Liebes Forum,
steinigt mich, beschimpft mich und haltet mir zukünftig alle meine Tippfehler und Flüchtigkeitsfehler vor. Ich will mich wahrlich nicht als Rechtschreibpapst aufführen und wirklich niemandem auf die Füße treten, aber:
Ich schreibe es trotzdem, weil es mich schmerzt, es immer öfter ( und mittlerweile fast nur noch! ) in dieser Schreibweise zu lesen:
Zeiss Standart
Das Zeiss Standard ist ein Standard und bleibt ein Standard!
Auch nach den neuesten Rechtschreibregeln gibt es kein / keinen Standart!!!!
So, das mußte jetzt raus. Entschuldigung!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo,
ich mußt´ mir das auch schon die ganze Zeit verkneifen, ist gut, dass es jetzt mal klargestellt wurde.
Ein(e) Standart(e) ist übrigens eine Flagge an einem Dienstfahrzeug von Würdenträgern !
Vgl. z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Standarte
Gruß !
JB
...und eine Standart ist entweder
die Art eines (Verkaufs-) Standes oder
die Art, wie man steht: Standbein und Spielbein......Von das und dass wollen wir lieber gar nicht anfangen...
Hallo Herr Hippe,
...ich gebe zu, ich habe Ihr Posting dreimal gelesen und mich gefragt: WAS will der Herr Hippe mir damit sagen???
Als dann endlich der Groschen fiel ( "Stand-Art" ), mußte ich laut lachen!
Danke für diesen gelungenen Kalauer!
Herzliche Grüße
Peter
PS: Dass das "das" oder "dass" eher nach statistischen Regeln, aus Gründen des Proporzes oder schlichtweg per Zufallsgenerator in Texte eingebaut wird, stellt für mich schon den Normalzustand dar. Allerdings ist das kein Spezifikum dieses Forums oder aller Foren, sondern weit verbreitet, gerne auch im Bereich Tageszeitung. Auch dem Redakteur ist heutzutage doch manches zu schwör! Auch und gerade wegen dem Dativ!
So, nun aber Schluß damit, sonst hält man mich noch für ein kleinkarierten Orthographie-Fetischisten, der ich eigentlich gar nicht bin.
Aber beim Standart verstehe ich keinen Spaß mehr ;)
Hallo Peter V.
ich hoffe, Sie können wieder gut schlafen, nachdem Sie sich Ihren Frust von der Seele geschrieben haben ob des schrecklichen Sakrilegs!
Ich werde nie wieder statt Standard Standart schreiben! Versprochen! Ehrlich!
Viele Grüße
Günther Langer
Die Rechtschreibprüfung hat keinen Fehler gefunden, wahrscheinlich ignoriert sie rot geschriebene Worte!
Hallo Herr Langer,
ich ahnte doch , daß es jemanden geben würde, der sich persönlich angesprochen fühlen und angestochen reagieren würde - und hoffte, dass es nicht so sein werde.
Ehrlich gesagt, habe ich noch nie darauf geachtet, WER "Standard" und wer "Standart" schreibt. Es ist nur so, daß sich die falsche Schreibweise mittlerweile zum "Standard" ;) entwickelt hat, und ich dachte, daß es mir nicht wirklich verübelt werde, wenn ich einmal darauf hinweise. Ob SIE jetzt nur Standard oder Standart geschrieben haben, weiß ich gar nicht.
Möglicherweise war die Ironie in meinen Worten ( z.B. " Aber beim Standart verstehe ich keinen Spaß mehr" ) trotz augenzwinkernden Smileys nicht hinreichend erkennbar. Schade.
Aber da an dieser Stelle auch schon einmal auf den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" hingewiesen wurde ( ich für mich fand diesen Hinweis übrigens lehrreich und verwende diese Wörter seitdem bedachter ), dachte ich, mir den Hinweis auf den Standard-Fehler, der eher zum Standard geworden ist, erlauben zu dürfen.
Herzliche Grüße
Peter
Übrigens: Mit Frust hat das eher wenig zu tun. Auch bin ich weder Germanist noch Deutschlehrer, und zweifelsohne mache auch ich stilistische, grammatikalische oder orthographische Fehler.
