HISTOLOGIE: Riechsinneszellen und Organ von Jacobson (Editiert)

Begonnen von Ronald Schulte, Januar 03, 2011, 23:18:20 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Heute mal was Histologie der Nase. Bilder sind von der Maus aber der Mensch ist fast gleich.

@Sobotta
Der Geruchssinn ist in den chemorezeptiven primären Sinneszellen der Nasenschleimhaut lokalisiert. Er prüft Geruch und Verträglichkeit
der Nahrung. Er überwacht auch die inhalierte Luft auf giftige Substanzen sowie Wärme und Kälte. Geruchs- und Geschmackssinn arbeiten
funktionell eng zusammen.

Mein Präparat stammt, wie gewöhnlich, von eine Maus. Warum immer Maus: Weil sie geschickt zu bekommen sind, genug Theorie am Internet und Bücher vorhanden ist
und sie nähert sich den Mensch.


Meine Maus Anatomie-Buch;




Heute betrifft es ein Schnitt in diesen bereich;




Der Schnittstelle meine Maus;




Die gezeigte Histologie ist im Sobotta gut beschrieben;




Zur Orientierung ist hier eine übersichtsaufname;
Der Nasebereich liegt oben in die Mitte. Die Zunge ist schön zu sehen, ebenfalls die Zwei Zahnglocken im Unterkiefer.




Übersicht der Nase;

OE  = Olfaktorisches Epithel
KNS = Knorpel Nasi Septum
UZ  = Übergangszone von Nasenschleim haut nach Riechschleimhaut
NS  = Nasenschleim haut
GSD = Gemischte seromuköse Drüsen
OJ  = Organ von Jacobson (Organum vomeronasale). Dieses Organ hat der Mensch nur in die Emryo fase.
Viele Tiere haben es weiterentwickelt und gilt als sehr sensibeles extra riechorgan.
KN  = Knochen oberkiefer
NK  = Nasen Knochen
BB  = Blutgefäße im Bindegewebe
VK  = 'Vomer' Knochen

                     


Auch sehr schön zum anschauen ist das Zoom Bild von die obere Partie.
Klicke auf diesen Link http://zoom.ronaldschulte.nl/mu21_jacobson/TemplateWebPage.htm um das nächste Bild zu aktivieren.




Das nächste Bild ist einfach im Zoom wieder zu erkennen;




Detail zum Drussenausgang;




Detail Riechschleimhaut, Objektiv 40x, Färbung PTAH (Phosporhaematoxylin),
Mit PTAH werden Blutzellen Blau gefärbt. Links oben ist noch eine mitose Figur zu beobachten.




Detail Riechschleimhaut, Objektiv 63x, Färbung PTAH (Phosporhaematoxylin);



Alle Bilder sind gemacht am Leitz Orthoplan mit Moticam 2300 Mikroskopkamera.
Bitte melde dich wenn etwas nicht stimmt,

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

beamish

Hallo Ronald,

als ich neu in dieses Forum gekommen bin, hat es mich immer etwas gegruselt (ich fand das spookachtig) beim Anblick von Patho-/Histo-Aufnahmen.
Das hat sich inzwischen auch Dank Deiner tollen Dokumentationen gelegt, die ich mit Faszination betrachte!

Vielen Dank und

herzliche Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Fahrenheit

Lieber Ronald,

abermals vielen Dank für die tolle Dokumentation!

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Florian Stellmacher

Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Holger Adelmann

Super Qualität und super Dokumentation, Ronald  :)
Vielen  Dank für Deine Mühe.

Die Zoom-It Funktionalität ist sehr gut - wenn die Forum-Administration hier mitliest: Wäre es nicht toll, diese ins Forum direkt einzubinden? Ist das technisch möglich?

Herzliche Grüsse
Holger

Ronald Schulte

Danke für euren Lob. Es macht mich richtig Spaß um mit den Moticam zu arbeiten.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Holger Adelmann

Ronald,

mit dem vomeronasalen Organ hast Du etwas interessantes aufgetan! Ich kannte den Begriff wohl noch fluechtig aus der Embryologievorlesung meines Humanmedizinstudiums, aber Dein Artikel hatte mich neugierig gemacht.
Auf der englischen Wikipediaseite ist ein spannender Bericht hierzu !
http://en.wikipedia.org/wiki/Vomeronasal_organ

Offenbar handelt es sich dabei um eine Ansammlung von Chemorezeptoren fuer Phaeromone, also sexuelle Lockstoffe im weiteren Sinne sowie Stoffe zur geruchsmaessigen Nest- und Familienerkennung (sozial wichtiges Organ). Die Rezeptoren des vomeronasalen Organs sind offenbar sehr stark mit Strukturen des limbischen Systems im Gehirn (u.a. ein Sitz der Emotionen) verschaltet. Die enge Beziehung zwischen olfaktorischem (riech-) und emotionalem System ist ja schon bekannt, und kommt im Volksmund mit dem Satz "Ich kann Dich nicht riechen" deutlich zum Ausddruck ;D
An Versuchen, beim ewachsenenen Menschen so etwas noch zu finden, hat es wohl nicht gefehlt, aber trotz ein paar angeblichen Funden ist die vorherrschende Meinung wohl, dass der erwachsene Mensch so etwas nicht mehr hat !?

