Rätsel für Oberflächliche

Begonnen von Daniel Steiner, Januar 18, 2011, 21:38:33 NACHMITTAGS

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Daniel Steiner

Liebes Forum,

ich poste hier ein kleines Problem, mit dem ich mich neulich herumärgere. Zunächst soll herausgefunden werden, worum es sich da wohl handelt:



Damit es nicht zu einfach ist, habe ich den Dateinamen diesmal vertuscht  ;D
Die Aufnahme ist im Durchlicht-Hellfeld mit der 100x Immersion entstanden, die Aufnahme wurde im Kontrast etwas angehoben.
Danach frage ich mich bzw. euch, ob das Phänomen andern Mikroskopikern auch schon widerfahren ist.

Viel Spass den Rästelfreunden!

Daniel

Klaus Herrmann

Hallo Daniel

für gehäxelte Erythrocyten zu klein ;D

Könnte der Dreck sein der auf gebrauchsfertig geputzen Objektträgern immer wieder nicht nur Dich zur Weißglut bringt!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Anton Berg

Guten Abend!
Nach meinem Dafürhalten handelt es sich um verpilzte Objektträger.
Gruß,   Anton
Mit freundlichen Grüßen,   Anton

Klaus Herrmann

Lieber Anton,

schön von Dir zu hören!  :)

Könnte gut hinkommen. Und das Schöne ist: das blöde Dreckszeug färbt sich rot an und macht schöne rote Pixel!

Nur Putzen hilft! Ich nehm Vim, gut spülen und trocken wischen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Miner

Tag. Das hat jetzt u.U. nicht wirklich was mit dem Rätsel zu tun, aber da die Pilze doch erwähnt werden: Warum gibt eigentlich Pilze, die gerne auf Glas, z.B. auf Linsen in Objektiven wachsen? Was sind das für Pilze, und wovon ernähren die sich da? Ich würde erwarten, dass ein nahezu hermetisch abgeschlossener Raum wie das Innere eines Objektives ein denkbar schlechter Lebensraum ist, selbst für den genügsamsten Organismus.
Für eine Erklärung wäre ich sehr dankbar.
Grüße
Ole

beamish

Hallo Ole,

es gibt kaum einen Lebensraum, der so feindlich wäre, daß es da keine Pilze gäbe...
Aber so ein optischesSystem ist doch ganz gemütlich. Organisches Substrat in Form von Canada-Balsam z.B. scheint zu genügen.

Grüße,

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Miner

Hallo Martin,
wachsen die Pilze denn zwischen verkitteten Linsen? Ich dachte, dass sie auf den freien Oberflächen, an der Luft, wüchsen (ich habe keine Ahnung, ich habe noch nie Pilze in Mikroskopen gesehen). Auf den Aussenseiten der Linsen dürfte wohl kein Kanadabalsam sein, zwischen den Linsen keine Luft und Feuchtigkeit. Brauchen Pilze sowas nicht zum Leben? Und so wie ich das mitgekriegt habe ist der Ausdruck "Pilze geben" zu ungenau: Ich denke, Pilzsporen halten sehr viel aus, die mag es wohl überall geben, aber wachsen und gedeihen können die Dinger doch wohl nur an Orten, wo es Wasser und Sauerstoff gibt. Oder habe ich in Bio was verpasst?
Ole

Daniel Steiner

Nun denn,
Anton war schon nahe an der Lösung dran. Es ist aber kein verpilzter Objektträger, auch keine Erythrozyten - sondern ein Deckgläschen.
Natürlich putze ich diese vor Gebrauch immer und lagere einen kleinen Vorrat in einem Filmdöschen in Isopropanol. Leider stelle ich bei den momentan im Gebrauch stehenden DG fest, dass alle dieses Muster aufweisen. Es handelt sich aber ziemlich sicher nicht um irgendwelche Auflagerungen, sondern eher um Vertiefungen, Grübchen, die wie eingeätzt erscheinen.
Das Ganze sieht nach einem Fabrikationsfehler aus. Es sei denn, Pilze* seien in der Lage, solche Vertiefungen zu ätzen. Von solchen ist aber nichts weiter zu sehen. Kann das jemand erklären?

möglichst pilzfreie Grüsse,
Daniel

*Wenn doch Pilze, müssen das wohl Mu-Err-Pilze gewesen sein, getreu der Herkunft des Artikels... ::)


Klaus Herrmann

Hallo Daniel,

so ganz falsch lag ich auch nicht - eher sogar noch näher, denn Oberflächenfehler im Glas von der Fertigung habe ja wenig gemein mit Pilzen?

