Lieber Jürgen,
ich habe das Thema noch von einer anderen Seite beleuchtet, nämlich der Corporate Identity.
Aber erst zu den Logos auf den Geräten. Oder wie's auf deutsch heißt, zum Branding.
Vielen Dank Florian, zu Deinen Bildern gibt es nur wenig zu ergänzen.
Dies erscheint mir aber wichtig. Laut Rolf Becks "Mikroskope aus Wetzlar" verhält sich das mit dem Sarg folgendermaßen:

Dieser Sarg taucht seltsamerweise nie an den prominenten Stellen des Tubus auf, sondern ganz klein am Stativ oder an irgendwelchen Zubehörteilen:

sonst findet man die Gravur, die Florian schon gezeigt hat. Diese änderte sich ca. 1955 nochmal, dann war die "GmbH" wichtig zu erwähnen.

Die großen Geräte hatten ihr eigenes Branding:
Mikroprojektor XIc von ca. '53:

Aristophot II von ca. '55:

Aristophot III von ca. '60:

Ab mitte der 60er Jahre etablierte sich das bekannte runde Leitz-Logo. Zunächst in Werkstattgrau:

Dann in den 70ern im bekannten rot:

Und in den 80ern verschwand "Wetzlar":

In den 50er Jahren gab es noch eine erwähnenswerte Entwicklung bei den
Werkstattmikroskopen, welche ihr eigenes Logo erhielten:

Und weil's so schön ist, hier noch eine kleine Logo-Historie am Beispiel von 40 Jahren Ortholux.
http://www.leitz-ortholux.de/komponenten_stative.php hier "Merkmle" anklicken und den letzten Eintrag auswählen "Logo-Platte".
Die Entwicklung von
Logo und Wortmarke habe ich versucht, anhand von Katalogen zu systematisieren.
Wie gesagt, den Sarg gab es offensichtlich von 1913 bis ca. 1956.
Logo und Wortmarke entwickelten sich ab den 30er Jahren parallel zum Sarg und wurden in Druckerzeugnissen auch gleichzeitig mit diesem verwendet. Die Wortmarke verschwand ca. 1976 wieder. Es ist auch nicht klar, ob der Schriftzug als solche gedacht war, da zu manchen Zeiten mehrere gleichzeitig existierten.
Wortmarke 1942, '37 und '34

1951

1952 kommt die GmbH in verschiedenen Variationen dazu:

1953


1955

1963

Den ersten Versuch eines Logos entdeckte ich in einem Prospekt von 1952

1955 und 1956 findet sich der bekannte, geschwungene Schriftzug in einem eckigen Rahmen wieder. Der CI-Beauftragte war damals noch nicht ganz so streng, so gab es den Schriftzug in fett und nicht so fett, Höhe und Neigung sind auch unterschiedlich:


Ab ca. 1960 bis ca. 1965 wird ein hochformatiger Rahmen verwendet

Danach wird's rund. Die Farben wurden an die Hauptfarbe des Druckerzeugnisses angelehnt. Auch Varianten ohne Füllfarbe gab es:

Auch hier verschwand in den 80er Jahren "Wetzlar"

Und im bekannten Rot erscheint "unser" Logo dann ab Mitte der 80er Jahre.

Genauere Angaben kann ich leider nicht machen, da ich meine Informationen aus Anleitungen und Prospekten interpoliert habe.
Viele Grüße
Wolfgang