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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: treinisch in Juli 02, 2010, 14:16:01 NACHMITTAGS

Titel: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 02, 2010, 14:16:01 NACHMITTAGS
Hallo liebe Mitglieder des Forums,

ich bin gerade an der Nordsee und könnte mir morgen eine kleine
Probe Watt oder Wasser mit nach Hause nehmen.

Die Frage ist nun: Was ist wohl, ohne Pol, eine ergiebige Probe?

Keine?
Sandwatt?
Schlickwatt?
Normales Nordseewasser?

Ich würde die Probe um 8:00 entnehmen und um 16:00 Uhr könnte ich sie verarbeiten.

Zur Aufbereitung hätte ich Mineralsäuren und H2O2 zur Verfügung. Vielleicht gibt es auch irgendwo
eine ,,Projektanleitung" oder so etwas?

Vielen Dank für jede Hilfe

Timm
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: peter-h in Juli 02, 2010, 14:25:41 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

Sandwatt?       - eher nicht
Schlickwatt?    - dort wo es braun schillert.
Normales Nordseewasser?  - eher nicht

Damit kein Gips entstehen kann, erst mal in HCl behandeln. ABER VORSICHT !!! Mit der Säure entsteht H2S !!!
Unterschiedliche Rezepturen gibt es ausreichend.

Viel Glück
Peter
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 02, 2010, 14:38:24 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

Zitat von: peter-h in Juli 02, 2010, 14:25:41 NACHMITTAGS
Schlickwatt?    - dort wo es braun schillert.
ah! Dort gibt es dann Kieselalgen, richtig?

Zitat
Damit kein Gips entstehen kann, erst mal in HCl behandeln. ABER VORSICHT !!! Mit der Säure entsteht H2S !!!

H2S! Ups! Vermutlich sogar ganz nette Mengen, was?
Daran hätte ich nicht gedacht, da hätte ich aber nicht schlecht gestaunt!

Also direkt nach der Säurezugabe den Behälter dicht verschließen, alles klar. ;)

Weiterverarbeitung dann nach einem Diatomeen-Rezept, nehme ich an?

Vielen lieben Dank

Timm

P.S. und O.T. Apropos überraschende Gasentwicklung, da fällt mir ein schöner Fall aus meiner
Forschungs-Zeit ein: Ich hatte seinerzeit eine Zitronensäure-Lösung und gab Salzsäure zu, was sofort zu
heftiger Schaumbildung und Gasentwicklung führte, natürlich unmöglich!
Nach gründlicher Untersuchung fand ich auf der fast vollen Salzsäure-Flasche links oben auf dem
Etikett ein 5mm großes chinesisches Schriftzeichen. Peinliches Verhör meines chinesischen Kollegen ergab
dann, dass sich in der Flasche konzentrierte KCN Abfälle befanden anstelle von Salzsäure. Das Gas mithin
also Blausäure war.
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: peter-h in Juli 02, 2010, 15:04:28 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

wie , was ?????????????????????????????????

Also direkt nach der Säurezugabe den Behälter dicht verschließen, alles klar. Zwinkernd


Und wo geht das Gas hin ?  Wäre nicht schlecht einen Abzug zu benutzen und dem Gas seinen freien Lauf zu lassen.

:o so ist das wenn man einen Rat gibt und nicht an ALLES denkt.

Peter
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Juli 02, 2010, 15:16:18 NACHMITTAGS
Hallo Timm

kannst Du denn wirklich nur EINE Probe nehmen? Ich hab selber da keine Erfahrung, aber ich erinnere mich an etliche MK Artikel über die hochinteressante Fauna im Sandlückensystem (Interstitial) . ICH würde auf jeden Fall eine Probe nehmen, die Welt besteht ja nicht nur aus gekochten Kieselalgen! Reines Wasser macht nur mit Planktonnetz Sinn. Aber vielleicht gibt es ja noch Algenwatten oder sowas.


Bin gespannt auf Deine Auswertung

Viele Grüsse

Bernhard
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 02, 2010, 15:44:46 NACHMITTAGS
Hallo,

@Peter
mach dir da mal keine Sorgen, wie gesagt, ich bin Chemiker und der Zwinker-Smiley
sollte andeuten, dass mir schon klar ist, dass das keine so gute Idee wäre, es sei denn,
ich möchte die Kellerwände durch auftragen von SäureSchlick™ sanieren.

Wobei ich für die Warnung vor dem H2S tatsächlich dankbar bin, denn das hätte ich wirklich
übersehen.

