Erzmikroskopie: Haltbarkeit von polierten Proben

Begonnen von Stefan_O, Mai 16, 2012, 18:43:57 NACHMITTAGS

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Stefan_O

Hallo Zusammen,

die Frage, wie lange polierte Proben haltbar sind, ist schon mehrfach aufgekommen. Gerade hatte ich mit einem unschönen Beispiel zu kämpfen. Bereits nach wenigen Minuten waren Teile der Probe angelaufen, nach 60 min war die Probe komplett unbrauchbar. Die Probe wurde nach dem Polieren mit Wasser abgespült, dann mit 90% Ethanol, danach Trockengeblasen. Für solche Proben sollten Mikroskop und Kamera schon laufen und der Weissabgleich etc gemacht sein.

Nach ca. 10 min: Oben rechts zeigen sich erste Spuren:


Nach einer Stunde war alles angelaufen:


(Zur Probe: zu sehen ist Magnetit aus Gladhammar, Schweden. In der Mitte des ersten Bildes kann man schön sehen, wie der Magnetit ausgehend von der Korngrenze in Hematit umgewandelt wird. Den Vorgang nennt man auch Martitisierung).

Gruss,
Stefan


Jürgen Boschert

Hallo Stefan,

man kann solche Oberflächen für die Lagerung -soweit ich mich erinnere, komme momentan bloß nicht ´drauf, wo ich das gelesen habe- mit Parafinöl schützen.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

micromax

Hallo Stefan,

das wäre auch meine Frage gewesen, wie kann man die Proben für eine längere Lagerung schützen.
Die Diskussionen zu dem Thema sind mir leider entgangen.

Bisher kenne ich nur eine Lagerung im Vakuum über Silikagel im Exsikkator. Das ist aber doch recht aufwändig. Ist Parafinöl da eine Lösung oder ein Lack?

Das von Dir vorgestellte Phänomen hat natürlich mit Lagerung nichts zu tun. Da hilft vermutlich wirklich nur schnelles Arbeiten und Nachpolieren.

Grüße
Thomas

Stefan_O

Hallo Zusammen,

alles was man draufschmiert, stört oder verändert das Reflexionsverhalten, es sei denn, man arbeitet grundsätzlich mit Ölimmersion. Als Lösung gibt es eigentlich nur die Möglichkeit, per Kamera die Ergebnisse zu dokumentieren und bei Bedarf die Probe neu zu polieren. Der Aufwand hält sich dort in Grenzen. Die gezeigte Probe ist schon ein Extremfall, normalerweise geht es nicht so schnell.

Gruss,
Stefan

Bastian

Stefan,
ZitatAls Lösung gibt es eigentlich nur die Möglichkeit, per Kamera die Ergebnisse zu dokumentieren und bei Bedarf die Probe neu zu polieren
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Bei etlichen Erzen bleibt einem eigentlich kaum etwas übrig. Es ist aber wirklich erstaunlich wie schnell das bei dieser Probe von statten geht. Das habe ich so auch noch nicht erlebt.

Herzlich,
Bastian

Lothar Gutjahr

Da fällt mir ein, gibt es eigentlich noch Zaponlack ? Damit haben die Schwarzwälder Uhrmacher Messing glänzend gehalten. Hat sich dann wohl auch bei Mikroskopen durchgesetzt, grins.

Dürfte für Proben aber aus oben bereits erwähnten Gründen ausscheiden

Gruß Lothar