Microkrabbe - Limnopilos naiyanetri

[Andreas Werth]

Hallo Forum,
mit Limnopilos naiyanetri wurde vor einiger Zeit wieder eine neue Wirbellosenart in die Aquaristik eingeführt, der Trend zu fischfreien Becken hält weiter an...

Bis auf einen unbestätigten Bericht ist bisher nichts über eine erfolgreiche Nachzucht bekannt, die Jungkrabben starben bei den mir bekannten Versuchen innerhalb der ersten 8-10 Tage.

Im nachfolgenden Foto sieht man ein Pärchen, das Weibchen betreibt bereits Brutpflege:





Gestern nun hat das Weibchen die ersten Jungkrabben entlassen, und spät in der Nacht entstand noch diese Mikroaufnahme:



Nun werde also auch ich mich in der Krabbenaufzucht versuchen ;-)

Beste Grüße
andreas

[Bernhard Lebeda]

Hallo Andreas

das sind tolle Aufnahmen!!

Ich bin ja auch ein "ohne Maßbalken Fotograf"  aber hier würde mich schon die Größenordnung bzw. Vergrösserung interessieren!


Viele Mikrogrüsse

Bernhard

[Michael Plewka]

hallo Andreas,
schön, mal wieder so tolle Fotos von Dir hier im Forum zu sehen! Süße kleine Tierchen hast Du da. Alle möglichen Crustaceen sind ja als Rädertier-Wirte bekannt. Von daher ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis die ersten "Gäste" kommen..... Insofern viel Glück bei Hälterung und Aufzucht!
beste Grüße Michael Plewka

[Andreas Werth]

Hallo,
danke euch beiden. Noch sind sie da und ich glaube, in der Zahl auch noch nicht reduziert.

>aber hier würde mich schon die Größenordnung bzw. Vergrösserung interessieren!

Der Panzerdurchmesser des abgebildeten Männchens beträgt etwa 8mm, der des Weibchens etwa 6 mm. Die orangefarbenen Eier bzw. die geschlüpften Nauplien dürften so um die 500 µm haben.
Bei den mikroskopischen Aufnahmen wollte ich mir das demnächst mal genauer anschauen. Wie macht man das am besten? Bei gegebener Vergrößerung eine Messskala fotografieren, und über die Pixelmaße der Aufnahme in Photoshop o.ä. auf das Objekt herunterrechnen?

[Andreas Werth]

Guten Morgen,

im Zuge der Kontrolle, ob die angebotenen Algen angenommen werden, sind folgende Aufnahmen entstanden:







Auf dem letzten Foto ist dann das ausgeschiedene Algenpaket zusehen, welches im vorletzten Foto Richtung Austrittsöffnung wandert. Man kann also feststellen, dass die Algen angenommen werden, es sieht aber leider so aus, als ob die einzelligen Algen nicht (oder nur zu einem geringen Teil) verstoffwechselt werden. Wie sehen das die Spezialisten hier?

[BEASTIEPENDENT]

Hallo Andreas,

durch einen Link in unserem Forum aufmerksam geworden und demnächst ohnehin hoffentlich mal ein Mikroskopie-Forum brauchend, fand ich diesen Thread hier. Wünsche natürlich viel Erfolg – auf jeden Fall sind Deine Beobachtungen (Algenpaket) schonmal hochinteressant für uns. Bisher ist die Nachzucht dieser im Süßwasser lebenden Krabbenart in der Tat noch nicht gelungen (die eine Behauptung ohne Beweis mal außen vor *g*).

Es ist noch nicht einmal bekannt, ob sie sich im Süßwasser entwickeln können – aufgrund des Fundorts in Thailand wäre das aber eigentlich zu vermuten. Die Familie Hymenosomatidae aber innerhalb der Spinnenkrabben (Majoidea) ist jedenfalls eine, welche marine als auch echte Süßwasserkrabben (Amarinus lancistrus) enthält. Prof. Peter K.L. Ng hat bei der Erstbeschreibung dieser Art zwar relativ große Eier feststellen können, welche eigentlich auf eine direkte Entwicklung (die Krabbe durchläuft alle Larvenstadien im Ei und schlüpft als fertige Jungkrabbe; auch spezialisierte Entwicklung genannt) hindeuten, aber wie wir inzwischen wissen, schlüpfen ja eindeutig Larven.

Marine Krabbenlarven werden mit Feinst-Algenfutter und/oder Tierischem (Nauplien, Rädertierchen etc.) ernährt. Woran es mit den Limnopilos-Larven scheiterte, ist nicht bekannt. Ob mangelndes bzw. ungeeignetes Futter, fehlende Strömung, evtl. doch notwendige Salinität (unwahrscheinlich, wenn die Larven im Süßwasser bis zu neun Tage alt werden)...

Insofern beobachten wir Deinen Versuch hier gespannt. Ich stell mich auch noch vor...


