DSLR-Ersatz für analoge Olympus OM

H.-J. Marschall · Dezember 29, 2008, 08:46:15 VORMITTAG

Hallo!
Ich habe mehrere inverse Mikroskope des Typs Olympus CK2 mit Fototubus für eine SLR Olympus OM2s im Zellkulturlabor stehen. Wegen der doch häufiger auftreten Frage "schnell 'mal aufnehmen" möchte ich daran eine DSLR verwenden.

Bisherige Recherchen, auch hier im Forum, und ohne brauchbare Hilfe von Olympus, haben den folgenden Ansatz ergeben:
Olympus E-510 oder E-520 mit OM-Adapter MF-1 sollte funktionieren, da diese Kameras auch mit alten OM-Objektiven
zu betreiben sind;
Steuerung der Kamera ist im LiveView - Modus mit der Software "Olympus Studio 1" auch über den PC möglich.

Hat jemand mit einer solchen Kombination oder der LiveView - Steuerung Erfahrung? Leider kenne ich niemanden, der sowas hat.
Mit nachträglichen herzlichen Weihnachtsgrüßen,
H.-J. Marschall

Christian Linkenheld · Dezember 29, 2008, 09:54:33 VORMITTAG

Hallo,

ich habe seit einigen Tagen eine E420 an meinem Stereomikroskop SZH von Olympus. Nach meinen kurzen Erfahrungen würde ich sagen, dass das sehr gut funktioniert. Die Kamera ist an einen speziellen OM-Fototubus für das SZH adaptiert. Wollte man mit der OM nicht den Bildkreis, sondern formatfüllend fotografieren musste man einen Telekonverter 2x einsetzen. Durch das wesentlich kleinere Format des Sensors passt das jetzt bereits ohne Konverter perfekt. Man braucht nur einen Objektiv-Adapter von OM zum E-System (wenn es nicht das sehr teure Original ist gibt es das für etwa 20€). Nach meinen bisherigen kurzen Experimenten funktioniert das LiveView - das ich in der Konstellation eigentlich nicht benötige - sehr gut. Mir ist aber nicht ganz klar, was sich bei eingeschaltetem LiveView in der Kamera noch an Mechanik bewegt. Anscheinend ist es so, dass das LiveView direkt über den Live Mos-Sensor erfolgt, aber beim Auslösen der Verschluss wieder geschlossen und geöffnet wird. Das bringt eine Menge Unruhe. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dies bei jeder Einstellung der Fall ist. Im Fall des CK2 - vermutlich mit nfk 2.5x-Projektiven - muss man natürlich die geringeren Abmessungen des Sensors berücksichtigen. Im Vergleich zu einer OM-Kamera bekommt nur etwa 1/4 der Fläche aus dem Präparat auf den Sensor. Für mein BH2-Mikroskop habe ich einen OM-Adapter für die Pentax istDS umgearbeitet. Durch das wohl fast identische Auflagemaß passt auch das perfekt. Man erhält hier im Vergleich zur Olympus aber einen etwas größeren Bildausschnitt. Für beide Adaptionen empfielt sich trotzdem dringend der Erwerb des nfk 1.67x. Das ist leider selten und sehr begehrt.

viele Grüße

Christian

H.-J. Marschall · Dezember 30, 2008, 10:58:58 VORMITTAG

Zitat von: Christian Linkenheld in Dezember 29, 2008, 09:54:33 VORMITTAG
Mir ist aber nicht ganz klar, was sich bei eingeschaltetem LiveView in der Kamera noch an Mechanik bewegt.

Im Fall des CK2 - vermutlich mit nfk 2.5x-Projektiven - muss man natürlich die geringeren Abmessungen des Sensors berücksichtigen. Im Vergleich zu einer OM-Kamera bekommt nur etwa 1/4 der Fläche aus dem Präparat auf den Sensor.

Hallo Christian!

Vielen Dank für die Info.
Ist der LV-Modus zum exakten Fokussieren geeignet? Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann man mit den Suchern der DSLRs den Schärfepunkt manuell kaum mehr exakt treffen. Die Erschütterungen sollten mit etwas Geduld am Zellkulturmikroskop nicht so viel ausmachen.

