Vorticella - Fehleranalyse

Begonnen von peter-h, August 04, 2011, 17:26:05 NACHMITTAGS

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G. Helbig

Zitat von: peter-h in August 05, 2011, 11:18:58 VORMITTAG
2. Schritt
Das augenscheinlich beste Bild ausgewählt und das Leerbild als Flatfieldkorrektur abgezogen. Damit wird der durch die schiefe Beleuchtung sehr überbetonte Schmutz und Staubpartikel der Optik stark reduziert.

Hallo Peter,

meinst Du den Schmutz und Staubpartikel des Präparates oder der Optik?

Viele Grüße

Gerald

Stefan_O

Hallo Peter,

als unverbindlicher Tip: ich würde nach der Flatfield-Korrektur und vor allen Entrauschmassnahmen mal den CLAHE-Filterplugin von ImageJ drüber laufenlassen, mit den Einstellungen 15/256/2.2). Ich finde die Verbesserung sehr deutlich, selbst bei dem schon sehr überarbeiteten und komprimierten Bild, dass du hier ins Forum gestellt hast. Gerade Objekte mit wenig Kontrast werden mit diesem Filter sehr plastisch dargestellt. Je nach Verwendungszweck ist Entrauschen danach sinnvoll, mit der Funktion Process->Filter->Gaussian Blur z.B.

Die Flatfield-Korrektur kann Du ebenfalls in einem Zug mit ImageJ machen.

Gruss,
Stefan

CLAHE: http://rsbweb.nih.gov/ij/plugins/clahe/index.html
Flatfield: http://rsbweb.nih.gov/ij/plugins/calculator-plus.html

Jürgen H.

Liebe Photonachbearbeitungskünstler,

ich finde es immer wieder berauschend ;-), was man durch Nachbearbeitung so alles erreichen kann. Andrerseits steht man wohl immer auch im Konflikt, ob man lieber das ästhetisch schöne schmodderfreie entrauschte Photo will und dafür ein paar Artefakte in Kauf nimmt, die mit dem Objekt nichts zu tun haben, oder ob man lieber ein wenig Schmodder und Rauschen lässt und dafür halbwegs die Gewähr hat, dass man sieht, was tatsächlich ist.

Ich bilde ein Beispiel:

Dieses Photo hier



zeigt die Cilienstruktur wunderbar deutlich. Auch ist der Untergrund wunderbar sauber. Es ließe mich aber vermuten, dass besonders die rechte Vorticella in einer gallertartigen Hülle lebt, die z.B. im Fußbereich aber auch unter den Cilien deutlich wird. Es ließe mich fragen, ob die Vorticella irgendeine Substanz ausscheidet, mit der sie sich umgibt.

Der Übergang zum Hintergrund ist bei Monstis Weichzeichnungsverfahren da erstaunlich viel besser geworden. Auch da zeigt sich allerdings das gleiche Problem am Übergang vom Stiel zur Glocke.

Andrerseits: Im reinen Wasser so ganz ohne Schmodder und Bakterien macht sich so eine Petrichide ja erstaunlich gut. Ihr mag das nicht gefallen, sie würde wohl wegschwimmen, aber vom ästhetischen Standpunkt aus als wohlgezogenes Photomodell erst nach dem Phototermin....

Ich bin ja kein Tümpler und hab gut reden, bitte trotzdem nicht hauen, hab meine eigenen Problme mit der Paraffineinbettung.....Aber wäre ein Umsetzen in gefiltertes Standortwasser nicht sinnvoller und vielleicht sogar weniger mühevoll als alle die Schritte in Photoshop & Co?

Schöne Grüße

Jürgen







peter-h

Hallo
@ Gerald, ich meinte bei der Flatfieldkorrektur die Optik, wobei bei der schiefen Beleuchtung auch der Schmutz vom Kondensor und der Optik an der Leuchtfeldblende (Olympus BH2) deutlich sichtbar werden.

@ Stefan, ja es wohl jeder seine Lieblingsprogramme. Ich kenne zwar ImageJ aber benutze es praktisch nicht. Mit Photoshop, Fitswork, NeatImage, Giotto, PaintShopPro, Registax 3,4,5 , manchmal Picolay und iPrep bin ich gut versorgt. Sicher können andere Programme bestimmte Funktionen besser oder schneller, jedoch man muß nicht alles haben.

Da ich das Originalbild nichtmehr habe, macht es jetzt wenig Sinn über Gallerthüllen im Bild zu spekulieren. Kann sein, kann nicht sein  :D

Nochmals danke für alle Kommentare
Peter

Peter V.