PS: Musste jetzt mit Firefox schreiben, mit Safari gibt es leider in diesem Forum massive Probleme

[Andreas Werth]

Hallo Oliver,
mein Versuch endete leider mit demselben traurigen Ergebnis, dass auch alle anderen Halter bisher erfahren mussten: ich konnte die Larven nur einige Tage am Leben halten. Allerdings trägt das Weibchen immer noch eine größere Anzahl an Eiern mit sich herum, sie hat also nicht alle Nachkommen auf einen Schlag entlassen. Näheres (nicht zur Mikrofotografie hier passendes) vielleicht bei euch drüben im Panzerweltenforum...

[BEASTIEPENDENT]

Hi Andreas,

danke für Deine Antwort. Schade, aber dann müssen wir mal weiter versuchen

[ruusu]

Hallo ihr Lieben!

Ich habe mir jetzt auch in den Kopf gesetzt diese Tiere zu halten. Ich hab leider so gar keine Erfahrung mit Krabben. Wie lang sollte man sein Becken denn einfahren lassen?? Habe mir schon Liquizell gekauft und werde das AQ dann mal damit "impfen". Reichen dann ein paar Wochen?

LG

[Andreas Werth]

Hallo "ruusu",
am besten wäre es, wenn Du das Becken mit einem Teil eingefahrenen Aquarienwassers oder/und etwas Filterschlamm aus einem solchen animpfst. Ein paar Pflanzen aus dem Zoohandel tun es aber auch, dann würde ich tatsächlich ca. 3-4 Wochen warten.

[ruusu]

Hallo Andreas,

danke für die schnelle Antwort. Pflanzen sind schon unterwegs  Die 4 Wochen werde ich dann wohl rumkriegen, indem ich mich weiter kreuz und quer durch die Foren lese. Angeblich ist ja laut interaquaristik einem Kunden von denen die Nachzucht gelungen. Da sind nur leider viel zu wenig Details angegeben. Haben die wohl nur reingesetzt, damit die Tiere gekauft werden 

Sobald ich die Tiere habe, melde ich wieder 

[BEASTIEPENDENT]

Hallo ruusu,

Pflanzen solltest Du mindestens eine Woche in einem großen Eimer wässern und mind. jeden Tag das Wasser komplett wechseln, damit Dünger- und Pestizidrückstände ausgewaschen werden.

Besonderes Wasser brauchen Krabben im Allgemeinen nicht, nur wenn ZU plötzlich ZU große pH-Wechsel kommen, kann sie das mitnehmen. Wenn Du sie einfach über ein halbe bis zwei Stunden an Dein Wasser anpasst, reicht das. Die eigentlichen Wasserwerte sind relativ (!) wurst. Zu sauer ist natürlich generell nix bei Panzerträgern, deren Panzer aus Kalk/Chitin besteht.

Kupfer ist ein starkes Wirbellosengift, das Krabben bereits im Mikrogrammbereich umbringt. Falls du also Kupferleitungen hast, insbesondere warmes Wasser unbedingt etwas laufen lassen, bevor Du es in die Eimer füllst, mit denen Becken befüllt werden. Chlorverbindungen, die gern von den Wasserwerken für die Desinfektion beigemischt werden, gasen üblicherweise aus, wenn Du es ordentlich laufen und schäumen lässt (es sei denn, die haben gerade einmal richtig die Rohre gereinigt und Extrachlor zugegeben, das kann man höchstens riechen, bekanntgegeben wird es meist erst hinterher *sic*).

Es gibt keine Nachzucht bisher, das stimmt schlicht nicht. Bei IA beschreibt der Kunde (!) auch nur, dass die Larven dem seltenen Süßwassertyp angehören würden. Erstens gehören natürlich diese Krabben einem Fortpflanzungstyp an – hier dem spezialisierten, direktem, ohne pelagische Larven – und zweitens ist das gar nicht selten: Von rund 7.000 Krabbenarten sind rund 2.000 reine Süßwasserkrabben, die sich auch als solche vermehren. Selten erscheint es nur uns, weil es in unseren Breiten keine Süßwasserkrabben (erst südlich ab der Toskana) oder Landkrabben gibt.

[ruusu]

Hallo BEASTIEPENDENT,

danke für die Info. Das mit den Pflanzen ist klar und ich hab keine Kupferleitungen. Meinen Garnelen geht es super  Also geh ich mal davon aus, dass das bei den Krabben auch so sein wird. Nur das mit dem Nachwuchs; das wird dann schwierig. Naja, ich lass mich einfach mal überraschen.

Mal noch so ne Frage nebenbei: Was für Filter benutzt ihr denn (Marke)? Hab ein Komplett-AQ (Aquael) gekauft inkl. Schwammfilter, aber so wirklich zufrieden bin ich mit dem nicht.

[smashIt]

ich bin zwar eigentlich n grosser eheim-fan, für die zucht von kleinen krustengetier würd ich mir aber nen feinen HMF reinhengen

einerseits gibts dann nur minimalste strömung und andererseits können die tiere ihn gut abgrasen