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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Max Berek in Januar 08, 2014, 16:00:28 NACHMITTAGS

Titel: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 08, 2014, 16:00:28 NACHMITTAGS
Nachdem ich an meinem jüngst erworbenen Ortholux I die Leuchtfeldblende nicht nur mühsam gefunden (in einem Schacht vor dem Umlenkspiegel), sondern auch reanimiert hatte, machte ich mich sogleich an das Werk, den Systemkondensor zu köhlern (so, wie ich glaubte mich zu erinnern, es im Biologiepraktikum 1986 gelernt zu haben): Ich habe das 25x Objektiv auf ein eingelegtes Präparat scharf gestellt, dann die Leuchtfeldblende subtotal geschlossen und erwartete nun ein Bild derselben in der Objektebene, daß ich durch Höhenverstellung des Kondensors scharfzustellen und zu zentrieren gedachte. Leider stellte sich partout kein Bild der subtotal geschlossenen Blende ein, sondern es wurde im Okular lediglich gleichmäßig dunkel. Bin ich zu blöd zum Köhlern, oder stimmt eventuell etwas nicht an meinem Mikroskop? Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand Licht in's Dunkle bringen könnte (well placed sarcasm).
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Wilfred Mott in Januar 08, 2014, 16:08:18 NACHMITTAGS
Hallo Herr Goddon,

wenn ich Ihre Beschreibung richtig verstehe, fehlt der Schritt der "subtotalen" Schliessung der Kondensorblende - das würde auch erklären, wieso subjektiv nur die Beleuchtung gedimmt wurde. Das Köhlern der Beleuchtung ist ansonsten in der Mikrofibel (http://www.klaus-henkel.de/mikrofibel.pdf) ab Seite 109 beschrieben - die Lektüre dieser Schrift ist in jedem Fall empfehlenswert!

Herziche Grüße,
WM.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Herbert Dietrich in Januar 08, 2014, 16:17:53 NACHMITTAGS
Hallo Herr Goddon,

ich kenne mich mit Ortholux überhaupt nicht aus, aber vielleicht wird Ihnen hier geholfen:

http://www.leitz-ortholux.de/pdf/51_anleitung.pdf

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: TPL in Januar 08, 2014, 16:35:28 NACHMITTAGS
Hallo Sven,
wenn Dein Ortholux eine Leuchtfeldblende im Schacht vor dem Umlenkspiegel hat, dann ist es eine Version für die Herberts verlinkte Bedienungsanleitung nicht passt (bei früheren Ortholux-Modellen gab es weder den Schacht, noch die LFB).

Um Deine Frage beantworten zu können, wüsste ich gern, was Du mit "Systemkondensor" meinst. Im Zusammenhang mit Deinem Köhler-Problem gab es zwei völlig unterschiedliche Kondensor-Konzepte für das Ortholux:
- den vorher und bis heute verbreiteten Kondensor mit einer Blende (die üblicherweise die Beleuchtungsapertur regelt und während des Köhlerns komplett geöffnet bleibt), sowie
- den Leitz-spezifischen Zweiblenden-Kondensor nach Berek, bei dem Aperturblende und Leuchtfeldblende in einem Gerät kombiniert wurden.

Außerdem haben manche Ortholux-Modelle eine schaltbare Hilfslinse zwischen der LFB und dem Umlenkspiegel. In welcher Stellung diese zum Köhlern sein muss, weiß ich zwar nicht, aber in einer der beiden Stellungen ist es nicht möglich.

Viel Erfolg
Thomas
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: rekuwi in Januar 08, 2014, 16:44:33 NACHMITTAGS
Lieber Sven,

ganz aus der Praxis heraus meine Versuch:
an meinem Ortholux verwende ich verschiedene Kondensoren. Da kann es schon mal passieren daß einer derart de-zentriert ist daß absolut nichts zu sehen ist wenn ich die Leuchtfeldblende schieße. Ich würde mit einem 10x Objektiv anfangen und gucken, ob der Kondensormittelpunkt irgendwo in einer Ecke hängt.

