Hallo zusammen,
mein Mikroskop, ein Zeiss GFL ist mit zwei Irisblenden ausgestattet,
eine im Fuß, eine andere in dem Kondensor.
Durch Betätigen dieser Irisblenden wird die Bildhelligkeit reguliert.
Aber warum dann 2 Blenden, wenn eine Blende im Prinzip reichen würde?
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
nur ganz kurz: die beiden Blenden dienen dazu die Beleuchtung nach den Köhler´schen Regeln einzustellen. Die Blende im Fuß wird bei scharf fokusiertem Objekt zunächst zugezogen und mithilfe des Kondensors scharf abgebildet; anschließend wird sie gerade so weit geöffnet, dass ihr Rand gerade noch das Sehfeld frei lässt - damit wird vagabundierendes Streulicht auf ein Minimum reduziert (es wird nur soviel im Präparat beleuchtet, wie auch betrachtet wird). Diese Einstellung muss natürlich bei Objektivwechsel neu vorgenommen werden.
Die Blende im Kondensor dient der Anpassung der Kondensorapertur an die Apertur des Objektives. Betrachtet man die sog. Austrittspupille des Objektives - dazu nimmt man das Okular heraus und benutzt am besten ein Hilsmikroskop - so kann man die ausgleuchtete Fläche der hinteren Objektivbrennebene erkennen. Man kan sie durch Zuziehen der Kondensorblende verkleinern. Das darf man aber nicht übertreiben, da sonst zum einen die Auflösung des leidet und zum anderen durch Beugungserscheinungen Artefakte entstehen können. Nach einer Faustregel sollte man die Kondensorblende nur so weit zuziehen, dass die Ausleuchtung der Objektivbrennebene um höchstens 1/3 gegenüber dem maximal möglichen Wert reduziert wird. Die Einstellung hängt letztlich vom Kontrast des betrachteten Objektes ab.
Wahrscheinlich habe ich Dich jetzt mit verschiedenen Begriffen "erschlagen". Am einfachsten ist es, Du liest einmal in der "Mikrofibel" nach. Den Link dorthin findest Du in der dunkelbau unterlegten Titelzeile des Forums.
Beste Grüße !
JB
Guten Abend Burkhard,
die beiden Blenden haben grundsätzlich unterschiedliche Aufgaben.
Die Blende am Kondensor ist die Aperturblende. Mit Ihr regelst Du Auflösung und Kontrast des mikroskopischen Bildes.
Die Blende im Fuß ist die Leuchtfeldblende. Sie dient der Beschränkung des Beleuchtungslichtstrahls bei der Einstellung der Köhlerschen Beleuchtung.
Schau doch mal in die Mikrofibel (http://www.mikroskopie-muenchen.de/fibeldown.html) von Klaus Henkel oder
auf die Erläuterungen von unserem Forenbetreiber Christian Linkenheld zum Thema Köhlersche Beleuchtung (http://www.mikroskopie.de/pfad/koehlerbeleuchtung/main.html).
Die Helligkeit wird ausschließlich über die Spannungszufuhr der Lampe geregelt.
Viel Spaß beim Lesen und ausprobieren!
Jörg
p.s.:
Ah, nur zweiter Sieger! ;D Jürgen Borschert war schneller.
Hallo Jörg, Hallo Jürgen Boschert!
Danke für den Verweis auf die Mikrofibel, die ich mir noch
als Bettlektüre zu Gemüte führen werde.
Ich habe natürlich schon an einigen Hebeln und Knöpfen gedreht und geschraubt,
um zu sehen, was sich so alles tut. Das macht auch Spaß, wenn man auf diese
Art und Weise das Mikroskop zu verstehen lernt,
aber wie bildet man die Blende im Fuß scharf ab?
Der Stecktrafo für die Lampe hat nur drei Stufen,
es gibt also nicht viel zu regeln.
