Fluoreszenzmikroskopie - erste Erfolge

Begonnen von Peter Reil, April 23, 2011, 22:03:44 NACHMITTAGS

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Peter Reil

Liebe Forumsfreunde,

angeregt durch die Beiträge von Peter Höbel und Klaus Herrmann habe ich (aus reiner Neugierde...) für mein Olympus BH2 eine Fluoreszenzeinrichtung erstanden. An dieser Stelle vielen Dank an einige Forumsteilnehmer für ihre Mithilfe!
Anstelle der Quecksilberdampflampe habe ich eine 3 Watt Luxeon LED in das Lampengehäuse eingebaut.


Kiefernnadel gefärbt mit Etzold's in grün-rot-Fluoreszenz

Auch wenn die Bildqualität noch zu wünschen übrig lässt, freue ich mich über die ersten Erfolge.

Freundliche Grüße
Peter Reil

PS: Das Abschleifen der LED-Linse hat bei kleinen Vergrößerungen (40-fach) deutliche Verbesserungen bezüglich der Ausleuchtung gebracht.
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Holger Adelmann

Glückwunsch, Peter, da bist Du auf dem richtigen Weg.

Herzliche Grüsse
Holger

peter-h

Wunderbar, dass wieder ein Fluoreszenzler dazu gekommen ist.
Es freut mich auch, dass Klaus und ich dazu Anregungen geben konnten und so einen kleinen Anstoß geben haben.
Da sehen wir in Zukunft sicher noch viele gute Fluo-Bilder  ;)

Noch schöne Ostergrüße
Peter Höbel

Rawfoto

Hallo Peter

Gratulation, so wie es aussieht hast Du schon ein Lampengehause bekommen :-)

Was mich interessieren wuerde, was hast Du den fuer einen UV-Einsatz im Einsatz. Den Standard B & 0 oder einen der drei anderen?

Schoenen Abend

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter Reil

Hallo Gerhard,

als Filter war im Einsatz der U & G Filterblock, vorgeschaltet war ein Grünfilter. (Den B & O habe ich aber auch.)
Momentan bin ich in einer Experimentierphase. Es ist einfach faszinierend, was "da alles passiert".



Das war in einer anderen Filterkombination. Welche, weiß ich - zugegebenermaßen - nicht mehr. Das Bild war sehr lichtschwach und konnte nur mit Hilfe der Kamera ordentlich sichtbar gemacht werden.

Ein bisschen enttäuscht bin ich, weil die Fluoreszenz so lichtschwach ist.

Vom Umstieg auf eine Seoul P7 LED mit 10,2 W Leistung erhoffe ich mir mehr. Mal sehen....

Vielleicht hat ja schon jemand Erfahrung damit?

Freundliche Grüße
Peter Reil

@ Peter Höbel: Ohne deine und Klaus' Anregungen wäre ich nie auf die Idee mit der Fluoreszenz gekommen, wozu auch ....
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Guy Marson

Hallo Peter,

Warum erwägst Du keine Nichia NCSU033A einzubauen? Die macht >250mW bei c. 370nm und einige Filter kann man sich da wohl auch ersparen.
Einen angeregten Ostermontag wünsche ich,
Guy

Nomarski

Hallo Peter,

ZitatAnstelle der Quecksilberdampflampe habe ich eine 3 Watt Luxeon LED in das Lampengehäuse eingebaut.

Bei guten Filtern mit hoher Transmission kommt man sogar schon mit einem Watt aus. Ich hatte mir derzeit zwei Lampenhäuser mit 1W LEDs für Blau-Anregung bei 455nm und Grünanregung bei 530nm zurechtgemacht.
Inzwischen gibt es leistungsstärkere LEDs zum gleichen Preis. ;)

Viele Grüße
Bernd

Peter Reil

Hallo,

danke für die Tipps!

An die UV-LEDs traue ich mich noch nicht so recht. Ich habe zu wenig Kenntnis, um vorherzusagen, wie augenschädlich das sein kann. (Da gibt es gewisse Erfahrungen, die ich nicht selbst machen möchte....!) Das "zerschossene" Diatomeenpräparat von Herrn Höbel hat sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt.

Wahrscheinlich kann man mit einem entsprechenden zusätzlichen UV-Sperrfilter im Ausgang die Gefahren komplett "abschalten"?

Wie gesagt, ich bin ganz am Anfang in der Experimentierphase.

Freundliche Grüße
Peter Reil
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Nomarski

Hallo,

wenn man Fluoreszenz mit UV-Anregung machen will, braucht man auch einen Sperrfilter, der zum einen die UV-Strahlung nicht passieren lassen darf und somit das Auge auch vor der UV-Strahlung schützt. Dieser Filter wird allerdings im Strahlengang hinter dem Objekt angeordnet, so daß er eben das Objekt nicht vor der UV-Strahlung schützt. Würde man ihn vor dem Objekt anordnen, dann wäre die Sache auch witzlos.
Außerdem sollte man die Art der Anregung den vorhandenen Filtersätzen anpassen.
Was nützt eine UV-LED, die bei 365nm emittiert, wenn der Erregerfilter den Durchlassbereich von beispielsweise 450-490nm hat.
In dem Fall wäre der Einsatz einer blauen LED bei 460nm sinnvoller.

