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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: liftboy in November 09, 2013, 09:40:28 VORMITTAG

Titel: Sublimationsbrenner
Beitrag von: liftboy in November 09, 2013, 09:40:28 VORMITTAG
Hallo in die Runde,

es ist soweit!
Nach dem Rolf-Dieter uns gezeigt hat, wie leicht man Sublimation von Flechten etc. bewerkstelligen kann, habe ich auf der Basis von Rolf-Dieters Idee ein "Sublimationsöfchen" entwickelt.
Näheres unter >Mikromarkt>Biete

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 09, 2013, 09:51:00 VORMITTAG
Lieber Wolfgang,

das ist wie die Ankündigung der Flughafeneröffnung in Berlin! ;D
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Bernd Kaufmann in November 09, 2013, 11:26:45 VORMITTAG
Zitat von: Klaus Herrmann in November 09, 2013, 09:51:00 VORMITTAG
Lieber Wolfgang,

das ist wie die Ankündigung der Flughafeneröffnung in Berlin! ;D

Lieber Klaus,

diese Aussage ist eine schamlose Untertreibung und wird Wolfgangs Innovationsleistung in keinster Weise gerecht!  ;D

Lieber Wolfgang, Du hast Post (E-Mail).
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Peter V. in November 09, 2013, 11:40:34 VORMITTAG
Lieber Klaus,

nun, wenn zwischen Ankündigung und Realisierrung in BER auch nur schlappe 17 Minuten vergangen wären, hätte sich vermutlich niemand beschwert....   :D

Ich selbst habe keinen Bedarf an einem Sublimationsöfchen, finde es aber richtig klasse, dass Wolfgang das Teil gleich in einer vernünftigen Kleinserie produziert hat und hier anbieten kann. Das sind Projekte, die mir richtig gefallen. Wie auch seinerzeit der SHK-Klingenhalter. Und vielleicht geht ja auch mal Johannes' Spektrometer in Kleinserie.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 09, 2013, 12:00:16 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

ZitatIch selbst habe keinen Bedarf an einem Sublimationsöfchen

Na... der nächste Winter ist im Anmarsch und wenn du Öko-Strom nimmst, dann tust du auch noch was für die Umwelt! ;)
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Ingo Wakop in November 14, 2013, 15:59:57 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,
ich beziehe mich hier auf eine Aussage von dir in deinem Biete-Tread.
Dort schriebst du das sich das  Messingplättchen nicht bewährt hat. Kannst du mir den Grund sagen?

Ich bin im Moment dabei mir erst mal den ,,Brenner" vom Ofen zu basteln und wollte die Widerstände zusammen mit einem PT 100 mithilfe von temperaturfesten Kleber auf einem kleinen Alublech befestigen um dann später mit einem Arduino auch eine Temperaturregelung zu realisieren.

Kannst du mir noch den Innendurchmesser deiner Ofenhülse nennen? Das erspart mir die Überlegungen an ein ordentliches Gehäuse .

Viele Grüße
Ingo
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: liftboy in November 14, 2013, 17:34:06 NACHMITTAGS
Hallo Ingo,

es war so angedacht:
Um eine gleichmäßig beheizte, glatte Fläche zu bekommen, sollte das Messingplättchen auf die Heizwiderstände aufgelegt werden.
Zur Vermeidung von Wärmeverlusten sollte der Zwischenraum mit handelsüblicher Wärmeleitpaste aufgefüllt werden.
Beim Erhitzen stellte sich jedoch heraus, das sich die Paste verflüssigt und den ganzen Brenner einsaut; das Aufkleben mit Sekundenkleber hat ausser beißendem Gestank auch nichts gebracht..
Der Durchmesser des Ofens ist außen 50mm und innen 40mm.
Das Einlegen von selbstgebastelten Distanzringen ist jedoch möglich.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Ingo Wakop in November 14, 2013, 18:27:06 NACHMITTAGS
Ah, danke für den Hinweis.
Wärmeleitpaste wollte ich auch Probieren, dann kann ich mir die Sauerrei schenken.
Problematisch könnte noch das Hartlöten der winzigen Anschlussdrähtchen des PT100 sein. Naja, mal sehn, ich werde bei Erfolg davon berichten.

Viele Grüße
Ingo
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Bernd Kaufmann in November 21, 2013, 01:14:07 VORMITTAG
Liebe Sublimierer,

auch bei mir steht seit ein paar Tagen einer von Wolfgangs wunderbaren Sublimationsbrennern nebst Labornetzteil auf dem Tisch. Tolle Arbeit, lieber Wolfgang!