Ach, noch etwas: Wieso hat die Rechtschreibprüfung bei "Standart" nicht Alarm geschlagen? Siehe: Posting Herr Hippe! :)
Jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben.
Also, so schlecht finde ich es gar nicht, wenn hier ab und zu Rechtschreibung angemahnt wird! Natürlich – wir machen alle da und dort Fehler, das ist nicht das Problem. Es gibt aber Fehler, die sich hartnäckig wiederholen, die dann sogar kopiert werden und wohl in Folge dann unter Umständen als richtig angesehen werden. Denken wir bitte daran, dass in diesem Forum auch Menschen lesen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
Ich will einen sehr häufigen Fehler nennen, der mir fast weh tut, wenn ich Begriffe lese, die mit ihm behaftet sind. Zusammengesetzte Hauptwörter werden im Deutschen zusammengeschrieben! Immer! Allenfalls kann man die beiden Bestandteile zum Zweck der besseren Lesbarkeit durch einen Bindestrich trennen. Der Fehler, Komposita getrennt zu schreiben, ist ein Anglizismus. Doch nicht deswegen ist er zu vermeiden, sondern weil die getrennte Schreibweise den Ausspracheregeln der deutschen Sprache zuwiderläuft! Ich habe bereits einmal darauf hingewiesen. Im Englischen ist das anders: Komposita haben meist auch zwei Betonungen (vgl. country road). Im Deutschen ist das aber niemals so!
Es heißt also ,,Büchertipps" oder ,,Bücher-Tipps", aber nicht ,,Bücher Tipps"! Besonders ärgert es mich, wenn dieser Fehler in Überschriften steht! Wir schreiben ja auch nicht ,,Haus Katze", ,,Ketten Hund" oder ,,Müll Eimer"!
Hier steh ich, ich kann nicht anders!
Grüße an alle!
Gunther Chmela
Zitat von: Gunther Chmela in Februar 12, 2009, 22:02:21 NACHMITTAGS
Es gibt aber Fehler, die sich hartnäckig wiederholen, die dann sogar kopiert werden und wohl in Folge dann unter Umständen als richtig angesehen werden.
Lieber Herr Chmela,
exakt das ist auch meines Erachtens das Problem! Natürlich spreche ich mich nicht davon frei, auch Rechtschreibfehler zu machen. Allerdings wurde ich - obgleich "erst" 45 Jahre alt - noch schulisch und vom Elternhaus dahingehend erzogen, dass auf eine korrekte Rechtschreibung zu achten sei. Da aber eben auch dort, wo in früheren Jahren recht verlässlich "richtig" geschrieben wurde ( z.B. in Printmedien ), sich nunmehr auch ein äußerst lässiger Umgang mit dem Schriftsprache eingeschlichen hat, bin ich mittlerweile selbst oftmals verunsichert. Und frage mich, wie lange es dauert, bis auch mir irgendwann ein "Standart" entgleitet.
Bei den Tageszeitungen hat das übrigens ganz klare Gründe: Früher war die Beherrschung der Orthographie Grundvoraussetzung für die Tätigkeit als (Lokal)Journalist; dessen Artikel wurden dann in den "Bezirksredaktionen" gegengelesen und die dritte Kontrollinstanz war letztlich der Schriftsetzer. In dieser Kette ließen sich fast alle Fehler ausmerzen. Heute schreibt der Redakteur direkt "Computer to Plate", da gibt es keinerlei Kontrollinstanz mehr.
Aber noch einmal zur Klarstellung: Ich bin kein Orthogaphiefetischist, akzeptiere jeden, der eine Lese-Rechtschreibschwäche hat und akzeptiere selbstverständlich auch sporadische Fehler, die mir auch selbst unterlaufen.
Aber wenn etwas konsequent und systematisch falsch geschrieben wird ( wie eben besagter "Standard" ), denke ich, dass man darauf hinweisen darf.
Übrigens: Von einer Germanistik-Studentin erhielt ich letztlich eine Urlaubskarte mit den einleitenden Worten "Sei
t mir gegrüßt!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo an alle,
ich beuge mein Haupt in Demut und Scham!
