Welche Kamera für ein Leitz Panphot?

Begonnen von detlef.q, August 12, 2010, 22:17:52 NACHMITTAGS

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detlef.q

Liebe Mikroskopiefreunde,

ich habe eine Frage bezüglich der Auswahl einer Kamera zur Adaption an ein Leitz Panphot:
Welche aktuell zu kaufende Kamera harmonisiert mit dem Periplan Okular 10x für Brillenträger am alten Leitz System mit 170mm Tubuslänge?
Es gibt da ja zur Zeit den anderen Thread mit der Adaption einer Digitalen Spiegelreflexkamera am Ortholux, evtl. gibt es aber auch noch andere gute Lösungen.
Zur Zeit verwende ich eine Nikon Coolpix 885 die ich an dem Stativ des Panphots befestigt habe. Die Coolpix ist dabei nicht mit dem Okular verbunden. Der Vorteil dieser Adaption scheint zu sein, dass es überhaupt nicht zu Verwacklungen beim Fotografieren kommt.
Hier ein Bild davon:



Die Coolpix ist leider nicht mehr die Jüngste, mit der Zeit hat sie mehrere Pixelfehler bekommen, der Akku läßt langsam nach und etwas mehr als 3,2 Megapixel könnten es evtl. auch sein.
Aus diesen Gründen möchte ich mir eine neue Kamera zulegen, nur welche?
Gibt es eine aktuelle Kamera die gut zu dem Mikroskop passt? Hat hier jemand Erfahrung? Es muss ja keine Spiegelreflex sein, eine Kompakte kann sicher auch gut sein.
Evtl. kann ich ja dadurch auch die Qualität meiner Fotos verbessern: An den Randbereichen werden die Fotos unscharf und es ist öfters ein roter Schatten sichtbar, jedenfalls bei geringerer Vergrößerung.

Herzlichen Dank für Eure Antworten.

Liebe Grüße, Detlef

Detlef Kramer

Hallo Namensvetter,

das ist schwierig. Ich hatte vor kurzem einen Totalausfall meiner Canon PS 570. Ich habe gerade noch eine 590 bekommen, die recht gut mit solchen Okularen harmoniert. Aber auch deren Nachfolge-Modelle könnten eventuell funktionieren. Voraussetzungen sind ja stets: a. stimmt die Pupillenlage und b. wie ist die mechanische Adaption, was bei Dir entfallen würde. Also sieht die Sache nicht so hoffnungslos aus.

Ein Verbesserungsvorschlag: Du solltest etwas gegen seitliche Lichteinstreuung tun, das könnte die Ursache für Deine Effekte sein.

DSLR: es käme wegen der Problematik der chromatischen Vergrößerungsdifferenz eigentlich nur eine mit Objektiv (Festbrennweite 40 mm bei HPSC-Chip) in Frage und dann am besten gleich eine dieser neuen ohne Spiegel. Peter Höbel ist in all diesen Fragen der ideale Ansprechpartner. Er hat ja auch noch einen anderen Pfeil im Köcher, über den er hier ausführlich berichtet hat.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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-JS-

#2
Hallo Detlef,

die von Dir im Bild dargestellte prizipielle Einrichtung solltest Du meiner Meinung nach
beibehalten, was das stabile Stativ und die räumliche Trennung zwischen Kamera und
Mikroskop anbetrifft. Auf die Sache mit der eventuell noch zu ergänzenden Lichtmanschette
hat Detlef Kramer ja schon hingewiesen.

Vielleicht solltest Du Dir für eine Ausweitung des Systems mit Seitenblick auf eine DSLR
überlegen, dass die vorhandene Optik Deines Mikroskopes ja bereits optimal abgestimmt
ist und dass Dein Periplan 10x mit hoch liegender Autrittspupille (Brillenträgerokular) ja
auch nicht das schlechteste Viertelpfund Glas sein dürfte  ;D