Bezüglich des Bildfeldes habe ich irgendwo 'mal den Vorschlag gelesen, einen Telekonverter zu verwenden. So ein 1,4x-Teil ist ja zumindest in der normalen Fotografie qualitativ durchaus gut. Was meinst Du dazu?

Viele Grüße,
Hans-Jürgen

Jan Kros · Dezember 30, 2008, 11:08:13 VORMITTAG

Hallo Hans-Jürgen

Eben eine kurze Email von mir.
Ich habe auch eine Olympus CK2 bekommen habe aber leider keine Unterlagen dabei.
Wenn sie welche haben können sie dann eine für mich kopieren.
Ich möchte auch gerne wissen wie man den Kondensor einstellt.

Herzlichen Dank im voraus für ihre Mühe
Jan Kros
Niederlande

bewie · Dezember 30, 2008, 18:30:19 NACHMITTAGS

Hallo Hans-Jürgen,

ich verwende seit einiger Zeit eine E-420 an einem Zeiss Axioskop 2plus. Auf dem üblichen T2-Anschluss für dieses Mikroskop sitzt der alte T2-Adapter für die OM (hatte ich früher auch!), darauf der Adapter OM auf FourThirds, dann die E-420. Funktioniert einwandfrei, einschließlich der TTL-Blitzsteuerung! Wenn es also einen funktionierenden OM-Anschluss gibt, sollte die Adaption der E-420 kein Problem sein.

Live-View habe ich noch nie benutzt, denn bei dieser Adaption liegt der Sensor genau in der Zwischenbildebene, das Kamerabild ist also scharf, wenn es auch im Binokular scharf ist. Die Einstellung über Live-View dürfte eher schlechter als besser sein. Der Bildausschnitt der Kamera ist zwar kleiner als der Bildausschnitt im Okular, aber daran gewöhnt man sich sehr schnell und stellt dann im Binokular ganz automatisch entsprechend ein.

Schöne Grüße
Bernd

Christian Linkenheld · Dezember 30, 2008, 18:48:22 NACHMITTAGS

Zitat von: Jan Kros in Dezember 30, 2008, 11:08:13 VORMITTAG
Ich habe auch eine Olympus CK2 bekommen habe aber leider keine Unterlagen dabei.
Wenn sie welche haben können sie dann eine für mich kopieren.

Hallo,

die Bedienungsanleitung zum CK2 habe ich hier gespeichert:
http://www.mikroskopie.de/olydocs/CK_2.pdf

viele Grüße

Christian

Christian Linkenheld · Dezember 30, 2008, 19:01:06 NACHMITTAGS

Zitat von: H.-J. Marschall in Dezember 30, 2008, 10:58:58 VORMITTAG
Ist der LV-Modus zum exakten Fokussieren geeignet? Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann man mit den Suchern der DSLRs den Schärfepunkt manuell kaum mehr exakt treffen. Die Erschütterungen sollten mit etwas Geduld am Zellkulturmikroskop nicht so viel ausmachen.

Bezüglich des Bildfeldes habe ich irgendwo 'mal den Vorschlag gelesen, einen Telekonverter zu verwenden. So ein 1,4x-Teil ist ja zumindest in der normalen Fotografie qualitativ durchaus gut. Was meinst Du dazu?

Hallo,

ob man mit dem LiveView exakt fokussieren kann hängt natürlich auch vom Präparat ab. Bei kontrastarmen Präparaten wird das sicher schwierig. Das "Problem" bei der E420/520 ist ja, dass der erfasste Präparatausschnitt wesentlich kleiner als beim KB-Format der OMs ist. Wenn man dann noch einen Telekonverter verwendet wird dieser Ausschnitt ja noch kleiner. Vielleicht kannst du ja einmal schreiben, wie du dir die Adaption der DSLR vorgestellt hast.

viele Grüße

Christian

Jan Kros · Dezember 31, 2008, 13:57:36 NACHMITTAGS

Hallo Christian

Herzlichen Dank für das speichern von diesen Bedienungsanleitung
Jan Kros

H.-J. Marschall · Januar 05, 2009, 08:36:41 VORMITTAG

Zitat von: Christian Linkenheld in Dezember 30, 2008, 19:01:06 NACHMITTAGS
Wenn man dann noch einen Telekonverter verwendet wird dieser Ausschnitt ja noch kleiner. Vielleicht kannst du ja einmal schreiben, wie du dir die Adaption der DSLR vorgestellt hast.

