Interessantes Buch zur Polarisationsmikroskopie wieder verfügbar

Begonnen von Frank D., September 06, 2011, 20:23:13 NACHMITTAGS

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Frank D.

Hallo,

die Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung hat die 3. Auflage von Hilmar Schumanns
"Rinne/Berek  Anleitung zur allgemeinen und Polarisations-Mikroskopie der Festkörper im Durchlicht (1973)"
wieder zum Leben erweckt.
http://www.schweizerbart.de/publications/detail/isbn/9783510650408
Für 26 Euro, ein MUSS für jeden Polforscher.

(Habe diesen Hinweis absichtlich nicht nur unter Literaturhinweise eingestellt)

Liebe Grüße
Frank

Florian Stellmacher

Lieber Frank,

danke - ich hab's sofort bestellt!

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

TPL

Lieber Frank, liebe "Polforscher",
das ist - mit deutlichem Abstand - die skurrilste Neuauflage, die mir in letzter Zeit untergekommen ist.
Bitte nicht missverstehen: die originale 3. Auflage von 1973 ist ein ordentlich gebundenes und auch sonst sehr gut gemachtes, hoch spezialisiertes Fachbuch auf Deutsch (!), und für 26 Euro ist so Etwas - auch wenn ich die aktuelle Druck- und Bindequalität nicht kenne - fast schon ein Schnäppchen.
Auch ich werde es deshalb wohl bestellen, obwohl ich darauf Dauerzugriff über eine Bibliothek hätte.

Dieses Buch geht inhaltlich weit über den didaktisch guten, aber eher an der geologisch-petrographischen Praxis orientierten Müller-Raith (heute Raith & Raase (2009): Leitfaden zu Dünnschliffmikroskopie) hinaus. Dafür bedienen sich die Herren Schumann und Kornder jedoch streckenweise einer Sprache, die mir schon in den 1980ern teilweise undurchsichtig vorkam. Auch die Gewichtung der Methoden ist mir ein bisschen sehr vehement auf das Spezialgebiet von Schumann, die Drehkonoskopie, gemünzt (für die er freilich einen schön exotischen, neuen Begriff geprägt hat, der so einprägsam ist, dass ich ihn nicht einmal bei angestengtem Nachdenken wieder auskramen konnte  ::)).

Auch eine recht deutliche Marken-Vorliebe (Leitz) kann man dem Buch nicht absprechen, aber das ist angesichts der Geschichte dieses Werkes wohl auch verständlich: Max Berek war einer der bedeutendsten Mitarbeiter bei Leitz und eine "Lichtgestalt", was die Entwicklung polarisationsoptischer Instrumente anging.

Also: wer sich über schöne bunte Dünnschliffbilder hinaus (von denen nicht ein Einziges in diesem Buch zu finden ist!) mit den kristalloptischen Hintergründen und einigen inzwischen nahezu ausgestorbenen Methoden (z.B. Universaldrehtisch) beschäftigen möchte, für den ist das - wie beschrieben - ein MUSS. Wer es gern etwas 'handfester' und praktisch möchte, sollte zuerst mal den (kostenlosen und gut bebilderten!) Raith & Raase durchackern. Der ist kein Ersatz, aber doch um einige Klassen zugänglicher.

Angenehme Lektüre wünscht,
Thomas


Peter V.

#3
Lieber Thomas,

Zitatsollte zuerst mal den (kostenlosen und gut bebilderten!) Raith & Raase durchackern.

Wo gibts den denn kostenlos?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

TPL

#4
...hier

Kann ich sehr empfehlen.

Herzliche Grüßem Thomas

Horst Isele

das freundschaftliche Du ziehe ich vor

±  µ ∞ λ ¼  ½  ¾   ν  δ  π  σ  φ  ψ  Փ ‰  ‱ ℃  Ω   √  ∛  ∜  ∑  ≤  ≥  ⋲  ♀  ♂

ortholux

Guten Abend,

nun kennt Ihr ja mein Interessengebiet. Nämlich die Ortholuxe und andere Mikroskope der 30er - 70er Jahre.

Den Rinne/Berek gibt es - wie wir eben gelernt haben -  in drei Auflagen. Kennt jemand die verschiedenen Auflagen? Welche hat die meisten Bilder und Informationen über Mikroskope und Nebenapparate aus diesem Zeitraum?

Danke und viele Grüße
Wolfgang

TPL

#7
Hallo Wolfgang,
ich kenne sonst nur die 2. Ausgabe von 1953, zu der Berek wohl noch das überarbeitete Manuskript geschrieben hatte; das aber von vier Kollegen zu Ende geführt wurde, da er 4 Jahre zuvor gestorben war.

In dieser Ausgabe sind eine Reihe Fotos und schematische Abbildungen von den Geräten der vorangegangenen 20 Jahre. Gemessen an heutigen Büchern ist aber der Anteil von Halbton-Bildern eher gering und ich würde das Buch lieber nicht kaufen, wenn es vorrangig um dieses Interesse geht.

Andererseits ist auch diese Ausgabe leicht skurril. Dort haben sich die Autoren nämlich zu ein paar witzigen "Sprachanpassungen" verstiegen. Einfach mal in dem Link auf Google-Books mit dem Begriff "Axe" suchen...

Die meisten Halbton-Bilder von Leitz-Geräten (außerhalb ihrer eigenen Broschüren) habe ich in den dicken blauen Bänden von Hugo Freunds "Handbuch der Mikroskopie in der Technik" gefunden.

Bibliophile Grüße, Thomas

micromax

Liebe Kollegen,

den Tips von Thomas möchte ich noch ein Buch anfügen, das für mich am klarsten und einfachsten die Grundlagen der Polarisationsmikroskopie erklärt:

Patzelt - Polarisationsmikroskopie, Grundlagen, Instrumente, Anwendungen

eine Leitz Druckschrift aus dem Jahr 1974, die mal 4,0 DM "Schutzgebühr" gekostet hat.
Gleich im Anschluß kommt dann RAITH & RAASE

Grüße Thomas

PS: Vielleicht sollte man die Beiträge doch in die Literaturecke verschieben?!

Florian Stellmacher

Liebe Leitz-Freunde,

also ich hatte auch eher auf technische Beschreibungen der Instrumente gehofft... Mal sehen!

Gespannte Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)