Hallo Blinkibill,
das Laboval wurde in vier verschiedenen (Laboval 1 bis 4) Modellen nacheinander angeboten und hat offenbar das Ewige Leben, da es nach Wiederausgliederung des Rathenower Werkes aus dem Carl Zeiss-Konzern dort von Askania bis heute als RML 5 weiter gebaut wird. Die ersten, grauen Varianten hatten einen Einknopffokussiertrieb, der sehr gerne mal verharzt. Der Tisch ist nur mit einem Kreuzobjektführer (Trieb meist (immer?) links!) ausgestattet. Das Stativ ist kleiner und deutlich leichter als das des Ergavals. Das Laboval ist ein einfacher gehaltenes Labormikroskop für Routinearbeiten.
Das Ergaval ist um einges größer und schwerer und wurde in nur einer Variante angeboten. Es liegt vom Stativ her näher am Forschungsmikroskop Amplival. Es hat eine bessere Beleuchtungseinrichtung, einen 5-fach-Revolver und einen richtigen Kreuztisch. Die Fokussiertriebe sind koaxial gelagert, wie es auch bei den späteren Labovalen der Fall ist. Eine Besonderheit des Ergavals ist, dass die Triebe auf den Tubusträger des Statives wirken und nicht auf den Tisch. Diese Konstruktion wurde ursprünglich gewählt, um das Stativ für die "Mikrurgie" zu optimieren; bei Verwendung von Mikromanipulatoren ist das Bewegen des Tisches in der Z-Achse zum Fokussieren ein Nachteil, weil sich damit das Objekt bewegt. Einige sehen hierin einen Nachteil, da die Last des gesamten Tubus inkl. des Tubusträgers auf den Trieben lastet. Hinzu kommt ggf. noch das Gewicht einer Kamera. Die Übersetzung der Triebe ist jedoch so gewählt, dass zumindest mir dieser Nachteil noch nicht wirklich aufgefallen ist. Wenn man bedenkt, wie viele Ergavale Zeiss im Laufe der Jahre verkauft hat und wie viele davon tatsächlich in der "Mikrurgie" verwendet worden sein mögen, erkennt man, dass das Ergaval offenbar recht erfolgreich in Routine und Forschung eingesetzt wurde. Rein subjektiv finde ich, dass sich ein Ergaval viel besser "anfühlt" als ein Laboval!
Ich würde bei der Wahl des Mikroskops aber auch auf die vorhandenen Objektive achten, die am Mikroskop verbaut wurden: Die einfachen Achromate (also die Objektive, bei denen keine weitere Spezifikation angegeben ist) sind zwar nicht schlecht, Planachromate aber deutlich angenehmer, vor allem, wenn man z.B. Schnitte (z.B. Pflanzen) betrachten möchte.
Viele Grüße,
Florian