HISTOLOGIE: Netzhaut, Müllerische Stutz-Zellen, Kunststoffschnitt

Begonnen von Ronald Schulte, Januar 23, 2011, 12:42:00 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Das Heutige Präparat zeigt ein Retina (Netzhaut). Das Sehorgan einen Hund.

Theorie Quelle: Wikipedia und Sobotta.



Die Netzhaut oder Retina (von lateinisch rete ,,Netz") ist eine Schicht von spezialisiertem Nervengewebe an der hinteren Innenseite des Auges von Wirbeltieren und einigen Tintenfischen. In ihr wird das auftreffende Licht, nachdem es die Hornhaut, die Linse und den Glaskörper durchquert hat, in Nervenimpulse umgewandelt. Die Netzhaut besteht neben dem lichtempfindlichen Gewebsanteil aus Nervenzellen zur Verarbeitung und Weiterleitung der erzeugten Impulse sowie aus verschiedenen Unterstützungsstrukturen zur Aufrechterhaltung der Funktion der reizerzeugenden und -verarbeitenden Zellen.

Nervenzellen der Netzhaut
Ein Netzhautquerschnitt zeigt im Lichtmikroskop eine auffällige Schichtung, die durch abwechselnd zellkernreiche und -arme Lagen gebildet wird. Die Schichten besitzen charakteristische Zelltypen und subzelluläre Kompartimente. Die Nervenzellen der Netzhaut lassen sich in drei Gruppen gliedern:

- Die lichtempfindlichen oder fotorezeptiven Zellen, welche das eintreffende Licht in Nervenimpulse umwandeln. Dazu gehören die Stäbchen und Zapfen und eventuell weitere Zelltypen.
- Die zwischengeschalteten Zellen oder Interneurone, welche die erzeugten Impulse einer ersten Verarbeitung innerhalb der Netzhaut unterziehen. Dazu gehören die Horizontalzellen, die Bipolarzellen und die Amakrinen Zellen.
- Die Ganglienzellen, welche die verarbeiteten Informationen an die nächste Schaltstelle außerhalb der Netzhaut weiterleiten.





Die älteren Histologen waren der Ansicht, dass die pinselartigen Endfüße der Müllerschen Stützfasern fest in der Grenzmembran verankert sind, letztere also als gliöses Produkt zu werten ist. Das Elektronenmikroskop konnte jedoch zeigen, dass die innere Grenzmembran den Charakter einer Basalmembran hat und von den Fußpunkten der Müllerschen Zellen klar abgegrenzt werden kann. Die klinisch nachweisbare starke Haftung der Membran an der Retina kommt wahrscheinlich durch die mit Kittsubstanz gefüllte Zwischenschicht zustande, welche die Gliafortsätze der Müllerschen Zellen mit der Grenzmembran verbindet.



RPE: retinales Pigmentepithel
OS: Außensegmente der Photorezeptorzellen
IS: Innensegmente der Photorezeptorzellen
ONL: äußere nukleäre Schicht
OPL: äußere plexiforme Schicht
INL: innere nukleäre Schicht
IPL: innere plexiforme Schicht
GC: Ganglienzellschicht
P: Pigmentepithelzelle
BM: Bruch-Membran
R: Stäbchen
C: Zapfen
H: Horizontalzelle
B: Bipolarzelle
M: Müller-Zelle
A: Amakrine-Zelle
G: Ganglienzelle
AX: Axone, Pfeil: Membrane limitans externa.


Schnitt ist 2µm Dick und gefärbt mit Toluidin Blau.

Übersicht, stitch von 12 Bilder Objektiv Fluotar 10x




Übersicht, stitch von 12 Bilder Objektiv Fluotar 10x mit Beschriftung




Stitch von 6 Bilder Objektiv Fluotar 16x




Stitch von 8 Bilder Objektiv Fluotar 16x. Teile von die Müllerische Stutz Zellen sind mit ein Roten Pfeil angegeben.
Bestätigt von Prof. Robert Nagele von die University of Medicine in New Jersey http://profiles.umdnj.edu/forms/View_Profile.cfm?OProfID=nagelero.  




In der Mitte eine Größe GanglienZelle mit Nissl Schollen. Darunter eine kleine Arterie mit einige Erythrozyten.
Objektiv Planapo 63x.




Die Stäbchen Schicht liegt in die Mitte.
Objektiv Planapo 63x.




In der Mitte eine Größe GanglienZelle mit Nissl Schollen.
Objektiv Planapo 63x.




Viel Spaß beim anschauen, Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

wilfried48

#1
Zitat von: Ronald Schulte in Januar 23, 2011, 12:42:00 NACHMITTAGS
Viel Spaß beim anschauen, Grüße Ronald

Hallo Ronald,

der Aufbau Retina ist für mich als Physiker sehr spannend und es hat Spass gemacht. :D

Sehr schöne Darstellung und Erklärung, vielen Dank.

Wilfried

P.S.: Machst du das auch beruflich, oder "nur" als Hobby ?
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Ronald Schulte

Wilfried,

Leider nur Hobby aber das ist auch schön!

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Ralf Feller

Hallo Ronald,

eine wunderschöne Darstellung, Danke.

Kannst Du etwas zur Technik sagen?

Einbettung, welcher Kunststoff, welches Mikrotom?

Gruß Ralf

Fahrenheit

Lieber Ronald,

Deine Beiträge sind immer wieder ein Genuss! Vielen Dank für die eingänglichen Erläuterungen und die erstklassigen Bilder!

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Jan Kros

Hallo Ronald

Ich schliesse mch Jörg an
Wunderschöne Aufnahmen und gut beschriftet

Herzlichen Gruss
Jan

Ronald Schulte

@Allen,

Dank für euren Lob.


@Ralf,

Über die Technik kann ich leider 'noch' nichts vernünftiges aussagen weil dies das erste Präparat ist was ich nicht selbst angefertigt habe.
Dann wird sich übrigens wohl andern.

grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.