Herzliche Grüße
Regi
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 08, 2014, 17:23:55 NACHMITTAGS
@ Alle: Herzlichen Dank für die überwältigende Resonanz und freundliche Unterstützung! Ich werde die entsprechenden Hinweise und Ratschläge nacheinander abarbeiten und später berichten.

@ Wilfred Mott: Die Mikrofibel habe ich bereits ausgedruckt und werde mir das entsprechende Kapitel zu Gemüte führen.

@ Herbert Dietrich: Vielen Dank für den Link zu der Anleitung. Ich werde sie mir ausdrucken.

@ TPL: Genaugenommen habe ich zwei Kondensoren: Den Berek (zwei Blenden), den ich noch nicht einsetzte und den neueren Typ 601 (eine Blende), mit dem ich gerade hadere. Die Hilfslinse ist eingeklappt. Ich werde es auch einmal bei ausgeklappter Linse versuchen.

@ rekuwi: Das erscheint plausibel. Leider ist derzeit noch mein kleinstes Objektiv das 25X. Ich werde versuchen, damit durch Manipulation der Zentrierschrauben den Lichtfleck zu finden.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Klaus Herrmann in Januar 08, 2014, 17:51:53 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

wenn ich alles zusammen anschaue würde ich sagen: hör auf Regi! Das ist m. E. am ehesten der "Fehler": Kondensor sitzt auf "halb acht"

An den Zentrierschrauben kurbeln bis es Tag wird!
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: beamish in Januar 08, 2014, 18:17:39 NACHMITTAGS
und beim Zuziehen der Blende zugucken, damit man sieht, wohin das Zentrum abhaut...

Grüße
Martin
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: ortholux in Januar 09, 2014, 11:17:42 VORMITTAG
Lieber Sven,

noch ein Hinweis zur Hilfslinse im Stativfuß: die bleibt immer eingeschaltet, außer beim Objektiv 1/0,04.
(Woher man 1935 schon wußte, daß es dieses Objektiv 30 Jahre später geben wird, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.)

Zunächst (und das hängt nur sekundär damit zusammen) sollte man jedoch die Lampe zentrieren. Das kontrolliert man am einfachsten mit einem Stück weißen Papiers auf der Lichtaustrittsöffnung des Stativfußes.

Noch kurz zum Kondensor. Manchmal ist die Zentriermechanik verharzt. D.h. daß man den Kondensor in eine Richtung verstellen kann, er dann aber nicht wieder von selbst zurückkommt. Hier hilft in Regel, den Kondensor auf die Heizung zu legen (nicht mit "P"-Kondensoren!) und dann ein bißchen spielen.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: purkinje in Januar 09, 2014, 12:08:54 NACHMITTAGS
Hallo Sven,
vielleicht hast Du das Problem ja schon gelöst??
Kurz ein paar Anmerkungen zu Deinem Problem,
Du solltest ausprobieren ob es mit dem Berek geht, die schwarze Badewanne, der Systemkondensor 600, hat oft so Ihre Macken
Wenn es sich also mit dem Berek köhlern und zentriern läßt...liegt es schon eher am 600er

Dabei auch mit 2,5-3,5er Objektiv beim Köhlern auch Frontlinse ausklappen , zentrieren.
dann Frontlinse wieder einklappen sollte dann ebenfalls mittig sein ; ggf läßt sich die Richtung "Vorne-hinten" mittels Anschlagschräubchen der Klapp-Frontlinse nachjustieren; die Querrichtung ist schon schwieriger/ durch verbogene Frontlinsenhalterung unmöglich.

