Mikrofossilien im Feuerstein - weitere Bilder

Peter Bergmann · Januar 06, 2009, 11:07:06 VORMITTAG

Hier die angekündigten Bilder,

und dieses:

Die oberen drei Abbildungen sind ohne Deckglas entstanden. Gerade im Moment als das Wasser am verdunsten war.
Mit Wasser und Deckglas war die Schicht zu dick für Objektive >10:1 um brauchbare Bilder zu erstellen.
So, ohne Deckglas, ist das zwar auch nicht ideal. Aber um die einzelnen "Funde" heraus zu sortieren und extra einzuschließen, dazu fehlt mir das Geschick.

Soweit hierzu erst mal.

Steht also die Frage: "Was ist, was war das?"

Gruß in die Runde! Peter B.

Fahrenheit · Januar 06, 2009, 11:57:55 VORMITTAG

Hallo Peter,

meines Wissens nach ist Feuerstein ein Sedimentgestein, das im Erdmittelalter (Jura und Kreide) entstanden und somit zwischen 200 - 65 Millionen Jahre alt ist.

Die Entwicklung der Schmetterlinge begann wohl in der Kreidezeit vor ca. 135 Millionen Jahren, siehe WIKI-Link zu Lepidoptera. Einzelne versteinerte Funde reichen sogar 165 Millionen Jahre zurück, das wäre noch Jura.

Somit ist es aus meiner Sicht durchaus möglich, im Feuerstein Schmetterlingsschuppen zu finden. Allerdings bewege ich mich hier nicht in meinem Fachgebiet und kann auch nicht beurteilen, ob es sich auch um Verunreinigungen handeln könnte.

Daß es sich um Schmetterlingsschuppen handelt, bezweifele ich allerdings nicht. Auch die von Dir gezeigten unterschiedlichen Formen kommen an einem Tier vor, wie ich anhand eines meiner alten Flügelpräparate einer unbekannten Schmetterlingsart prüfen konnte.

Bei Interesse kann ich entsprechende Bilder mal einstellen - erwarte allerdings nicht zu viel: da ich mit einer schlecht auf mein Mikroskop angepassten Kamera freihand durchs Okular photografiere, sind die Bilder in der Regel nicht optimal.

Schöne Grüße
Jörg

Peter Bergmann · Januar 06, 2009, 14:16:10 NACHMITTAGS

Hallo Jörg,

danke für deine Ausführungen zu den Bildern der Bestätigung meiner Annahme "Schmetterlingsschuppen".
So gibt es doch schon wieder Grund darüber nachzudenken, wie alt doch hier die "Oberfläche" ist auf der ich gerade sitze. Darunter befindet sich eben noch Granit und Basalt. Aber wenige Kilometer im Süden und Osten ist die Braunkohle von einer dünnen Erdschicht bedeckt. Dann das in der Nähe befindliche Zittauer Gebirge besteht aus Sandstein. Soll Meeresgrund gewesen sein.
Ja schon eine komplizierte Sache will man alles im Zusammenhang und zeitlich richtiger Reihenfolge beschreiben.
Hoffentlich wird es bald wieder etwas wärmer, dass ich die auf den Feldern zusammen gelesenen Steinhaufen einer Inspektion unterziehen kann.

Beste Grüße aus der Oberlausitz! Peter

minus 12° und ca 20cm Schnee jetzt um 14 Uhr 15

Klaus Henkel · Januar 06, 2009, 18:11:16 NACHMITTAGS

Es dürfte sich um verrottete Blätter von Torfmoosen handeln, die man oft in Fossilien findet, auch im Torf.
KH

Fahrenheit · Januar 06, 2009, 20:28:13 NACHMITTAGS

Hallo Klaus, hallo Peter,

@Klaus: Torfmoose und Feuerstein (altes Sediment) bekomme ich jetzt nicht zusammen. Kannst Du das bitte einmal erläutern?

@Peter: hast Du eine Möglichkeit, die Größe Deiner Fundstücke anzugeben?

Euch beiden vielen Dank!
Jörg

Fahrenheit · Januar 06, 2009, 21:19:36 NACHMITTAGS

Allen einen guten Abend!

hier nun die Bilder von heutigen Schmetterlingsschuppen. Wie schon gesagt: die genaue Art des Schmetterlings ist mir nicht mehr bekannt und das Präparat ist in einem schauderhaften Zustand: Das Einschlussmittel Eukit ist gerissen und 'fleckig' geworden.

