Weißes Zeiss-Winkel Mikroskop.

Begonnen von rhamvossen, April 09, 2011, 11:50:31 VORMITTAG

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rhamvossen

Hallo,

Ich habe ein etwas ungewöhnliches Zeiss-Winkel GFL Stativ bekommen. Es ist weiß, habe ich noch nie gesehen, und das war auch der Grund das ich es kaufen wollte ;). Es hat keinen Kreuztisch aber ein Objektführer. Der Monotubus kan man nicht so einfach entfernen wie bei Standard oder Junior, hier sind zwei schrauben die raus gedreht werden mussen.








Der Kondensor ist auch anders, der Hebel für die 0.9 Frontlinze befindet sich an der der Hinterseite:





Kann jemand etwas mehr sagen über dieses Stativ? Ich frage mich ab, wann Zeiss-Winkel diesen Modellen produciert hat. Beste Grüsse,

Rolf


Nomarski

Hallo Rolf,

ZitatDer Monotubus kan man nicht so einfach entfernen wie bei Standard oder Junior, hier sind zwei schrauben die raus gedreht werden mussen.
Dann werden die beiden Stützschrauben zu weit reingedreht sein, daß dieses erforderlich ist. Normalerweise reicht das Lösen der Klemmschraube, um den Tubus abnehmen zu können.

ZitatDer Kondensor ist auch anders, der Hebel für die 0.9 Frontlinze befindet sich an der der Hinterseite:
Hat es anfangs so gegeben, auch als Pumpenschwengel geformt. Dieser Kondensor passt jedenfalls nicht an die grauen Standards, weil im Träger die Aussparung dafür fehlt.

Ist die Lackierung wirklich original oder ist da noch der schwarze Lack darunter? Das scheint nicht das lichtgrau der späteren Standards zu sein, sondern so ein Cremfarbenton. Einen passenden Bino dafür zu finden dürfte schwer werden.. ;D

Viele Grüße
Bernd

Herbert Dietrich

Hallo Rolf,

das Problem mit dem nichtabnehmbaren Tubus hatte ich auch mal an einem Zeiss Standard 14.
Auf Bild 2 sieht mann auf der linken Seite in der Höhe des Tubus eine Rändelschraube, wenn die aufgedreht ist,
sollte sich der Arretierstift innen bewegen (tut er wahrscheinlich nicht) mit Kriechöl oder Benzin versuchen ihn
wieder gangbar zu machen.
Ich vermute wie Bernd, dass das Gerät weiß umgespritzt wurde. Der Kondensor ist typisch für die alten
Zeiss Winkel GFL.
Gebaut wurden diese Stative meines Wissen ab 1949 entwickelt von  Dr. Kurt Michel, ab 1955 nicht mehr Zeiss Winkel
sonder nur noch Carl Zeiss.

Gruß
Herbert

reblaus

Hallo Rolf -

Es ist oft schwer, den festgegangenen Federbolzen nach Abnehmen der Rändelkappe allein von außen wieder frei zu bekommen.

Falls du also die Stützschrauben herausdrehen musst, um den Tubus abzumachen und den Bolzen auch von Innen mit Kriechöl zu behandeln:

Diese sind durch sehr kurze Madenschrauben abgedeckt. Erst wenn diese rausgeschraubt sind kannst du die darunter liegenden Stützschrauben rausdrehen.

Viel Erfolg

Rolf

rhamvossen

Hallo,

Die Schraube ist keine Federbolz, hier ist ein Foto:



ZitatIst die Lackierung wirklich original oder ist da noch der schwarze Lack darunter?


Es sieht so aus das die weisse Farbe original ist, ich sehe keinen Spur von schwarzen Lack. Es gibt einige Lackschaden (zu sehen auf das ersten Bild) und da kan man die Messing Farbe sehen. Wenn es umgespritzt wurde, wie soll man das machen mit das Aufschrift? Grüsse,

Rolf

Nomarski

Hallo Rolf,

ZitatDie Schraube ist keine Federbolz, hier ist ein Foto:

Das ist jedenfalls original Zeiss-Winkel. Die hatten damals noch nicht die Klemmschraube mit dem Federbolzen.
Aber trotzdem werden die anderen Stützschrauben etwas rausgedreht werden müssen, damit man den Tubus durch Lösen dieser gezeigten Klemmschraube abnehmen kann.