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
zunächst ein Präparat scharf stellen. Dann die Blende im Stativfuß schließen. Man stellt sie jetzt durch Höhenverstellung des Kondensors im Bild scharf und zentriert sie mittels zweier Stellschrauben an der Kondensorhalterung im Sehfeld un öffnet sie dann, wie in meiner vorigen Antwort beschrieben.
Gruß !
JB
Hallo Herr Boschert,
ich drehe den Kondensor rauf un runter,
die Blende im Fuß bleibt unscharf.
Das Präparat ist immer scharf.
Was mache ich falsch?
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
hat der Kondensor eine Klapplinse? Die muss eingeklappt sein, das Objektiv sollte iene Eigenvergrößerung von mind. 10 haben.
Gruß !
JB
Hallo!
Damit unser neuer stolzer GFL-Besitzer nicht gleich vom Umfang der Mikrofibel erschlagen wird, wollte ich ihm zunächst die Broschüre "Mikroskopieren von Anfang an" empfehlen.
Doch - die ist selbst bei Zeiss' deutschsprachigem Webauftritt nur in englischer Sprache downloadbar.
http://www.zeiss.de/C1256B5E00496AB1?OpenDatabase
Wieso das???
Bei aller Globalisierung emfinde ich es mittllerweile auch als jemand, der der englischen Sprache mächtig ist, eine wirklich unsägliche Tendenz, uns wirklich alles ausschließlich in Englisch "vorzusetzen" und sogar eine Unhöflicheit all jenen gegenüber, die die Sprache gar nicht oder nur bedingt verstehen. Noch gibt es die Muttersprache "Deutsch", und ein paar Leute sprechen die sogar noch bevorzugt!
Vielleicht kennt ja noch jemand eine Downloadadresse für die deutsche Broschüre.
( Immerhin gibt es bei Zeiss ja noch eine deutsch website - bei Leica Microsystems hat man sich das gleich ganz gespart ).
Herzliche Grüße
Peter
PS: Falls es Zeiss an einer deutschsprachigen Vorlage zum Scannen mangelt - ich kann gerne aushelfen ;D
Hallo Burkhard,
falls du noch keine hast, hier noch ein link zu einer sehr schönen Beschreibung
des GFL mit Strahlengang
http://www.amuseum.de/mikroskopie/Anleitungen/Zeiss_StandardMikroskop_GFL_small.pdf
Gruss
Wilfried
An dem Kondensor läßt sich nichts klappen.
Ich hoffe nicht, daß irgendetwas defekt ist.
Bei dem genannten Link habe ich inzwischen mal nachgesehen
und bin sogar auf die Broschüre gestoßen.
Leider sieht mein Mikroskop ganz anders aus, als dort abgebildet.
Und es ist nun etwas spät, das Wörterbuch zu bemühen, um zu verstehen,
was diese Broschüre für Informationen birgt.
Dennoch vielen Dank Herr Voigt. Vielleicht findet sich noch jemand, der diese
Broschüre in deutscher Sprache besitzt und es wäre doch einfacher.
Viele Grüße
Burkhard
Es gibt doch eine deutsche Online Version von "Mikroskopie von Anfang an" auf der Zeiss Webseite.
Ich habe mir für eine firmeninterne Fortbildung mal die Mühe gemacht alle Internetseiten herunterzuladen und nach Word zu konvertieren. Dabei sind auch noch ein paar kleine, vorwiegend Rechtschreibfehler, entfernt worden. Ich habe es mir dan ausgedruckt und binden lassen.
Falls daran Interesse besteht, bitte per PM.
chaosquante
Zeiss könnte sich ja globaler auch in "Zice" umbenennen ;-)
"downloadbar" könntest Du auch durch "runterladbar" ersetzen... ;-) ;-)
Nicht so erstgemeint. Mit herzlichen Grüßen,
Martin
Hallo Burkard,
wie sieht denn der Kondensor aus, oder könntest Du mal ein Foto evtl. auch von dem ganzen Instrument hier einstellen?