Aber: Wenn Du nun eine DSLR einsetzen willst, musst Du eine passende Zwischen- oder
Relaisoptik haben, die das vom Okular entworfene Bild auf den Chip der Kamera fokussiert.
Wichtig ist hier, möglichst wenig Bild- bzw. Informationsverlust zu haben, was natürlich
bei Vollformat-Chips keine Probleme bereitet, bei Crop-Chips mit ihrem Faktor von ca. 1,6 aber
durchaus schon zu sehr viel Bildverlust und im Grenzbereich leider auch bereits das
Erreichen von 'Leervergrößerung' zur Folge haben können.
Zu diesem Thema gibt es einige threads, die ich einmal zusammengefasst habe (es sind
längst nicht alle, das war in der Kürze der Zeit auch gar nicht möglich, aber das Prinzip ist
zweifellos überall ähnlich beschrieben):

Nomarki (Bernd) stellt die Möglichkeit der Verwendung eines altehrwürdigen Zeiss Tessars
(F=50mm) als Relais-Optik vor:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6453.msg44092#msg44092

Wie Detlef Kramer bereits bemerkt hat:
Peter-h zeigt sein absolut ausgereiftes Konzept hier:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6248.msg42549#msg42549
und auch hier:
http://www.mikroskopie-ph.de/Home-Page-Kamera.html

Ich selbst habe auch meinen Senf dazu beigetragen:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6104.msg41490#msg41490
(Allerdings dürfte dieser Thread nur prinzipiell auf Deine Fragestellung übertragbar
sein, da aus dem 'mitbewerblichen Lager' stammend)

Jörg Piper hat auf seiner Internet-Seite
http://www.mikrofotografie.info/
sehr umfassend die Möglichkeiten verschiedener Foto-Adaptionen dargestellt.

Anmerkung am Rande: Ich habe passend zum Thema Ortholux / Endlich-Optik 19cm
Tubuslänge die Adaptionen mit dem Thema 'Direktauswertung des Zwischenbildes
an Schnittstellen eines Infinity-Mikroskopes' bewusst *nicht* erwähnt. Zweifellos gibt
es dazu beachtenswerte Beiträge, aber, sorry, diese dürften hier nach Lage der
Dinge wenig 'passend' sein.

Detlef,
vielleicht kann diese kleine und wahrlich nicht umfassende Zusammenstellung ja
hilfreich für Deine Fragestellung sein.
Freundlichen Gruß
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

detlef.q

Hallo Detlef, hallo Joachim,

Danke für Eure Antworten! Ja, eine Lichtmaschette gegen das Streulicht ist einfach zu realisieren.
Über die Adaption einer DSLR habe ich auch schon nachgedacht, allerdings wusste ich noch nicht, dass es eine "Spiegelreflexkamera" ohne Spiegel gibt (ist ja dann im Grunde keine mehr). Genial, da wackelt dann ja auch keine Spiegel mehr drin rum!
Es scheint so, dass man eine Komapktkamera einfach mit dem Filtergewinde an das Brillenträgerokular anschrauben kann, die Kameras mit dem Filtergewinde scheint es aber nicht mehr zu geben.
Mein Adaptionsaufbau funktioniert im Grunde, das Dumme ist nur, wenn ich die Kamera mal abbauen muss (zum Akkuladen, Umbau auf den Pol-Tubus, etc.) dann muss ich sie immer wieder sorgfältig neu ausrichten.

Joachim,  ich werde Deine "thread-Liste" mal abarbeiten, da stecken sicher viele Erkenntnisse drin. Mein Problem ist bisher nur, dass ich mich mit den technischen Gegebenheiten noch gar nicht auskenne: Die Rede ist hier von Crop-Chip, Relaisoptik z. B. und von unheimlich vielen, mir unbekannten, optischen Bauteilen/Adaptern!
Ich werde mich da mal durcharbeiten, wenn alle anderen das verstehen, werde ich das wohl auch peilen.

Einen schönen Sonntag,
Detlef

Detlef Kramer

Hallo Detlef,
Zitatdie Kameras mit dem Filtergewinde scheint es aber nicht mehr zu geben

das stimmt so nicht. Wenn Du den Kamera-Assistenten von Zeiss nach Kompakt-Kameras durchsuchst, bekommst Du alle Modelle, die mechanisch über einen Zubehör-Adapter befestigt werden können. Die Sache hat allerdings den Haken, dass diese Kameras optisch an den Zeiss Universaladapter passen, der eine extrem hohe Pupillenlage hat. Ob die Kamera auch an ein normales Brillenträger-Okular passt, muss man ausprobieren.