Am einfachsten schien mir die Sublimation von Coffein zu sein (die Flechten müssen noch bis morgen oder übermorgen warten). Nachdem ich bei früheren Versuchen mit Bügeleisen, herunterrutschenden Objektträgern und diversen Rückständen auf der Sohle des Bügeleisens langsam die Lust am Sublimieren verloren hatte, war dieser erste Versuch mit dem Sublimationsöfchen eine reine Freude! Hier zwei Bilder der ersten, auf Anhieb erfolgreichen Sublimation:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/138511_38145633.jpg)
Zuerst ohne Lambda-Plättchen

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/138511_2102312.jpg)
Dann mit Rot1

Ausnahmsweise wieder mal eine Aufnahme am Axiolab, A-Plan 20/0,45 Ph2, sublimiert am Objektträger, Aufnahme ohne Deckglas, LED-Beleuchtung.

So macht sublimieren einfach Spaß und gelingt selbst Leuten wie mir mit zwei linken Händen. Wolfgang, nochmals herzlichen Dank für das edle Teil zu einem sehr fairen Preis und für die schnelle Lieferung!
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Rawfoto in November 21, 2013, 10:25:08 VORMITTAG
Hallo Ingo

Warum siehst Du ein Problem beim Hartlöten?!?

Die Widerstände haben einen sehr robusten Anschlussdraht, jetzt werden zwei dieser Drähte mit der Anschlussleitung verdrillt und damit kann ich das Problem nicht nachvollziehen ...

@ Alle

Wärmeleitpaste ist für einen Temperaturbereich bis ca. 80 Grad optimiert ==> da liegen wird bei dem Ofen deutlich darüber ... Es gibt aber Industriekleber die für den hohen Temperaturbereich entwickelt wurden.

Liebe Grüße

Gerhard

PS: meiner ist noch im Versand - auch ich bin von der Initiative von Wolfgang begeistert und schon gespannt ... Wo ich mir sicher bin, ich werde mir sicher einen Ständer bauen (Platte mit rutschfesten Kunststoffbeinen und entsprechender Halterung für den 50mm Aussendurchmesser)
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Gerd Schmahl in November 22, 2013, 22:32:49 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,
Coffein war auch das erste, was ich in dem kleinen Töpfchen "gekocht" habe. Bei mir lagen die Kristalle aber sehr viel enger. Da wohl auch noch etwas Wasser im Kaffeepulver war, hatte ich in der Mitte des Deckglases etwas Kondenzwasser. Dort bildeten sich dann schöne große Coffeinkristalle, während am Rand die feinen dichten Nadeln waren. Hast Du auch mit etwas Aqua dest von oben gekühlt?
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Ingo Wakop in November 22, 2013, 22:46:40 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
bei den Widerständen geb ich dir Recht, die kann man zur Not auch mit einem Autogenbrenner bearbeiten.
Ich bezog mich allerding auf einen PT100 Temperatursensor von ca 1x3 mm mit verdammt dünnen Anschlussdrähten.
AgCd Lot gibts ja leider in der EU nicht mehr zu kaufen.
Wenn ich irgendwann mal die Temperaturregelung fertig habe, werde ich sie mal hier vorstellen.
Hochtemperaturkleber hab ich mittlerweile auch schon gefunden.

Viele Grüße
Ingo
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Ingo Wakop in November 22, 2013, 23:21:00 NACHMITTAGS
Hallo Safari,
so einen in der Art habe ich auch, der lässt sich nur nicht sogut unter eine kleine Aluplatte kleben.
Ich hatte eher an den hier gedacht http://www.reichelt.de/?ARTICLE=85052.
Der soll zwische die beiden Widerstände mit der Aluplatte verklebt werden.
An Widerständen hab ich 2 parallel geschaltete 5 W Drahtwiderstände http://www.reichelt.de/?ARTICLE=2613
Jetzt suche ich noch nach einem möglichst niedrigschmelzenden Hartlot mit max 1mm Durchmesser oder dünner.

Viele Grüße
Ingo
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Werner in November 23, 2013, 14:45:55 NACHMITTAGS
Hallo Ingo!

Warum den hartlöten? Wenn man die Anschlüsse lang läßt und wendelt oder faltet, genügt auch Weichlot.
Porzellanperlen können auch helfen. Zu finden in alten Herden und Heizlüftern.
Oder mit Röhrchen vercrimpen (Wie in Fön/Heizlüfter/Toaster). Oder Öse und verschrauben.