Noch ein Tip: die Lamellen der Aperturblende des 600ers sind oft nicht so gut erhalten/ von Haus aus gearbeitet, wie die des Bereks, deshalb nie bis ganz zum Anschlag zuziehen, sonder nur bis kurz davor.
Noch ein Hinweis zum 600er : hast Du die zugehörige Hilfslinse (in einer Hülse die unten bei der Blende eingeschoben ist) beim Ortholux war es glaub ich K4? (s. unten; Danke Wolfgang)
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: ortholux in Januar 09, 2014, 12:36:31 NACHMITTAGS
Zitat von: purkinje in Januar 09, 2014, 12:08:54 NACHMITTAGS
Noch ein Hinweis zum 600er : hast Du die zugehörige Hilfslinse (in einer Hülse die unten bei der Blende eingeschoben ist) beim Ortholux war es glaub ich K4?

Liebr Stephan,

da muß ich Dir widersprechen. Der 600er wurde für das Ortholux gebaut (evtl. mit Blick auf das bald erscheinende Orthoplan). Hierfür braucht man also keine Hilfslinse. Für die meisten anderen schon:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/142230_16770942.jpg)

Rechthaberische Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 09, 2014, 16:11:07 NACHMITTAGS
Einen ganz herzlichen Dank an alle, die sich meines Problems annehmen!

Leider habe ich das Problem noch nicht gelöst - aber ich bleibe dran.
1. Den Berek-Kondensor habe ich aus Frustration auch einmal eingeschoben und - leider - das gleiche Ergebnis erhalten.
2. Eine Zentrierung beider Kondensoren habe ich auch unter Ausnutzung des gesamten Schraubenhubes versucht - ein Abbild der Leuchtfeldblende kam leider nie in das Gesichtsfeld. Vielleicht sind ja beide verharzt - das werde ich prüfen.
3. Die Hilfslinse im Stativfuß habe ich ein- und ausgeklappt - ohne Erfolg.
4. Am Lampenhaus habe ich den Kollektor vor- und zurückgedreht - ohne Erfolg. Ich werde auf jeden Fall die Zentrierung der Glühlampe, wie beschrieben, überprüfen.
5. Unter dem Verdacht, daß vielleicht die Leuchte alles "überstrahlt" habe ich auch zwischen 2 und 6 Amp alle Trafo-Einstellungen getestet - war es wohl auch nicht.

Wenngleich das ganze vielleicht etwas frustrierend erscheint, hat es aber auch mehr als eine positive Seite: Ich lerne (bzw repetiere) viel über die Physik des Mikroskops, ich lerne mein Mikroskop kennen und - last but not least - lerne ich viele wirklich sehr freundliche und hilfsbereite Forumsmitglieder kennen.

Vielleicht bekomme ich dann auch irgendwann einmal mein Mikroskop geköhlert - unabhängig davon habe ich bereits jetzt schon viel Freude mit dem, was ich im Mikroskop sehen kann (Humanhistologische Präparate) - und das in einer Qualität, die ich vom freien Mikroskopieren am Anatomischen Institut Bonn (Vorkriegs-Leitz-Modelle mit Spiegel auf den Fensterbrettern der Institutsgänge) so nicht kannte.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Herbert Dietrich in Januar 09, 2014, 16:52:48 NACHMITTAGS
Hallo Sven Goddon,

auch wenn ich damit eventuell Eulen nach Athen trage, vielleicht hast Du diese Anleitung noch nicht:

http://www.leitz-ortholux.de/pdf/67_anleitung.pdf

Befindet sich irgendwo zwischen Leuchtfeldblende und Kondensor eine Mattscheibe?
Eher unwahrscheinlich, aber es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde....und Leitz!

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 09, 2014, 17:15:44 NACHMITTAGS
Lieber Herbert,

vielen Dank für den Link. Die Gebrauschanleitung habe ich bereits ausgedruckt. An eine Mattscheibe hinter der Leuchtfeldblende habe ich ich noch gar nicht gedacht. Werde ich zu hause sofort prüfen.