Ich weis selbst, dass ich oft und viele Fehler mache, vielleicht auch meistens sehr schlimme...
Ich freue mich, wenn ich darauf hingewiesen werde, es ist kein Problem für mich Kritik in dieser Art aufzunehmen.
Denn wenn meine Aufmerksamkeit in Sachen Rechtschreibung geschärft wird, dann hilf das ja in erster Linie mir.
Einige der genannten Fehler konnte ich schon bei mir feststellen...
Es tut mir Leid, wenn meine Beiträge in dieser Hinsicht oft leiden.
Ich gelobe Besserung.
Grüße
Jonathan
PS: Ich finde es gut, dass so etwas angesprochen wird.
Hallo Herr Chmela,
schön, dass Sie das stört. In dem Zusammenhang möchte ich auf den Zwiebelfisch (Bastian Sick, Spiegel) hinweisen: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" (Im Pott würde das heißen: ... ihm sein Tod) und auch "Happy Aua". Da gibt's Sachen wie: "Frauen-Schluss-Verkauf" oder "Haus-Halt's-Service".
Viele Grüße
Günther Langer
Zitat von: Günther Langer in Februar 12, 2009, 22:52:04 NACHMITTAGS
Hallo Herr Chmela,
schön, dass Sie das stört. In dem Zusammenhang möchte ich auf den Zwiebelfisch (Bastian Sick, Spiegel) hinweisen: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" (Im Pott würde das heißen: ... ihm sein Tod) und auch "Happy Aua". Da gibt's Sachen wie: "Frauen-Schluss-Verkauf" oder "Haus-Halt's-Service".
Sehen Sie, Herr Langer, da hab ich es, was den Genitiv angeht, richtig gut: Im Bairischen gibt es den gar nicht!
Und zu den Beispielen kann ich noch eines beisteuern: "Sportlicher Lagerverkauf" (gesehen in Oberhaching bei München). Man muss sich das einmal vorstellen - so richtig vorstellen, meine ich!
Beste Grüße!
Gunther Chmela
Hallo Herr Chmela,
wenn es dort echte Schnäppchen in begrenzter Stückahl gibt, könnte ich mir aber gut vorstellen, daß es tatsächlich zu einem "sportlichen Lagerverkauf" kommt :-) . Muß man dann mit Blessuren vom Kampf am Wühltisch zum Arzt, heißt es hier im Revier:
"Hauptsache, Doktor, man wird geholfen"
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Leute,
noch etwas Senf von ennet-dem-Rhein: Wenn man(n) im Forum ein Rechtschreibeprogramm integrierte, das zwingend korrigierend eingreift, dann würden uns viele 'Adaptionen' entgehen! Auch hier hats noch Raum für Anpasser. ;)
Zitat von: Paul Keller in Februar 13, 2009, 12:11:26 NACHMITTAGS
Hallo Leute,
noch etwas Senf von ennet-dem-Rhein: Wenn man(n) im Forum ein Rechtschreibeprogramm integrierte, das zwingend korrigierend eingreift, dann würden uns viele 'Adaptionen' entgehen! Auch hier hats noch Raum für Anpasser. ;)
Den Fehler, den ich moniert habe, korrigiert kein Rechtschreibprogramm! Der Grund dafür ist der, dass das Programm die Einzelwörter als richtig durchgehen lässt!
Grüße!
Gunther Chmela
Und noch eins obendrauf wel´s gut passt
Zitat von: Peter V. in Februar 12, 2009, 17:17:53 NACHMITTAGS
Liebes Forum,
steinigt mich, beschimpft mich und haltet mir zukünftig alle meine Tippfehler und Flüchtigkeitsfehler vor. Ich will mich wahrlich nicht als Rechtschreibpapst aufführen und wirklich niemandem auf die Füße treten, aber:
...
Und bitte kein "Deppenapostroph" mehr. Beispiele:
Tipp´s
Hansi´s
und als Abschluss, von einem studierten Wirtschaftler
stet´s
Da rebelliert regelmäßig mein Magen. :D
Viele Grüsse
Klaus
Außer von der Verunsicherung durch die völlig überflüssige und unsinnige Rechtschreibereform kommen die zunehmenden Fehler wohl überwiegend durch die Vermischung mit amerikanischer Schreibweise zustande. In einem deutschsprachigen Computerhandbuch der Firma Siemens las ich das Wort "authorisieren"!
