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Zeiss IM 35 zerlegt

Begonnen von Klaus Herrmann, Februar 18, 2011, 20:35:20 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo Zeiss-Kenner,

Umkehrmikroskope sind ja nicht so häufig. Nun bin ausgerechnet ich über eines gestolpert, das angeblich defekt sei. Und zwar kann der Grob-Fein-Trieb nicht hoch genug gefahren werden.

Also habe ich eine Zerlegeaktion gestartet - sowas ist ja schließlich eine Herausforderung. Um es kurz zu machen: es ist gar nicht defekt, da waren kurze Epiplane auf dem 6er-Revolver. Wenn man 45 mm Abgleichlänge nimmt ist alles Bestens! Aber ich habe dabei viel gelernt. Das ist Feinmechanik in schwerem Guss-Rahmen vom Feinsten. Etwas schwergängiges Fett, aber das ist kein Problem (war also doch nicht verkehrt es zu öffnen).

Aber ich bin auf ein Gewinde gestoßen, ohne zu verstehen wozu das gut ist. Es ist keine Schraube drin. Sicher M 6 also was stabiles.

Meine Frage: hat jemand eine Idee was da rein gehört? Oder fehlt da was?

An dem Werkzeug sieht man: Schwermaschinenbau  ;) 14er Schraubenschlüssel um die Grob-Triebknöpfe abzuschrauben! Für den Feintriebknopf benötigt man als Kontrastprogramm einen Inbus 1 mm für die Madenschraube!



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Ernst Hippe

HaLLO kLAUS,
wenn ich das richtige Loch in der Bodenplatte meine, dann wäre das eines für die Transportbefestigungsschraube im Holzkasten. Oder?
Gruß Ernst Hippe
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Nomarski

Hallo Klaus,

ZitatAn dem Werkzeug sieht man: Schwermaschinenbau   14er Schraubenschlüssel um die Grob-Triebknöpfe abzuschrauben! Für den Feintriebknopf benötigt man als Kontrastprogramm einen Inbus 1 mm für die Madenschraube!

Das kennt man aber schon von den kleinen Standards.

ZitatMeine Frage: hat jemand eine Idee was da rein gehört? Oder fehlt da was?

Eine passende M6-Schraube kannst du von mir bekommen, falls dich die offene Bohrung stört.
Vielleicht ist die auch bloß rausgefallen und liegt im Inneren. Schüttel mal das Mikroskop und horch, ob es irgenwo klappert.

reblaus

Hallo Klaus:

Ganz einfach!

Die Junior-Stative haben an der Bodenplatte eine M8-Buchse  um das Mikroskop am Arbeitstisch fest zu schrauben.

Hier ist die Diebstahlsicherung eben an der Seite und man kann eine Kette dort befestigen. Die Original-Abdeckplatte hatte ein rundes Loch mit Ankerklüse. Alternativ konnte man aber auch einen Deckel ohne Klüse dazu kaufen. Das ist der, den du abgeschraubt hast!

Gruß

Rolf


PS. Mein Laptop hat auch eine solche Öse

Klaus Herrmann

Hallo Ernst,

nein das ist nicht die Bodenplatte. Das 2. Bild ist das Detail vom ersten. Das Gewindeloch ist genau in der Mitte - nach oben versetzt sehr deutlich zu sehen.
Für dieses Mikrokop gab es nie eine Holzkiste. Es wiegt sicher 25-30 kg und um es mal eben zu schütteln lieber Bernd muss ich erst noch einen Teller Spätzle essen! ;D

Die Schraube wäre auch nicht zu überhören, wenn man es kippt.

Hat denn jemand eine "Reparaturanleitung"? Oder noch besser: wer hat eines und öffnet es mal schnell? Ich kann auch sagen, wie man vorgehen muss! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

#5
Hallo Rolf,

Du bist eine große Hilfe in meiner Not!  ;D :-*

Aber der Diebstahlschutz des Mikroskops ist eingebaut: es ist zu schwer für ne Alditasche! 8)

Noch eine ernsthafte Info: die dicke Stahlplatte in der das Gewinde sitzt ist über den Grobtrieb beweglich, sie hebt den Revolver.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Nomarski

ZitatNoch eine ernsthafte Info: die dicke Stahlplatte in der das Gewinde sitzt ist über den Grobtrieb beweglich, sie hebt den Revolver.
Wird sie über einen Hebel bewegt oder über eine Zahnstange, welche mit dem Grobtrieb verzahnt ist?
Und ist da noch eine Feder, die das Spiel wegdrückt?

Alfons Renz

Hallo Klaus,

Auch ich sehe bei meinem IM 35 nur ein leeres Gewinde, wenn ich den grauen Blindstopfen in der Abdeckplatte entferne. Möglicherweise lassen sich dort Zusatzgeräte anflanschen.

