Frage zu Historischen Mikroskopen

Begonnen von Mikro22, April 06, 2010, 14:27:59 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Mikro22

Hallo!

Ich habe ein paar Fragen zu Historischen Mikroskopen.
1 welches sollte man nehmen Ich weiss das dass immer vom Anwändungs Gebiet ab hängt aber trotzdem.
2 Kann man mit ihnen Fotografieren (Mikroskop um 1900)
3 bei was für einem Preis sollte man von einem solchen Gerät Abstand nehmen?
4 wie ist das mit dem Wiederverkaufswert sollte man einmal Geld brauchen?

Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen.

LG Florian

Muschelbluemchen

Hallo Florian

Kommt darauf an was du unter Historisch verstehst?
Ich arbeite selbst gerne mit meinem Reichert Kippstativ mit Hufeisenfuss.
So was wie ich es habe ging kürzlich bei ebay über den Ladentisch: http://cgi.ebay.at/Altes-Profi-Mikroskop-um-1950-Reichert-/250596944464
Bei dem Preis kann man eigentlich nichts falsch machen und meiner Meinung nach sind dies die besten Einsteigermikroskope.
Dazu noch das Buch "Mikroskop für Jedermann" und der Beginn für ein interessantes Hobby ist gemacht - viele Mikrofans haben so angefangen.
Und gefällt einem das Hobby doch nicht so, dann kann man das Mikroskop mit hoher Wahrscheindlichkeit wieder zu diesem Preis auf ebay los werden.

Spendiert man diesem Mikroskop noch eine köhlerfähige Leuchte, dann kann es durchaus mit modernen Mikroskopen mithalten - die Bedienung ist natürlich etwas umständlich und das Kippstativ nicht so praktisch wenn man Präparate untersuchen will die man nicht kippen darf.
Dafür nimmt es nicht viel Platz ein und meist haben dieser Dinger noch einen Holzkasten dabei, indem man es verstauen kann um es unter dem Tisch zu verstecken, wenn man Platz für was anderes braucht.

Bei vielen Mikrofans dürften diese Mikroskope nicht sehr hoch im Kurs stehen (meiner Meinung nach! - deshalb bleibt der Preis bei alten Mikroskopen die
noch nicht sammelwürdig sind oft im Bereich 60-90 Euro) - ich wage sogar zu behaupten viele erfahrene Mikrofans könnten mit sowas auf Anhieb gar nicht arbeiten und ein vernünftiges Bild zustande bringen - so wie ich vermutlich mit einem alten Oldtimer mit Kurbelstange und Direktschaltung nicht von der Stelle käme.

Es gibt natürlich andere historische Mikros die in der Bedienung etwas einfacher sind und im Preis vielleicht dann auch höher klettern:
http://cgi.ebay.de/Carl-Zeiss-Jena-Mikroskop-Q1-Nr-353751-mit-Zubehoer_W0QQitemZ360248946705QQcmdZViewItemQQptZAlte_Berufe?hash=item53e082b011
http://cgi.ebay.de/TOP-MIKROSCOP-HERTEL-REUSS-MIKROSKOP-MIT-ZUBEHOR_W0QQitemZ180489985644QQcmdZViewItemQQptZDE_Computer_Elektronik_Foto_Camcorder_Optik?hash=item2a060a9e6c
aber selbst Profis verwenden sowas noch:http://www.diatoms.co.uk/klaus.htm

Du kannst dir natürlich auch ein altes Messingmikroskop zulegen - siehe hier im Forum die Beiträge von Dr. Timo Mappes.
Ich denke so was ist aber dann doch etwas für die Glasglocke.
Was die Verwendbarkeit betrifft, hier noch eine Meinung dazu: http://www.baertierchen.de/leitz.html

Fotos anfertigen kann man damit eigentlich schon - etwas umständlich - indem man die Digitalkamera ans Okular hält und abdrückt.
Oder du kannst dir eine Okularkamera zulegen - die Qualität ist eigentlich nicht so schlecht, wären da nicht so Probleme wie
HotSpot oder Probleme mit der Treibersoftware - da wurde schon einiges darüber diskutiert hier im Forum.

mfG
Leopold

Peter V.

#2
Zitat von: Mikro22 in April 06, 2010, 14:27:59 NACHMITTAGS
Hallo!

Ich habe ein paar Fragen zu Historischen Mikroskopen.
1 welches sollte man nehmen Ich weiss das dass immer vom Anwändungs Gebiet ab hängt aber trotzdem.
2 Kann man mit ihnen Fotografieren (Mikroskop um 1900)
3 bei was für einem Preis sollte man von einem solchen Gerät Abstand nehmen?
4 wie ist das mit dem Wiederverkaufswert sollte man einmal Geld brauchen?

Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen.

LG Florian

Hallo!

Da kannst Du genau so gut fragen:

Wieviel sollte man für Briefmarken zum Sammeln ausgeben....

Was soll man darauf antworten? Für manche keinen Cent, für manche hunderttausende Euro!
Wie soll man denn so ein Frage beantworten???

Als Geldanlage sind Mikroskope übriegns absolut untauglich ( Zeiss Einschlaglupen ausgenommen  ;D )


Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

olaf.med

Hallo Peter,

ZitatAls Geldanlage sind Mikroskope übriegns absolut untauglich ( Zeiss Einschlaglupen ausgenommen  Grinsend )

das sollte man aber doch relativieren. Deine Aussage stimmt hundertprozentig für die Massenware der normalen biologischen und petrographischen Stative - bei den wirklich historischen Mikroskopen aber stieg der Wert in den letzten Jahren kontinuierlich - bei manchen mehr als eine Größenordnung. Ich meine dabei so etwas wie:

http://www.musoptin.com/fuess_500.html
http://www.musoptin.com/fuess_4023.html

jetzt mal nur aus meinem Interessensbereich - bei den biologischen Stativen gibt es sicher ähnliche "blaue Mauritiusse".
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Peter V.

#4
Lieber Olaf,

das war sicher ( bewusst abschreckend ) sehr vereinfacht dargestellt.
Aber um das zu beurteilen, bedarf es höchst profunder Kenntnisse, die vermutlich noch schwieriger zu erlangen sind als bei den bereits erwähnten Briefmarken.
Ich weiss nur, dass ich schon von einigen Sammlern, die früher mühselig für viel Geld auf Börsen - ich sage mal ganz allgemein - "Messigmikroskope" gekauft haben, jammern, da diese nun durch den ebay-Massenmarkt im Verkaufswert drastisch gefallen seien. Einfach, weil das Angebot an alten Schätzchen plötzlich so riesig ist. Das betrifft sich keine absoluten und gut restaurierten Antiquitäten, wie Du sie besitzt. Das sind ja auch im eigentlich Sinne keine einfachen Mikroskope mehr, sondern komplexe wissenschaftliche Apparaturen, regelrechte feinmechansiche Kunstwerke.
Aber Du weisst, dass nur Wenige hier über Dein Wissen und das des Herrn Mappes verfügen, um das hinreichend beurteilen zu können.
Ich hatte nur den Eindruck, dass der Fragesteller eine Antwort etwa so erwartet: Wenn Du Dir ein Messigmikroskop von Wächter kaufst und nicht mehr als 200 EUR ausgibst, hast Du eine Anlage von sicher steigendem Wert".
Und solche Aussagen wäre natürlich Unsinn!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

olaf.med

Hallo Peter - da sind wir uns natürlich völlig einig  ;) ;)

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0