Hilfe wegen angelaufener Etiketten

Begonnen von Heiko Ressin, Januar 19, 2011, 19:26:27 NACHMITTAGS

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Heiko Ressin

Hallo Kollegen

Ich habe mal eine Frage und hoffe, das Ihr mir weiterhelfen könnt.
Zuhause habe ich meine Chemikalien in einem Abschliesbaren Blechschränkchen, wo normalerweise Medikamente, Pflaster und so reinkommen. Nun sind aber die Etiketten der Fläschchen braun angelaufen und sehen aus wie verbrannt. Das ist ärgerlich, denn bei manchen muß ich dann neue draufmachen weil auch die Beschriftung darunter leidet.
Die Flaschen sind alle dicht, das habe ich bereits geprüft. Könnte es sein das eine Chemikalie so flüchtig ist das sie es aus dem Verschluß schafft?
Könnte es der Eisessig sein, denn das Schränkchen richt auch danach.
Im Oberen Teil des schränkchens ist auch der Metallstab, der als Scharnier dient verrostet obwohl er nicht nass war und verchromt ist.
Vielleicht kann mir jemand von euch helfen. Das wäre toll.

Gruß Heiko
Heiko Ressin
66809 Nalbach

beamish

Hallo Heiko,

kann es sein, daß ein jodhaltiges Reagenz dabei ist, das nicht in Glas sondern in einer Plastikflasche gelagert ist, oder zumindest Verschluß mit Gummipipette? Das Jod diffundiert nämlich sehr leicht und färbt alles "wie verbrannt".

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

peter-h

Hallo Heiko,

vielleicht in einer "gut verschlossenen Flasche" etwas HCl 37% ? Wirkt fast immer  >:(
Oder laß dir in einer Apotheke nur zum Spaß 50mL Chloroform in ein kleines Fläschchen (mit der roten Schraubkappe) abfüllen. Nicht öffnen, nur nach einem Jahr nachsehen ............. wo ist das Zeug ?
Also dichte Flaschen = für mich ein Märchen.  Noch ein gutes Beispiel.: Ein Chemiker hatte mir in einer Plastikflasche 50mL Xylol gegeben. Nach 3 Monaten war nur noch die Hälfte drin  :o . Und Jod, wie schon geschrieben wirkt auch SUPER !

Gruß
Peter

Peter V.

#3
Hallo!

Es kamen ja schon einige Tipps, jodhaltige Lösungen sind immer ein guter Kandidat als Verursacher solcher Verfärbungen. Aber auch viele andere Substanzen.
Zahlreiche Chemikalien in einem kleinen, mehr oder weniger dicht verschlossenen Schränkchen erzeugen immer ein recht "korrosives" Mikroklima, da wirst Du kaum etwas daran ändern können. Und wirklich dichte Behältnisse gibt es wahrlich kaum, wie Peter Höbel schon anmerkte. In einem solchen Schränkchen ist fast jedes Metall außer Edelstahl und Gold zur Korrosion verurteilt.
Und Papier ist ja auch ein recht empfindlicher Stoff.
Übriegns sind einfache Etiketten auch wenig geeignet, entweder nimmt man spezielle Etiketten für Chemikalienflaschen oder man versieht die Etiketten mit einem Schutz aus z.B. breitem klarem Tesa-Packband, es gibt auch spezielle Klarsichtfolien zur Versiegelung von Chemikalienetiketten.
In meinem "Heimlabor" als Schüler habe ich übriegns die guten alten Prägeetiketten bevorzugt, die halten alles aus, sind aber heute nicht mehr so "en vogue".
Allerdings gibt es bei den üblichen Herstellern von Etiketten ( Herma, Avery-Zweckform etc. ) mittlerweile aber auch Etiketten für alle möglichen Verwendungszwecke, sicher auch mit einer Art "Kunststoffoberfläche", die man ggf. mit einem Laserdrucker bedrucken kann. Auch Labelprinter können Verwendung finden.
Summa summarum: Mit einfachen Papieretiketten und solchen Lagerbedingungen wird es sicher immer Probleme geben.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Heiko Ressin

Hallo Martin, Peter V und Peter h.

Ich danke euch für eure schnellen und Kompetenten Antworten.
In der Tat habe ich Jodhaltige Lösung im Schränkchen - Lugolsche Lösung!!
Sollte ja nirgens fehlen!!!
Die Probleme die Peter h hat, kann ich ein Glück nicht bestätigen, sowol das Xylol wie auch andere Chemikalien sind nicht im Nirvana verschwunden sondern brav in Ihren Falschen geblieben. Auch haben die Flaschen "richtige" Verschlüße, also keine Gummihütchen oder sonstiges.
Aber ich bin ja schon sehr beruhigt, das mir nicht durch das entstehende "Mikroklima" die Wohnung in die Luft fliegt.
Und Peter V, danke für die tollen Ideen die Etiketten auf dauer lesbar zu lassen. Ich werde gerne meine Fläschchen mit breitem Tesaband sichern.

Nochmal danke für eure Hilfe Kollegen.

Gruß Heiko
Heiko Ressin
66809 Nalbach

gast

Wenn es Jod war, das die Braunfärbung verursachte kannst du die Etiketten wieder ganz sauber
bekommen, indem du diese auf der Flasche mit einer Natriumthiosulfatlösung einfach abpinselst, abwascht.

fg
Bernd

Eckhard F. H.

#6
ZitatAlso dichte Flaschen = für mich ein Märchen.

Hallo Peter,
nachdem dicht verschlossene HF den Blechschrank innen rosten ließ und das daraufhin 3fach geschachtelte Behältniss ebenfalls überwand, habe ich diese Erkenntnis auch gewonnen.
Gruß - EFH