Gruß
Bernd

Herbert Dietrich

Hallo Rolf

Zur Klemmschraube,
seltsam, mein schwarzes GFL von Zeiss Winkel mit der Nr. 98977 hat bereits einen
Federbolzen. Wenn der Tubus trotz entfernen dieser abgebildeten Rändelschraube
nicht oder schwer abgeht, so mußt Du die beiden seitlichen Schrauben etwas zurückdrehen
Achtung doppelte Schrauben: erste zur Sicherung (ganz herausdrehen) dann die eigentliche
Stellschraube etwas zurückdrehen. Das kann aber bei Deinem Mikroskop anders sein, dass nur
eine Schraube vorhanden.
Übrigens bei meinem GFL passen auch die Binos einwandfrei drauf.

Gruß
Herbert

A. Büschlen

Liebe Zeiss-Liebhaber,

ich hatte ebenfalls ein GFL von Zeiss-Winkel mit der oben gezeigten Farbe incl. Binokular-Tubus. Nach meinen Erkenntnissen war dies eine orig. Lackierung. Leider hatte das Stativ grobe Farbschäden.

Gruss Arnold Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Hugo Halfmann

#8
Guten Abend allerseits,

hatten wir das Thema der cremefarben lackierten GFLs nicht schon einmal ?

Ich meine mich erinnern zu können, daß seinerzeit jemand schrieb, dies seien Kursmikroskope aus Krankenhausschulen o.ä. gewesen.

Die Suchfunktion lieferte mir leider kein brauchbares Ergebnis :-[

Nachtrag: hier war´s : http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=160.msg42879#msg42879 ; im Gegensatz dazu hat das oben gezeigte Mikroskop Grob- und Feintrieb.

Vielleicht kann Thomas / TPL das Rätsel lösen ;D
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Nomarski

Ob diese Goldperle als Stellknopf für die Kondensoriris auch original ist?  ???

rhamvossen

Hallo Bernd,

ZitatOb diese Goldperle als Stellknopf für die Kondensoriris auch original ist?

Weis ich auch nicht. Was ich aber weis ist das so eine kurze Hebel eine richtige Fummelerei ist  >:( Wer das ausgedacht hat........ Grüsse,

Rolf

Nomarski

Hallo Rolf,

und da fällt mir noch dieser verchromte gerändelte Ring auf zwischen Kondensor und dem Filterhalter.
Wofür ist denn dieser?

Oder hat der so ein komisches Bajonett, damit man den Filterhalter abnehmen kann, um den Kondensor in den Träger einbauen zu können? Später waren jedenfalls die Filterhalter immer an den Kondensorträgern befestigt.

Viele Grüße
Bernd

Florian Stellmacher

#12
Hallo Rolf,

die Kugel war z.B. bei Vorkriegs-Leitz-Mikroskopen obligatorisch. Das liegt wohl daran, dass, wenn man den Stativrücken zum Benutzer dreht - wie es früher bei den Hufeisenstativen notwendig war - die Kugel auf der gegenüberliegenden Stativseite liegt; da braucht man nur den Finger darauf zu legen und kann auf diese Weise sehr gut damit arbeiten, vor allem dann, wenn die Blende sauber schließt. Wenn man das Stativ aber - wie heue üblich - umdreht und den Tisch zum Beobachter wendet, muss man in der Tat die Kugel mit den Fingernägeln anfassen und die Blende einstellen. Die Zeiten ändern sich...

Beste Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

rhamvossen

Hallo Bernd,

ZitatOder hat der so ein komisches Bajonett, damit man den Filterhalter abnehmen kann, um den Kondensor in den Träger einbauen zu können?

So ist es und es sieht so aus:



Beste Grüsse,

Rolf

Nomarski

Hallo Rolf und vielen Dank für das zusätzliche Foto.

So lösen sich die Rätsel auf. Ich hatte mich bei manchen alten Zeiss-Winkel-Kondensoren schon gewundert gehabt, weswegen die Öffnung an der unteren Schwalbe so merkwürdig aussieht.

Scheint jedenfalls ein seltenes Stück zu sein, das man nicht so häufig antrifft.


Von Zeiss-Winkel habe ich dieses Exemplar ohne Feintrieb und ohne Kondensortrieb für Steck-Kondensoren.
Das habe ich auch sonst nie wieder so angetroffen.

Viele Grüße
Bernd