Hallo zusammen,
mit viel Glück habe ich gestern per Express ein Planktonprobe aus der deutschen Bucht bekommen.
Viele Bilder sind schon im Kasten, ich werde hier Stück um Stück ergänzen.
Der Hauptanteil der Probe ist Coscinodiscus wailesii Gran & Angst, 1931.
Eine riesige centrische Diatomee die fast schon zu groß ist fürs Mikroskop. Diese Exemplar war eines der kleineren mit 320 µm Durchmesser.
Daher habe ich auch ein Bild mit dem Stereomikroskop angefügt, um den Aufbau noch besser darzustellen.
lg
anne
Wunderschön, Anne!
René
Das erste Bild könnte ich mir stundenlang ansehen!
Fantastisch!
Grüße, Thomas.
Fantastische Bilder :)
Hallo Anne,
schöne Fotos, besonders das erste!
Zum Teil findet man in dem Plankton dort auch große schöne Biddulphias, die aber sehr empfindlich sind und bei einer Reinigung schnell zerfallen.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Anne,
wunderbare Aufnahmen dieses ,,Invasivlings" (?), die erste für mich geradezu ,,mineralisch": https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Pyromorphit
Viele Grüße,
Heiko
Gefällt mir sehr! Glücklicher Fang, auch wenn aus zweiter Hand.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
Hallo Anne
Wunderschöne Bilder zeigst du hier.
Fotos von noch "lebenden" Diatomeen sind schon was besonderes.
Beim ersten Bild denkt man, sie bewegen sich,
man hat den räumlichen Eindruck,als schaue man selbst durch die Okulare. 8)
Welche Vergrößerung hast du am Stereomikroskop verwendet?
lg von Sigi
Hallo zusammen,
das ist ja schön, so viele Rückmeldungen.
Herzlichen Dank dafür!
Die Vergrößerung am Stemi war 32-fach, man sollte viel öfters Proben durchs Stereomikroskop anschauen.
Bob, Biddulphias sind auch drin, an den Bildern bin ich gerade am Bearbeiten.
Weitere Bilder werden folgen :)
lg
anne
Liebe Anne,
das 1. Bild ist einfach klasse, ich bin immer wieder von Stemibildern begeistert und mehr noch beim Life-Durchblick in 3D.
Ist die Beleuchtung im "normalen" Gegenlicht + schräg von oben?
LG
Bernd
Lieber Bernd,
das ist die tolle Beleuchtung die ich von Dir bekommen habe!
lg
anne
Hier noch 3 Bilder mit dem Stemi, auch wenn es die Wiederholung ist, aber mit Odontella und Rhizosolenia.
Hallo Anne,
die Bilder sind nicht gestapelt?!
Sieht einfach super aus.
Grüße, Thomas.
Hallo Anne,
da ist auch eine von den Biddulpias dabei, die ich meinte. Ich habe gereinigtes Material, das enthält leider nur noch die Zipfel und Verbindungsärmchen zu den nächsten Algen. Durch Veraschen habe ich von diesen Biddulphias schon mal passable Dauerpräparate hinbekommen.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Thomas,
nein nicht gestapelt, das ist die Schärfentiefe des Stereomikroskops!
Hallo Bob,
ich denke das ist evtl. ein alter Name den Du da im Kopf hast, es handelt sich bei der Diatomee auf die Du ansprichst wohl um Odontella sinensis (Greville) Grunow 1884.
lg
anne
Zitat von: anne in Januar 26, 2023, 20:12:59 NACHMITTAGS
das ist die tolle Beleuchtung die ich von Dir bekommen habe!
Liebe Anne,
... na, das ist jetzt aber nicht erwähnenswert, deshalb frage ich auch nicht .... ich finde nämlich den hellen, unscharfen und diffusen Hintergrund sehr charmant.
Er verstärkt den 3D Effekt und die Plastizität + Schärfe der Diatomeen, im Dunkelfeld, also schwarzen Hintergrund wäre das weniger harmonisch und natürlich.
Ich nehme an, dass das Auflicht von einer unter dem Objetträger liegenden Streuscheibe für die Durchlichtbeleuchtung diffus hochreflektiert wird?
Das muß ich auch mal bei mir versuchen, ich finde diese Beleuchtungsart bei stundenlangen Stemisitzungen für das Auge viel angenehmer als reines Dunkelfeld mir seinen hohen Kontrasten.