Hallo Jürgen,

Zitatzeigt die Cilienstruktur wunderbar deutlich. Auch ist der Untergrund wunderbar sauber. Es ließe mich aber vermuten, dass besonders die rechte Vorticella in einer gallertartigen Hülle lebt, die z.B. im Fußbereich aber auch unter den Cilien deutlich wird. Es ließe mich fragen, ob die Vorticella irgendeine Substanz ausscheidet, mit der sie sich umgibt.

;D  ;D  ;D

Ähmmmmm....wie soll ich's jetzt sagen?
Ein klassiche "Fehlinterpretation" durch offenbar unzuerichende Information meinerseits.
Ich erzähle mal, was das Foto von mir zeigt: Die linke Vortiella ist das von mir berbeitete Bild von Peter H. Die rechte Vorticella ist dis selbe wie links, nur aus dem unbearbeiteten Originalfoto ausgeschnitten und neben die bearbeitete Verison gesetzt, um den Unterschied vor und nach Entrauschung zu zeigen.
Das, was Du als "Gallerthülle" ansiehtst, ist kein Artefakt, sondern einfach die "lässige" Schnittkante aus dem unbearbeiteten Foto.
Ich dachte, das wäre auch klar, hätte es aber vielleicht doch erklären müssen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Stefan_O

Es ging ja nicht um Lieblingsprogramme, sondern um den Plug-in, der für deine Bilder Sinn macht und gute Ergebnisse bringt.

Ob Du gut versorgt bist mit 8 Programmen, wo zwei ausreichen, glaube ich nicht. Gut versorgt bist Du mit einem Programm für alle Arbeiten.  ;)

Gruss,
Stefan

Jürgen H.

Lieber Peter,

Ist schon klar :-) Aber wenn Du jetzt genau hinschaust, beim linken Bild, dann hast Du dort noch immer diesen leichten "Film" um den Stil oder um den Bereich am Discus oben, oder nicht? Die Frage ist natürlich: Wie hat wohl das Original ausgesehen, dass man zum Vergleich heranziehen müsste. ....

Noch einmal: Mein Bewunderung für die Bildbearbeitungskünstler. Holger hat ja hier im Forum gezeigt, was man damit auch an strukturellen Feinheiten sichtbar machen kann. Meine Bedenken gehen ja auch nicht generell gegen derartige Bearbeitungen. Sie richten sich mehr gegen das übermäßige Putzen des natürlichen Untergrundes (wobei meine Gefühle auch dort durchaus zwiespältig sind....)

Vielleicht sind meine Bedenken auch nur die eines Fuchses, dem die Trauben zu hoch hängen :-)

Schöne Grüße

Jürgen

G. Helbig

Zitat von: peter-h in August 08, 2011, 10:40:57 VORMITTAG
@ Gerald, ich meinte bei der Flatfieldkorrektur die Optik, wobei bei der schiefen Beleuchtung auch der Schmutz vom Kondensor und der Optik an der Leuchtfeldblende (Olympus BH2) deutlich sichtbar werden.

Hallo Peter,

Schmutz an der Optik:
[url]http://www.zeiss.de/C1256CFB00332E16/0/896213BCBC6BE770C12578D2004294A4/$file/50-1-0025_das_saubere_mikroskop_d.pdf[url]

Schmutz im Präparat:
ich bin kein Fan von Flatfieldkorrektur & Co: eine Software kann noch so gut rechnen, aber wenn das Ausgangsbild nicht optimal ist, dann wird auch sie (die Software) nicht zaubern können.

Für mich entsteht ein gutes Foto aus drei Arbeitsschritten: präparieren (bei mir Lebendpräparate) / fotografieren / nachbearbeiten.

Am meisten Wert lege ich auf das Präparieren: ich pipettiere unter einer Stereolupe aus einer Probe die interessanten Objekte in ein Blockschälchen und  "wasche" (Überführung in weitere Blockschälchen mit sauberem Medium (Volvic)) sie dann ca. 2-3x bevor ich sie auf einen Objektträger pipettiere. Und für die Reinigung des Objekträgers und des Deckglases betreibe ich im Verhältnis zum Fotografieren einen großen Aufwand. Nichts ist ärgerlicher, als dass beim Fotografieren das Objekt der Begierde durch einen (noch so winzigen) Glassplitter aus der Deckglasproduktion gestört wird. Bei meinen eingestellen Bildern habe ich (neben Kontrast / Helligkeit / Tonwertkorrektur) nur den Stempel zum Löschen von Schmutz auf dem Fotosensor verwendet (vier winzige Punkte, wo ich mich nicht traue am Sensor Reinigungen vorzunehmen - sie sind logischer Weise immer an der gleichen Stelle).

Viele Grüße

Gerald