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Ein Zeiss IM35

Begonnen von Sebastian Hess, August 14, 2011, 11:48:43 VORMITTAG

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Sebastian Hess

Liebe Freunde des umgekehrten Einblicks,

aufgrund eines glücklichen Umstandes bin ich recht plötzlich Besitzer eines IM35 von Zeiss geworden, mit dem ich bereits lange geliebäugelt habe.

Bisher habe ich nicht viel über diese Geräte im Netz gefunden. Gibt es eine digitalisierte "Gebrauchsanweisung" o.ä.?

Ich möchte kurz zeigen, welche Komponenten vorhanden sind, und welche Anforderungen das Geräte schlussendlich erfüllen sollte.


Gesamtansicht

Im Institut haben wir zwei IMs mit DIK ausgerüstet und schon dort nehme ich wahr, dass es diese schweren Inversmikroskope von Zeiss in mehrere Versionen mit verschiedenen Komponenten gegeben haben muss.

Ich selbst werde sicher nicht an eine DIK-Einrichtung kommen und möchte daher Hellfeld und Phasenkontrast nutzen.

1) Für die Durchmusterung von Petrischalen (Mit den LD-Objektiven 10x, 20x und 32x)
2) Für hochauflösende Untersuchungen in Wannen mit Deckglasboden und ggf. Immersionsobjektiven

Nun Sieht die Aktuelle Beleuchtungssituatioin so aus:
   

Das 100W Lampenhaus habe ich provisorisch drangesetzt. Mitgekauft habe ich folgendes Lampenhaus (welches wir auch im Institut benutzen):


Frage 1: Welche Lampenhäuser können/sollten benutzt werden? Ich möchte das richtige Lampenhaus gerne mit einer LED ausstatten.

Dieser LD-Kondensor gibt ein tolles Bild mit den LD-Achromaten.

Frage 2: Wer kennt seine nA?

Ich habe nun auch einmal einen Revolverkondensor für höhere Aperturen drangesetzt und es fehlt eine Leuchtfeldblende zum Köhlern!
 

Frage 3: Was für eine Leuchtfeldblende benötige ich und gibt es eine Chance daran zu kommen?

Thema Objekthalterung:

Es ist eine Platte an dem Kreuztisch befestigt, die einen Objektträger aufnehmen kann.


Nun kenne ich aus dem Institut andere Platten, die sich recht einfach austauschen lassen und z.B. auch Petrischalen aufnehmen können...


Frage 4: Wieviele Halterungssysteme hat es am IM gegeben und wie komme ich an eine Petrischalenhalterung?

Zuletzt noch eine Frage zur Auflicht-Fluoreszenz-Einrichtung:

Ich habe einen Hebel gefunden, der sich zwar bewegen lässt, aber keinen Einfluss auf die z.Z. weit geschlossenen Leuchtfeldblende hat.


Frage 5: Ist das der Leuchtfeldblendenhebel? Wenn ja, ist er nämlich "kaputt"/wirklungslos.

Nun bin ich mal gespannt, ob mir jemand bei der richtigen "Konfigurierung" des neuen IM35 helfen kann.

Viele Grüße,
Sebastian Hess


   

Nomarski

#1
ZitatFrage 5: Ist das der Leuchtfeldblendenhebel? Wenn ja, ist er nämlich "kaputt"/wirklungslos.

Hallo Sebastian,

die Auflichtfluoreszenz müßte an deinem Gerät funktionieren, dazu muß allerdings der Reflektoreinsatz mit den entsprechenden Filtern bestückt sein.
Auf dem ersten Bild läßt dich da was erkennen, er befindet sich unter dem Revolver und hat die Aufkleber mit der entsprechenden Bestückung.
Ein Lampenhaus muß dann am Auflicht-Strahlengang aber auch angeschlossen werden, der Schralben-Anschluß müßte auf der Rückseite sein.
Da der Tisch nicht tief genug ist, muß also die Jalosette hochgezogen werden.

ZitatFrage 1: Welche Lampenhäuser können/sollten benutzt werden? Ich möchte das richtige Lampenhaus gerne mit einer LED ausstatten.

Es lassen sich die Leuchte 30, 60, 100 anschließen, eine Umrüstung auf LED ist bei allen Lampenhäusern möglich.

Viele Grüße
Bernd

P.S.: PDF habe ich für das Gerät, gibt es auch irgendwo im Netz, aber frag mich nicht wo.

Peter V.

Hallo!

Hier die Bedienungsanleitung:

http://www.mikroskop-online.de/Zeiss%20Invers%20Mikroskop%20BDA.htm

Herzliche Grüße
Peter

PS @Sebastian: Herzlichen Glückwunsch!!!
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Nomarski

ZitatIch habe nun auch einmal einen Revolverkondensor für höhere Aperturen drangesetzt und es fehlt eine Leuchtfeldblende zum Köhlern!
 

