Erstlingswerk - Closterium moniliferum

Begonnen von Ingo Wakop, März 19, 2011, 01:40:11 VORMITTAG

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Ingo Wakop

Hallo liebe Mikrofotografen,
ich möchte heute einmal mein erstes Mikrofoto zu Diskussion stellen und bitte um Kritik und Verbesserungsvorschläge.
Das Objekt, sicherlich nichts besonderes und seltenes, habe ich aus einer 2 Monate alten Probe aus meinem Gartenteich.
Es handelt sich hierbei vermutlich um eine Closterium moniliferum (Bogen-Spindelalge), eine Algengattung aus der Gruppe der Zieralgen.


Bild unbearbeitet, Fokus auf Endvakuole


Bearbeitet

Die Aufnahme ist mit einer Canon EOS 450D durch das CPL W10 Okular (Brille), freischwebend mit der Hilfe eines normale Statives
und durch einen einfachen Zeiss 40/65 Achromaten am Standard 14 entstanden.
Die EOS hatte das einfache Kit Zoomobjektiv drauf, Brennweite bei der Aufnahme 37mm, Blende 5,6 und Belichtungszeit 1/15 sec.,
Weißabgleich automatisch.
Als Beleuchtung kam ein noch nicht ganz fertiger und daher suboptimaler, noch nicht richtig köhlerbarer LED Umbau (CREE aus der Bastelkiste) zum Einsatz.

Die Aufnahme ist aus 11 Einzelbilder mithilfe von PICOLAY gestackt und mit Photoshop freigestellt, etwas farbkorrigiert und auf einen anderen Hintergrund verfrachtet worden.
vorzugsweise per "DU"
Vorstellung

walkingbass


Ich finde die Abbildung der Alge technisch sehr gelungen, insbesondere wenn ich höre, wie diese entstanden ist. Die Bearbeitung ist dezent und unterstützt den Informationsgehalt. Gratulation

Stefan

rekuwi

Lieber Ingo,

möchte mich meinem Vorredner anschließen. Nur weiter so!

Liebe Grüße
Regi

Bernd

Hallo Ingo,

ich stacke selbst auch gerne. Gerade deshalb einige Anmerkungen. Im Vergleich zu deinem ersten Foto, das von der Schärfe her ja eigentlich recht gut ist, hat das Stacken meiner Meinung nach zu einer deutlichen Verschlechterung des Bildes geführt. Im ersten Foto ist z.B. der Zellkern deutlich sichtbar, im gestackten Bild dagegen gar nicht mehr. Auch die Kristalle sind im ersten Bild in der unteren Vakuole recht scharf abgebildet. Auf Grund ihrer ständigen Bewegung verschmieren sie im Stack zu einer undeutlichen Masse - ganz typisch für Closterium-Stacks. Eine wirkliche Verbesserung der Schärfe(ntiefe), das eigentliche Ziel des Stackens, kann ich nirgends erkennen. Ich würde das erste Bild nehmen, ggf. leichte Korrekturen machen und einen möglichst sauberen Hintergund erzeugen. Das resultierende Einzelbild wird deutlich besser sein als als das gestackte Bild.

Viele Grüße
Bernd

Nomarski

#4
Hallo Ingo,

das Kit-Zoom-Objektiv ist wegen deiner tiefen Eintrittspupille nicht das ideale Objektiv für die Adaption ans Mikroskop. Aber wenn du nichts anderes und besseres hast, mußt du das eben erstmal so nehmen.

Mit der Zentrierung des Objektives zum Okular hat es anscheinend auch noch nicht so richtig geklappt, man sieht es an der Vignettierung mit dem blauen Farbsaum, die normalerweise auch den Sehfeldrand abdeckt, der aber noch in der oberen Hälfte zu sehen ist. Vielleicht liegt sogar eine leichte Verkippung vor, deinen genauen Aufbau kenne ich nun nicht.

Abblenden steigert zwar die Tiefenschärfe, aber mindert auch die Auflösung, daher nicht mehr als 1/3. Außerdem werden andere Verunreinigungen im Strahlengang dadurch schnell sichtbar. Daher nehme ich gerne die schiefe Beleuchtung, welche die Strahlen der niedrigen Ordnung ausblendet und die der höheren noch durchläßt.

Viele Grüße
Bernd

Ingo Wakop

Vielen Dank für die guten Ratschläge, die ich bei meinen nächsten Bildern berücksichtigen werde.
Das Stacken bei bewegten Objektdetails keine so gute Idee ist hätte ich mir ja auch vorher denken können.
Was mir besonders auffällt ist das der doch scharf abgegrenzte dünne Rand beim Stacken  dick und unscharf wird.
Ist das generell so oder kann man da mit verändern der Parameter bei Picolay noch was rausholen?
vorzugsweise per "DU"
Vorstellung