Das ist übrigens das gute Stück: http://www.ebay.de/itm/301053386008?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649#ht_8608wt_1236

Leider haben das 2,5x und das 5x Objektiv eine wesentlich größere Abgleichlänge, so daß ich zum Fokusieren in die Obejektebene den Tisch fast bis zum Anschlag runterfahren muß. Dann komme ich aber nicht mehr an die Leuchtfeldblende  :(
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: ortholux in Januar 09, 2014, 17:16:47 NACHMITTAGS
Lieber Sven,

noch ein paar Ideen:

Ich will ja nicht beleidigen, aber die Frontlinse des Kondensors ist eingeklappt?
Dann schraubst Du den Kondensor einfach mal ganz nach oben, bis er das Präparat berührt, um ihn dann wieder 1mm abzusenken. Dann ist der Kondensor ungefähr da, wo er hingehört.

Aperturblende ganz öffnen, um die kümmern wir uns später!
Nimm am besten mal ein Übersichtsobjektiv! Mit eingeklappter Frontlinse leuchtest Du zwar dessen Feld nicht aus, aber Du siehst, was passiert, wenn Du die Leuchtfeldblende veränderst.

Vielleicht kommst du mit dieser Methode weiter.

Hab eben das ebay-Angebot gesehen. Das 5x vergiß zunächst! Das ist ein Aulicht-Objektiv mit Unendlich-Tubuslänge, damit wirst Du an diesem Revolver kein vernünftiges Bild bekommen..
Das 2,5 hat eine Abglichlänge von 45mm. die anderen 37mm. Du mußt also den Tisch 8mm absenken.

Eine Idee hab ich noch: kann es sein, daß der Tisch zu hoch in der Führung montiert ist. Das führt dazu, daß die Platte mit dem Schwalbenschwanz, die den Tisch trägt, den Beleuchtungsstrahlengang verschattet. Ein beliebter Fehler.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 09, 2014, 17:43:34 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

keine Angst, so leicht kann man mich nicht beleidigen  :)

Ich bin wirklich für jeden Ratschlag dankbar. Meine eigenen Kenntnisse sind doch sehr begrenzt und eingerostet. Geköhlert haben wir im Studium nur im Biologie-Praktikum (die hatten die luxuriösesten Mikroskope); in Histo, Patho und Mibi hatten wir größtenteils alte Zossen mit Spiegel und unsere Hauptbeschäftigung war das Abzeichnen (linkes Auge am Okular, rechtes auf die Zeichnung gerichtet - manche haben dann nur noch geschielt).

Die Frontlinse des Kondensors habe ich eingeklappt, da ich in Erinnerung hatte, daß man sie ab dem Objektiv 10x braucht. Ich habe es aber auch bei ausgeklappter Frontlinse versucht - ohne Erfolg.

Die beiden "kleinen" Objektive sind in der Tat für mich völlig unbrauchbar. Ich habe bereits einen 10x Achromaten und einen 100x Öl Achromaten stattdessen ersteigert (und hoffe nun, daß die auf 37 mm abgeglichen sind). Eigentlich hätte ich auch noch gern ein 5x, aber der Revolver hat nur 5 Aufnahmen. Vielleicht schmeiß ich das 25x raus. Aus dem Studium bin ich 5, 10, 40, 100 gewöhnt. Das 63x gefällt mir, weil es mehr als das 40x vergrößert aber kein Öl braucht.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 09, 2014, 20:35:30 NACHMITTAGS
Leider noch kein Heureka:

