Fragen zur Fluoreszenzmikroskopie

Begonnen von Peter V., Mai 12, 2011, 22:17:45 NACHMITTAGS

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Eckhard

Hallo,

ich benutze eine 100 W Halogenlampe und den Zeiss Filtersatz 9 (Blauanregung). Wenn ein Tropfen Acridinorange einem Wassertropfen zugesetzt wird, kann man sehr schön Plasma, Zellkerne und Chlorophyll differenzieren.



Der Tannenbaum zeigt eine Amöbe, der Hellgrüne Fleck ist der Zellkern. Die roten Punkte ohne einen gelben Fleck sind Cyanobakterien. Die roten Schemen mit gelben Fleck sind Grünalgen mit Zellkern.

Die Anwendung von Acridinorange ist sehr einfach und macht Spass.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
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www.flickr.com/wunderkanone

Peter V.

#16
Hallo!

Am Orthoplan habe ich bereits eine 100 W-Halogenleuchte. Hier das erste Ergebnis mit Blauanregung ( I2 ) BP 450 - 490 nm. Das Originlabild ( und auch das Bild im Okluar ) íst  nicht ganz so "knackig" wie das noch in PS nachkontrastierte Foto, aber ich denke, das ist schon o.k. und reicht für meine Zwecke erst einmal aus.
Vor HBO habe ich doch ein wenig Respekt, vermutlich etwas übertrieben......
Belichtungszeit 1/4 s



Belichtungszeit 1 s



Herzliche Grüße und zunächst einmal vielen Dank für die Infos.
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Frank D.

Zitat von: Peter V. in Mai 13, 2011, 22:18:34 NACHMITTAGS
...
Vor HBO habe ich doch ein wenig Respekt, vermutlich etwas übertrieben......
...

Ich war auch überrascht, wie klein die sind!



Viel Freude an dem Nachleuchten
Frank

Werner

Hallo Peter und Halogenbenutzer.

An Peter: Die Quecksilberlampe auf dem Foto ist KEINE Hochdrucklampe, sondern eine gewöhnliche Spektrallampe. Sie sendet alle Quecksilber-Spektrallinien bei relativ wenig Kontinuum aus. Diese Lampen sind unkaputtbar und halten ewig. Sie werden meist über eine Drossel direkt am Lichtnetz betrieben. Es handelt sich um eine Mitteldrucklampe, wird aber oft falsch als Niederdrucklampe bezeichnet. Die eigentlichen Niederdrucklampen sind 15 cm lang bei 4 cm Durchmesser und werden meines Wissens nur in speziellen Spektrometern für das fernste Infrarot (30µm bis >1000µm) verwendet.
Eine Quecksilber-Hochdrucklampe sieht aus wei eine Xenonlampe und braucht ein Vorschaltgerät mit Stromregelung und Hochspannungszündung. Wenn die mal platzen, ist das laut wie eine Übungshandgranate. Aber die freigesetzte Quecksilbermenge ist kleiner als bei einem zerschmissenem Fieberthermometer. Ordentlich Lüften genügt.

Für alle Halogen-Benutzer:
Die heute gefertigten Halogenlampen sind (leider) meist mit UV-Stop-Quarzglas gefertigt. Die sind für Fluoreszenz ungeeignet!
Da kommt zu wenig UV raus.
Äußerlich erkennbar sind solche Lampen am bläulichen Schimmer des Kolbens. Reines Quarzglas ist klar ohne jeden Farbstich. Die UV-Emission geht brauchbar bis etwa 320nm, darunter ist sie zu klein (Stefan-Boltzmann).
Wer also Fluo betreibt oder es später will, sollte sich Altbestände an Halogenlampen oder Dia-Lampen sichern. Neu gekaufte Lampen setzt man zu Beleuchtungszwecken ein und sperrt die alten sicher weg. Irgendwann gibts keine mehr (Dank EU).

Schönen Abend noch   -   Werner

Peter V.

Hallo!

Wo bekommt man denn noch Halogenlampen sicher ohne UV-Schutz?

Herzliche Grüße
Peter
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Nomarski

Zitat von: Peter V. in Mai 13, 2011, 23:06:49 NACHMITTAGS
Hallo!