Gruß !
JB
Zitat von: chaosquante in Juli 12, 2009, 22:41:27 NACHMITTAGS
Es gibt doch eine deutsche Online Version von "Mikroskopie von Anfang an" auf der Zeiss Webseite.
chaosquante
Hallo!
Aber wo???? Oder habe ich nur Tomaten auf den Augen?
Hrzliche Grüße
Peter
Einen direkten Link kann ich auch nicht geben, aber der Weg führt ja bekanntlich auch zum Ziel.
www.zeiss.de -> Mikroskope und Imaging -> Support -> Kompendium
und danach der Reihe nach durch alle Seiten klicken.
Der Inhalt entspricht genau der "Mikroskopie von Anfang an". Ist aber nicht so schön wie als Heft, da die Baumstruktur doch sehr verschachtelt ist und ein Inhaltsverzeichniss fehlt. Kann man aber in 3-4 Stunden in Word alles hinbekommen.
chaosquante
Danke, Danke, Danke!
Vor allem dem Wilfried für den wertvollen Link.
Auf das Angebot vom chaosquante werde ich evtl. zurückgreifen, wenn
noch Unklarheiten bleiben und der Herr Voigt findet vielleicht
die deutsche Fassung.
Das Bilder Einstellen werde ich erst noch üben müssen.
Nun habe ich aber erstmal genug Material, welches ich nun erstmal verarbeiten muß.
Wenn es noch Fragen gibt, melde ich mich.
Viele Grüße
Burkhard
Kurze Info für den Herrn Boschert:
Der Kondensor sieht so aus wie auf S. 22 von Wilfrieds Broschüre.
Und ein OPTOVAR ist auch bei mir dran.
Nur habe ich nicht diesen komischen Knubbel auf der Rückseite.
Viele Grüße
Burkhard
Zitat von: chaosquante in Juli 12, 2009, 22:58:21 NACHMITTAGS
Einen direkten Link kann ich auch nicht geben, aber der Weg führt ja bekanntlich auch zum Ziel.
www.zeiss.de -> Mikroskope und Imaging -> Support -> Kompendium
und danach der Reihe nach durch alle Seiten klicken.
Der Inhalt entspricht genau der "Mikroskopie von Anfang an". Ist aber nicht so schön wie als Heft, da die Baumstruktur doch sehr verschachtelt ist und ein Inhaltsverzeichniss fehlt. Kann man aber in 3-4 Stunden in Word alles hinbekommen.
chaosquante
Hallo!
Ja, auf der seite war ich doch auch! Und dort gibt es eben nur die englische Version der Bröschure zum Download! WARUM - frage ich mich?
@ CZMicha: Falls Sie mitlesen: Vielleicht können Sie ja mal in Erfahrung bringen, warum es ide Broschüre nur in Englisch gibt. Und ggf. für Abhilfe sorgen! Danke im Voraus!
Herzliche Grüße
Peter
chaosquante hat Recht, und Peter Voigt auch: Es gibt dort die deutsche online-Version, auf viele einzelne Seiten verteilt zum durchklicken. Eine pdf-Version auf zum runterladen gibt es nur englisch. In der Tat schade. Infos zum Kondensor gibt es unter https://www.zeiss.de/c1256b5e00496ab1/Contents-Frame/3a9c6795d335e3ebc125734d00459e6b sowie im nachfolgenden "Köhler-Regeln".
Gruß
Steffen
Das GFL ist allerdings ein Oldtimer unter den Mikroskopen und auf der Seite von Zeiss sind meist nur Infos
über die aktuelle Neuware zu finden. Deswegen freut es mich umso mehr, hier sogenannte "Spezis" angetroffen
zu haben, die noch "Geheimverstecke" kennen. ;)
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
das GFL ist zwar ein Oldtimer, aber vom Stahlengang und der Funktion der Teile entspricht es fast genau dem auf der Zeiss Seite gezeigten Strahlengang des modernen Mikroskops (auf der Beleuchtungsseite sowieso).