Florian ...?

Herzliche Gruesse
Holger




Jürgen H.

Lieber Ronald,

wieder einmal wunderbare Schnitte! Und ein interessantes Thema.

Hierzu finde ich im Netz:

http://www.andrologen.info/andros/fortbild/varia/pdf/pheromone.pdf

Schöne Grüße

Jürgen

Ronald Schulte

Jürgen,

Darum habe ich auch nicht viel darüber geschrieben weil die Wissenschaft ja noch nicht ausreicht ob es beim Mensch noch Funktions-fähig ist.
Die Unsicherheiten sind zu groß aber bei der Maus jeden Fall nicht. Wie Holger schon erwähnte, Der 'riecht' dich schon wenn du nur daran denkst ihm zu fangen.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

#9
Hallo Ronald,

wenn ich mich dem Thema einmal vom anderen Ende, nämlich von der Insektenhistologie her nähern darf....

Was dem Menschen die Nase, sind den Insekten ihre Antennen. Sie sind mit einer Vielzahl von Sinneszellen besetzt. Bei den Insektenmännchen dienen diese Sinneszellen vor allem dem Aufspüren von Pheromonen und damit dem Aufspüren von Weibchen.

Die Sexuallockstoffe sind dabei in der Regel aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, wobei das Mischungsverhältnis der Komponenten artspezifisch ist. Das Insektenhirn muss dann nicht nur in der Lage sein, die verschiedenen Komponenten aufzuspüren, sondern auch, ihr Mischungsverhältnis festzustellen. Denn was würde es dem Schmetterlingsmännchen der Art A nützen u.U. weite Strecken zu fliegen um dann festzustellen, dass der Lockstoff, der es rief,  von einem Schmetterlingsweibchen der Art B herührt.

Bei Nachtschmetterlingen sollen 90 % der Geruchssinneszellen auf den Antennen ausschließlich dazu dienen, Sexuallockstoffe zu identifizieren. Dabei soll bereits ein einzelnes Molekül ausreichen, um eine elektrochemische Reaktion der Sinneszelle auszulösen   - 100 Moleküle sollen genügen, um eine Reaktion des Insekts zu bewirken. Nachtschmetterlinge haben damit einen ausgesprochen feinen Geruchssinn, dem der Menschen und Hunde weit überlegen - allerdings nur beschränkt auf die eine Art von Geruchskomponenten: Der Pheromone der eignen Art.

Mit einem starken Nervenbündel werden die elektrochemischen Signale der Antenne in das Deutocerebrum geleitet und dort spezifisch für Sexuallockstoffe bereitgestellten Glomerolus verarbeitet.

Dieses erstaunlich leistungsfähige wenn auch sehr spezifische Organ mit dem zugehörigen Gehirnareal entspricht vielleicht funktional dem vomeronaselen Organ; aber wozu sollten wir Menschen - wenn man auf die Funktion sieht - so ein Organ wirklich brauchen?

Schöne Grüße

Jürgen

Holger Adelmann

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine sehr interessanten Ergänzungen zu der Wahrnehmung von Pheromonen bei Insekten !

Was mir gerade einfällt - Ronald beherrscht ja ganz vorzüglich eine Technik mit gekühlten Paraffinblöcken, die es ihm ermöglicht, bis zu etwa 1 µm zu schneiden.
Wäre das interessant für Deine oft schlecht schneidbaren und gerne ausreissenden Insekten ?

Herzliche Grüsse
Holger


Ronald Schulte

Jürgen und Holger,

Ich gebrauche das Rezept Publiziert von Carsten Dittmayer und gefällt mir sehr gut.

