Alte Biologie Bücher gefunden!

Begonnen von icho_mann, Dezember 20, 2008, 09:37:31 VORMITTAG

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icho_mann

Ich habe folgende Bücher bei meiner Mamma gefunden:
Mikroskopisch -Botanisches Praktikum von Nultsch und Grahle 6. Auflage
Allgemeine Botanik von Nultsch 7. Auflage
Flora von Schleim und Fitschen (zur Bestimmung)
Anorganische Chemie (das ist für mich, weil ich ja Chemie L-Kurs habe)
Exkursionsflora von Rothmaler
Pflanzensystematik von Schwantes
Und
Biochemie von Lehninger (wieder für mich)

Was ist davon gut zu gebrauchen bzw. was ist nicht zu gebrauchen?
Ich denke doch dass meine Mutter kaum unnötige Bücher hat^^
Viele freundliceh Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Andy McKee, Rylynn


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Dieter Friedrich

Die Botanik und Bestimmungsbücher kkönnen Sie alle noch benutzen, da wird warscheinlich nur die Systematik nicht mehr ganz stimmen weil sich da ab und an was verschiebt, manche Taxa obsolet werden oder heute anders heissen.

Der Lehninger ist für die Grundlagen auch noch zu gebrauchen, in der Biochemie sind 5 Jahre aber schon ziemlich lange, die alte Ausgabe wird unvollständiger sein als eine neue. Die Glykolyse ist immer noch die Glykolyse, aber in Sachen Regulation und den beteiligten Enzymen und den verschiedenen Pathways ist man heute schon um einiges weiter.

Auch haben viele Verlage mittlerweile mitbekommen das man Bücher in erster Linie für Lernende schreibt und daher sind neure Ausgaben didaktisch oft wesentlich besser. In der Regel braucht man bei einem heutigen Buch keine Textmarker und Notizen mehr machen, hervorhebungen, viel Bildmateriall, Aufgaben usw. sind heute eigentlich Standard. Auch weil Farbdruck heute wesentlich billiger ist, als noch vor 20 Jahren.....

Fazit: Sie können die Bücher alle noch - wenn auch mit gewissen o. g. Einschränkungen - benutzen. Lediglich das Buch über die Pflanzensystematik wird evtl. weniger zu gebrauchen sein, je nachdem wie alt es letztendlich ist.


Vasco

Hallo Jonathan

Zitat von: icho_mann in Dezember 20, 2008, 09:37:31 VORMITTAG
Allgemeine Botanik von Nultsch 7. Auflage

Von diesem Buch wurde un in der Uni abgerahten, da es nicht mehr aktuell ist. (Überprüft habe ich das nicht, aber ich habe den Nachfolger ,,Allgemeine und molekulare Botanik" von Weiler / Nover und bin recht zufrieden.

Zitat von: icho_mann in Dezember 20, 2008, 09:37:31 VORMITTAG
Exkursionsflora von Rothmaler
Pflanzensystematik von Schwantes

Welchen Rothmaler hast du da? Hier gibt verschiedene (ich habe teil  2 als Bestimmungsschlüssel und teil 3 als ,,Bilderbuch"). Grade das bestimmen von Pflanzen macht mir sehr viel spaß. Es erfordert jedoch etwas einarbeitung und anwendung einiger Fachbegriffe. Als Anfänger ist es immer etwas frustrierend, aber mit der zeit wirds besser  ;) Fürs Mikoskopieren super praktisch, wenn du weist welche Pflanze du dir anguckst...

Das Problem bei systematik büchern ist, dass alles par monate neue Forschungsergebnisse Publiziert werden die vieles umwerfen. Durch die DNA vergleiche wird vieles Überdacht, so das derzeit viele Stammbäume nebeneinander existieren. Systematik ist nützlich zum bestimmen, wenn du zB bestimmte Merkmale von Pflanzenfamilien kennst, welche hier häufig vorkommen. Aber die eigentliche Systematik (Also wie nun die Familien in Beziehung stehen ist viel zu komplex für den anfang, und bringt beim Mikroskopieren erstmal nicht viel.)


Ich denke Art und Familienkentniss, von der Flora in deiner Umgebung ist am Praktischsten. Mein Tipp: Geh mal zu einer Uni bei dir in der Umgebung und frag nach einer ,,Liste wichtiger Pflanzen" oder sowas. Viele Studenten müssen im 2 Semester diese ,,Kennpflanzen" sammeln. Dann kann ich dir noch ,,Botanische Bestimmungsübungen" Stützel, empfehlen. Dieses Buch mussten wir kaufen, weils unser Botanik Proff geschrieben hat. Enthält sehr viel Fachchinesisch, aber nach einem Semester Botanik, wenn man die Fachausdrücke kennt, ist das Buch super. Es enthält eine Beschreibung zu unseren wichtigsten Pflanzenfamilien, wodurch man schon beim sammeln die Familie erkennen kann.

Natürlich ist die frage ob du das alles brauchst, noch studierst du ja noch nicht. Aber wenn dich Bio interessiert schnapp dir den Rothmaler und bestimm mal drauf los. Ein problem ist jedoch das du meist blühende Pflanzen Brauchst, und das ist nun Jahreszeitbedingt etwas schwierig  ;D

Viele Grüße Vasco  ;)

PS: Bei allen büchern gilt: Immer erst ausleihen (bibi) und reingucken.  Wenn du später mal an einer Uni bist, werden dir diverse Proffs Bücher vorschlagen, welche man ja umbedingt haben muss, weil die so toll sind. Dann nicht sofort loslaufen und das kaufen, erstmal reingucken und wenns dich wirklich interesiert, vielleicht kaufen.
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Meine Website: www.LuckyLion.de noch im aufbau...  ;)
Ich suche einiges Will Zubehör: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=569.msg2498

><(((*>

Peter V.