Weiterhin viel Spass beim Eruieren!

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Nomarski

ZitatMein Adaptionsaufbau funktioniert im Grunde, das Dumme ist nur, wenn ich die Kamera mal abbauen muss (zum Akkuladen, Umbau auf den Pol-Tubus, etc.) dann muss ich sie immer wieder sorgfältig neu ausrichten.

Hallo Detlef,
ich nehme an, du meinst die Zentrierung von der Sehfeldmitte zur Bildmitte.
Das ließe sich aber beheben duch einen passgenauen Tubus zwischen Okular und dem Kameraobjektiv. Das Problem der Streulichtabschottung wäre damit auch beseitigt. Es wären damit zwei Klappen mit einer Fliege geschlagen. ;)

Viele Grüße
Bernd

detlef.q

Hallo Detlef,

ja, den Zeis-Kamera-Assistenten hatte ich schon gefunden. Und der Haken daran ist mir auch gleich aufgefallen: ich habe eben kein Zeis-Mikroskop.
Und "kaufen und ausprobieren" auf blauen Dunst, ist nicht mein Mittel der Wahl!
Im Augenblick gefällt mir die Möglichkeit mit der USB CMOS Farb-Kamera von "The ImagingSource" gut. Wenn sich so eine Kamera sauber adaptieren lässt, warum nicht? Auf den Rechner müssen die Bilder sowieso!

Werde weiter forschen,

Gruß Detlef

detlef.q

Hallo Bernd,

ja richtig, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt!
Einen solchen Tubus könnte ich mir ja drehen lassen, gute Idee.
Ich möchte im Grunde die Kamera aber gerne wechseln.
Wenn es mit dem Wechsel nichts wird, werde ich einen solchen Tubus verwenden.

Freundlichen Gruß 
Detlef 

Nomarski

Hallo Detlef,

ZitatIch möchte im Grunde die Kamera aber gerne wechseln.
Wenn es mit dem Wechsel nichts wird, werde ich einen solchen Tubus verwenden.
Auch das ist möglich. Man müßte dazu die Kamera-Halterung so gestalten, daß man das Gehäuse in alle drei Richtungen verschieben kann. Dazu sind die Item-Profile mit Nutensteinen ganz hilfreich. Über eine Art Pantographengestell würde es aber auch gehen. Auf jeden Fall besser,als auf die Okulare irgendwelche Gewinde zu drehen, damit die Kamera befestigt werden kann. ::)

Viele Grüße
Bernd

Detlef Kramer

Hallo Detlef,
Zitatm Augenblick gefällt mir die Möglichkeit mit der USB CMOS Farb-Kamera von "The ImagingSource" gut. Wenn sich so eine Kamera sauber adaptieren lässt, warum nicht? Auf den Rechner müssen die Bilder sowieso

Wozu dann die Diskussion? Wie man diese Kamera sauber adaptieren kann hat doch Peter Höbel anschaulich und absolut überzeugend dargelegt.

Ansonsten: mit dem Okular zum Fotohändler gehen und ausprobieren. Da muss man nicht gleich kaufen!

Viel Glück

Detlef
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Nomarski

Hallo Detlefs,

ZitatAnsonsten: mit dem Okular zum Fotohändler gehen und ausprobieren. Da muss man nicht gleich kaufen!

Das reicht aber nicht für eine Beurteilung aus, das Mikroskop, welches irgendein Bild macht, muß auch mit.
Natürlich nicht das Panphot, sondern ein transportables Mikroskop.

Gruß
Bernd

detlef.q

Hallo Detlef;

ZitatWozu dann die Diskussion?

diese Diskussion dient mir dazu herauszufinden, welchen Weg ich einschlagen soll.
Ich bin noch ein Neuling in Sachen Mikroskopie und kenne mich mit optischen Bauteilen, Adaptern etc. gar nicht aus.
Den Weg der Adaption einer Kamera von der Fa.The ImagingSource ist für mich so einfach auch nicht möglich, da ich selber kein CS Mount Gewinde in ein Okular schneiden kann. Und ein Adapter wird da ja auch noch benötigt.

Jedenfalls herzlichen Dank an alle, die sich bisher mit meiner Problematik befasst haben.

Detlef