Aber die Sprache verkommt überhaupt immer mehr. Außer dem leidigen "scheinbar" und "anscheinend" werden auch dasselbe und das Gleiche ver-
wechselt und immer wieder liest man: Der Tote wurde überführt (statt übergeführt).
Hallo Herr Götz,
laut Duden ist sowohl "überführt" als auch "übergeführt" zulässig. Ich kenne die erste Form seit 70 Jahren!
Das stimmt nicht!
Das Wort "überführt" gibt es natürlich auch, aber es hat eine andere Bedeutung.
Ein Verbrecher wird einer Tat überführt, ein Toter wird in seine Heimat übergeführt.
Danke, Herr Chmela. Mein Beitrag bezieht sich auf das Wort 'Adaptation', das in unserem Forum so oft um eine Silbe gekürzt auftaucht.
Hallo Herr Götz,
bitte im Duden oder Wikipedia selbst nachlesen!!
Zu dem Thema fällt mir nur ein, was mir ein befreundeter Germanist gesagt hat:
"Sprache wird nicht vom Duden oder irgendwelchen möchtegern Rechtschreibexperten definiert sondern lebt".
Anders ausgedrückt heißt das: Wenn morgen alle Welt auf die Idee kommt Standard mit "t" zu schreiben, dann IST es richtig. Punkt!
Der Duden ist doch ausserdem selbst ein inkompetenter Haufen, die widersprechen sich in der neusten Auflage ständig. Gab da mal so eine lustige Internetseite. Z. B. empfiehlt der Duden "per Du sein", aber unter dem Stichwort "Du" benutzen die selbst "perdu sein"...
BTW: Wer gibt eigentlich einem Verlag das Recht aller Welt vorzuschreiben wie sie zu schreiben hat? Ist das irgendwo gesetzlich geregelt?
Hallo Herr Hippe,
hier steht was dazu: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,349852,00.html
Sieht also so aus, als hätten Sie recht.
Nun ja, die deutsche Sprache ist eine lebendige Sprache, d.h. sie verändert sich im Lauf der Zeit, ob es uns gefällt oder nicht.
Der Duden ist mir allerdings zu großzügig.
Schönen Abend noch.
Hallo!
ZitatAnders ausgedrückt heißt das: Wenn morgen alle Welt auf die Idee kommt Standard mit "t" zu schreiben, dann IST es richtig. Punkt!
So ist es! Aber selbst dann wird aus dem "Zeiss Standard" kein "Zeiss Standart", denn es ist ein Eigenname bzw. Markenname. Und der bleibt feststehend, auch, wenn die mehrheit Standart schreibt.
Zu Adaption / Adapatation:
Meines Wissen hieß es ursprüglich einmal richtig "Adaptation". Ich selbst habe mir aber auch erst, seit ich dieses Forum kenne, angewöhnt, mich der hier üblichen Schreibweise "Adaption" anzuschließen.
Laut Duden sind beide Schreibweisen richtig.
Das Selbe / das Gleiche...
...konnten aber auch früher schon Viele nicht auseinander halten. Das ist - glaube ich - nicht erst ein Phänomen der neuerdings verkommenden Sprache.
Zum Thema "Bedeutung der Rechtschreibung": Leute, die sich für den Erhalt einer gewissen Sprachkultur einsetzen, gelten heutzutage ja oft als kleinkarierte Spinner, und "Legasthenie" ist oftmals eine gute Ausrede für ein unzureichendes Bemühen, sich die Schriftsprache vernünftig anzueignen. Womit ich wirklich nicht Jene meine, die tatsächlich unter einer echten Lese-/Rechtschreibschäche leiden.
Ich möchte die Orthographie wahrlich auch nicht überbewerten, allerdings verstehe ich nicht, wieso man insgesamt in den letzten Jahren einen so laxen Umgang damit pflegt. Es käme doch auch niemand auf die Idee, ähnlich lax mit der Mathematik umzugehen. 9 x 10 = ? Ach, Irgendwas so um die Hundert rum, mein Gott, so genau muß man das doch nicht wissen, oder? :)
Hätte ich geahnt, daß das solche Kreise zieht...