Zitat:

Hallo,

das mit dem Schneiden ist immer etwas kniffelig. Der Block musste wirklich immer sehr kalt sein und blieb es nicht lange. Wenn man das mal mit Kältespray ausprobiert wird man den Unterschied merken. Ich würde den Block vorher aber trotzdem ins Kühlfach legen, dann fallen die nämlich fast nie vom Stempel.
Wenn der Block eingespannt und angeschnitten wurde kommt er wieder für ca. 5min ins Eisfach. Man kann das etwas beschleunigen wenn man die glatte Seite auf einen Objektträger legt und diesen dann auf das Metall des Eisfachs.
Wenn der Block schön durchgekühlt ist kann man ihn einspannen und mit einem neuen Einmalmesser (nicht das vom Anschneiden benutzen) mit 2-5µm den Block anschneiden bis man den ihn erreicht hat.
Beim ersten Anschneiden sollte man nicht mehr als 10µm einstellen, sonst können eher Strukturen im Block zerstört werden. Außerdem "poliere" ich den Block bevor ich ihn das zweite Mal ins Eisfach stelle nochmal indem ich erst mit ca. 5µm, dann mit 2µm und zum Schluss mit 0,5µm einige Male schneide. Dann bekomme ich natürlich keine Schnitte, der Block ist aber feiner angeschnitten.
Für diese Vorgehensweise braucht man natürlich diese Schnellspannkassetten, das lohnt sich aber auch. Zur Not (bei HOlzklotz etc.) kann man nach einigen Minuten im Eisfach später nur mit Eisspray arbeiten, aber nicht den Rest des Blocks vergessen einzusprühen, sonst fällt der noch leichter ab als sonst schon (ist dann ja härter vorne). Vor allem beim Anschneiden muss man vorsichtig sein. Und ich würde den Block nicht direkt ansprühen, sondern einen OT vorhalten.

Außerdem:
- Für besonders dünne Schnitte benutze ich dann immer ein neues Messer, und da auch nur die Mitte, den Rest kann man für andere Schnitte noch verwenden, aber das ist evtl. auch etwas esoterisch.
- Wichtige Stellen von Paraffin befreien. Z.B. dort wo man die Kassette einklemmt oder den Block einspannt sollte nicht viel Paraffin sein, das ist eher weich und der Block ist dann evtl. nicht optimal stabilisiert. (gilt auch für das Einspannen des Einmalmessers)
- Das Einmalmesser sollte genau aufliegen, deswegen drücke ich es an beiden Seiten vor dem Einspannen nochmal nach unten.
- Alle Hebel kräftig anziehen damit nichts locker ist
- Der Winkel ist oft entscheidend. Auch wenn alles stimmt kann der Winkel zu schlechten Schnitten führen. Das kommt aber auf das Mikrotom an welchen man einstellt. Bei einem ist genau 6° für die meisten Schnitte am besten, bei einem anderen 0°. Da kann man mit einem Probeblock etwas spielen.
- Für gute Schnitte ist genug Paraffin um das Präparat herum wichtig, es stabilisiert und man hat etwas Spielraum um den Pinsel anzusetzen

Vorstrecken
- Ich strecke auf einem kalten Wasserbad vor, evtl. auch bei schweren Schnitten davor noch eins aus 5-10% Ethanol.
- Beim Trennen der Schnittbänder bietet sich bei sehr dünnen Schnitten ein Deckglas an, mit der "scharfen" Seite lassen sich viele Bänder zerschneiden, mit der Spitze steche ich dafür in kleinen Abständen auf die Trennlinie ein.

Strecken
- Mache ich mit Eiweißglycerin, ca. 15-30ml pro 1,6L Streckbad bei 41-45°C
- Das Eiweißglycerin verbesser eigentlich alle Eigenschaften des Wassers. Die Schnitte bewegen sich nicht mehr so schnell. Luftblasen steigen sehr langsam auf und man überträgt mit der Zeit auch immer etwas Eiweißglycerin in das kalte Vorstreckbad. Dadurch lassen sich meine Schnitte besser mit dem Deckglas trennen.
- Das Wasser vorher abkochen (danke für den Tipp Sascha :-) ). Dann hat man eigentlich gar keine Luftblasen, auch bilden sich später unter dem Schnitt meist keine.
- Mit dem Eiweißglycerin sammelt sich später kein Wasser zwischen Schnitt und Objektträger. Saubere Objektträger muss man auch nicht vorher putzen, solche gibt es (ist drin was draufsteht, leider selten so).

Ich lasse die Objektträger nach dem Aufziehen für ca. 5-10min auf einem Papier an eine Wand angelehnt stehen (hochkant). Das Wasser kann dann so ablaufen. Anschließend für 15-30min in einen Wärmeschrank. Je nachdem ob der gut durchlüftet ist oder einfach nur heizt braucht es länger oder muss auch heißer eingestellt werden. Ich benutze einen gut belüfteten Schrank bei ca. 63°C. 70°C geht aber auch. Das Ziel ist es das Wasser komplett zu verdampfen, das Paraffin anzuschmelzen (kann auch etwas nach unten laufen) und bei Eiweißglycerin das Eiweiß zu denaturieren (soweit ich weiß).
Mir schwimmen so von 1000 Schnitten evtl. 1-2 ab, dann eigentlich auch nur wenn das Präparat schlecht ist.
In den letzten 2-3 Monaten habe ich ca. 1700 Präparate gefärbt (1000 davon maschinell), und davon sind soweit ich weiß weniger als 3 abgeschwommen.