Zitat von: Vasco in Dezember 20, 2008, 14:17:58 NACHMITTAGS
Hallo Jonathan

Zitat von: icho_mann in Dezember 20, 2008, 09:37:31 VORMITTAG
Allgemeine Botanik von Nultsch 7. Auflage

Von diesem Buch wurde un in der Uni abgerahten, da es nicht mehr aktuell ist. (Überprüft habe ich das nicht, aber ich habe den Nachfolger ,,Allgemeine und molekulare Botanik" von Weiler / Nover und bin recht zufrieden.


Hallo Jonathan,

mag sein, daß der "Nultsch" ( die letzte Auflage war die 11. von etwa 2000 ) nicht mehr umfassend genug für ein Biologiestudium ist. Allerdings bin ich überzeugt, daß ein Student, der wirklich alles wüßte, was darin steht, jede Prüfung mit einer 1 mit Sternchen ablegen würde. Es ist ja so, daß sich die grundlegenden Dinge nicht so rapide ändern und Du Dich als Schüler sicherlich auch mit einem Nultsch der 7. Auflage hervorragend in die Botanik bzw. die Grundlagen auch der biochemischen Stoffwechselvorgänge einarbeiten kannst. Ich habe hier gerade neben der 11. Auflage auch die 6. liegen. Und die Wurzel ist immer noch so aufgebaut wie 1977, ebenso funktioniert der Citratzyklus nicht anders als in den 70ern.
Gerade der klassiche Nultsch ist ja das Buch, das sich m. E. dadurch auszeichnete, daß es eine knappe, aber doch umfassende Darstellung pflanzlicher Morphologie und der Stoffwechselvorgänge einerseits bei einer auch für den Nicht-Biologiestudenten noch akzeptablen "Stoffmenge" bot. Schon geeignet für den Bio-LK-Schüler und noch geeignet für den Studenten. Der neue Nultsch/Wanner ist m.E. für Nicht-Bio-Studenten eigentlich schon zu ausführlich und detailreich.


Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Detlef Kramer

Hallo,

damit hier keine Verwirrungen entstehen:

Der Nultsch: Allgemeine Botanik ist gut und einigermaßen zeitlos, es kann aber sein, dass es mittlerweile besseres gibt; das angesprochene Buch kenne ich nicht.

Dagegen rate ich von dem Nultsch und Grahle: Mikroskopisch- Botanisches Praktikum ab; das war eigentlich noch nie wirklich gut. Der Wanner ist da um Klassen besser, hat allerdings mit Nultsch nichts zu tun (höchstens verlagsintern als Nachfolger).

Am besten ist, was den Stoff angeht, immer noch der Braune, Leman Taubert: Pflanzenanatomisches Praktikum; allerdings auch dieses Buch didaktisch auf dem Stand der 60'er.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Klaus Henkel

#5
Zitat von: Detlef Kramer in Dezember 21, 2008, 18:43:03 NACHMITTAGS
Am besten ist, was den Stoff angeht, immer noch der Braune, Leman Taubert: Pflanzenanatomisches Praktikum; allerdings auch dieses Buch didaktisch auf dem Stand der 60'er.

Lieber Herr Kramer, zu diesem Thema erlaube ich mir eine süffisante Anmerkung. Da war ich bisher immer froh, daß der Braune Leman, Taubert nicht didaktisch aufgemotzt wurde. Ich persönlich habe nicht die Zeit, mich durch den Irrgarten von Kästchen, Farbschemata, Pünktchenlisten und sonstigem didaktischen Schnickschnach hindurch zu arbeiten. Da bin ich froh, daß es solche altbacken erscheinenden Bücher gibt, in denen man die Information, die man sucht, noch findet und von lauter Didaktikschnickschnack nicht abgelenkt wird. - Aber das mag eine persönliche Einstellung aufgrund des Lebensalters sein. Die Zeiten ändern sich ...
KH

Wolfgang Bettighofer

Guten Abend allerseits,

auch von mir noch ein gutes Wort zum guten alten Braune/Lemann/Taubert. Mich hat Inhalt und Schreibstil damals als 16 oder 17 Jähriger animiert, dieses Buch nicht nur als Grundlage für mikroskopische Untersuchungen zu nutzen, sondern ich habe dieses Buch damals mehrmals als Lesebuch durchgelesen und bis zum heutigen Tag eine ganzen Menge behalten.

Tschüß, Wolfgang
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de

Detlef Kramer

Lieber Herr Henkel,

... und wir mit ihnen.

Sie haben ja so Recht! Der Wanner ist auf das erste Semester des Biologie-Studiums zugeschnitten. Da kommen die Youngster direkt aus der Abitur-Feier und man muss sie für Pflanzen-Anatomie begeistern. Da muss man gegen Fernsehen, pardon TV, und Internet ankommen. Nicht einfach!

Ich durfte das in diesem Jahr, trotz Rente, nochmals erleben. Und ich kann nur sagen, vielleicht leider, mit entsprechender Didaktik kann man die jungen Leute doch erreichen. Schön war's.

Die Lehre für uns Rentner: die klassische Literatur, so wie eben genannt, dazu noch zu empfehlen: Pflanzenanatomie von Catherine Esau.

Herzliche Grüße und schöne Weihnachten

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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