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Dieter Friedrich in Februar 13, 2009, 21:02:59 NACHMITTAGS
Zu dem Thema fällt mir nur ein, was mir ein befreundeter Germanist gesagt hat:
"Sprache wird nicht vom Duden oder irgendwelchen möchtegern Rechtschreibexperten definiert sondern lebt".
Anders ausgedrückt heißt das: Wenn morgen alle Welt auf die Idee kommt Standard mit "t" zu schreiben, dann IST es richtig. Punkt!
Der Duden ist doch ausserdem selbst ein inkompetenter Haufen, die widersprechen sich in der neusten Auflage ständig. Gab da mal so eine lustige Internetseite. Z. B. empfiehlt der Duden "per Du sein", aber unter dem Stichwort "Du" benutzen die selbst "perdu sein"...
BTW: Wer gibt eigentlich einem Verlag das Recht aller Welt vorzuschreiben wie sie zu schreiben hat? Ist das irgendwo gesetzlich geregelt?
Lieber Herr Friedrich,
jetzt aber einmal ganz langsam! Was Sie über den Duden, bzw. die Duden-Kommission schreiben, das ist im Wesentlichen richtig. Ich habe da so meinen eigen (schlechten) Erfahrungen, was das süddeutsche Hochdeutsch betrifft. Was Sie über die Fortentwicklung einer Sprache schreiben, das ist im Wesentlichen auch richtig.
Aber: Es kann auf keinen Fall der positiven Fortentwicklung einer Sprache dienlich sein, wenn aus Unkenntnis, Affektiertheit, Borniertheit usw. Mode-"Trends" gedankenlos übernommen werden (z.B. der Deutschen Vorliebe für alles, was "von weit her" ist - z.Z. also Englisch). Es kann ebenfalls nicht der normalen Weiterentwicklung dienen, wenn neuerdings nicht Schriftsteller oder Dichter bestimmen, was richtiges Deutsch sei, sondern z.B. Werbeleute, bei denen man sich oft fragen muss, ob sie wirklich die deutsche Sprache beherrschen. Oder Rundfunk-, Zeitungs- und Fernsehleute, die, so scheint es oft, auch nie gelernt haben, was richtiges Deutsch ist.
Sprachentwicklung sollte sich nicht daraus ergeben, dass Regeln, die in anderen Sprachen gelten, nachgeäfft werden.
Aber das ist nur meine Meinung .... und wahrscheinlich in den Wind gesprochen. Aber, wie ich an den vielen Reaktionen hier ablesen kann, es scheint doch eine erfreuliche Zahl von Forumsteilnehmern zu geben, die ähnlich empfinden wie ich.
Ich grüße Sie!
Gunther Chmela
Hallo Kämpfer für "saubere" Sprache.
Wir sind hier nicht alleine. Im Le Naturaliste gibt es den 72 jährigen Jean, der unermüdlich einfordert etwas sorgfältiger mit der schönen französischen Sprache umzugehen.
Hier ein Beispiel, wo er mal in einem kurzen Beitrag 15 Fehler ankreidet:
http://www.lenaturaliste.net/forum/viewtopic.php?f=50&t=2900&p=12391#p12391
ZitatJe suis allé faire un tour sur le site de Christian et sur un forum j'ai vu un éleveur qui disait qu'il donnait de la salade en hiver car il était assez difficile de trouver des feuillages en hiver!!!! donc je pensais que c'était bon pour elle! car je lui ai mis des ronces mais elle n'y a pas touché!!! j'ai vu aussi que l'on pouvait leur donner de l'eucalyptus est ce vrai? car je suis fleuriste donc ça je peux en avoir facilement!!! en tout cas je remercie toutes les personnes qui me répondent!!!
Il y a dans ce message , au bas mot,15 fautes...en quelques lignes, ça fait beaucoup!
Im Original korrigiert er alle Fehler in rot und bittet einfach um mehr Sorgfalt.
Ich finde es gut, dass jetzt hier im Forum die Funktion
Rechtschreibprüfung eingeführt wurde, da hat jeder die Chance wenigstens die Flüchtigkeitsfehler zu eliminieren.