Demnächst kann ich auch einige Fotos machen wie ich eindecke, ist fast narrensicher und es gibt fast nie Luftblasen (aber eine gleichmäßige Verteilung des Eindeckmittels). Gute Erfahrungen habe ich mit Cytoseal 60 gemacht, sehr dünnflüssig, Tropfen sind mit Xylol leicht zu entfernen und es härtet schnell ohne viel Schwund.

Zusammenfassend die Punkte für dünne Schnitte:
- Alles festziehen und säubern
- Kalter Block
- Neue Klinge, am besten die Mitte benutzen
- Pusten und gleichmäßig schneiden (sollte nicht zu langsam sein, eher etwas schneller), dabei wenn nötig mit dem Pinsel den Schnitt an das Messer drücken
- Glatte, parallel zur Messerkante zeigende Blockecken
- Die Bewegung zwischen den Schnitten schnell ausführen damit der Block sich in der Zeit nicht so stark ausdehnen kann

Es kann natürlich immer sein, dass das Mikrotom für so dünne Schnitte nicht geeignet ist, 0,5µm ist für ein sehr altes Rotationsmikrotom evtl. zu dünn (für neue natürlich auch) . Aber da kann ich keine Vergleiche machen weil ich fast nur mit einem neueren Gerät arbeite.

Ich kann davon sonst auch mal ein Video machen, wird aber etwas dauern.

Nähere Angaben zum Paraffin kann ich noch nicht machen, das Umblocken beschreibe ich dann später.
Zum Grössenvergleich bieten sich die Zellkerne an, die haben meist (wenn es nicht sehr langgestreckte Muskelzellkerne sind) 5-9µm. Erythrozyten 7µm und viele Leukozyten um die 10µm.

Viele Grüße,
Carsten


Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Ronald Schulte

Das Schneiden von Insekten bringt natürlich auch mit das das harte Chytin Panzer geschnitten werden muss. Neben das Panzer ist weiches Gewebe und die Kombination ist nicht erforderlich für ein egalen schnitt. Bei mir schneidet sich z.B. Lungengewebe wie 'Butter' aber wenn sich da ein Bronchiolus befindet mit etwas härtere Knorpel wird es bei mir auch schwieriger um da ein flachen schnitt zu machen.

grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

Hallo Ronald,

ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Dünnschneidebeschreibung! Ich finde es ganz großartig, dass Du Dir mit dem Beschreiben Deiner Lösungen solche Mühe machst!

Bisher dachte ich immer, um in 1-µ-Stärke zu schneiden, müsse man auf die Kunststofftechnik ausweichen. Aber Du schaffst das offensichtlich auch in Paraffin und das ist faszinierend.

Selbst kann ich Deine Technik allerdings leider nicht ausprobieren, das kleine Schlittenmikrotom von mir lässt nur 5 µ zu. Schon das ist bei mir aber ziemlich schwierig.

Zum Glück ist bei mir ganz dünnes Schneiden wohl gar nicht so nötig. Aber die härtere Einbettung ist wichtig, damit das Schneidematerial von gleichmäßigerer Konsistenz wird. Leider sind eben die Härteunterschiede beim Insekt ziemlich groß, das Chitin splittert häufig.

Schon der Hinweis auf die Möglichkeit, zu kühlen, war aber hilfreich! Ich würde Dir gerne einmal beim Schneiden zusehen....Vielleicht ergibt sich ja einmal die Gelegenheit.

Ich bin auch noch gespannt, einmal eine Beimischung mit Carnaubawachs zu versuchen. Im Moment fliegen meine Mücken allerdings nicht so herum und die Rhododendronzikadeneier halten ihren Winterschlaf in den Rhododendronknospen....

Schöne Grüße

Jürgen


Ronald Schulte

#14
Jürgen,

Wie ich Schneide habe ich in ein Video von einige Jahren her aufgezeichnet.
Unterschied mit Heute ist das ich kein Holz mehr gebrauche sondern Kassetten, die Grobeinstellung reduziert habe auf 10µm, das Block kommt aus den Kühlschrank oder Frierfach und ich Schneide jetzt meistens 2µm, ab und zu 1 oder 3 bis 4µm.
Die schneide Geschwindigkeit habe ich etwas erhöht aber ab und zu muss es auch mal weniger sein. Das eine Block ist das andere nicht!
Wenn das Video nicht lauft melde dich dann noch mal dann maile ich es dir.

http://www.ronaldschulte.nl/Movies/Cutting%20tissue.wmv



Grüße Ronald


Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.