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Mylonit

Begonnen von moräne, April 29, 2011, 16:46:38 NACHMITTAGS

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moräne

Hallo Gesteinsfans
Bei mir häufen sich jetzt wieder Zeichnungen, welche ich in nächster Zeit hier zeigen werde
Ich halte diesen Dünnschliff für einen Mylonit,
meine das das Gestein aus Quarz, Cordierit, Glimmer( Biotit ) und einem Mineral mit einer deutlichen Spaltbarkeit - eventuell umgewandelter Disthen besteht



Der große Kristall mit den gelben Kreisen (Einschlüssen von Quarz?) und den umrahmten gelben Zungen, welche sich vom Rand nach innen richten (Zwillingslammellen. unter dem Mikrokop sehr fein - aber zu fein um genau gezeichnet zu werden )
könnte ein Cordierit sein.
Das ganze Gestein besteht zum größten Teil daraus
Es ist für mich schwierig ihn von Feldspazt abzugrenzen,
habe eigentlich als Indiz genommen, das sich beim Cordierit eine Randfläche zu einer Verzwilligungsfläche im  60 Grad Winkel befindet.Einen annähernden Winkel glaube ich hier vorzufinden, zudem bei schrägen Schnitten dieser Winkel größer oder kleiner sein wird.
Ich habe die Dicke des Dünnschliffs, welcher von mir stammt, nach der Methode der FIngerabdrücke auf der Oberfläche und des Drehens mit dem Feintrieb  gemessen und komme etwa auf 0,036 mm, leicht zu dick, deswegen könnte der Quarz leicht gelblich sein.
Daneben BIotittapeten, (die braunen langezogenen Dinger) und feinerer Quarz mit seinen grauen Farben.


Feldspattrümmer,kataklastischer Bereich im Mylonit

[img width=550height=550]https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/63863_41834681.jpg[/img]
Hier  in der Mitte das Mineral mitden vielen parallelen Spaltflächen.
Umgewandelte Hornblende oder mgewandelter Disthen (Frage an die Experten : was wird eigentlich bei weiterer Metamorphose aus Disthen ?)
Eben falls im nächsten Bild





Natrolithphonolith aus Usti nad Labem

derda

#1
Hallo  Moräne,

schöne Bilder hast du gezeichnet. Ich würde gerne mal den Schliff im Original sehen  :).

Wegen deiner Frage schau mal hier:

http://www.geologieinfo.de/mineralgruppen/al2sio5.html

VG, Erik


TPL

Hallo Moräne,
mir gefallen Deine Bilder ja ausgesprochen gut - schon allein des kreisrunden Formates wegen, dass ich für die ideale Darstellung eines (kreisrunden!) Gesichtsfeldes halte.
Allerdings bringst Du die geneigte Leserschaft mit der Überschrift ziemlich sicher auf die falsche Fährte: dem Mylonit "ist's wurscht", woraus er aufgebaut wird, denn das ist ein nahezu reiner Gefügebegriff. Und die dargestellten Gefüge sehen eben nicht nach einer ausgeprägten Lagentextur aus, die charakteristisch wäre und i.a. schon im Handstück gut erkennbar ist. Gesteine aus Störungszonen, denen diese Textur fehlt sind z.B. die Kataklasite, aber ich habe den Verdacht, dass die Bestimmung/Bennennung ganz anders ablief...?

Bei 36 µm müssten die Quarze noch deutlich gelb sein. Wenn sie nur noch blass gelb sind bist Du ja sehr nahe dran. Da Du Deine Schliffe selbst machst, kannst Du den Schliff noch auf die üblichen 25 µm herunterbringen. Dann sollten die Quarze grau sein (schön!).

Beste Grüße, Thomas

moräne

#3
Hallo Erik

Dünnschliffe kann man leicht verschicken.
Zur Frage nach der Umwandlung von Disthen,
istmir schon geläufig das Disthen , Sillimannit und Andalusit  3 Al....Modifikationen sind, die sich bei den verschiedenen Druck, Temperatur....bedingungen bilden
Ich wollte Wissen, wie Disthen  verwittert,oder was sich bei hydrothermaler Veränderung bilden kann.

Hallo TPL
Ich schrieb  - ich halte das für Mylonit -
ein Wort, in dem linguistisch das Mahlen  ( Mühle ) drin steckt.
Kataklase- was ähnliches- aber wie Du sagst: dem Künstler ischts wurscht
Was Du mir erklären könntest, ist wie die verschiedenen Angaben in der Literatur über Dünnschliffdicke zustande kommen, mal 25 mal 35 mymeter
Meine nächsten Bilder sind da ich diese nach einem Buch von wohl 1930 sammelte genauer definiert.


Mal lese ich 25, dann wieder 30 mymeter. Im Gesteinsatlas von Mac Kenzie - Guilford wird die Standartdicke mit 0,03 mm angegeben, das sind 30 mymeter
Grüße
Gerd
Hier noch eine Skizze:
Fliestextur, war auch in den Bilder erkennbar.


TPL

Zitat von: moräne in April 29, 2011, 23:03:25 NACHMITTAGS
Ich schrieb  - ich halte das für Mylonit -
ein Wort, in dem linguistisch das Mahlen  ( Mühle ) drin steckt.
Kataklase- was ähnliches- aber wie Du sagst: dem Künstler ischts wurscht

Das soll ich gesagt haben? Bestimmt nicht.

Hallo moräne,
ich bin da doch eher für begriffliche Schärfe, als für "humpty dumpty". Und wenn das Alles gar nicht sooo wichtig ist, warum dann nicht einen allgemeineren Begriff (unbekannter Metamorphit) und eine Begründung, warum es sich um eine der Störungslithologien handeln könnte? Sieht man die Lagentextur eigentlich im Handstück oder mit der Lupe? Wenn nicht, dann liegst Du mit Mylonit ziemlich sicher daneben.

ZitatWas Du mir erklären könntest, ist wie die verschiedenen Angaben in der Literatur über Dünnschliffdicke zustande kommen, mal 25 mal 35 mymeter
Kann ich nicht. Ich hätte gesagt, dass 25 µm (Mikrometer!) das Standardmaß für petrographische Untersuchungen von überwiegend silikatischen Gesteinen seien (wie den von Dir gezeigten). Das ist erreicht, wenn die Quarze nicht mehr gelb leuchten. Bei sedimentären Karbonaten ist das Anders: da geht bei dieser Feinheit schon zu viel Kontrast im Hellfeld verloren und man lässt die Schliffe deshalb etwas dicker (bis über 50 µm). Kommt noch hinzu, dass Karbonatschliffe, die unschöne Eigenschaft haben, nach "dünn" ganz schnell "weg" zu sein.

ZitatMeine nächsten Bilder sind da ich diese nach einem Buch von wohl 1930 sammelte genauer definiert.
Was will uns der Künstler denn mit diesem Satz sagen? Du steckst so einen enormen Aufwand in Deine schönen Dünnschliff-Gemälde - wäre es da nicht passend, auch mal einen halbwegs verständlichen Satz dazu zu schreiben? Ich sehe mir Deine Bilder ja gerne an, aber die Beschreibungen... Es ist schon schwer genug, herauszufinden, welche Beschreibung zu welchem Bild gehören soll.

Nichts für ungut, Thomas