@Bernhard
Ja, so ist das mit selbsterfundenen Beschränkungen. In der Tat bin ich zwar als autoloser
Familienurlauber bepackt wie ein altes Kamel, aber ein-, zwei Flaschen mehr machen den
Braten dann auch nicht fett. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: peter-h in Juli 04, 2010, 15:22:57 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

schon die erste Durchsicht der Wattproben gemacht?  Etwa so ?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/43579_45921998.jpg)

Jetzt nur noch unter dem Stemi das Geröll mit einem Bagger von den Diatomeen trennen  ;D

Gespannt - Grüße
Peter
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 04, 2010, 16:23:57 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in Juli 04, 2010, 15:22:57 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

schon die erste Durchsicht der Wattproben gemacht?  Etwa so ?


Hallo Peter,

ja ja ja, mach mich ruhig neidisch. Ich sags mal so, wenn ich das halb so ordentlich hinbekomme mache ich einen Luftsprung.
Bin da nicht sehr optimistisch!

So eine dreieckige Kieselalge habe ich auch, und habe mich auch gefreut wie ein Schneekönig, ich kenne
diese witzigen Formen zwar von Fotos hier im Forum, wie jetzt eben auch deinem, aber es ist doch
was ganz anderes, wenn man was selbstgefangenes unter dem Objektiv hat. Meine Frau war auch bass
erstaunt.
Aber so schön wie bei dir, oder auch nur so schön, dass ich es würde zeigen wollen, ist es einfach nicht.
Hab aber noch etwas Schlick!

Herzliche Grüße

Timm
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: TPL in Juli 04, 2010, 16:46:52 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in Juli 04, 2010, 15:22:57 NACHMITTAGSJetzt nur noch unter dem Stemi das Geröll mit einem Bagger von den Diatomeen trennen  ;D

Hallo Peter, Timm und andere Kieselalgenbelästigte,

eine andere Methode, wie man sich dieser aufdringlichen Algenreste entledigen kann ist hier beschrieben: http://www-odp.tamu.edu/publications/199_IR/chap_06/chap_06.htm.

Ist nicht völlig ernst gemeint, sondern eher ein Hinweis darauf, dass es eine Frage des Standpunkts oder des Forschungsinteresses ist, welche Art von Komponenten in so einem natürlichen Sediment die "Gute" und welche die "Schlechte" ist. In Tiefsee-Sedimenten möchte man oft den Windeintrag berechnen und muss dann ebenfalls die (lästigen) kieseligen Biogen-Partikel entweder lösen oder "wegrechnnen" (z.B. http://www-odp.tamu.edu/publications/185_SR/012/012.htm 8)).

Ich gebe aber gerne zu, dass einige dieser Kadaver genauso schön sind wie ihre nicht-biogenen Begleiter ;).

Total sedimentierte Grüße, Thomas
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 05, 2010, 15:47:24 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

wie groß sind eigentlich die Partikel und vor allem diese schöne
dreieckige Alge?

Ich habe ein 110µm Sieb und ein Planktonnetz mit 65µm kann ich
eines von beiden benutzen um gut von böse zu trennen?

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: peter-h in Juli 05, 2010, 16:51:07 NACHMITTAGS
Hallo Timm,

Größen habe ich jetzt nicht gemessen. Ein Sieb mit 63µm sollte schon ganz gut trennen. Bei 110µm geht wohl doch 90% oder mehr durch die Maschen.

Viel Glück
Peter
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 11, 2010, 17:38:06 NACHMITTAGS
Hallo,

@peter
Ja, ich habe dann die 63µm verwendet, danke!

hier nun ein erstes Beutestück, ich fürchte, im wesentlichen zeigt das
Foto, dass ich die Kieselalgen nicht richtig sauber bekommen habe. Naja,
faszinierend genug ist die natürliche Formenvielfalt dennoch:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/44032_4536719.jpg)

Viele liebe Grüße

Timm
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: felix in Juli 11, 2010, 19:12:35 NACHMITTAGS
Das hatten wir schon mal:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3562.msg21875#msg21875

Gruß! felix
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: treinisch in Juli 12, 2010, 22:46:20 NACHMITTAGS
Hallo Felix,

vielen Dank für den Hinweis!