Viele Grüße
Bernd

Guy Marson

#9
Hallo Peter,

Ja, also diese Bedenken kann ich gut verstehen. Seinerzeit war ich auch sehr skeptisch und hab daher das Mikroskop an der ich eine Nichia  UV-LED betreibe (ein Olympus CH-2)  zerlegt und an jeder Stelle des Strahlenganges nach UV-Strahlung Ausschau gehalten. Das geht relativ einfach mit fluoreszierendem Plastik. Das Resultat: Ein 3,2er (Leitz-Objektiv) und ein 10er von Zeiss lassen noch UV-Anteile passieren. Das 40er und das 100er Öl schon nicht mehr. Und danach kommen noch ein Zeichentubus, Prismen und Okulare. Am Ausgang der Okulare war (ist!) kein UV-Anteil mehr - in keiner optischen Kombination. Somit fiel es mir leicht, ein gewisses Restrisiko in Kauf zu nehmen. Amsel, Drossel, Fink und Star, graue und grüne .. Nachtigall, ick hör dir trapsen..

Eine Warnung für ganz Vorsichtige sei hier aber nochmal vom Stapel gelassen: UV-Sperrfilter des Fotohandels funktionieren nur sehr selten (!!).  Wirksame UV-Blocker sind aber banale Gelb- oder Grünfilter, direkt vor den Augen, nicht hinter der LED - wie auch Bernd schon schrieb..

Einen farbenreichen aber UV-losen Durchblick wünsche ich,

Guy

PS: In der Mykologie ist Eigenfluoreszens sehr häufig und meist völlig unbeachtet. Es gibt noch viel zu tun/zu beschreiben..

reblaus

Hallo -

nachdem ich auch einige Erfahrung mit der Nichia UV-LED habe hier noch etwas Senf dazu.

Vor dem was aus dem Okular hinter einem Gelbfilter noch herauskommt habe ich auch keinerlei Bedenken - aber:

Im Gegensatz zu einer brennenden HBO-Lampe sieht man hier keinerlei indirektes Licht. Nun muss man die LEDs aber öfter wechseln, weil man nicht die reiche Auswahl der Hg-Linien zur Verfügung hat.

So ist es mir denn passiert, dass ich - in der Annahme sie sei aus - die voll angeschaltete UV-LED hinten herausgezogen habe um eine andere einzustöpseln. Dass sie angeschaltet war, habe ich bei direktem Blick dann bemerkt weil diese LED auch im sichtbaren blauen Bereich noch etwas leuchtet. Der kurze Blick hat zwar keine Augenschäden verursacht war aber eine ernste Warnung!

Nun sind bei Zeissens viele der kleineren Leuchten mit reichlich Spalten und Schlitzen versehen, durch die man mal einen direkten Blick auf die Lampen erhaschen kann. Das hat früher wenig gestört, weil man da keine HBO reinstecken - wohl aber huetzutage eine LED!

Generell scheint mir aber, dass die durch UV angeregte Fluoreszenz im Vergleich zur Blau angeregten für reine Hobby-Anwendungen kaum Vorteile bringt, wenn man nicht ganz gezielt nach bestimmten Substanzen (z.B Stilbenen) sucht. Zumindest lohnt sich zunächst die Anschaffung der noch sehr teuren LED kaum.

Viel Vergnügen beim Fluoreszieren!

Rolf



peter-h

Ein Wort sagt mehr als tausen Bilder ..... oder so  ;D

und so möchte ich doch einfach an einem kleinen Beispiel (ganz sicher total unbrauchbar) zeigen was die verschiedenen Anregungen bei einem botanischen Präparat mit Wackerfärbung W-3A zaubern.


Maiglöckchen Wurzelstock , visuell


Grünanregung mit Zeiss Filtersatz BP 546 - FT 580 - LP 590


Blauanregung mit Zeiss Filtersatz 450 bis 490 - FT 510 - LP 520


UV-Anregung mit Nichia LED @ 365nm , Farbteiler Eigenbau

Nun darf heftig gestritten werden, wie unsinnig und/oder schlecht solche Beispiele sind. Und/oder wie unbrachbar bei einer Wackerfärbung ein solcher Vergleich ist. Ich freue mich also auf eine richtige und ordentliche Gegenüberstellung  ;D

Noch als Zusatz, Licht hatte ich immer reichlich, die kleine DFK72 ist recht genügsam. Für Blauanregung war eine 3 Watt LED royalblue im Einsatz. Für Grün eine weiße 3Watt LED, und die Nichia wurde ohne zusätzliche Filter nur über den Farbteiler (aus der Astronomie) eingesetzt.

Bewerten möchte ich diese Ergebnisse nicht.
Viel Spass
Peter


Peter Reil

#12
Hallo an alle,

nochmals danke für die vielen wertvollen Hinweise!

ZitatIn der Mykologie ist Eigenfluoreszens sehr häufig und meist völlig unbeachtet. Es gibt noch viel zu tun/zu beschreiben..

Genau das ist mein Hintergedanke.

Freundliche Grüße
Peter

PS: Nachdem ich gestern noch meine Luxeon in die ewigen Jagdgründe geschickt hatte - 30 Volt ohne Strombegrenzung sowie Verpolung mochte sie nicht so sehr - wird jetzt mal fleißig anderweitig probiert werden müssen.
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Detlef Kramer

Lieber Peter,

bewerten möchte ich auch nichts, sondern nur eine kleine Korrektur anbringen: es handelt sich bei dem Objekt um den unterirdischen Spross (ein Rhizom) des Maiglöckchens und die Leitbündel sind perixylematisch/geschlossen.

Bei so schönen Fotos sollte man wissen, um was es sich handelt.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

Lieber Detlef,

danke für die Korrektur. Da das Präparat leider nicht von mir, sondern erstanden ist, habe ich vom Schriftfeld ohne weitere Überlegung den Text übernommen.  Dumm gelaufen.


Aber schön, dass die Fachleute aufpassen  :)

Bis in 4 Wochen , herzliche Grüße
Peter