1. Die Lampe scheint zentriert zu sein: wenn ich den Kollektorhebel langsam von einem Anschlag zum Anderen bewege erscheint ein erst mittelgroßer Leuchtfleck auf einem auf das Glas im Stativfuß gelegten Filterpapier, der sich bis zum anderen Anschlag des Hebels konzentrisch vergrößert und schlußendlich die Größe dieses Glases erreicht.
2. Im Strahlengang der Beleuchtung kann m.E. nach der Leuchtfeldblende kein Mattglas sein, da ich durch das Glas im Fuß klar die Leuchtfeldblende durch den Spiegel sehen kann (schade, diese Lösung erschien mir so plausibel).
3. Wenn ich das Köhlern mit dem 2,5x mit eingeklappter Frontlinse (Kondensor ganz hoch gefahren) versuche, erscheint ein Lichtfleck in der Objektebene, der allerdings fast ¼ des Gesichtsfeldes ausmacht. Diesen habe ich mit Hilfe der Zentrierschrauben exakt in die Mitte des Gesichtsfeldes verschoben. Ich nehme an, daß der Berek-Kondensor somit zentriert sein sollte.
4. Der darauf folgende Versuch mit dem 25x zu Köhlern zeitigte das übliche Ergebnis: Es wird gleichmäßig sehr dunkel aber nicht schwarz. Ein Abbild der Leuchtfeldblende fehlt.

Ich werde weiter experimentieren...nil desperandum!
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Werner in Januar 09, 2014, 23:43:35 NACHMITTAGS
Hallo Sven!

Vielleicht fluchten Ober- und Unterteil nicht (mehr).? Schließlich ging das schöne Teil ja durch die groben Hände eines Spediteurs...

Um den Einfluß der Binokularprismen auszuschalten, zum Test mal den Fototubus benutzen (evtl. dessen Okular tauschen). Kontrollieren, ob der Objektivrevolver sollgemäß einrastet. Als Objekt ein Bleistift-Fadenkreuz auf Pergamentpapier. Über den Fototubus scharf stellen und zur Bildmitte zentrieren. Dann nachschauen, ob die Ausleuchtung über den Kondensor zentrisch auf dem Kreuz liegt.
Jetzt muß aber noch nicht alles in Ordnung sein! Die optischen Achsen Objektiv-Okular sowie der Beleuchtungsoptik sollen - müssen aber nicht ! - fluchten. Wenn die sich genau in der Objektebene schneiden, kann man das auf diese Weise nicht erkennen. Einleuchtend wird das, wenn man sich den Gesamtstrahlengang (Mikrofibel, Köhler) genau in der Objektebene geknickt denkt...

Mit einer Led-Taschenlampe über dem Okular kann man einen schönen Brennfleck in der Objektebene erzeugen. Nach Entfernen des Papiers und der Glühlampe sollte das Licht genau an der Stelle des Glühfadens erscheinen. Wenn nicht, ist warscheinlich der Umlenkspiegel verkippt (oder der Kondensor doch außermittig - oder beides).
Jedenfalls kann man mit dem so umgekehrten Strahlengang kontrollieren, ob das Licht durch alle Blenden, Linsen und Fenster mittig durchgeht und nötigenfalls nachjustieren (Als Mattscheibe Pergamentpapier).
Die optische Achse ist durch Okular-Objektiv vorgegeben, einzige Fehlermöglichkeit ist die Rast des Revolvers (Schwalbenschwanz?). Beim Beleuchtungsstrahlengang dagegen können der Kondensor selbst, dessen Zentrierung, der Umlenkspiegel, die Irisblenden, die Kollektorlinse und die Lampenjustage Fehlerquellen darstellen. Aber mit der Rückwärtskontrolle kann man das Übel besser fixieren.

Genaueres kann ich aber nicht sagen, da ich leider (noch) kein Ortholux habe  -  Gruß   -   Werner
 
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 10, 2014, 19:15:53 NACHMITTAGS
Heureka!

Eben ist es mir endlich doch gelungen, ein erfolgreiches Köhler Manöver durchzuführen. Meinen ganz herzlichen Dank an Alle, die so eine unendliche Geduld mit einem doofen Mediziner hatten.