Herzliche Grüße

Timm
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: HAPEZI in Dezember 04, 2018, 21:18:52 NACHMITTAGS
Hallo,
kann mir jemand die Reaktion beschreiben?
Ich kenne die Entstehung von H2S nur, wenn man Eisensulfid mit Salzsäure reagieren lässt.
Aber wo im Watt ist FeS?

lg Peter
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Carlos in Dezember 04, 2018, 23:23:10 NACHMITTAGS
Hallo Peter,
Im  Wattschlick, der ja reichlich organisches, leicht abbaubares Material enthält, kommt es schon nach wenigen mm Schichtdicke zu anaerobem Abbau des organischen Materials  zu CO2,  Methan und H2S. Da auch Fe3+ (als z.B. Oxy-Hydrat) vorhanden ist, reagiert dies mit H2S zu FeS (unlöslich beim PH des Wattschlicks) und H2O.
Bei Zugabe von starken Säuren reagiert FeS in wässriger Lösung zu H2S (tritt als Gas aus) und Fe2+Salz (löslich).
Gruß Carlos
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Dezember 05, 2018, 17:42:45 NACHMITTAGS
Hallo liebe Schlammwürmer,
für schöne lebende Diatomeen: Probe in einer flachen Schale ausbreiten und ein Stofftaschentuch drauflegen (mit etwas Wasserüberstand); auf das Fensterbrett stellen. Da viele Diatomenen gut beweglich sind und zum Licht möchten (sind ja schließlich Pflanzen), krichen sie durch die Maschen des Taschentuches und man kann sie auf dessen Oberseite abpipettieren.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: hajowemo in Dezember 05, 2018, 17:59:57 NACHMITTAGS
Hallo ihr Lieben,
ich werde zum Jahreswechsel an der Nordsee sein und möchte Diatomeen (den braunen Schlick) mit nach Hause (Ruhrpott) nehmen.
Ich werde weder Chemikalien noch ein Mikroskop dabei haben.
Kann ich den Schlick nicht einfach in ein Glas geben und mit Salzwasser auffüllen und verschießen?
Wie lange überleben so die Diatomeen?
Liebe Grüße
Jochen
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: HAPEZI in Dezember 05, 2018, 20:32:49 NACHMITTAGS
Hallo Jochen,
ja kannst du! Ich habe im September Wattproben von der Nordsee in PE-Probenbehältern mitgenommen, da leben heute immer noch Diatomeen.Nur einfach mit etwas Leitungswasser (muss kein Salzwasser seiny) auffüllen wenn's zu trocken wird.Habe daraus auch Euglena kultiviert, die vermehren sich wie die Ratten...

lg Peter
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Carlos in Dezember 05, 2018, 20:34:27 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,
ZitatProbe in einer flachen Schale ausbreiten und ein Stofftaschentuch drauflegen (mit etwas Wasserüberstand); auf das Fensterbrett stellen. Da viele Diatomenen gut beweglich sind und zum Licht möchten (sind ja schließlich Pflanzen), krichen sie durch die Maschen des Taschentuches und man kann sie auf dessen Oberseite abpipettieren.
Die Methode kenne ich eigentlich nur für Süßwasser-Diatomeen (Abtrennung von ,,Schmutzstoffen", um lebende Süßwasser-Diatomeen unter dem Mikroskop zu betrachten). Hast Du das mal mit Salzwasser-Diatomeen aus Watt-Schick-Proben, angeschwemmten Pflanzenmaterial mit aufsitzenden Diatomeen oder mit Diatomeen angereicherten Meerwasserproben probiert? 
Lebende, sich noch bewegende Diatomeen aus Salzwasser (Mittelmeer, Atlantik, Nordsee) habe ich bisher noch nicht unter dem Mikroskop gehabt. Wäre aber sicher sehr interessant.
Hallo Peter,
ZitatHabe daraus auch Euglena kultiviert, die vermehren sich wie die Ratten...
Diatomeen/Kieselalgen auch?
Gruß Carlos

Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Dezember 05, 2018, 22:30:00 NACHMITTAGS
Hallo Carlos,
ich habe bisher nur mit Süßwasserdiatomeen gearbeitet. Die Salzwasserkieselalgen wandern wohl nicht so munter umher?

Hallo Peter,
ich habe erst jetzt gerafft, dass Du einen alten Faden aufgewärmt hast. Zu Deiner Frage nach dem FeS. Dieses Mineralien (Markasit und Pyrit) entstehen regelmäßig in reduzierendem Milieu, besonders wenn organisches Material zersetzt wird, was ja im Schlick der Fall ist. Eisen ist sowieso immer da und der Schwefel stammt aus dem zersetzten Eiweißen. Wenn Du in einem See Steine undrehst und die unten schwarz sind, ist das meist schon fein verteiltes Pyrit.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: felix in Dezember 05, 2018, 23:51:53 NACHMITTAGS
Zitat von: hajowemo in Dezember 05, 2018, 17:59:57 NACHMITTAGS
... möchte Diatomeen (den braunen Schlick) mit nach Hause (Ruhrpott) nehmen.
Ich werde weder Chemikalien noch ein Mikroskop dabei haben.
Kann ich den Schlick nicht einfach in ein Glas geben und mit Salzwasser auffüllen und verschießen?
Wie lange überleben so die Diatomeen?