Dünnes Hartlot gibt es evtl. im Goldschmiedebedarf (ebay).

Für Mikrolötungen befeile ich normal erhältliches Silberlot mit Mantel, teige es mit Wasser an, schmiere den Baaz auf die Lötstelle und erhitze mit einem Mikrobrenner.
Kühlung mit einer Kupferklotz-Pinzette, wei es sie seinerzeit für Germanium-Transistoren im Elektronikhandel gab.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Ingo Wakop in November 24, 2013, 13:38:40 NACHMITTAGS
@Werner
Die Anschlüsse sind schon recht kurz und Weichlöten bei einer maximalen Betriebstemperatur von 300 °C könnte etwas knapp werden.
Die Idee mit den Hartlotpulver ist genial, ähnlich wie Lötpaste beim SMD Löten. Fallst das mit dem Cripen nicht vernüftig klappt, wäre das wohl das geeingente Mittel.

@Safari
Ich werde es mal mit Crimpen versuchen bevor ich mir da ne Menge Hartlot ins Regal lege. Ich denke mit kleine Aderenhülsen könnte das klappen.

Viele Grüße
Ingo
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: Rolf-Dieter Müller in November 26, 2013, 22:56:16 NACHMITTAGS
Nachdem Klaus mit schönem Ergebnis die Sublimation von Coffein gezeigt hat und Wolfgang Zusatznutzungen anmerkt (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18023.msg138934#msg138934), möchte ich eine weitere Verwendung anregen.

Mit den zu erreichenden Temperaturen kann man eine Vielzahl von Schmelzen machen. Beispielhaft habe ich schwefelsaures Ammoniak genommen, das bei ca. 235° Celsius schmilzt, darüber aber auch leicht zersetzt wird. Wenn man jetzt den Beginn der Schmelze beobachtet dann die Spannung etwas zurücknimmt, können schöne Kristallisationen erreicht werden.

Hierfür habe ich ein paar Körnchen Substanz auf ein Deckglas und dieses auf die Heizfläche gelegt. Bei 14 Volt beginnt recht bald die Schmelze. Um für die Kristallbildung die richtige Schichtdicke zu erreichen, kam das Deckglas auf ein mit Spiritusflamme vorgewärmten Objektträger.

Das Ergebnis kann gleich betrachtet und fotografiert werden.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/138966_54921757.jpg)
Bild 1 Schwefelsaurer Ammoniak – Kristallisation aus Schmelze, gekreuzte Polfilter

Gleicher Ausschnitt, aber mit mehr Farbe:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/138966_18839098.jpg)
Bild 2 Schwefelsaurer Ammoniak – Kristallisation aus Schmelze, gekreuzte Polfilter + Quarz Rot I im Strahlengang

Viele Grüße
Rolf-Dieter
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: liftboy in Dezember 03, 2013, 14:34:43 NACHMITTAGS
Hallo erstmal.

Erste Beanstandungen!

Hah!
Die Glaswolle!!
Ich gebe zu, dass das der Schwachpunkt an der ganzen Sache ist, aber es wirkt und kostet so gut wie nix.
Nomarski wollte einen Deckel bauen, der soll aber 15€ kosten, und wie er einen eventuellen Kurzschluß an den Widerständen vermeiden will, ist mir nicht klar.
Hochhitzebeständiges Silikon oder Kevlar wäre ein Material, aber wer will das in Kleinserie bezahlen?
Also: ab und zu mal neue Wolle spendieren, und gut so.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: the_playstation in Dezember 03, 2013, 15:08:22 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

Zu Kevlar und Silikon:
Es gibt günstig gebrauchte neuwertige balistische Einlagen aus Kevlargewebe.
Eine solche "Matte" dürfte für div. Öfen ausreichen. Nur schwer zu schneiden.
Silikon gibt es ja im Baumarkt.

Aber Glas- oder Mineralwolle ist sicher auch gut geeignet.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: liftboy in Dezember 03, 2013, 17:02:40 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,

gerade erreicht mich ein neuer Tip:
Pertinax (Platinen ohne Beschichtung) müsste funktionieren.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Sublimationsbrenner
Beitrag von: the_playstation in Dezember 03, 2013, 17:28:08 NACHMITTAGS
Stimmt Wolfgang,
Darauf lassen sich auch gut div. Dinge befestigen bzw Befestigungslöcher bohren, ...
Liebe Grüße Jorrit.