und natürlich die professionellen neueren 1er.

Was nun ganz wesentlich bei der Anwendung der Live View Auslösung zu unterscheiden ist, und hieraus haben sich wahrscheinlich die verschiedenen Auffassungen in obengenanntem Beitrag entwickelt, sind die nachfolgenden Aufnahmesituationen

Vorgang 1: normale Aufnahme, ohne Blitzverbindung mit der Kamera, ohne Autofokus Verwendung
Live View wird aktiviert, Verschluss geht auf, Spiegel klappt aus dem Strahlengang, der Sensor ist sichtbar, die Auslösung erfolgt erschütterungsfrei elektronisch, Verschluss schließt nach der Belichtung und öffnet wieder, d.h. der Sensor ist wieder zu sehen.

Dies bedeutet tatsächlich, dass mit der Kamera (nicht nur) am Mikroskop absolut erschütterungsfreie Belichtungen möglich werden, unabhängig ob im ,,kritischen Verschlusszeitenbereich" von 1/15 bis 1/60 gearbeitet wird, oder mit kürzeren Zeiten.


Vorgang 2: Aufnahme mit Blitz
Bei Einstellung im Live View Modus und Blitzverwendung erfolgt die Belichtung wie gewohnt über den mechanischen Verschluss und die erforderliche Spiegelbewegung. Das heißt, die Kamera arbeitet hier selbständig mit einem anderen Verschlussablauf, und dies ist ja auch erforderlich, um die Belichtungssteuerung zu ermöglichen.
Für die Mikrofotografie hat dies aber hinsichtlich der kurzen Blitzzeiten auf die ,,Verwacklung" ebenfalls keinen Einfluss.


Vorgang 3: Aufnahme mit Blitz auf zweiten Verschluss Vorhang

Bei gewünschten langen Verschlusszeiten, hier erfolgt die Belichtung wie bei Vorgang 2, jedoch erfolgt hier zusätzlich zunächst ein Messblitz, dann öffnet der Verschluss und kurz vor dem Schließen löst der volle Blitz aus.

Abschließend kann man sagen, dass derzeit nur das Canon Live View System  eine erschütterungsfreie Auslösung ermöglicht. Sowohl bei Nikon/Olympus/Sony/Panasonic wird bei deren Live View Modus immer der Spiegel und der Verschluss bei der Auslösung vor der Belichtung aktiviert. Hier sind die Erschütterung in der Mikrofotografie sogar noch größer, als wenn mit der gewohnten Spiegelvorauslösung gearbeitet würde. Vergessen darf man nicht, dass vorrangig der Verschluss mit seiner hohen ,,Startgeschwindigkeit" die Hauptursache für Verwacklungen verantwortlich ist.

Ich hoffe, mit dieser Zusammenfassung zur einheitlichen Klärung beizutragen.


Mit freundlichen Grüßen aus Passau
Hans Jürgen Steinkohl"


viele Grüße

Christian Linkenheld

Frank Fox

Hallo an alle,

ich wollte mit Sicherheit keine Verwirrung!!! schaffen.  ;) .

Wie schon bereits geschrieben, meine Angaben kamen aus dem Canon Profi-Service kurz CPS.
Wenn man denen in puncto Kameratechnik schon nicht glauben kann, wem denn?
Falls die Angaben so stimmen, habe ich  jetzt auch wieder was dazugelernt  .
... man lernt nie aus. :D
Danke für die Richtigstellung!

Herzliche Grüße Frank Fox ( und nicht Vox!)

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