Nochmals Steinzellen - diesmal in Heidelbeeren *

Begonnen von Gilbert Reibnegger, März 30, 2011, 20:42:47 NACHMITTAGS

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Gilbert Reibnegger

Hallo!

Ich habe mich noch ein wenig mit Steinzellen beschäftigt - diesmal mit solchen aus Kulturheidelbeeren, die auch in dieser Jahreszeit erhältlich sind.

Die Steinzellennester sind merklich größer als in Birnenmaterial; sie bleiben gerne zwischen den Zähnen hängen und sind wegen ihrer Größe im Durchlicht nicht wirklich gut fotografierbar (10x Objektiv):


(Stack aus 16 Einzelbildern)

Im zerzupften Fruchtfleisch finde ich zahlreiche isodiametrische Steinzellen ebenso wie (Danke,Mila, für den Hinweis!) sklerenchymatische Fasern und hin und wieder Kriställchen (10x Objektiv):


(Stack aus 15 Einzelbildern)

In polarisiertem Licht sind alle diese Elemente natürlich "leuchtend" anzusehen:


(Stack aus 9 Einzelbildern)

Hier die Kriställchen bei stärkerer Vergrößerung (40x Objektiv):


(Stack aus 7 Einzelbildern)

Ganz selten finde ich auch Zellen, die aussehen wie Schließzellen (40x Objektiv):


(Stack aus 10 Einzelbildern)

Diese Zellen sieht man bei gekreuzten Polfiltern praktisch nicht:


(Stack aus 9 Einzelbildern)

Was könnten diese Zellen darstellen? Für einen Rat bin ich dankbar!

Beste Grüße

Gilbert



Fahrenheit

Lieber Gilbert,

danke für den interessanten Beitrag - auf die Idee, mich mikroskopisch an der Heidelbeere zu versuchen, wäre ich so erst mal nicht gekommen.

Zum "Zerlegen" der Steinzellennester eignet sich ggf. auch eine Mazeration mit Klorix (1:4 mit Wasser verdünnter Haushaltsreiniger). Der räumt dann ggf. auch noch etwas mit der Farbe auf. Ich werde das beim nächsten Schälchen Beeren auch mal ausprobieren.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Fahrenheit

#2
Lieber Gilbert, liebe Pflanzenfreunde,

die Heidelbeere ist wirklich ein lohnendes Objekt. In den letzten Tagen habe ich ebenfalls Quetschpräparate von den Früchten der Kulturheidelbeere (Vaccinium myrtillus) erstellt und um die Anatomie der Beere zu erschließen, auch auf die Schnelle einmal einen "Dickschnitt" gemacht.

Eine Bearbeitung der Proben mit Klorix, wie von mir oben vorgeschlagen, führt zu nichts und ist auch völlig unnötig. Die "Steinzellennester" lassen sich auch nicht zerlegen, da sie nicht lose zusammen hängen, sondern eine fest verwachsene Struktur bilden. Soweit ich das sehe, handelt es sich dabei um die nicht voll ausgebildeten Samen der Kulturheidelbeere.

Anbei drei meiner Bilder als kleine Ergänzung von Gilberts schönem Beitrag - wer mehr sehen möchte, wird hier fündig.

Herzliche Grüße
Jörg

Bild 1: der Dickschnitt auf dem Objektträger, Markoaufnahme mit der Canon PS S3IS


Bild 2: eine Steinzelle vor geputztem Hintergrund, Vergrößerung 200x, Stapel aus 10 Bildern


Bild 3: eine Samenanlage, Vergrößerung 50x, Stapel aus 18 Bildern. Der Samen ist etwa 1,2 mm lang.

Auch hier ist der Hintergrund geputzt und die Aufnahme ist mit polarisiertem Licht erfolgt. Daher rührt auch die blasse Hintergrundfärbung, die auf einen Fehler meiner Kamera (PS A520) zurück zu führen ist.
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Gilbert Reibnegger

Lieber Jörg,

danke für Deinen schönen Beitrag. Besonders die "geputzte" Steinzelle ist ganz toll!

Beste Grüße

Gilbert

Fahrenheit

Lieber Gilbert,

schön, dass Dir meine Bilder gefallen und danke für Dein Lob!

Hast Du den Link "wird hier fündig" entdeckt? Ich wollte Deinen Beitrag nicht mit meinen Bildern fluten und habe daher auf unsere Webseite verlinkt - da gibt es noch einige weitere Aufnahmen zu entdecken.

Herzliche Grüße
Jörg
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Gilbert Reibnegger

Lieber Jörg,

der Beitrag ist wirklich sehr schön und übersichtlich! Danke für den Hinweis. Für mich als Laien ist die klare Bezeichnung und Erklärung, gerade auch in Hinblick auf das Übersichtsbild, sehr hilfreich.

Beste Grüße

Gilbert

Fahrenheit

Lieber Gilbert,

abermals vielen Dank!

Herzliche Grüße
Jörg
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