Herzliche Grüße,

Alfons

Nomarski

Das ist bestimmt ein geheimer Fotoausgang! 8)

beamish

#9
Lieber Klaus,

in dieser Gebrauchsanweisung:
http://www.zeiss.com/C1256F8500454979/0/5AE22BB2C7A73239C125701B00291F6E/$file/g41_125_im_35_icm_405.pdf

spricht alles für eine Transportsicherung... (fig. 2.9, 4.1)

Herzlich

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

wilfried48

#10
Hallo Klaus,

in meiner englischsprachigen Gebrauchsanweisung steht hierzu:

1.9 Removing transport locking:
Remove screw marked red (18.1) on right side of instrument and replace by gray plastic cap provided.
Prior to transport first turn the coarse drive into the position where the hole in the movable noisepiece carrier cinincides with bore (18.1) an reinsert locking screw


Das Abdeckblech müsste also auch ein entsprechendes Loch haben, das mit einer Plastikkappe verstopft ist.

An dem Abdeckblech von meinem IM35 fehlt dieses Loch allerdings.

Das IM35 ist ein richtiger Panzer, viel stabiler noch als das Universal. An dem T2 Adapter habe ich eine alte Spiegelreflex mit sattem Spiegelschlag adaptiert. Da kannst du die Testdiatomee Pleurosigma Angulatum
mit lautem Spiegelschlag ohne jede Verwacklung fotografieren.  ;D

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Klaus Herrmann

Danke Martin für die Gebrauchsanleitung!

Jetzt ist der Nebel gelichtet und ich werde es morgen wieder zusammenbauen.

Es ist tatsächlich die Transportsicherung; im Abdeckblech ist das Loch und die kleine Plastikkappe ist auch drauf!

#Bernd diese "Feder" ist eine Schneckenkurve in der ein Zapfen am Hebel geführt wird und dadurch die Bewegung des Revolvers umsetzt.

Ungewöhnliche Konstruktion, so was habe ich bis jetzt noch nie gesehen.

Einfach toll, solche sorgfältigen Beschreibungen!

Das Schöne ist: man kann damit richtige Auflichtfluoreszenz machen, weil die Filterblöcke vom IV FL rein passen.

Für ein defektes  ;D Instrument gar nicht so schlecht! :) :) :)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Nomarski

Hallo Klaus,

ich habe mir schon gedacht, daß es eine Transportsicherung ist, deswegen hatte ich auch danach gefragt, wie diese Hubeinheit mit dem Antrieb gekoppelt ist. Diese Hebel mit den Spitzen dran vertragen nämlich keine Stöße bei schweren lasten dran. ;)

Wenn die Schnecke also den Grobtrieb darstellt, arbeitet der Feintrieb also unabhängig.

Scheint aber trotzdem da alles ziemlich verbaut zu sein...

Klaus Herrmann

Kleiner Nachtrag noch:

# Ernst hatte mit seinem Hinweis tatsächlich recht. Allerdings ist das nicht die Sicherung für das ganze Instrument, wie sie in den Holzkästen von unten her gemacht wurde, sondern die Sicherung des Triebmechanismus.

# Wilfried, den T 2-Adapteranschluss habe ich auch gefunden, da werde ich mal die Oly E 520 dranschrauben mit der ich immer Spiegelschlagprobleme hatte. Ich bin auch überzeugt, dass da kein Ohr wackelt, wenn an dem schweren Gehäuse was befestigt wird.
Oben drauf ist ein großer Gleittisch - ein tolles Teil!

Es ist ja auf- und Durchlicht-fähig und die Umschaltung geht mit einem Hebelzug. Durch ein Spiegelhaus kann man eine HBO und eine Hal-Lampe für Auflicht parallel anbringen und die Durchlichtlampe unabhängig davon auch. Man kann einen ganzen Christbaum draus machen.

Vielen Dank an alle, die mit zielführenden Beiträgen geholfen haben!

Jetzt muss ich erst mal ausführlich spielen mit der Wundermaschine!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Nomarski

#14
ZitatDurch ein Spiegelhaus kann man eine HBO und eine Hal-Lampe für Auflicht parallel anbringen und die Durchlichtlampe unabhängig davon auch. Man kann einen ganzen Christbaum draus machen.

Hoffentlich brennst du dir nicht wieder Löcher in die Interferenzfilter bei so viel Licht... ;D

Zitatda werde ich mal die Oly E 520 dranschrauben mit der ich immer Spiegelschlagprobleme hatte. Ich bin auch überzeugt, dass da kein Ohr wackelt, wenn an dem schweren Gehäuse was befestigt wird.
Die Wechselspannung wird dabei jedenfalls nicht geglättet und es dürften bei kurzen Belichtungszeiten wieder die Streifen zu sehen sein.