Nachdem ich auch noch Werners Vorschlag mit der retrograden Überprüfung des Strahlenganges durchführte - es ist alles wohl gefluchtet - packte mich langsam eine gewisse Verzweiflung und ich ging noch einmal alle Vor- und Ratschläge durch. Dabei fiel mir auf, daß Wolfgang etwas über die Einbauhöhe des Tisches gesagt hatte, was ich bislang übersah. Tatsächlich war die Kondensorhalterung viel zu tief montiert und die Frontlinse des Kondensors am oberen Anschlag noch etwa querfingerbreit unter der Objektebene. Ich Idiot! Von wegen Physik Leistungskurs...das war Optik der Mittelstufe ... sei's drum.

Wohlan denn. Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus lucem ... oder so ähnlich. Nochmals meinen allerherzlichsten Dank an Alle. Der Groschen fiel pfennigweise, aber er fiel.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 10, 2014, 19:17:44 NACHMITTAGS
Im Übrigen bleibe ich beim Berek-Kondensor, da die Leuchtfeldblende im Stativfuß sehr schwergängig ist und der Berek ohnehin viel ästhetischer aussieht als die "Badewanne".
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Herbert Dietrich in Januar 10, 2014, 19:47:58 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

herzlichen Glückwunsch!
Bei uns in bayrisch Schwaben sagt man : mit Geduld und Spucke, fängt man manche Mucke!

Viele Grüße
Herbert
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 10, 2014, 20:03:18 NACHMITTAGS
Danke Herbert, aber ein bißchen peinlich ist es mir schon ... nur noch dadurch zu steigern, wenn ich die Lampe nicht eingeschaltet hätte ... hüstel.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: ortholux in Januar 10, 2014, 20:39:51 NACHMITTAGS
Und ich sach noch: "...den Kondensor einfach mal ganz nach oben, bis er das Präparat berührt...."

Leuchtfeldblende:
Nimm sie einfach mal raus, schraub die 4 Schrauben auf und putz das alte Fett auf dem Aluträger weg (ohne die Iris in Ihre einzelnen Lamellen zu zerlegen). Das reicht in der Regel. Und so kannst Du auch nichts kaputt machen.

Viel Spaß noch mit deinem Ortholux. Und wenn Du mal aufrüsten magst, dann wende Dich vertrauensvoll an mich. Ich habe immer das eine oder andere Teil hier "rumliegen"

Viele Grüße
Wolfgang

Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Herbert Dietrich in Januar 10, 2014, 21:07:15 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

wenn man ein Problem gelöst hat, wenn auch mit Hilfe,
dann freu Dich ehlrich. Peinlich wäre, wenn Du aufgegeben hättest.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Klaus Herrmann in Januar 11, 2014, 13:05:10 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

als gelehriger Schüler hast du die guten Ratschläge umgesetzt. Gratuliere. Ich habe mit steigendem Vergnügen mitgelesen und dabei auch noch was gelernt: man kann an einem Mikroskop unglaublich viel verstellen, so dass es doch vieler Ansätze bedarf, alle Fehler zu finden und abzustellen.

Und als halb gebildeter Nicht-Lateiner (mein Bruder hat das große Graecum und Latinum gemacht - kann aber sonst keine Fremdsprache  ;D )
Interpretiere ich: Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus lucem Habe Jahre lang eine wahnsinnige Gaude bei der Suche nach dem Licht am Ende desTunnels gehabt!  ;D 8) ;D
Wenn das mal keine vernünftige Lebenseinstellung ist!
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Oecoprotonucli in Januar 19, 2014, 13:07:19 NACHMITTAGS
Zitat von: Dr. Sven Goddon in Januar 09, 2014, 17:15:44 NACHMITTAGS
Leider haben das 2,5x und das 5x Objektiv eine wesentlich größere Abgleichlänge, so daß ich zum Fokusieren in die Obejektebene den Tisch fast bis zum Anschlag runterfahren muß. Dann komme ich aber nicht mehr an die Leuchtfeldblende  :(

Hallo Sven,

falls Du ein passendes Übersichtsobjektiv brauchst, könntest Du auch das 3,5x suchen, z.B. auf der Seite http://www.mikroskop-online.de/Leitz-Leica%20Objektive.htm .