Da wäre eine DIC-Aufnahme bei hoher Vergrößerung im Auflicht schon ganz aufschlussreich. Kannst Du das noch nachreichen?

Und abputzen geht definitiv nicht?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Daniel Steiner

Hallo Klaus,
wegputzen geht definitiv nicht, allerdings hab ich kein Vim... und leider auch kein DIC, aber dafür ich könnte dir das corpus delicti zuschicken.
Wäre spannend zu sehen, was du rauskriegst.

Herzliche Grüsse,
Daniel

Klaus Herrmann

Hallo Daniel,

käme auf einen Versuch an. Vielleicht verklagen wir dann den Lieferanten zur Zwangsabnahme von 1000 Schweinehälften, die sind gerade im Angebot.

Hast du meine Adresse noch?

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Wagner

Zitat von: Klaus Herrmann in Januar 18, 2011, 22:03:22 NACHMITTAGS
Hallo Daniel

für gehäxelte Erythrocyten zu klein ;D

Könnte der Dreck sein der auf gebrauchsfertig geputzen Objektträgern immer wieder nicht nur Dich zur Weißglut bringt!

In diesem Zusammenhang eine Frage and die Spezialisten: In ein paar Wochen habe ich Zugriff auf eine -zunächst leihweise- Plasmareinigungsanlage. Hat jemand von Euch schonmal versucht, Objektträger und Deckgläser so zu behandeln? Die Oberflächenspannung nimmt nach einer Plasmabehandlung stark ab; wäre ein so gereinigter Objektträger für Blutausstriche besonders gut geeignet?

Gruß
Klaus

Klaus Herrmann

Hallo Klaus,

ZitatDie Oberflächenspannung nimmt nach einer Plasmabehandlung stark ab;

Die wird aber vornehmlich zur Vorbehandlung von Kunststoffoberflächen verwendet um Lackhaftung oder Klebstoffhaftung zu verbessern bei Kunststoffen die sehr unpolar sind (PE oder PP).

Für den Hobbyisten sowieso unerreichbar. Kosten/Nutzen sind für ihn indiskutabel.
Kannst aber mal eine Versuchsreihe machen und dann, wenn positiv einen Service anbieten, vielleicht amortisiert sich die Anschaffung in 20 Jahren? ;D

Der Effekt der Plasmabehandlung hält aber nicht lange an, wenn ich mich recht erinnere. Die Anlagen sind immer Durchlaufanlagen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Wagner

Zitat von: Klaus Herrmann in Januar 22, 2011, 11:10:51 VORMITTAG
Hallo Klaus,

ZitatDie Oberflächenspannung nimmt nach einer Plasmabehandlung stark ab;

Die wird aber vornehmlich zur Vorbehandlung von Kunststoffoberflächen verwendet um Lackhaftung oder Klebstoffhaftung zu verbessern bei Kunststoffen die sehr unpolar sind (PE oder PP).

Für den Hobbyisten sowieso unerreichbar. Kosten/Nutzen sind für ihn indiskutabel.
Kannst aber mal eine Versuchsreihe machen und dann, wenn positiv einen Service anbieten, vielleicht amortisiert sich die Anschaffung in 20 Jahren? ;D

Der Effekt der Plasmabehandlung hält aber nicht lange an, wenn ich mich recht erinnere. Die Anlagen sind immer Durchlaufanlagen.

Immer wieder erstaunlich, wie man hier im Forum aneinander vorbeiredet. Ich schrub: "Zugriff auf eine..." d.h. nicht, daß ich beabsichtige mir so ein Teil anzuschaffen. Gott behüte ;D

Aber wenn das Gerät bei uns in der Firma rumsteht, werde ich mal ein paar Objektträger durchlassen.

Klaus grüßt Klaus