Frage 3: Was für eine Leuchtfeldblende benötige ich und gibt es eine Chance daran zu kommen?

Auf Seite 4 dieser Anleitung kannst du erkennen, wie der Beleuchtungsstrahlengang zusammengebaut sein muß. Du brauchst also noch 47 56 38 und 46 72 27.

ZitatDieser LD-Kondensor gibt ein tolles Bild mit den LD-Achromaten.

Frage 2: Wer kennt seine nA?

Siehe Seite 10 in der Anleitung.

VG
Bernd

Sebastian Hess

Hallo Bernd, hallo Peter,

danke für die Antworten. Ja, aus dem PDF geht ja sehr viel hervor. Ich benötige also den langen Zwischentubus mit Hilfslinse und die Iris-Blende.

Diese Filterblöckchen habe ich mit diversen Filteraustattungen. Da werde ich mir mal eines für Chlorophyll-Anregung zusammenbauen. Eine blaue LED als Anregungs-Quelle fänd ich ja ganz praktisch. Quecksilberdampflampen kommen mir nicht in die Studentenbude. ;-)

Noch was: Ich würde gerne meine Canon 550D an den Front-Ausgang adaptieren. Wie kann man bei den versch. Auflagemaßen der Kameras eine Parfokalität gewährleisten/herstellen? Muss man experimentell den nötigen Abstand ermitteln und dann ein Zwischenstück für IM und T2-Adapter bauen? Unschön wäre ja, wenn der Kamera-chip zu weit im Kameragehäuse läge. Gibt es Erfahrungen dazu? 

Viele Grüße,
Sebastian



Nomarski

#5
Hallo Sebastian,

ZitatNoch was: Ich würde gerne meine Canon 550D an den Front-Ausgang adaptieren. Wie kann man bei den versch. Auflagemaßen der Kameras eine Parfokalität gewährleisten/herstellen? Muss man experimentell den nötigen Abstand ermitteln und dann ein Zwischenstück für IM und T2-Adapter bauen? Unschön wäre ja, wenn der Kamera-chip zu weit im Kameragehäuse läge. Gibt es Erfahrungen dazu?  

Der Foto-Ausgang auf der Vorderseite des Mikroskopes ist für den T2-Anschluß konzipiert.
Wenn du eine Canon 550D also hast, brauchst du dafür nur noch den passenden T2-Adapter kaufen. Diese gibt es reihenweise bei Ebay und fangen je nach Anbieter schon bei 10 Euro an.

Der Bildinhalt wird dann wegen der geringeren Sensorgröße gegenüber Kleinbild um das 1,6-fache kleiner sein.

In dem Adapter ist die Mutter mit dem T2-Gewinde über kleine Madenschrauben befestigt. Diese wirst du höchstwahrscheinlich lösen müssen, um die Kamera entsprechend auszurichten, wenn sie ans Mikroskop angebaut wird.

Viele Grüße
Bernd

wilfried48

#6
Hallo Sebastian,

ich habe ja auch das IM35 und es ist zu Hause zu meinem Lieblingsmikroskop geworden. An keinem anderen Mikroskop lässt sich so entspannt ins Tümpelwasser schauen.

Die meisten Fragen wurden ja schon beantwortet.

Zur Beleuchtung will ich noch anmerken, dass ich wenn ich eine 100 W Halogen drauf hätte, keinen LED Umbau
vornehmen würde. Ich hatte leider nur eine Leuchte 60 drauf und da hat sich der Umbau aber auch nur gerade eben so gelohnt. Mit der Cree 10 W (3,7 V, 3A) LED holt man gegenüber der Leuchte 60 gerade mal den Faktor 2 gegenüber 100 W also fast nichts. Das liegt am Kondensor der für einen grossen Arbeitsabstand ausgelegt ist. Aber dafür leuchtet er auch noch den grossen Bildbereich des 1,25 Plan Objektivs (mein Lieblingsobjektiv an diesem Mikroskop) noch bequem aus.
Eine Möglichkeit wäre noch der Kondensor Phako IVZ/7 mit grosser Schittweite aber dann wird es mit dem Petrischalen durchmustern auch schon recht knapp.