Ich habe so eines und könnte es notfalls auch mal verleihen - oder gegen das 2,5er tauschen  ;) ? Ich muss nämlich das 3,5 wegen der für mein SM-Lux zu kleinen Abgleichlänge mit einem Leitz PLEZY-Ring betreiben. Deines ist aber als Planobjektiv etwas höherwertiger, daher wäre ein Tausch schlitzohrig von mir...

Viele Grüße

Sebastian
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 19, 2014, 13:31:31 NACHMITTAGS
Hallo Sebastian,

Vielen Dank für das Angebot, aber ich habe mittlerweile einen Satz Leitz Achromaten billig (€ 130) bei Ebay ersteigert : 3.5x, 10x, 45x, 100x. Das 2.5x und das 5x werde ich eventuell versteigern.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: purkinje in Januar 19, 2014, 13:40:17 NACHMITTAGS
Hallo Sven,
das 2,5 Plan sollte ja 45mm Abgleichlänge haben-oder?- in diesem Fall würde ich es behalten, irgendwann hat man schon Lust auf Plan-Objektive (PL 10 und Pl 40 gehen eher her, das 100er gibt es "nur" als Pl Apo 100), auch als planes Übersichtobjektiv mit den 45mm abgeglichenen  NPL Objektiven würde es sich gut machen (das kleinste NPL hat schon 6,3)
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 19, 2014, 14:36:41 NACHMITTAGS
Hallo Stefan,

vielen Dank für den Hinweis. Dann behalte ich es mal ... frißt ja kein Brot ;)

Was ich nicht verstehe, ist das NPL 5x/0.09. Das bekomme ich überhaupt nicht eingestellt. Ich glaube, jemand meinte, es sei ein "Unendlich-Objektiv". Dann macht es am Ortholux wohl keinen Sinn.

Z.Zt. habe ich im Revolver: 3.5x/0.1, 10x/0.25, 25x/0.5, 40x/0.65 und 63x/0.85; alles Achromate. In Reserve habe ich noch 45x/0.65 und 100x/1.3 Öl.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Heino Lauer in Januar 19, 2014, 15:15:04 NACHMITTAGS
Lieber Sven,

überprüfe doch noch einmal die Beschriftung der Objektive, die Du nutzen kannst. Hinter dem Vergrößerungsfaktor sollte eigentich kein "x" stehen. Diese Objektive (ohne "x") sind für 170 mm Tubuslänge - oder 160 mm - gerechnet. Die sind für die Durchlicht - Nutzung am Ortholux geeignet. Objektive mit "x" sind auf unendlich konstruiert.

Herzlicher Gruß

Heino
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: purkinje in Januar 19, 2014, 15:18:15 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

dein NPL 5x das ist ein AUFLICHT-Objektiv, siehe hier auf Wolfgangs wunderbarer Seite dieser Link zum

Leitz Optik-Katalog 1973 (http://www.leitz-ortholux.de/pdf/abbildende_beleuchtende_1973.pdf) S. 85 /86
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 19, 2014, 17:57:08 NACHMITTAGS
Lieber Heino,

das "x" stammt von mir; auf den Objektiven fehlt es. Dafür steht oben ein 170. Alle Objektive, die derzeit am Revolver montiert sind, haben überdies einen Abgleich von 37 mm.
Titel: Re: Köhlern mit dem Ortholux I
Beitrag von: Max Berek in Januar 19, 2014, 18:06:17 NACHMITTAGS
Lieber Stefan,

herzlichen Dank für den Link. Den habe ich gleich einmal ausgedruckt (ich bin immer froh, wenn ich etwas auf Deutsch zum Ortholux finde; englische Literatur findet man online weitaus häufiger).