Hallo, Christian!

Erst einmal allen Mitlesern die besten Wünsche der Saison und Dir vielen Dank für die Info. Das mit dem Konverter war natürlich Unsinn meinerseits, da ich einfach meine 40-jährige Praxis aus der Spiegelreflexphotographie ignoriert und die Wirkung verwechselt habe!!

!!

Ich werde jetzt als erste Tat in diesem Jahr die Anschaffung der E-520 mit Adapter in Gang setzen und dann (falls nicht zu viel Zeit bis zum Eingang der Kamera vergeht) meine Erfahrungen kurz schildern.

Ich habe hier noch eine Reihe unterschiedlichster Leitz-Mikroskope aus den 80er und 90ern, teilweise mit Fototubus, stehen. Obwohl weniger wichtig wäre es natürlich klasse, wenn man die Kamera dann auch damit verwenden könnte. Hier besteht das Problem darin, daß ich nur die alte extrem umständliche Leitz-Originalkamera mit Meß- und Steuerkasten habe, die kein Projektiv im Tubus erfordert. Gibt es da jemanden, der einen passenden Fotoadapter herstellen oder liefern kann? Ein Selbstbau ist hier kaum möglich.

Viele Grüße,
Hans-Jürgen

Detlef Kramer · Januar 05, 2009, 20:55:46 NACHMITTAGS

Hallo Hans-Jürgen,

setz Dich doch einmal mit mir in Verbindung, am liebsten über meine offene email-Adresse. Das Problem interessiert mich!

Herzliche Grüße

Detlef

H.-J. Marschall · März 04, 2009, 10:36:00 VORMITTAG

Hallo!

Hier ein kurzer Fortschrittsbericht zur Adaptation der Olympus E-520 an den OM-Fotoaufsatz:
Unerwartet ist die Kamera bereits jetzt schon eingetroffen. Erste Versuche mit dem OM-Adapter und automatischer Belichtung verliefen sehr erfolgreich, besonders wenn der Messpunkt gut gesetzt wird.
Problematisch ist eigentlich nur die Fokussierung, da die so genannte "Mattscheibe" des Suchers diesen Namen eigentlich nicht verdient. Den genauen Fokuspunkt zu finden ist auch nach bester Dioptrieneinstellung fast Glückssache. Da hoffe ich auf die Möglichkeit zum "liveview" mit seiner Möglichkeit, den Ausschnitt zu vergrößern. Dafür fehlt mir allerdings noch der Rechner.
Den passenden Fernauslöser habe ich noch nicht, wobei dieses Problem allerdings sehr einfach durch die frei einstellbare Auslöseverzögerung an der Kamera auszugleichen ist.

Das Olympus-Projektiv meines Mikroskops scheint allerdings nicht besonders gut zu sein, da jetzt bei den digitalen Aufnahmen doch eine deutliche chromatische Aberration auftritt, die ich früher so nicht gesehen habe. Falls mir da jemand eine bessere Alternative anraten kann, wäre ich dankbar.

Sehr interessant fand ich noch, daß ich die Möglichkeit habe, den ganzen Olympus-Fotoaufsatz einfach auf den Fototubus meines alten Leitz Orthoplan aufzusetzen! Die Bilder werden einwandfrei, auch wenn sich die Fokusebenen von Binokular und Kamera deutlich unterscheiden. Doch da hilft einfaches Nachfokussieren, was bei nicht allzu häufiger Verwendung durchaus erträglich ist.

Das war's erst einmal,
viele Grüße aus der Lüneburger Heide,
Hans-Jürgen

Rene · März 04, 2009, 12:05:23 NACHMITTAGS

Hallo Hans-Jurgen,

My collegue is using his Canon 10D on our Oly inverteds via a 10Euro adapter ring, this does not influence the parfocality of the photoport in any way. We are eagerly awaiting the coming of the affordable full-frame Canon 5D with live-view.

I only want to mention that Canon is an option as well for the OM-mount.

Best wishes, Rene.