Sorry, dass ich mit diesem "Nebenthema" von deinen tollen Bildern ablenke :)
LG
Bernd
Lieber Bernd,
darunter liegt ein banaler schwarz/grauer (abgenutzter) Pappkarton, darüber dann die Petrischale, die ja recht dickwandig ist.
Ich denke es liegt wohl an der Dickwandigkeit der Petrischale, die Farbe des Pappkartons kommt nur ganz diffus im Hintergrund zum Tragen.
lg
anne
Hallo zusammen,
hier noch ein paar Bilder.
lg
anne
Pleurosigma spec.
Gürtelband Coscinodiscus wailesii Gran & Angst 1931
Übersicht Coscinodiscus wailesii Gran & Angst 1931
Odontella seninsis (Greville) Grunow, 1884
Thalassiosira spec (?) Actinocyclus curvatulus Janisch
Dinoflagellat vermutlich Protoperidinium spec.
Liebe Anne,
ein Augenschmaus, danke ! Mein Favorit ist Bild 4 (Odontella seninsis (Greville) Grunow, 1884)
Hallo Anne
Es scheint so, als wüßten die Diatomeen, wer am Vanox sitzt.
Deshalb leuchten sie gülden.
Ich bin begeistert.
lg von Siegfried
Hallo anne,
das sind phantastische Bilder.
Zitat...wer am Vanox sitzt...
Das erklärt die Bildqualität. ;D
Bin ebenfalls begeistert.
LG
Michael
Liebe Anne,
auch von mir ein ganz grosses Lob für diese schönen Bilder!
ZitatDie Vergrößerung am Stemi war 32-fach, man sollte viel öfters Proben durchs Stereomikroskop anschauen.
Damit sprichst du mir, als (stark überwiegendem) Stereomikroskopiker aus dem Herzen. Ich hatte mir in der Vergangenheit mal den Aufwuchs von Rot - und Braunalgen unter dem Stemi angesehen. Auch da findet man sehr schöne lebende Diatomeen. Viele als Büschel angeheftet auf gallertigem Stiel. Man bekommt so einen völlig anderen Eindruck von diesen "Gewächsen".
Wie hoch war denn die (Wasser-) Schichtdicke in der Petrischale? Ich hatte meine Probe seinerzeit in einer Art Marmeladenglas untersucht. Dadurch war die Schichtdicke natürlich sehr gross, und die Bilder bei weitem nicht so schön.
Hast du mal ausprobiert, auf die Wasseroberfläche ein grösseres Deckgläschen aufzulegen - bringt das ggf. noch eine weitere Bildverbesserung? (Eigentlich kann ich mir da zwar keine weitere Verbesserung vorstellen, aber man weiss ja nie.)
Neugierige Frage: welches Stemi verwendest du denn? Und wie vermeidest du Verwacklungen durch eine eventuelle geringe Wasserbewegung?
LG,
Dünnschliffbohrer
Hallo Anne,
deine Bilder sind einfach umwerfend.
Ein wunderbares Beispiel, dass hochauflösende Mikroskopie einfach viel mit Ästhetik und Kunst zu tun hat, bei Diatomeen ohnehin.
@Dünnschliffbohrer
Ich kann den Hochgenuss mit einem guten Stereomikroskop nur bestätigen. Viele Mikroorganismen zeigen in der dreidimensionalen Welt erst ihre wahre Pracht und das auch meistens noch in relativ natürlicher Umgebung. Ob das Algenkolonien in ihrer Tiefenausdehnung oder die unterschiedlichen Fortbewegungen größerer Ciliaten oder Rädertiere im Wasserkörper sind, alles Eindrücke, die man unter dem Deckglas so nicht erleben kann.
LG KlausZ
Hallo zusammen,
danke an alle!
Zur Info, um z.B. ein solches Foto von der Odontella zu bekommen, habe ich bestimmt 8 Stück fotografiert. Ein Foto war dann gut.
DSB: die Wassersäule war sehr niedrig, gerade so der Boden bedeckt. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Wassersäule die Bildqualität mindert. Mit Wasserbewegung hatte ich kein Problem. Ein Deckglas aufzulegen habe ich nicht versucht, gehe aber eher davon aus, dass es die Bildqualität vermindert.
Zum Stereomikroskop: Ich habe über Jahre versucht die für mich richtige Arbeitsweise zum Aussortieren von Diatomeen zu finden. Es soll neben dem Aussortieren auch bildlich Spaß machen. Den schönsten Eindruck und Spaß habe ich beim dreidimensionalen Sehen durchs Stereomikroskop. Ich habe mir dann nach einem Lomo ein Wild 5 zugelegt. Da mir aber auch hier die Vergrößerung nicht gereicht hat, arbeite ich nun mit einem Nikon SMZ 18, mit einem 1,6er Planapo - und das macht nun richtig Spaß!
lg
Anne
Sehr schön Anne.