Ich habe versucht, die gleichen Formen zu finden, wie Peter sie in den Einschlüssen seiner Feuersteine entdeckt hat. Auch ein Bruchstück ist dabei.

Mit diesen 'modernen' beispielen und Ralfs Moosblättchen im Hintergrund sind auch die Objekte von Peter für mich eher Schmetterlingsschuppen als Moosblättchen.

Schöne Grüße
Jörg

Bild 1:

Bild 2:

Bild 3:

Bild 4:

icho_mann · Januar 06, 2009, 21:23:07 NACHMITTAGS

Ja die ähneln sich doch sehr!
Damit dürften es auf jeden Fall Schmetterlingschuppen sein!
Grüße
Jonathan

Peter Bergmann · Januar 07, 2009, 16:34:07 NACHMITTAGS

Hallo Jörg,
warum fotografierst du eigentlich mit der Kamera in der Hand durchs Okular. So schlecht angepasst scheint mir die Kamera garnicht zu sein.
Und wenn du kein Trino hast, kannst du ja zur Not die Kamera auf ein Stativ mit Kugelgelenk ans Okular rücken. Und mit Selbstauslöser die Kamera auslösen!
So ähnlich habe ich vor zig Jahren mal mit meiner 2-äugigen Spiegelreflexkamera hantiert. Hatte diese auf ein Holzgestell montiert und diese dann immer zwischen Sucher und Aufnahmeobjektiv hin und her geschoben. Die Bilder habe ich heute noch.

Gruß Peter B.

Fahrenheit · Januar 07, 2009, 19:00:29 NACHMITTAGS

Hallo Peter,

nur ganz kurz, weil es eigentlich nicht hier ins Unterforum passt: anbei das unbearbeitete Originalbild (nur Größe angepasst), aus dem ich Bild 2 erstellt habe. Dazu liegt die Frontlinse der Kamera auf der Okularlinse auf. Das macht auch mit Stativ nicht wirklich Spaß und ich habe zur Zeit auch keinen festen Arbeitsplatz (Küchentisch-Labor

).

Tipps gegenüber bin ich natürlich aufgeschlossen. Aber Eins ist man klar: aus der Hand kann ich Stacken vergessen und damit bleiben meine Bilder in Vielem mangelhaft.

Schöne Grüße
Jörg

icho_mann · Januar 07, 2009, 19:09:27 NACHMITTAGS

Hallo Jörg,
jetzt lass aber mal die Eulen in Athen!

Ich finde deine Bilder trotz limitierter Möglichkeiten sehr gut!
So wie zum Beispiel dieses!!!
Optimale Schärfe, guter Kontrast, keine Verwacklungen!

Durch digitale Bearbeitung könntest du den Dreck und den Schwarzen Rand entfernen (nur ein Tipp)
und schon würde keiner merken, dass du keine fest Adaptierte Kamera hast!

Bitte sorge dich nicht so sehr um die Qualität deiner Bilder, bis jetzt hat es immer gut getan diese anzusehen!

Grüße
Jonathan

Peter Bergmann · Januar 07, 2009, 20:30:43 NACHMITTAGS

.... ja klar. Die Bilder beschneiden und gut ist. Warum müssen alle Bilder immer frisiert werden, der Wirklichkeit entfremdet??

Schönen warmen Mikroskopierplatz wünscht Peter B.

Fahrenheit · Januar 07, 2009, 20:39:31 NACHMITTAGS

Hallo Jonathan,

danke für die Aufmunterung! Ich werde mir auch weiterhin Mühe geben, aus den Möglichkeiten, die mir meine Technik bietet, das Beste herauszuholen und bei Bedarf eben zu Zeichnen.

Irgendwann klappt's dann auch mal mit einer passenden Kamera - aber da muss auch mein Finanzministerium mitspielen. Ich habe noch ein Plan-Okular mit Gewinde, an das z.B. direkt eine Nikon CoolPix 990 passen würde. Mal sehen, was die Zukunft bringt

Je nach Bildwirkung lasse ich die Vignettierung auch mal stehen, das kann ja ganz reizvoll sein. Solche quadratischen Formate habe ich die Tage beim Apotheker meines Vertrauens vorbei gebracht (Aspirin aus der wässrigen Lösung im polarisierten Licht mit HO Acryl) - die Bilder sind dort gut angekommen und werden vielleicht sogar die Verkaufsräume zieren

Schöne Grüße
Jörg