Der Fronteingang für die Spiegelreflexkameras ist ein T2 Eingang und du brauchst nur einen T2 Adapter für deine Canon (ebay ca. 10 Euro aus Hongkong). Viel problematischer ist, ob deine Canon mit der Ausbuchtung des Spiegelkastens und des Griffes nicht am Mikroskopgehäuse ansteht. Bei meiner Minolta Spiegelreflex gring das nur wenn ich die Kamera auf den Kopf (also Spiegelkasten und Bedienelemente nach unten ) gestellt habe.
Ausserdem muss man sich mit dem halben Bildausschnitt begnügen, da der T2 Ausgang ja für Vollformatkameras dimensioniert war. Oder eine Vollformatkamera anschaffen, das würde sich bei diesem tollen Mikroskop echt lohnen.

Ich könnte dir noch den Auszug aus dem Zeiss Handbuch über das IM35 zuschicken, damit du siehst was es dazu alles für Zusatzteilen gegeben hat. Für die PDF Datei bräuchte ich aber deine e-mail Adresse.

viel Spass
Wilfried


vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

G. Helbig

Hallo Sebastian,

T2-Adapter und vieles mehr gibt es hier (habe ich gute Erfahrungen gemacht):
http://www.teleskop-express.de/shop/index.php/cat/c45_Foto----Adapter----T2---C-Mount-Ringe.html

Viele Grüße und Glückwunsch zu dem schönen Mik

Gerald

Sebastian Hess

Vielen Dank für die Ratschläge, den T2-Adapter werde ich bestellen und berichten wie es funktioniert.

Ich habe ja den alten Zeiss-DIK (mit Zentralschieber) als Leihgabe und wollte nochmal eine Frage aufwärmen, die ich bereits vor einiger Zeit gestellt habe: Gibt es eine Möglichkeit, den DIK am IM zu betreiben. Damals hatte ich den Zwischentubus mit Schieber zwischen IM-Grundkörper und Binotubus gesetzt. Das war ohne Erfolg. Jetzt habe ich den Einschub für Polfilter etc. unter dem Objektivrevolver gefunden, in den der DIK-Schieber hineinpasst. Die richtige Kondersororientierung kann man ja sicher herstellen, aber eines ist bei der Anordnung der Komponenten anders: Beim IM ist der DIK-Schieber nicht umgedreht in den Einschub einzuführen.

Gibt es eine zertörungsfreie Methode, diese Art von Schieber umgedreht in die dafür vorgesehenen Einschübe zu bringen? Sie passen ja irgendwie "fast".

Grüße, Sebastian

Nomarski

ZitatGibt es eine zertörungsfreie Methode, diese Art von Schieber umgedreht in die dafür vorgesehenen Einschübe zu bringen? Sie passen ja irgendwie "fast".

Hallo Sebastian,

ich fürchte nicht. Ich kenne dieses Problem, zwischen IM und dem Standard-System ist in dem Analysatorschieber die Anordnung zwischen Analysator und dem Hilfsobjekt, in dem Fall der wäre es das DIK-Prisma, genau vertauscht. Und der Schieber läßt sich nicht so einfach um 180° gewendet in den Schacht einführen, da das Profil eben nicht symmetrisch ist. Habe erst kürzlich ein paar von solchen Schieber aus Plexiglas angefertigt. Desweiteren ist dann die Orientierung um 45° verdreht, die man zwar mit der Orientierung der Prismen im Kondensor theoretisch wieder abfangen könnte, aber dazu kommt noch der Umstand, daß die Kondensorschwalbe in der 45°-Position keine Rastnute hätte für den Federbolzen.


Viele Grüße
Bernd

K. Koch

Zitat von: Sebastian Hess in August 15, 2011, 23:06:34 NACHMITTAGS
Gibt es eine zertörungsfreie Methode, diese Art von Schieber umgedreht in die dafür vorgesehenen Einschübe zu bringen? Sie passen ja irgendwie "fast".
Hallo Sebastian,
nach Abschrauben der gesamten Objektivrevolver-Einheit kann man beim Schieber-Loch ein Metall-Teil herausnehmen, so dass der Schieber auch andersherum reinpasst. Aber auch damit hatte ich keinen Erfolg mit dem alten DIC am IM.
Außerdem ändert sich beim Scharfstellen der Abstand Schieber-Objektiv, was zu unterschiedlichen Hintergrund-Homogenitäten führen müsste.

Viele Grüße
Klaas


Nomarski

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, daß das Prisma im Schieber für eine bestimmte Stelle im Strahlengang zwischen den Telanlinsen gerechnet ist. Wenn man von den Gegebenheiten des Zwischentubus für das Standard abweicht, funktioniert die Sache schon nicht mehr. Experimente mit einem Großfeldsystem als untere Telanlinse oder den Zwischentubus über dem Optovar angeordnet verliefen negativ. Ähnliches gilt für Bertrandlinsen, die man auch nicht dort Platzieren kann, wo es einem gerade passt.

VG
Bernd