Jonathan ist für mich ein sehr positives Beispiel, am Anfang waren seine Texte so, dass ich schon dachte, er will uns auf den Arm nehmen. Aber jetzt kommen von ihm gepflegte Beiträge, die gut formuliert sind und kaum Schreibfehler haben!
Hallo Klaus,
man kann es aber auch übertreiben!
Auch, wenn ich der "Initiator" dieses threads war, wäre ein Oberlehrer a la Jean das Allerletzte, was ich mir hier wünschen würde. So etwas ist für meine Begriffe eine Anmaßung!
Herzliche Grüße
Peter
PS: Leider bin ich nicht des Französischen mächtig und musste Dein Zitat erst über den Google Translator laufen lassen, um zu verstehen, worum es ging; vielleicht könntest Du für uns Frankreich-Banausen solche Zitate übersetzen!? Danke.
Hallo Klaus,
die Rechtschreibeprüfung ist eine humoristische Fundgrube für heftigste Alternativen von Eigennamen, die man eingegeben hat!!!
Wie schon gesagt, eine lebendige Sprache verändert sich.
Nur leider erfolgt die Veränderung offensichtlich dadurch, dass es immer mehr Leute gibt, die die Sprache nicht richtig können,
vor allem Journalisten (und auch Germanisten!) und die falsche Audrucksweise der Mehrheit übernommen wird.
Dass ein Toter überführt statt übergeführt wird wäre früher einfach falsch gewesen.
Akzeptiert werden auch immer mehr solche gräßlichen Ausdrücke wie "in keinster Weise" (kein kann man nicht steigern!).
Und möglicherweise (ich traue mich nicht, nachzuschauen) steht auch schon "unkaputtbar" im Duden.
"Ach, liebes Forum, laß, das ist ein zu weites Feld"
( abgewandelt nach: Theodor Fontane, aus: Effi Briest )
Es ist eben schwierig den goldenen Mittelweg zu finden: Zwischen einer lebendigen, dynamischen und nicht "toten" Sprache ( die sich somit zwangsläufig ändern, anpassen muss ), die aber andererseits gewissen Regeln folgen, Ihre Eigenheiten behalten und nicht völlig verwässern soll.
Ob ein obrigkeitliches Wachen über die Sprache wie in Frankreich sinnvoll ist, mag auch dahingestellt sein.
Lasst es uns dabei belassen......
Herzliche Grüße
Peter
PS: Eine Anekdote am Rande: In der Ära der gemeinsamen Entwicklungsarbeit von Großbritannien und Frankreich an der Concorde haben sich die beiden ersten Flugkapitäne der Air France und von British Aiways beharrlich geweigert, auch nur ein Wort in der Sprache des Anderen zu sprechen!
Hallo Peter,
ZitatAuch, wenn ich der "Initiator" dieses threads war, wäre ein Oberlehrer a la Jean das Allerletzte, was ich mir hier wünschen würde. So etwas ist für meine Begriffe eine Anmaßung!
Also dazu muss ich sagen: der Jean genießt dort hohes Ansehen er ist Coadmi und die Admis, aber auch andere Mitglieder finden gut was er macht.
Und hier habe ich gelesen, dass es Teilnehmer gibt, die direkt Brechreiz bekommen, wenn sie bestimmte Fehler entdecken.
Also ist das was der Jean dort macht gar nicht so anmaßend, sondern erwünscht.
Sein Zitat war ein 4-Zeiler mit 15 Fehlern.
Und wenn man das Standard auf seiner Standarte führt, dann engagiert man sich doch für ordentliche Orthographie und klare Ausdrucksweise?
Das mit dem Übersetzen wäre mir dann doch zu mühsam, da gibt es hier Berufenere (Halb)-Franzosen, die das aus der
lamäng machen ;)
Zitat von: Dieter Friedrich in Februar 13, 2009, 21:02:59 NACHMITTAGS
Zu dem Thema fällt mir nur ein, was mir ein befreundeter Germanist gesagt hat:
"Sprache wird nicht vom Duden oder irgendwelchen möchtegern Rechtschreibexperten definiert sondern lebt".