Der einzige Unterschied ist die auf der Zeiss Seite gezeigte Doppellinse direkt unter dem Binokulatubus, die sogenannte Tubuslinse. Die sorgt bei modernen Mikroskopen dafür dass das im unendlichen liegende Bild der Objektive in eine reelle Zwischenbildebene im Okular gelegt wird.
Wenn Du so willst, hast Du in deinem GFL in deinem Optovar etwas ähnliches eingebaut, nur dass du hier noch das Zwischenbild in der Vergrösserung variieren kannst. Die Objektive des GFL entwerfen das Zwischenbild jedoch nicht
im unendlichen sondern bereits in einer reellen Zwischenbildebene in 160 mm Tubuslänge. Da dein Optovar diese Tubuslänge durch seine geometrische Baulänge aber vergrössert muss es auch eine Tubuslinse beinhalten, die
das wieder ausgleicht.
Ich habe das kompakte GFL im Institut auf dem Schreibtisch stehen und gehe ab und zu mit Proben, die an unseren grossen Foschungsmikroskopen grenzwertig waren, spasseshalber auch noch an diesen Oldtimer und bin von seiner Leistungsfähigkeit immer wieder überrascht.
weiterhin viel Spass mit dem GFL
wünscht
Wilfried
Hallo Wilfried,
deinen Ausführungen nach ist der Straglengang innerhalb es Optovars parallel, ansonsten so,
daß im Okulartubus ein Zwischenbild erzeugt werden kann.
Wenn ich nun die untere Linse im Optovar einfach herausschrauben würde,
könnten sich dann nicht die modernen Unendlich-Objektive verwenden lassen?
Viele Grüße
Burkhard
Hallo,
hört sich im ersten Augenblick zwar plausibel an, aber es ergeben sich dann Schwierigkeiten mit der chromatischen Korrektion der Bilder. Bei der alten 160 mm-Optik von Zeiss findet sie endgültig erst in den Kompensations-Okularen statt; bei der neueren Unendlich-Optik bereits in der Tubuslinse, und das Zwischenbild ist dann bereits voll auskorrigiert. Die Optik des Telansystems im Optovar ist insgesamt auf die 160 mm- Objektive ausgelegt; beim "Auseinandernehmen" wird die obere Linse nicht die Korrektions-Eigenschaften der Tubuslinse des Unendlich-Systems haben. Das wird wohl leider so nichts werden.
Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann
Hallo Herr Husemann,
Ihre Erklärung klingt einleuchtend. Wie sonst könnte man neue Stative verkaufen, wenn die alten im
Prinzip ewig halten, wenn man sie nicht gerade fallen läßt und dergleichen. Mit den vorhandenen Objektiven kann ich auch erstmal arbeiten. Das Licht ist ein wenig gelb, aber ich habe gehört, daß man selbst alte Mikroskope
von anno Tobak auf moderne LED-Beleuchtung umrüsten kann.
Viele Grüße
Burkhard
Hallo,
obwohl die 15 W Niedervoltleuchte selbst mit Tageslichtfilter noch sehr hell ist, habe ich das GFL auch auf LED umgerüstet. Der Grund ist einfach, weil man die Beleuchtungsstärke dann in weiten Grenzen ohne Änderung der
Farbtemperatur regeln kann.
Falls du nicht selbst der grosse Elektronikbastler bist, bietet Stephan Hiller hier im forum eine schöne Lösung an.
http://www.mikroskopie-forum.de/produkte/Hochleistungs_LED_Beleuchtung.htm
Gruss
Wilfried
Inzwischen habe ich nachlesen können, daß man den blauen Filter immer eingelegt haben sollte wegen der
Farbtemperatur. Bei der LED-Beleuchtung habe ich schon jemanden, der mir hilft. Der kennt die LED-Technik von Stephan Hiller übrigens auch, macht es aber einfacher.