Hallo Jochen,

schön in diesem Uralt-Thread mal wieder mitzulesen. Ja, Du kannst die Diatomeen lebend einpacken und mit in den Pott nehmen. Raten möchte ich Dir dazu nicht. Denn so eine Probe kann sehr schnell umkippen und riecht dann sehr übel. Ich nehme auf Reisen immer ein Fläschchen Spiritus mit, oder kaufe es mir vor Ort. Mit Spiritus (etwa ein Viertel des Volumens) lassen sich Proben sicher haltbar machen. Fixiert übrigens auch recht gut den Zellinhalt, wenn man das möchte; dafür gibt's bei Diatomeen aber eigentlich keinen guten Grund. ( Bitte jetzt nicht auf Vergällungsstoffe etc hinweisen. Vor der Weiterverarbeitung wird der Spiritus natürlich ausgewaschen.)

Marine oder Brackproben mit Leitungswasser zu "verlängern" übt einen Selektionsdruck auf die Probe aus, dem nur die langweiligsten Organismen widerstehen. Dann lieber gleich alkoholisch duftendes Material.

Die Idee von Gerd (Taschentuch) ist prima. Zwar werden sich am Ende des Tages nicht alle Arten auf der richtigen Seite des Tuches befinden, aber einige schon -- und die hat man dann sehr sauber vor sich.

Weiterhin viel Erfolg!
Felix
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Lungu in Dezember 06, 2018, 00:00:27 VORMITTAG
Zitat
Ich nehme auf Reisen immer ein Fläschchen Spiritus mit, oder kaufe es mir vor Ort. Mit Spiritus (etwa ein Viertel des Volumens) lassen sich Proben sicher haltbar machen. Fixiert übrigens auch recht gut den Zellinhalt, wenn man das möchte; dafür gibt's bei Diatomeen aber eigentlich keinen guten Grund. ( Bitte jetzt nicht auf Vergällungsstoffe etc hinweisen. Vor der Weiterverarbeitung wird der Spiritus natürlich ausgewaschen.)

An der Nordsee hatte ich nie Probleme eine Flasche Schnaps zu kaufen.

Lungu

Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: felix in Dezember 06, 2018, 00:14:56 VORMITTAG
Zitat von: Lungu in Dezember 06, 2018, 00:00:27 VORMITTAG

An der Nordsee hatte ich nie Probleme eine Flasche Schnaps zu kaufen.

Lungu

Ja, aber Du mußt dann kräftig einen kippen (auf die Probe), damit es einen Effekt hat.   ;)
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: Carlos in Dezember 06, 2018, 09:50:20 VORMITTAG
Hallo Jochen,
ZitatKann ich den Schlick nicht einfach in ein Glas geben und mit Salzwasser auffüllen und verschießen?
Wie lange überleben so die Diatomeen?
Eine einfache Methode, feuchte Proben von marinem Material (Watt-Schlick, angeschwemmte Wasserpflanzen, selbst Meerwasser mit sedimentierbaren Feststoffen) für den Transport zu konservieren, ist die Zugabe von festem NaCl (Kochsalz) zur Probe. Als Flüssigkeit soll die Probe dadurch eine gesättigte Kochsalzlösung erhalten. (Ich gebe ca. 30gew.% NaCl hinzu.) Eine so behandelte, verschlossene Probe ist auch bei Raumtemperatur über Monate haltbar. (Ob die Diatomeen dabei überleben, habe ich nicht geprüft.)
Zur Aufbereitung muss man allerdings zunächst das Kochsalz herauslösen. (Ich mache das, indem ich eine Probe mit der 10-fachen Wassermenge (dest. Wasser) in einem Messzylinder durchschüttele, anschließend 10 bis 20 Minuten stehen lasse und dann die Flüssigkeit vorsichtig abgieße. (Um alles Salz zu entfernen, sollte man den Vorgang mindestens fünfmal wiederholen. Startkonzentration 30%: 1X=3%, 2X=0,3%, 3X=0,03%, 4X=0,003%, 5X=0,0003%, 6X= 0,00003%, ...)

Gruß Carlos
Titel: Re: Wattprobe?
Beitrag von: hebi19 in Dezember 06, 2018, 20:03:00 NACHMITTAGS
Gibts eigentlich die "Konserviermethode mit Chinosol-Tabletten" noch??
Ich weiß gar nicht mehr, wo ich die gelesen hatte. Habe mir für einen Urlaub am Mittelmeer dann ein Packung in der Apotheke geholt  und etliche Proben damit "konserviert".....nichts ist stinkig geworden und man konnte zu Hause nicht nur Diatomeen identifizieren - auch Ruderfußkrebse hatten sich leidlich gehalten.....

Martin

P.S.:  aha - z.B. hier  https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26200.msg197066#msg197066