Anders ausgedrückt heißt das: Wenn morgen alle Welt auf die Idee kommt Standard mit "t" zu schreiben, dann IST es richtig. Punkt!
Der Duden ist doch ausserdem selbst ein inkompetenter Haufen, die widersprechen sich in der neusten Auflage ständig. Gab da mal so eine lustige Internetseite. Z. B. empfiehlt der Duden "per Du sein", aber unter dem Stichwort "Du" benutzen die selbst "perdu sein"...
Den neuesten Duden habe ich nicht, aber in dem von 1980, dem letzten vor der "großen Rechtschreibreform" steht unter Du nichts dergleichen. Daß das im neuesten steht, muß man mir erst einmal beweisen. Selbstverständlich gibt es den Eintrag "perdu sein". Das ist französisch und heißt futsch, weg, verloren sein.
Zitat
BTW: Wer gibt eigentlich einem Verlag das Recht aller Welt vorzuschreiben wie sie zu schreiben hat? Ist das irgendwo gesetzlich geregelt?
Das muß nicht gesetzlich geregelt sein, denn die Duden-Redaktion schreibt niemandem etwas vor. Ihre selbstgestellte Aufgabe ist nicht, Regeln festzulegen und vorzugeben, sondern den täglichen Sprachgebrauch bei Schriftstellern, Journalisten und öffentlichen Sprechern zu beobachten, Tendenzen und den überwiegenden Gebrauch im Duden darzustellen. Sofern in der Schule Rechtschreibregeln gelehrt werden, betrachtet die Redaktion sie als derzeit "gültig" und gibt sie in der nächsten Duden-Auflage wieder. Der Duden ist also kein Gesetzeswerk. Es gibt noch andere Bücher, z. B. den Wahrig oder den Mackensen, die Viele dem Duden vorziehen.
KH
Ach! - Die Venus ist perdü -
Klickeradoms! - von Medici!
(Wilhelm Busch - Die fromme Helene)
Häufig, wie hier, eingedeutscht mit "ü" geschrieben.
Hallo!
Noch zwei nette Fundstellen zum Thema "Umgang mit Sprache", wenn auch o.T:
Übrschrift heute in der WAZ: "Bombendrohung. Patienten evakuiert"
(...wohlgemerkt, es wurde nicht das bedrohte Krankenhaus, sondern die Patienten evakuiert! Aaaauuuuaaaa!!!!! )
Und im "Spiegel" das Abbild einer vor einem Restaurant stehenden Speisetafel, darauf die Beschriftung in "alter" Schrift: "Empfehlung unseres Hause's"
Schmunzelnde Grüße
Peter
ZitatAlso ist das was der Jean dort macht gar nicht so anmaßend, sondern erwünscht.
Das sind ja auch Franzosen!
Würden wir in Deutschland sowas machen, wir wären gleich alle Nazis.
Aber man kann es auch übertreiben. Nichts finde ich ätzender als einen Haufen möchtegern Lehrer.
Ich persönlich halte fundierte, grundlegende Kenntnisse der Mathematik und anderen Naturwisenschaften für weitaus wichtiger als jedes Komma korrekt zu setzen.
Wenn es wirklich darauf ankommt (Bewerbungen, Lebensläufe, Publikationen) gibt es genügend Möglichkeiten wirklich komplett fehlerfrei zu produzieren.
Viele Leute können ja nichtmal 1/2 + 1/4 berechnen, dabei ist Mathematik doch etwas Universelles und nicht so wie eine Sprache auf bestimmte Volksgruppen, Grenzen und Länder beschränkt.
ZitatDen neuesten Duden habe ich nicht, aber in dem von 1980, dem letzten vor der "großen Rechtschreibreform" steht unter Du nichts dergleichen.
Vielleicht weil er 29 Jahre alt ist? Suchen Sie mal im Internet nach "Duden+Fehler", da findet sich eine ganze Menge.
Also Leute,
ich denke dieser Thread läuft sich langsam tot. Also sollten wir das heir beenden, um nicht noch mehr Datenmüll hier abzuladen. Ich möchte nicht immer gleich mit der Schloss-Keule kommen. Also lasst es uns dabei belassen.
Gruß
Detlef Kramer