Deine zweite zentrische Form sieht aus wie ein Actinocyclus. Ich möchte mir den Randbereich bei 3 Uhr genauer ansehen, um das Auftreten eines hyalinen Auges (Pseudonodulus) zu erkennen.
Das Protoperidinium ist ohne Informationen über die Rückseite schwieriger zu bestimmen. Das netzartige Muster auf den Platten ist jedoch typisch für P. leonis und obtusum, wobei ich mich wegen der Asymmetrie der mittleren Platte für P. obtusum entscheiden würde. Ohne Gewähr ;)
Herzliche Grüße,
René
Hallo Rene,
ich habe versucht an einer anderen Schale das hyaline Auges (Pseudonodulus) aufzunehmen. Sicher bin ich mir aber nicht, da ich vor allem denke immer in der Mitte der Schale eine Art Stamm, also die Verbindung zur Nachbarzelle zu sehen, ist das bei Actinocyclus auch so? ich denke das sind immer Doppelschalen? Bei Thalassiosira habe ich ja aber die Ketten die in der Mitte über Chitin(?) verbunden sind.
Hier trotzdem das Bild: auf ca. halb sieben ist evtl. das Auge.
lg
anne
Hallo zusammen,
hier noch ein paar Bilder, der Rest der Fundstücke:
Coscinodiscus wailesii Gran & Angst, 1931, Schärfenebene auf die Microtubulifäden des Cytoskeletts
Odontella mobiliensis (J. W. Bailey) Grunow, 1884 Odontella regia (Schultze) Simonsen, 1974
Rhizosolenia imbricata Brightwell, 1858 (ode Rhiz. styliformis?) mit den gut sichtbaren Gürtel Segmenten
Rhizosolenia setigera Brightwell, 1858
3 weitere Bilder im der nächsten Antwort.
lg
anne
So hier nun der Rest:
Ceratium furca (Ehrenebrg) Claparéde & Lachmann, 1859
Ditylum brightwellii (T. West) Grunow in Van Heurck, 1885
Podosira stelligera (J.W. Bailey) Mann, 1907
Danke fürs Anschauen!
lg
anne
Hallo Anne,
als Laie sitze ich jetzt einfach nur so da -
staune, genieße, bewundere deine Aufnahmen und die Natur.
Vielen Dank das Du uns daran teilhaben lässt.
Grüße Matthias
Hallo Anne,
tolle Fotos - ganz besonders spricht mich das 5. Bild Deiner zweiten Lieferung an (die zentrische Diatomee mit Fokus auf den Poren und den außerhalb der Schärfeebene schwebenden Chromatophoren).
Danke und schöne Grüße
Ole
Liebe Anne,
wäre ich eine Diatomee, die dem Meer entrissen - und bei dir unter der Linse landen würde, dann ich würde denken ..... es ist ok so, dann war nicht alles um sonst ;)
LG
Bernd
Zitat von: anne in Januar 31, 2023, 18:27:16 NACHMITTAGS
Hallo Rene,
ich habe versucht an einer anderen Schale das hyaline Auges (Pseudonodulus) aufzunehmen. Sicher bin ich mir aber nicht, da ich vor allem denke immer in der Mitte der Schale eine Art Stamm, also die Verbindung zur Nachbarzelle zu sehen, ist das bei Actinocyclus auch so? ich denke das sind immer Doppelschalen? Bei Thalassiosira habe ich ja aber die Ketten die in der Mitte über Chitin(?) verbunden sind.
Hier trotzdem das Bild: auf ca. halb sieben ist evtl. das Auge.
lg
anne
Hallo Anne, das ist's!
Ich bin mir nicht ganz sicher, was du mit 'eine Art Stamm' meinst, bist du sicher, dass er sich auf der Außenseite der Zelle befindet? Schließlich haben die meisten zentralen Diatomeen eine Plasmabrücke im Inneren. Auf jeden Fall sehe ich keine Spur von Chitinfäden - die sehe ich übrigens auch nicht immer bei Thalassiosira. Auch die Verteilung der Areolen ist typisch für Actinocyclus, ich kenne keine Thalassiosira mit einem ähnlichen Muster. Übrigens, ich glaube, Sie haben A. curvatulus gefunden, die feinere Schwester von A. octonarius.