Wo bekommt man denn noch Halogenlampen sicher ohne UV-Schutz?

Herzliche Grüße
Peter

Die Höhensonnen, die haufenweise auch auf den Flohmärkten angeboten werden, haben übrigens auch keinen UV-Schutz. Für den muß man nämlich selber sorgen, wenn man sich damit bestrahlen läßt.  ;D
Im Prinzip könnte man auch den Brenner davon in das Lampenhaus einbauen, aber oftmals sind diese Brenner mit einem Heizelement in Reihe geschaltet, die den Strom begrenzen und dabei auch noch als Zusatzheizung wirken.
Der Aufwand lohnt sich aber nicht, da es halt bessere Alternativen gibt, die ebenfalls zum Ziel führen.

VG
Bernd

CMB

#21
Moin in die Runde,

Am kommenden Freitag, den 20.5.2011, 18:00 Uhr trifft sich die Mikrogruppe in Hamburg zum Thema Fluoreszenzmikroskopie.

Nähere Informationen unter diesem
Link: http://www.mikrohamburg.de/Programm.html

Gäste sind -wie stets - herzlich willkommen.

Wegen der inhaltlichen Nähe poste ich diese Information hier und nicht unter Termine.

Freundliche Grüße
CMB

Peter V.

#22
Hallo!

Bei Verwendung eines Fliterblocks A ( BP 340 - 380 nm ) sehe ich - wenn ich ein Blatt Papier auf den OT lege - einen blauen Fleck, der noch noch deutlich kräftiger/leuchtender wird, wenn ich das mit einem Stück T-Shirt-Stoff mache. Nehme ich ein weißes Kunststofflineal, sieht man nichts.
Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich hierbei um die UV-Strahlung der 100W-Halogenlampe bzw. genau genommen die von den Chromphoren im Papier und im Stoff ( "Weißmacher" ) nach UV-Anregung emittierte Strahlung im Blaubereich handelt?

Ich habe mit diesem Filterblock auch einmal ein Bild aufgenommen.
Durch das Okluar ist praktisch nichts zu erkennen, nach Belichtung mit 8 Sekunden sieht man aber etwas....auch die Hotpixel  ;)

Ach ja, noch zwei Fragen::

1) Manche Fluzoreszenzmikroskope sind vorne mit einem orange/gelblichen Filter als Augenschutz ausgestattet, manche nicht. Ich gehe davon aus, dass er die UV-Strahlung eliminieren soll, die von Präparat reflktiert wird. Ist das so? Wieso sind nicht alle Flureszenzmikroskope damit ausgestattet?

2) Weiss jemand, wozu der hintere rechte Drehknopf am Ploemopak dient?



Herzliche Grüße
Peter
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Detlef Kramer

Lieber Peter,
ZitatManche Fluzoreszenzmikroskope sind vorne mit einem orange/gelblichen Filter als Augenschutz ausgestattet, manche nicht.

Bitte schön, was ist bei einem Mikroskop vorne? Falls Du die Okulare meinst: Bei (alten) Durchlicht-Fuoreszenz-Mikroskopen brauchte man ein Sperrfilter auf oder in den Okularen, nicht aber bei Epi-Fl.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Peter V.

#24
Liéber Detlef,

wie beim Menschen: Vorne ist da, wo die Augen sind!  ;)

Ich meine diese gelb-orange Filterplatte, hier ein Beispiel:

http://i00.i.aliimg.com/img/pb/099/472/287/287472099_453.jpg

Hezrliche Grüße
Peter
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reblaus

Hallo Peter -

Deine Annahme ist richtig - bei den Weißmachern handelt es sich um Stilbenverbindungen (Basisstruktur 2 aromatische Ringe, die über ein Ethylen verbunden sind:

Ph-CH=CH-Ph

Diese fluoreszieren im UV-Licht hellblau und haben eine hohe Affinität u.a. zu Cellulosefasern. Durch den UV-Anteil des Sonnenlichtes bzw. deiner Halogenlampe leuchtet also dein Oberhemd bzw. das weiße T-Shirt weißer als weiß. Beim Lineal ist das nicht nötig bzw. lässt sich der Kunststoff vermutlich auch schlecht mit Stilben färben.

Viele Grüße

Rolf