Schön, auch Ihre anderen Fotos zu sehen, es ist wirklich eine Freude, so frisches Material zu sehen.
Die Odontella sieht für mich aus wie O. regia, bei O. mobiliensis sind die Hörner viel länglicher. Ich gebe zu, dass die Unterscheidung bei größeren Zellen schwierig wird. Das Gleiche gilt für Rhizosolena imbricata im Vergleich zu R. styliformis, wobei letztere wirklich um eine Größenordnung größer ist. Sehr große R. imbricata sind in Bezug auf die Stachel und den Rest der Zelle "aus dem Grössenverhältnis" geraten. Mona gibt an, dass R. imbricata bis zu 60 um dick wird, was eine erste Überprüfung wert ist. Ich habe auch irgendwo in meiner Sammlung R. styliformis, was einen Vergleich mit den Gürtelbändern ermöglichen würde.
Mit freundlichen Grüßen,
René
Liebe Anne
Wieder klasse Fotos von deinen Fundstücken. 8)
Ist es bei der Podosira stelligera die Gürtelbandansicht?
Im Netz ist sie manchmal auch in der "Draufsicht" dargestellt?
Interessante Diatomee.
lg von Sigi
Hallo Anne,
ich habe diesen Thread gar nicht mehr richtig verfolgt und sehe erst jetzt Deine weiter eingestellten Bilder: Wahnsinn! Ich habe ja auch eine Probe von Dir bekommen, allerdings gelingen mir solche Bilder nicht (liegt aber vermutlich an der betäubenden Wirkung der sich mittlerweile entwickelt habenden Gase ;)) Absolut super!!
Hezrliche Grüße
Peter
Lieber Rene,
herzlichen Dank für Deine fundierten Kommentare, ich habe die Namen angepasst. Ich hatte in erster Linie im Buch von Alexandra Kraberg nach den Bestimmungen gesucht, ich sollte viel öfters das Buch von Mona in die Hand nehmen!
Lieber Sigi,
ja das ist eine Gürtelbandansicht, bzw. ein komplettes Exemplar. Wir sehen ja in den Dauerpräparten immer nur eine Schalenhälfte, daher fand ich diese Ansicht sehr interessant.
Lieber Peter, Bernd und alle anderen,
freut mich wenn es gefällt! Man hat so selten Gelegenheit dieses marine Plankton zu sehen. Ich habe nun eine Woche jede freie Minute damit verbracht, langsam aber dominieren die Bakterien mit ihrem doch recht extremen Geruch.
lg
anne
Liebe Anne,
Deine Bilder gefallen mir ausgezeichnet!!
Aber ich habe zwei Fragen:
Zitat von: anne in Januar 26, 2023, 19:41:51 NACHMITTAGS
Die Vergrößerung am Stemi war 32-fach ...
Welche Bildbreite hast Du bei dieser Vergrößerung?
Zitat von: anne in Januar 26, 2023, 20:12:59 NACHMITTAGS
das ist die tolle Beleuchtung ...
Kannst Du etwas zur Technik dieser Beleuchtung schreiben?
Herzliche Grüße,
Rolf
Hallo Rolf,
vielen Dank!
Ich habe gerade nachgemessen, ich hab ca. 5mm Bildbreite bei 32facher Vergrößerung.
Die Beleuchtung ist ein halber Ringe aus LED´s der am unteren Rand des Objektivs befestigt ist.
lg
anne
Hallo zusammen,
inzwischen habe ich die Probe aufgereinigt und ein schnelles Präparat gemacht.
Nun würde ich auch sagen, dass die Pleurosigma eine Pleurosigma formosum W. Smith 1852 ist - die Länge ist über 500 µm
Die Coscinodiscus wailesii Gran & Angst 1931 hat sehr schöne Poren mit Siebplatten(?), die man ab dem 40er Objektiv gut sehen kann.
Besonders interessant war es von Rhizosolenia imbricata Brightwell, 1858, das "Endstück" zu finden.
lg
anne
Liebe Anne
Das nenne ich schon , faszinierend,
erst die Dokumentation des noch vitalen Planktons
und jetzt aufbereitet als "Dauerpräparat".
Ganz große Klasse.
lg von Sigi
Danke Dir Sigi,
man bekommt selten die Möglichkeit einer solchen Probe, die zudem noch reichhaltig genug war um sie zu reinigen.
lg
Anne